Artenreichtum am Ufer der Wupper-Talsperre

Wiesenprojekt bringt heimische Gräser und Wildblumen zurück 

Bergisches Land | Aus Grünlandflächen artenreiche Wiesen mit heimischen Gräsern und Wildblumen zu machen – dies ist die Zielsetzung des Wiesenprojektes. In dem Projekt arbeiten der Oberbergische Kreis und der Rheinisch-Bergische Kreis, die Bergische Agentur für Kulturlandschaft gGmbH (BAK) sowie die Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg zusammen.Geeignete Flächen für dieses Projekt haben sich an der Wupper-Talsperre gefunden. Denn nach dem Ölunfall in 2021 hatte der Wupperverband betroffene Uferbereiche entlang der Wupper-Vorsperre und der Hauptsperre aufwändig gereinigt und Boden abgetragen.

Da der Verband seit Jahren mit den Biologischen Stationen kooperiert, konnten diese Flächen gemeinsam mit den beteiligten Partnern schnell in das laufende Wiesenprojekt integriert werden. 

Bereits im letzten Jahr begann die Saat von Wiesenarten, wie sie im Bergischen Land heimisch und typisch sind. Dazu gehören z. B. das Gewöhnliche Zittergras, Sumpf-Hornklee, Wiesen-Witwenblume und Vogel-Wicke. Die Ansaat erfolgte auf mehreren Flächen, z. B. im Bereich Vosshagen an der Hauptsperre sowie im Bereich von Karrenstein und Hammerstein. 

Das Saatgut hat die BAK selbst geerntet und auf den Flächen an der Wupper-Talsperre ausgesät. So können aus zuvor eher artenarmen Bereichen Wiesen mit größerer Artenvielfalt entstehen. Diese bieten einen abwechslungsreichen Lebensraum für viele Insektenarten, z. B. der Knautien-Sandbiene, Wiesenhummel oder verschiedene Schmetterlingsarten wie dem Schachbrettfalter und dem Hauhechel-Bläuling. Die Kosten für die Ansaat trägt der Oberbergische Kreis im Rahmen des Wiesenprojekts. 

Beim Ortstermin an der Wupper-Talsperre am 9. Juni nahmen die Vertreter des Wupperverbandes, des Oberbergischen Kreises, der Biologischen Station Oberberg und der Anrainerkommunen Hückeswagen, Radevormwald und Remscheid die Fläche im Bereich Vosshagen in Augenschein. Ausgerüstet mit Ansaatschalen legten sie auch selbst Hand an. So hat der Uferbereich noch einmal eine Nachsaat erhalten. 

Die Wiesenpflanzen können sich nun entwickeln und werden im Rahmen der Kooperation von Biologischer Station und Wupperverband weiterhin gepflegt. Hierfür hat der Wupperverband einen Schäfer engagiert, der die Grünlandbereiche mit seiner Herde zwei bis dreimal im Jahr beweidet. Hierdurch können sich die Wiesenarten auch auf die angrenzenden Hangbereiche des Naturschutzgebiets ausbreiten. 

Gemeinsam zogen die beteiligten Partner ein positives Fazit: Für alle ist das Wiesenprojekt ein Gewinn. Von der Zusammenarbeit profitieren Mensch und Natur, denn der Erhalt der Artenvielfalt ist neben der Anpassung an den Klimawandel eine der großen Herausforderungen für alle Menschen. 

Hintergrundinformationen: Im Oberbergischen Kreis wurde die Artenvielfalt durch das Wiesenprojekt bisher auf 28 Flächen von insgesamt 20 Hektar erhöht. Weitere Infos siehe Internetseite. https://www.obk.de/imperia/md/content/cms200/aktuelles/amt_61/klima_umwelt_natur_oberberg_web.pdf Der Wupperverband und die Biologischen Stationen im Wupper-Einzugsgebiet arbeiten seit 2013 zusammen unter dem Motto „Gemeinsam für Artenschutz und biologische Vielfalt“. Auf den Flächen rund um die Wupper-Talsperre setzen die Biologische Station Oberberg und der Wupperverband verschiedene Maßnahmen um, z.B. Schafbeweidung und Insektenschutzmaßnahmen. 

Weitere Informationen

https://www.wupperverband.de/meldung/pressemitteilungen/2020/06/wollige-rasenmaeher-an-der-wupper-talsperre

https://www.wupperverband.de/meldung/pressemitteilungen/2019/06/wupperverband-und-biostationen-arbeiten-hand-in-hand-fuer-den-artenschutz

Die Ansaat-Schalen sind vorbereitet und die Teilnehmer gehen ans Werk. 
Die Personen von links nach rechts: Olaf Schriever, BAK, Jens Fischer, Stadt Remscheid, Leiter Fachdienst Umwelt, Georg Wulf, Vorstand Wupperverband, Dietmar Persian, Bürgermeister Stadt Hückeswagen, Frank Herhaus, Oberbergischer Kreis, Dezernent Planung, Regionalentwicklung, Umwelt, Dr. Bernd Freymann, Leiter Biologische Station Oberberg, Johannes Mans, Bürgermeister Stadt Radevormwald

Beitragsfoto: Olaf Schriever stellt das heimische Saatgut vor, z. B. wird der Wiesen-Pippau angesät (c) Wupperverband

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