Ausstellungseröffnung, Dienstag, 24. Mai 2022, 19 Uhr, EL-DE-Haus Köln
Mit der Kamera in der Hand zieht der junge Theo Beckers in den 1930er Jahren durch Köln: Er fotografiert Familienfeiern, Aus- flüge, HJ-Fahrten, die Haustiere, sein Zimmer, Karnevalsumzüge, Kirchenfeste und Prozessionen, politische Aufmärsche, Freund:innen und Bekannte. Allein in den ersten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft macht er mehrere tausend Aufnahmen, die Einblick in die Bildwelt eines jungen Amateurfotografen und lokalen HJ-Funktionärs geben.
Theo Beckers wird im August 1914 in eine bürgerliche Kölner Familie geboren. 1934 beendet er seine Schulzeit am Realgymnasium in Köln-Deutz. Da ihn die Bonner Hochschule für Lehrerbildung ablehnt, wird er nicht Lehrer, sondern macht eine Ausbildung zum Zahntechniker. Im Mai 1933 tritt Theo Beckers in die Hitlerjugend ein, für die er bald auch Ämter übernimmt. Mit- glied in der NSDAP wird er nicht. Mit Eltern und Schwester teilt Theo Beckers eine enge Bindung an die katholische Kirche.
Die Ausstellung lädt zum Hinschauen, Entdecken und Nachdenken ein: Wie sah Theo Beckers seinen Alltag und die Stadt, in der er lebte? Zu welchem Bild von ihm und seinem Leben setzen sich die Aufnahmen zusammen? Prägte sein Engagement für den Nationalsozialismus auch seine Fotografien? Wie passen sie zu den Vorstellungen, die wir uns vom Leben in der NS-Diktatur machen?
Beiträge zur Eröffnung von Dr. Hanne Leßau, NS-Dokumentationszentrum und Prof. Dr. Jens Jäger, Universität zu Köln.
Die Ausstellung ist bis zum 18. September 2022 im NS-Dokumentationszentrum zu sehen. Führungen mit Kuratorin Dr. Hanne Leßau:
- So, 05.06.2022, 16 Uhr
- So, 03.07.2022, 11 Uhr
- Do, 04.08.2022, 20 Uhr
- So, 18.09.2022, 15 Uhr