Herkenrather Schüler:innen gründen Genossenschaft „Hilfe für die Umwelt“

Den Beitrag des Gymnasiums Herkenrath entnehmen wir als Anregung mit freundlicher Genehmigung dem Bürgerportal Bergisch Gladbach:

Rheinisch-Bergischer Kreis | In einer 5. Klasse war die Idee entstanden, zwei Schuljahre weiter wird sie Realität: Eine Schülergenossenschaft am Gymnasium Herkenrath, die sich für die Umwelt einsetzt. Mit Vorstand, Aufsichtsrat und klaren Zielen.

Am Gymnasium Herkenrath ist die Schülergenossenschaft „HFDU“ (Hilfe für die Umwelt) gegründet worden. Die Idee wird getragen von einer Gruppe aus der Klasse 7, die sich bereits seit langem in Eigeninitiative für ökologische Belange einsetzt.

„Angefangen hat es in der 5. Klasse, in einer Pause, nachdem im Politikunterricht in das Thema Parteien und Demokratie eingeführt wurde“, erklärt Sarah K. Schmidt, Kandidatin für den Aufsichtsrat. „Wir wollten auch aktiv werden und etwas unterstützen, das Thema Umwelt interessiert uns dabei am meisten“, ergänzt ihre Klassenkameradin Lana Roth.

Unterstützt durch ihre damaligen Klassenlehrer:innen starteten sie die ersten Aktionen – Müllsammelaktionen und das Verschenken von Weihnachtskarten gegen eine Spende für eine Tierschutzorganisation, all das trotz Corona.

Und weil ein paar von ihnen in der Garten-AG sind, kam die Idee auf, Pflanzen zu verkaufen. Daraus entwickelte sich eine ganze Geschäftsidee, nämlich im wesentlichen Pflanzen zu züchten und zu verkaufen, mit dem Ziel, die Gewinne an Umweltorganisationen zu spenden.

Warum eine Genossenschaft? „Wir wollten etwas Festes gründen, was länger hält, und wir wollten selbstbestimmt bleiben. Einen Lehrer brauchen wir eher nur bei speziellen Fragen, wenn es z.B. um Details mit der Satzung geht“, schildert Lena Heindl. Sie erinnert sich, wie die Gruppe schließlich vom ihrem Lehrer Stephan Katirtzis angesprochen wurde, dass er sie gerne bei ihren Vorhaben begleiten und für sie z.B. den Kontakt zur VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen herstellen würde. Eine firmenähnliche Organisation von Schüler:innen braucht einen Partner und schließlich auch eine Bank.

Die Anteile an der Genossenschaft werden verkauft

„Als Genossenschaft haben wir mehr Möglichkeiten, das haben wir vom Gründungsworkshop mitgenommen. Und man nimmt uns hoffentlich mehr ernst,“ sagt Sarah. Erwachsene werden allenfalls im Aufsichtsrat beteiligt sein, der ebenfalls auf der Gründungsveranstaltung basisdemokratisch gewählt wird. Neben der Gründung selbst steht für die Gruppe zunächst im Mittelpunkt, möglichst viele unterstützende Mitglieder zu werben, die zu je 10 Euro Geschäftsanteile erwerben, damit in ein Gewächshaus investiert werden kann.

Der Aufsichtsrat

An Ideen, wohin das erwirtschaftete Geld fließen soll, mangelt es nicht: Neben „Herzenstiere“ wollen die Schüler:innen in Zukunft auch Aufforstungsprojekte und andere, klimarelevante Initiativen unterstützen.

Ihr Lehrer Katirtzis erklärt sein persönliches Anliegen: „Es geht um mehr als um die Umwelt. Das Wichtigste, was Schüler:innen durch solche Projekte lernen, ist Selbstwirksamkeit“.

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