Wanderausstellung zum Thema sexualisierte Gewalt macht auf Täter-Opfer-Umkehr aufmerksam
Die Autorin und Dokumentarfilmerin Beatrix Wilmes macht mit einer Wanderausstellung, die im November und Dezember in drei Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises zu sehen ist, auf das Thema sexualisierte Gewalt aufmerksam. Die Ausstellung trägt den Titel „Was ich anhatte…“ und zeigt Kleidungsstücke, die Frauen trugen, während sie sexualisierte Gewalt erlebten. Bei den Exponaten handelt es sich größtenteils um originale Beweismittel. Wenn die Kleidung nicht mehr existierte, wurde sie nach den Vorgaben der Opfer originalgetreu nachgekauft. Die Erfahrungsberichte von insgesamt zwölf Betroffenen sind beigefügt. Die Wanderausstellung ist vom 28. November bis 2. Dezember im Bekleidungsgeschäft H&M sowie im Löwencenter in Bergisch Gladbach zu sehen. Zudem gastiert sie vom 5. bis 9. Dezember in der Kattwinkelschen Fabrik in Wermelskirchen und vom 12. bis 16. Dezember auf Schloss Eulenbroich in Rösrath.
„Was ich anhatte…“ ist ein Projekt, das für das Thema sexualisierte Gewalt gegen Frauen sensibilisieren und mobilisieren soll. Die Ausstellung ist eine Aktion des Runden Tischs gegen Gewalt an Frauen im Rheinisch-Bergischen Kreis im Rahmen der Landesförderung gegen Gewalt an Frauen. „Die gezeigten Outfits sollen verdeutlichen, dass sexualisierte Gewalt niemals aufgrund einer vermeintlich freizügigen Aufmachung geschieht“, erklärt Anja Möldgen, Gleichstellungsbeauftragte des Rheinisch-Bergischen Kreises und Sprecherin des Runden Tischs. Vielmehr stecke hinter der Auffassung von vermeintlich „aufreizender“ Kleidung ein Narrativ, das Taten bagatellisiere und die Schuld dem Opfer statt dem Täter zuweise. „Frauen werden nicht vergewaltigt, weil sie einen Minirock tragen“, so Anja Möldgen, „auf diese falsche Opferschuld will die Ausstellung hinweisen.“
Weitere Informationen finden Interessierte unter www.wasichanhatte.de und www.rundertischgegengewalt-rbk.de.