NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (DXCXXX)

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen sinkt wieder etwas. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt den Wert mit 807,0 an. Am Vortag hatte er bei 821,7 gelegen, vor einer Woche bei 834,3. Das RKI meldet 39.179 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, nach 135.079 am Vortag und 39.784 vor einer Woche. Zudem werden 24 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Zahl der Corona-Patienten auf den deutschen Intensivstationen bleibt mit 1614 konstant im Vergleich zum Vortag. Wie aus den ausgewerteten Angaben der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hervorgeht, kamen zuletzt keine Neuaufnahmen hinzu. 637 Menschen werden invasiv beatmet. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des DIVI-Intensivregisters hervor. Bundesweit sind demnach 82,8 Prozent der Intensivbetten belegt (20.001 belegte Betten). Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist laut Angaben der in den Bundesländern für die Fallerfassung zuständigen Behörden auf 24.148.454 gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen liegt damit im Vergleich zum Vortag bei + 97.905. Die Zahl der Todesfälle steigt um 163 auf 134.140. Als aktuell infiziert gelten rund 2.731.000 Personen. Keine aktuellen Daten gibt es aus Baden-Württemberg, Bremen und Sachsen, da diese Länder an Wochenenden und Feiertagen keine Daten mehr erheben. Die Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt leicht. Den Zahlen der Landesmeldestelle zufolge liegt der Wert bei 1151,7 (Vortag: 1142,0). Am Samstag vor einer Woche hatte die Zahl der registrierten Neuinfektionen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner binnen sieben Tagen 953,1 betragen. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen ist mit 1263 angegeben, am Vortag 6662, am vergangenen Samstag 571. Die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen haben die Stadt Lübeck (1540,0) und der Kreis Ostholstein (1459,6). Die niedrigste Inzidenz hat der Kreis Herzogtum Lauenburg mit einem Wert von 511,2. Nur wenige Menschen, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen, erholen sich innerhalb eines Jahres vollständig. Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie, die in der Fachzeitschrift “Lancet Respiratory Medicine Journal” veröffentlicht wurde. Die Studie untersuchte den Gesundheitszustand von Menschen, die zwischen März 2020 und April 2021 aus 39 britischen Krankenhäusern entlassen wurden. Nur 26 Prozent der Patientinnen und Patienten gaben an, nach fünf Monaten vollständig genesen zu sein. Ein Jahr nach der Entlassung aus dem Krankenhaus stieg der Anteil nur leicht auf 28,9 Prozent an. Die häufigsten beobachteten Langzeit-Covid-Symptome waren Müdigkeit, Muskelschmerzen, schlechter Schlaf und Kurzatmigkeit. In Deutschland nehmen 65 Prozent der Bevölkerung über 18 Jahren eine Verschlechterung ihrer Gesundheit infolge der Corona-Pandemie bei sich wahr. Das geht aus einer Studie der pronova Betriebskrankenkassen hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Die meist genannten Probleme sind demnach Bewegungsmangel (35 Prozent), Rücken- und Nackenschmerzen (27 Prozent) sowie psychische Leiden (24 Prozent). Der Studie zufolge verzeichneten seit dem Beginn der Corona-Pandemie zudem 16 Prozent der Menschen eine merkliche Gewichtszunahme und häufige Kopfschmerzen. Zehn Prozent klagen über Kurzatmigkeit. 13 Prozent konsumieren mehr Alkohol und Nikotin.

In vielen Bundesländern geht an den Schulen nach der Aufhebung der Maskenpflicht nun auch die Zeit der verpflichtenden Corona-Tests zu Ende. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den 16 Bundesländern ergibt, ist die Testpflicht bereits in sechs Ländern abgeschafft oder endet mit Beginn der neuen Woche, in sechs Ländern läuft sie spätestens Ende kommender Woche aus. Nur in Berlin und Thüringen wird darüber hinaus noch weitergetestet: In Thüringen noch bis zum 6. Mai und in Berlin “bis auf Weiteres”, wie es aus der Bildungsverwaltung hieß. Aus Hamburg und dem Saarland sind noch keine Entscheidungen über den Umgang mit Tests ab Mai bekannt. Bildungsgewerkschaften und der Deutsche Lehrerverband kritisierten das weitgehende Ende der Testpflicht. Die Menschen in Deutschland bleiben angesichts der hohen Infektionslage weiter vorsichtig. 71 Prozent geben an, beim Einkaufen keine Maske mehr zu tragen, laut einer repräsentativen Insa-Umfrage für die “Bild am Sonntag” einem Vorabbericht zufolge. 29 Prozent geben an, im Supermarkt weiter Maske zu tragen. Trotz der sinkenden Zahl der erfassten Corona-Infektionen gibt es in vielen Kindertagesstätten in Sachsen-Anhalt weiter große Personalprobleme. Das bestätigen mehrere Träger auf Anfrage. “Einige Kitas haben 50 bis 80 Prozent Ausfälle beim Personal, die meisten bedingt durch Corona”, sagt eine Sprecherin des AWO-Landesverbands. Die Arbeiterwohlfahrt kritisiert, dass Sachsen-Anhalt “im Bundesvergleich einen der unterentwickeltesten Mindestpersonalschlüssel hat”. Eine Sprecherin des Bistums Magdeburg spricht sich für bundeseinheitliche Standards beim Personalschlüssel aus, “die einen Pandemie-Stress-Test bestehen”. In den Einrichtungen der Stadt Halle liegt die Ausfallquote aktuell bei 16 Prozent, in den städtischen Kitas in Magdeburg bei zehn Prozent. “Öffnungszeiten waren und sind eingeschränkt”, sagt ein Sprecher der Landeshauptstadt.

Das Impftempo in Deutschland nimmt weiter ab. Am Freitag wurden lediglich 24.029 verimpfte Dosen erfasst, wovon nur 1932 auf Erstimpfungen entfielen. Der 7-Tage-Schnitt bei den verabreichten Impfdosen liegt nur noch bei 15.687. Dabei spielt auch der Ostereffekt mit rein, aber seit Mitte Januar sinkt der Wert durchgehend – damals hatte der 7-Tage-Schnitt bei rund 650.000 verabreichten Impfdosen gelegen. Fast drei Viertel der Menschen (72,4 Prozent) in Schleswig-Holstein sind mindestens einmal geboostert. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts hervor. Am niedrigsten ist die Quote in Thüringen (52,1 Prozent) und Brandenburg (52,2 Prozent), wo etwas mehr als die Hälfte der Menschen eine Auffrischimpfung erhalten haben. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 59,2 Prozent. Ohne eine allgemeine Corona-Impfpflicht muss nach Ansicht von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek auch die Impfpflicht für Pflegeberufe schnellstmöglich ausgesetzt werden. Bis Mittwoch müsse die Bundesregierung “endlich zu einem neuen Vorstoß für eine allgemeine Impfpflicht durchringen. Nur dann macht ein Festhalten an der einrichtungsbezogenen Impfpflicht einen Sinn”, sagt der CSU-Politiker. Eine einseitige Impf-Verpflichtung der Beschäftigten in der Pflege sei nicht nur unfair, sondern auch nicht verhältnismäßig. Am Mittwoch befasst sich der Bundestag bei einer öffentlichen Anhörung mit der Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeheimen, die seit Mitte März greift. Diese ist per Gesetz bislang nur bis Jahresende vorgeschrieben und würde wieder wegfallen, sollte das Infektionsschutzgesetz nicht erneut geändert werden. 

In Italien steigt laut Behördenangaben der Sieben-Tage-Schnitt bei den Neuinfektionen leicht auf 59.455 (Vortag: 58.497).Der Sieben-Tage-Schnitt bei den Todesfällen beläuft sich auf 144. Als aktuell infiziert gelten rund 1.232.229 Personen. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden in Österreich liegt nach Angaben der zuständigen Behörden bei 6406 (Vortag: 8215. Die Zahl der Todesfälle steigt um acht auf 19.418. Als aktuell infiziert gelten rund 85.000 Personen.

In Chinas größter Stadt Schanghai werden wegen Corona-Infektionen Maschendrahtzäune um einige Wohngebäude errichtet. Bilder von Arbeitern in weißen Schutzanzügen, die Eingänge von Wohnblöcken versiegeln und ganze Straßenzüge mit hohen grünen Zäunen absperren, verbreiten sich in den sozialen Medien und lösen Fragen und Beschwerden von Anwohnern aus. Reuters war nicht in der Lage, die Authentizität aller Fotos und Videos zu überprüfen. Schanghai meldet am Samstag 19.657 Neuinfektionen. Die Stadt befindet sich seit mehr als drei Wochen im Lockdown. Seit Anfang April dürfen die 25 Millionen Einwohner der chinesischen Wirtschaftsmetropole Schanghai ihre Wohnungen so gut wie nicht mehr verlassen. Nun ruft ein sechsminütiges Video über die Auswirkungen des Lockdowns die Zensur auf den Plan. Dass das Video von den Behörden immer wieder gelöscht wird, sorgt für Wut im Internet. Denn das von einer anonymen Quelle veröffentlichte Video greift auf geschickte Weise die Probleme der Menschen in Schanghai auf: Luftaufnahmen der menschenleeren Stadt sind zunächst unterlegt mit Presseerklärungen, in denen die Behörden noch versichern, dass sie einen Lockdown in der Metropole ablehnen. Es folgen Tonaufnahmen von Klagen eines Mannes, dessen kranker Vater in keinem Krankenhaus behandelt wird, von einer Frau, die nach einer Chemotherapie im Krankenhaus nicht nach Hause zurückkehren darf oder von einer Mutter, die ihre Nachbarn mitten in der Nacht um fiebersenkende Mittel für ihr Baby anbettelt. Aus Protest gegen das Vorgehen der Behörden teilen Internetnutzer im Kurzbotschaftendienst WeChat Musikvideos der Songs “Do You Hear the People Sing?” und “Another Brick In The Wall”: Das erste Lied aus dem Musical “Les Misérables” ruft zur Rebellion auf, während sich Pink Floyds Klassiker unter anderem gegen “Gedankenkontrolle” wendet.

Beitragsfoto © Engin_Akyurt (Pixabay)

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.