280 Einsatzkräfte in Bergisch Gladbach geehrt

Respekt und Anerkennung für den Dienst während der Flutkatastrophe 2021

Landrat Stephan Santelmann hat 280 Feuerwehrmänner und -frauen aus Bergisch Gladbach mit der Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille geehrt. Diese Auszeichnung wurde für die Teilnahme an dem besonderen Einsatz während der Flut am 14. und 15. Juli 2021 verliehen.

Am 14. und 15. Juli des vergangenen Jahrs ereignete sich eine der größten Naturkatastrophen in der Geschichte Nordrhein-Westfalens. Betroffen waren große Teile des Landes, auch der Rheinisch-Bergische Kreis. Die kreisangehörigen Feuerwehren, darunter die Bergisch Gladbacher Einsatzkräfte, wurden in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. „Aber dennoch erlebten wir eine Einsatzsituation, die alles bisher Dagewesene bei Weitem übertraf“, sagt Landrat Stephan Santelmann.

Das Sturzflutereignis verwandelte kleine Bäche in reißende Fluten. Ganze Ortsteile wurden überschwemmt. Menschen wurden in ihren Häusern eingeschlossen und mussten in Sicherheit gebracht werden. Viele Gebäuden wurden vom Wasser beschädigt, Bäume entwurzelt, Infrastruktur zerstört. Hierdurch kam es zu über 3.000 Einsätzen im Rheinisch-Bergischen Kreis. In Bergisch Gladbach waren unter anderem zwei Altenwohnheime von dem Hochwasser betroffen, wovon eins von der Feuerwehr evakuiert werden musste. Das Regenrückhaltebecken am Hebborner Kreuz lief über, wodurch es zu erheblichen Schäden entlang der Odenthaler Straße bis zur Einmündung Engelsgut kam. Mehrere Personen wurden von der Feuerwehr unter Einsatz von Überlebensanzügen und Booten gerettet. Die Einsatzkräfte funktionierten einen Gerätewagen, der tiefes Wasser passieren kann, zu einem Rettungswagen um. Damit konnten verletzte Personen in den überfluteten Bereichen liegend transportiert werden. Viele Bürgerinnen und Bürger wurden zunächst von Feuerwehr und dem Deutschen Roten Kreuz betreut, da sie nicht zeitnah in ihre Wohnungen zurückkehren konnten.

Darüber hinaus hat die Bergisch Gladbacher Wehr ihre Kameradinnen und Kameraden in Leichlingen und Rösrath im Rahmen der überörtlichen Hilfe unterstützt. Zudem war die Feuerwehr Bergisch Gladbach bei der Sicherung der Steinbachtalsperre in Euskirchen und anschließend über einen Zeitraum von mehr als drei Wochen in Erftstadt-Blessem im Einsatz. „Die Bergisch Gladbacher Feuerwehr war mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz und war dauerhaft Anlaufstelle für den Führungsstab des Kreises. Sie waren für unsere Bürgerinnen und Bürger da. Sie haben auf eindrucksvolle Weise gezeigt, dass sich die Menschen, gerade in Notsituationen, auf sie verlassen können. Hierfür gilt ihnen allen mein aufrichtiger Respekt und meine Anerkennung“, so Landrat Stephan Santelmann.

Die Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille

Die altsilberne Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille wurde nach der Flut in NRW eigens für diesen Zweck gestiftet. Sie trägt auf der Vorderseite die Kurzbezeichnung des Einsatzes „Unwetterkatastrophe 2021“ sowie den Schriftzug „Dank den Helferinnen und Helfern“. Auf der Rückseite befindet sich das nordrhein-westfälische Landeswappen. Zusätzlich erhielten die Medaillenträgerinnen und -träger eine Urkunde. Landesweit erhalten insgesamt 62.000 Helferinnen und Helfer von Berufs- und freiwilligen Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Deutschem Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter-Unfall-Hilfe, Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft und Polizei die Auszeichnung. Im Rheinisch-Bergischen Kreis werden insgesamt 1.212 Personen geehrt. Die Ehrungen werden in den kommenden Wochen in allen acht Kommunen durchgeführt.

Beitragsfoto: 280 Feuerwehrmänner und -frauen aus Bergisch Gladbach wurden mit der Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille geehrt (c) Rheinisch-Bergischer Kreis / Rüdiger Pohl

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