Zehn Euro für ein Kilo Kirschen, für viele unbezahlbar!

Den Beitrag von Lothar Kaiser entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:

Angebot und Nachfrage präge den Preis, heißt es allgemein. Spürbar ist das gegenwärtig bei Benzin, Dieselöl und Erdgas. Die Ursachen dafür – bekannt. Aber wie sieht’s bei gesundem Obst aus? Beispielsweise bei Kirschen? Da scheint der Preis gegenwärtig verrückt zu spielen. In der lokalen Presse war in Remscheid in dieser Woche zu lesen: „2022 ist ein gutes Kirschen-Jahr“. Na prima: Kommen viele Kirschen auf den Markt, freuen sich die Kunden – sollte man meinen. Doch Preisschilder, wie sie der Waterbölles in der Innenstadt und an der Freiheitstraße gesehen hat, sprechen zurzeit eine andere Sprache: Da kostet ein Kilo Kirschen beinahe stolze zehn Euro (früher: 20 Mark).

Gewiss, es gibt immer noch Verbraucher, die müssen den Euro nicht dreimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben. Und bei leckeren dunkelroten Kirschen sagt sich vielleicht der eine oder andere von ihnen: „Man gönnt sich ja sonst nichts…!“ Für Empfänger/innen von Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder einer kleinen Rente sind die gegenwärtigen Kirschpreise aber unbezahlbar. Wie viele andere Lebensmittel auch!

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes lag die Teuerung zwischen 2000 und 2019 durchschnittlich noch knapp unter 1,5 Prozent, Mai 2021 zu Mai 2022 betrug sie bei 11,1 Prozent. „Ein kritischer Blick der Politik und des Kartellamtes auf die Handelsunternehmen und einen Teil der Lebensmittelhersteller wäre nötig, um zu prüfen, ob einige die Gunst der Stunde nutzen, um die eigenen Erträge zu verbessern“, stellt die Verbraucherzentrale NRW fest. „Mit durchschnittlich zwölf Prozent machen die Kosten für Lebensmittel im Haushaltsbudget der Verbraucher:innen bisher nur einen verhältnismäßig geringen Anteil aus. Für Menschen mit geringen Einkommen sind die Preissteigerungen aber zu einem Problem geworden. Denn der Hartz-IV-Satz für Lebensmittel liegt pro Tag bei etwa 5,20 Euro – das reicht nicht für eine gesunde Ernährung.“

Beitragsfoto (c)Lothar Kaiser

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