Trockenmauern und Lesesteinhaufen

„Ökologische Hotspots“ an der Bergischen Uni

Anlässlich des Jubiläumsjahres stellt die Wuppertaler Botanikerin Professorin Dr. Gertrud Lohaus einmal im Monat ein Beispiel dafür vor, wie die Bergische Universität ihr Gelände naturnäher umgestaltet und damit aktiv einen Beitrag zur biologischen Vielfalt leistet. Zum Abschluss der Serie geht es im Dezember um das Thema Trockenmauern und Lesesteinhaufen.

Trockenmauern bestehen aus Natursteinen, die ohne Mörtel aufgeschichtet werden. Die Steine stammen entweder aus Steinbrüchen oder wurden aus der Umgebung aufgesammelt. Trockenmauern werden heute meist im Rahmen von Landschafts- und Gartengestaltungen angelegt.

Früher entstanden Trockenmauern manchmal „wie von selbst“. Steine, die durch Pflügen oder Hacken an die Oberfläche wanderten, wurden bei der Bearbeitung landwirtschaftlicher Nutzflächen über Generationen von Hand aufgelesen und am Rand auf­geschichtet. Aus diesen Lesesteinen entstanden langsam Steinhaufen, Steinwälle oder es wurden Trockenmauern aufgeschichtet, die zugleich als Begrenzung der Flächen dienten.

Der Ursprung der Steine reicht einerseits bis in die Zeit des Abschmelzens der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren zurück, wobei durch das daraus resultierende Geschiebe die Steine abgelagert wurden. Andererseits stammen die Steine bei nicht sehr tiefgründigen Böden als Verwitterungsprodukte aus dem Untergrundgestein.

Steinhaufen oder -mauern sind Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, unter anderem für die Zauneidechse. Der Ursprung der Steine reicht einerseits bis in die Zeit des Abschmelzens der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren zurück, wobei durch das daraus resultierende Geschiebe die Steine abgelagert wurden. Andererseits stammen die Steine bei nicht sehr tiefgründigen Böden als Verwitterungsprodukte aus dem Untergrundgestein.

Steinhaufen oder -mauern sind Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, unter anderem für die Zauneidechse.

Ökologischer Nutzen

Steinhaufen oder -mauern sind extrem trockene und warme Lebensräume – und dennoch Lebens­raum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Da die Steine tagsüber durch die Sonne erwärmt werden und diese Wärme nachts wieder abgeben, sind sie Sonnen-, Ruhe- und Jagdplatz vieler Spinnen, Käfer, Erdhummeln oder auch von Kriechtieren, wie z. B. Zaun- oder Mauereidechsen. Die Mauereidechse war ursprünglich in Südeuropa verbreitet, kommt aber mittlerweile auch in urbanen Räumen in Deutschland vor, unter anderem im Ruhrgebiet.

Viele der oben genannten Tiere sind jedoch nur zu finden, wenn alle für Ernährung und Vermehrung notwendigen Lebensgrundlagen vorhanden sind, beispielsweise sandige Bereiche zur Eiablage, Wasserflächen oder bestimmte Nahrungspflanzen. Trockenmauern in einer gewachsenen und vielfältigen Landschaft zu erhalten, ist ein Ziel des Naturschutzes.

Trockenmauern und Lesesteinhaufen an der Uni

Auf dem Campus Grifflenberg wurden mehrere kleinere Lesesteinhaufen und Trockenmauern angelegt. Die Steine wurden von der AG Botanik aus dem Bodenaushub bei Bauarbeiten oder Pflanzungen „gelesen“ und dann aufgeschichtet.

Einmal im Monat stellt Botanikerin Professorin Dr. Gertrud Lohaus einen „ökologischen Hotspot“ an der Bergischen Uni vor. // Foto Sebastian Jarych

Beitragsfoto: Die Steine für die Lesesteinhaufen und Trockenmauern auf dem Campus Grifflenberg wurden von der AG Botanik aus dem Bodenaushub bei Bauarbeiten oder Pflanzungen „gelesen“ und dann aufgeschichtet. // Fotos (2) Gertrud Lohaus

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