Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“
Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW), der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) freuen sich über eine große Beteiligung an den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“. Unter dem Motto „Für Kinder und Umwelt: Adieu Elterntaxi!“ haben zehntausende Kinder aus Schulklassen und Kitagruppen in ganz Deutschland mitgemacht. Vom 19. bis zum 30. September blieb das Auto stehen und die Kinder kamen selbstständig zu Fuß, mit dem Roller oder Fahrrad zur Schule und zum Kindergarten. Die vom ökologischen Verkehrsclub VCD und dem Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW) gemeinsam mit dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) organisierten Aktionstage enden heute.
Eine vor kurzem von den Verbänden veröffentlichte forsa-Studie hat gezeigt, dass ein Drittel der Grundschullehrkräfte in Deutschland mindestens wöchentlich gefährliche Situationen erlebt, die durch das Elterntaxi verursacht werden. Umso wichtiger sind also Initiativen, die Eltern und Kindern Alternativen zum Bringen mit dem Auto näherbringen.
Die an den Aktionstagen teilnehmenden Schulen und Kindergärten haben sich viele kreative Aktionen einfallen lassen. Die besten Projektideen zeichnen die Verbände mit Bewegungssets und Spielen aus. Der erste Platz geht an die Silcherschule in Eislingen/Fils (Baden-Württemberg). Dort werden in diesem Herbst im Rahmen von Aktionstagen ein überdachter Fahrradparkplatz gebaut und gemeinsam mit der Stadt ein „Küss-und-Tschüss-Parkplatz“ eingerichtet. Den zweiten Platz belegt die Kindertagesstätte St. Peter und Paul in Tawern (Rheinland-Pfalz). Dort wurden ein großer Laufrad- und Roller-Parcours aufgebaut und Fußabdrücke von allen Familienmitgliedern hergestellt und rund um die Kita aufgehängt. Der dritte Platz geht an das Kinderhaus DigiMINTKids in Amberg (Bayern). Dort wurden die Familien eingeladen, über die Amberg-Kinder-App Eindrücke von ihrem Weg ins Kinderhaus zu visualisieren und zu beschreiben, um diese so zu reflektieren und daraus resultierende Verbesserungsideen an die zuständigen Stellen in Politik und Verwaltung weiterzuleiten.
Kerstin Haarmann, VCD-Bundesvorsitzende: „Die Aktionstage bieten Familien eine wunderbare Gelegenheit, aus ihrem Alltag auszubrechen und neue Formen des Schulwegs auszuprobieren. Und die Kinder profitieren von der Bewegung am frühen Morgen, können ihre Umgebung besser erkunden und den Weg zur Schule gemeinsam mit Freundinnen und Freunden erleben. Denn jedes Elterntaxi weniger macht die Straßen für alle sicherer.“
Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes: „Die vielen tollen Projekte während der Aktionstage zeigen, dass Kinder eine sehr gute Einschätzung davon haben, was sie für einen sicheren Weg zur Schule oder in die Kita brauchen. Zum Beispiel weniger chaotische Zustände vor den Eingängen, indem weniger Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule oder zur Kita bringen. Eltern können sich an den Kindern ein Beispiel nehmen und lernen, dass Zufußgehen Spaß macht und das Selbstbewusstsein der Kinder stärkt.“
Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE: „Die Aktionstage haben auch in diesem Jahr wieder auf kreative und motivierende Art und Weise gezeigt, dass es möglich ist, mit kleinen Schritten die Lust von Kindern am Laufen und die Sicherheit auf dem Weg zur Schule und zum Kindergarten zu steigern. Die jüngst von VCD, DKHW und VBE beauftragte forsa-Umfrage macht deutlich: Abseits solch wichtiger Initiativen braucht es große Schritte der Politik. Sie muss dringend benötigte bedarfsgerechte verkehrspolitische Maßnahmen vor Ort umsetzen, damit die Sicherheit von Kindern nachhaltig erhöht wird.“
Die Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ standen unter der Schirmherrschaft von Karin Prien, Präsidentin der Kultusministerkonferenz.
Ein brandheißes Thema…. Ich möchte Folgendes beitragen: Ich bin jahrelang für den Fahrdienst der Malteser in Bremen unterwegs gewesen – meine Erfahrungen wurden aber auch von vielen Kollegen aus anderen Standorten geteilt.
U. a. habe ich gehandicapte Kinder zum Unterricht zu inklusiven Schulen gefahren. Es gab KEINEN Morgen, an dem ich problemlos die für meine Fahrgäste so wertvollen Behindertenparkplätze anfahren könnte – sie wurden ausschließlich von “Elterntaxis” okkupiert. Forderte man diese Egoisten auf, sofort die Zufahrt frei zu machen, gingen Diskussionen, Drohungen und Beleidigungen auf einen nieder. Bei einer dieser Schulen wurde morgens sogar ein Streifenpolizist zur “Befriedung” abgestellt – ohne nennenswert erfolgreich zu sein. Ein erbärmliches Bild vom Zustand unserer Gesellschaft… was mich besonders geärgert hat: Die meisten dieser Egomanen waren nicht deutscher, sondern orientalischer Herkunft – wie auch die meisten behinderten Kinder, die ich befördert habe – aber nicht einmal diese Ethnie führte zu einem Mindestmaß an Solidarität… traurig traurig….