Die Pressemitteilung der Stadtwerke Remscheid entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:
Strom aus erneuerbaren Energiequellen für fast 20.000 Haushalte
Im Jahr 2010 haben sich unter dem Dach des Green GECCO-Gemeinschaftsunternehmens 29 Stadtwerke und RWE Innogy zusammengefunden, um gemeinsam die Entwicklung und Umsetzung von Projekten zur regenerativen Energieerzeugung voranzutreiben. Die EWR GmbH hat sich dem Unternehmen als Gründungsmitglied angeschlossen. Green GECCO verfügt mittlerweile über 5 Windparks mit einer Leistung 82,5 MW und vier Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit einer Leistung von rd. 3 MWp ( MWp = Megawatt Peak, übliche Bezeichnung für die elektrische Leistung von Solarkraftwerken).
Neben der Beteiligung an Green GECCO hält die EWR auch Anteile an der Thüga Erneuerbare Energien (THEE). Diese wurde in 2011 von der EWR GmbH und über 20 anderen Stadtwerken gegründet. Um die Erzeugung aus regenerativen Energien auch überregional auszubauen, haben sich nunmehr 49 Unternehmen an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG beteiligt. Sie erzeugt nachhaltig Strom mit einer Leistung von 282 MW aus Windkraftanlagen sowie 14,3 MWp aus PV-Anlagen. Insgesamt betreibt die THEE 18 Windparks und 5 PV-Anlagen. Bei der THEE ist im nächsten Jahr die Inbetriebnahme eines weiteren Windparks in Mecklenburg-Vorpommern geplant. Weiterhin laufen Planungen für zwei Solarparks, deren Inbetriebnahme im Jahr 2023/24 erfolgen wird.
Eine weitere Beteiligung der Stadtwerke Remscheid GmbH ist seit 2017 die an der Fa. ARINGO. Deren Kern bilden derzeit fünf Windparks in Deutschland mit einer Leistung von insgesamt 98,2 MW. Daneben engagiert sich die EWR GmbH auch vor Ort auf den Gebieten Wasserkraft, Photovoltaik (PV) sowie Energieeffizienz mit modernen Blockheizkraftwerken für die Erzeugung von erneuerbarer Energie:
Wasserkraft
Im Jahr 2012 ging die Wasserkraftanlage an der Eschbachtalsperre in Betrieb. Eine Turbine erzeugt dort Strom aus Wasserkraft zum Energiebedarf der Talsperre; darüber hinaus wird Strom ins öffentliche Netz eingespeist. Produziert wurden im Jahr 2021 exakt 108.837 kWh Strom. Im Vergleich zum relativ niederschlagsarmen Jahr 2020 (81.255 kWh) hat sich die Stromerzeugung um etwa 34 Prozent erhöht.
Photovoltaik
Die EWR betreibt auf ihren Gebäuden insgesamt 6 eigene PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 43 KW. Im Stadtgebiet von Remscheid gibt es 960 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rd. 11.400 KW, die den Strom in das Netz der EWR einspeisen.
Blockheizkraftwerke (BHKW):
Das wichtigste Merkmal der BHKW ist die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung). Der BHKW-Gasmotor erzeugt mit Hilfe eines Generators elektrische Energie. Die entstehende Wärme bei der Verbrennung im Motor wird über einen Wärmetauscher in einen Wärmespeicher oder direkt ins Nahwärmenetz abgeführt. Der dabei erzeugte Strom kann entweder in das Netz eingespeist oder direkt beim Kunden genutzt werden. Der große Vorteil der BHKW-Anlagen liegt im hohen Wirkungsgrad von ca. 85 bis 90 Prozent, so dass große Mengen Energie und somit CO 2 eingespart werden können.
Seit 2013 versorgt die EWR GmbH den Neubau des Seniorenzentrums Hohenhagen sowie Teile des anliegenden Fernwärmegebiets Hohenhagen aus vier BHKW-Modulen und mittels des Brennstoffes Biogas mit CO 2-neutraler Energie. Das BHKW produziert pro Jahr 500.000 kWh CO2-neutralen Strom und speist 900.000 kWh CO 2-neutrale Wärme ins Netz ein. Ein ideales Beispiel für eine gelungene Kombination von Ökologie, Ökonomie und Kundenbindung.
In 2013 nahm auch im Sauna- und Badeparadies H2O ein Biogas-BHKW seinen Betrieb auf. Dort werden CO 2-neutral ca. 7,5 Mio. kWh Strom und rund 7,5 Mio. kWh Wärme produziert und in das öffentliche Netz eingespeist. Auf das Jahr hochgerechnet lassen sich damit ca. 2.500 Haushalte mit Strom und ca. 350 Einfamilienhäuser mit Raumwärme versorgen. „Gerade für das auf Wellness, Freizeit und Gesundheit ausgerichtete H 2O ist das umweltfreundliche BHKW eine „passgenaue“ Energieerzeugung und damit ein ideales Beispiel für eine gelungene Kombination von Ökologie und Ökonomie“, so EWR-Geschäftsführer Prof. Dr. Thomas Hoffmann. Die beiden Biogas-BHKW (im H2O und im Seniorenzentrum Hohenhagen) erzeugen die gleiche CO 2-freie Strommenge wie Photovoltaik-Anlagen auf zehn Fußballfeldern. Insgesamt betreibt die EWR GmbH zurzeit 19 Blockheizkraftwerke. Als Beispiele seien hier – neben dem H2O und Hohenhagen – die große die Wohnanlage der Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft e.G. (GWG) an der Wörthstraße, die Hauptgeschäftsstelle der Stadtsparkasse an der Alleestraße sowie das Alten- und Pflegeheim Haus Clarenbach genannt.
Fast 20.000 Haushalte versorgt die EWR mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen „Rechnet man das Engagement in der regenerativen Energieerzeugung in eigenen Anlagen und Anlagen über Beteiligungen im Stadtwerke Remscheid Verbund zusammen, dann produziert der Remscheider Energiedienstleister mehr als 67,6 Mio. kWh Ökostrom pro Jahr für fast 20.000 Haushalte. Durch den Einsatz der erneuerbaren Energien wird eine CO 2-Einsparung von über 35.000 Tonnen pro Jahr erzielt“, so Prof. Dr. Thomas Hoffmann. „Um jährlich eine Tonne CO2 durch Bäume zu kompensieren, müssten 80 Bäume gepflanzt werden. Für die CO 2-Einsparung von 35.000 Tonnen müssten rund 2,8 Mio. Bäume gepflanzt werden. Unser Engagement im Geschäftsfeld Erneuerbare Energien werden wir in den nächsten Jahren weiter ausbauen.“