Schon als kleines Mädchen, bei Oma und Opa im Garten, hat sie sich immer gewundert, warum man die schönen, kleinen Unkrautblümchen rausreißen musste und das blöde Gemüse, das sie damals oft nicht so gerne essen mochte, stehen bleiben durfte. Thordis Ruppio, „Unkrauthexe“ aus Wermelskirchen, hat ihre frühe Passion bewahrt. Sie blieb am „Unkraut“ interessiert, hat aber auch immer schon alles gegessen und probiert. „Irgendwie hatte ich da schon früh eine Intuition.“
Mit etwa fünfzehn Jahren, als man zuhause einen eigenen Computer hatte und im Internet alles suchen und finden konnte, hat Thordis Ruppio nach der Bedeutung ihres Vornamens gesucht. „Ich war entsetzt! Denn ich kam auf seltsame Nazi-Seiten, denn die Nazis haben ja ganz viel der nordischen Mythologie für ihre rechte Propaganda missbraucht. Das hat mich total verstört und ich habe mich lange für meinen Vornamen geschämt.“
Irgendwann später hat sie dann Wolf-Dieter Storl kennengelernt, einen Ethnobotaniker aus dem Allgäu. Er beschäftigt sich schon seit seiner Kindheit in den 50er Jahren mit den Wild- und Heilpflanzen der Nordhalbkugel, über Nordamerika, Europa und Asien, und den ethnologischen Hintergründen, Mythen, Legenden und den dazugehörigen kulturellen Bräuchen. „Über ihn habe ich dann endlich auch mehr über meinen Vornamen erfahren und habe meine Faszination für Wildpflanzen und Heilkräuter verstanden.“
Mittlerweile macht Thordis eine Heilpraktiker-Ausbildung und hat die Grundausbildung zur Phytotherapeutin bereits absolviert.
Bei ihren Kräterwanderungen zeigt und erklärt Thordis Ruppio die Wildpflanzen, die den geführten Gruppen auf der etwa fünf Kilometer langen Wanderroute begegnen. Und zu manchen dieser Kräuter weiß sie auch Geschichten und Märchen beizutragen
In Workshops beschreibt und erklärt Thordis Ruppio die gleichen Pflanzen, die uns in unserer heimischen Natur hier im Bergischen Land immer wieder begegnen. Das mögen so etwa sechzig bis achtzig sein, die man bei den Kräuterwanderungen im Eifgental zwischen Rausmühle, Emminghausen und Neue Mühle finden kann. „Im ersten Teil machen wir eine kleine Kräuterwanderung, um zu sehen, welche Wildkräuter im zeitigen Frühjahr schon wachsen. Außerdem bringe ich meine getrockneten Kräuter, -Öle und -Tinkturen sowie meine Kräuterbücher als Anschauungsmaterial mit. Im zweiten Teil dann erkläre ich zunächst weitere Wildkräuter. Schließlich werden wir aus unseren Funden eine Salbe herstellen.“
Am Sonntag, dem 7. Januar 2023 findet ab 10 der Kräuter-Workshop Teil 1 “Die Apotheke am Wegesrand” in Stumpf 10, 42929 Wermelskirchen, statt. Anmeldungen nimmt Thordis Ruppio telefonisch, per Mail oder über Messenger entgegen. Der Ausflug in die Kräuter wird am Sonntag, dem 5. Februar 2023 von 10 bis 16 Uhr wiederholt. Der zweite Teil der Apotheke am Wegesrand findet dann am 21. Januar und am 18. Februar jeweils um zehn Uhr in Stumpf 10, Wermelskirchen statt. Weitere Informationen auf der Website von Thordis Ruppio.