Christoph Pistorius: Vielfalt in der Ökumene als Schatz begreifen

Rheinischer Vizepräses predigt bei ACK-Gottesdienst in Koblenz

Düsseldorf | „Ökumene lebt davon, die Verschiedenheit als Schatz zu begreifen.“ Das hat Vizepräses Christoph Pistorius in seiner Predigt am Sonntag, 12. Juni 2022 unterstrichen. Der Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland predigte in einem Gottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in der Koblenzer Florinskirche.

In seiner Predigt zu 1. Korinther 12,1–11 erinnerte Pistorius an die Vielfalt in der jungen Gemeinde in Korinth: Dort hätten sich arme Sklaven und reiche Händlerinnen, frühere Juden und Heiden, Römer und Griechen sowie Intellektuelle und Analphabeten getummelt. „Es gab kein Einverständnis, wie sich Christenmenschen zu verhalten hätten, der Gottesdienst zu gestalten oder die Gemeinde zu leiten sei“, so der Vizepräses.

„Vielfalt ist nicht einfach“

Die Probleme in der Ökumene seien heute ähnlich. Vielfalt klinge nach bunt, tolerant, modern, aber: „Vielfalt ist nicht einfach. Wir denken, wenn wir ehrlich sind: Am einfachsten wäre die Welt doch, wenn alle so wären wie ich.“ Doch es sei gut, wie der Apostel Paulus im Brief an die Korinther, den Reichtum in der Vielfalt zu sehen und nicht das Konfliktpotenzial: „Ökumene lebt davon, die Verschiedenheit als Schatz zu begreifen. Und wenn die eine Kirche etwas hat, das ich nicht habe, ist das kein dogmatischer Unfall, sondern die Chance, die Vielfalt der Gnade Gottes zu erkennen.“

Nach dem Gottesdienst: Pilgern per Schiff

Der Gottesdienst in der Florinskirche war Auftakt zu einer ökumenischen Schifffahrt von Koblenz nach Boppard im Rahmen des Projekts „Ökumene am und im Fluss“. Unter diesem Motto lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) zu einer Pilgerstafette per Rad und Schiff entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse ein. Ziel ist Karlsruhe, wo im September die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen tagt.

Stichwort: Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) tagt 2022 zum ersten Mal in seiner Geschichte in Deutschland: vom 31. August bis 8. September in Karlsruhe. Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des ÖRK und tritt in der Regel alle acht Jahre zusammen. Sie ist die einzige Gelegenheit, bei der die Gemeinschaft der derzeit 352 Mitgliedskirchen an einem Ort zusammenkommen kann, um gemeinsam zu beten, zu beraten und zu feiern.

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