Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 198.583 Neuinfektionen gemeldet, 22.280 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 23,6 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 688,3 von 669,9 am Vortag. 348 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Die Sieben-Tage-Inzidenzen sind bis etwa Ende nächster/Anfang übernächster Woche wenig aussagekräftig. Erst wenn die Nachmeldungen eingeflossen sind, ist ein Vergleich wieder sinnvoll. Bundesweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz weiter unter 700. Doch regional gibt es Unterschiede: So liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche vor allem im Nordwesten und in der Mitte Deutschlands in einigen Regionen über 1000. Das geht aus den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach liegt die Inzidenz in drei Regionen unter 200. Im Landkreis Altenburger Land in Thüringen ist der Wert mit 149,4 am niedrigsten, gefolgt vom Landkreis Barnim (Brandenburg) mit 185,2 und dem Landkreis Görlitz mit 186,4 (Sachsen). Durch das veränderte Test- und Meldegeschehen während der Osterferien entfällt der Großteil (mehr als 40 Prozent) der gemeldeten Neuinfektionen jetzt auf die Altersgruppe 35 bis 59 Jahre. Auch junge Erwachsene zwischen 15 und 34 Jahren sind deutlich überrepräsentiert. 10 bis 15 Prozent der Geflüchteten aus der Ukraine sind nach Schätzungen der deutschen Amtsärzte mit Corona infiziert. “In Köln etwa haben wir in einer Woche 220 Geflüchtete getestet, davon waren zehn Prozent Corona-positiv”, sagt der Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Johannes Nießen, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Infektionsrate sei in den anderen Großstädten ähnlich. “Die Menschen haben andere Sorgen, als auf der Flucht auf Hygienemaßnahmen zu achten”, betont Nießen. “Es geht darum, erstmal in Sicherheit zu kommen. Da ist es klar, dass sie auch mit Corona in Kontakt kommen.” Die Amtsärzte fordern nun zusätzliches Personal im öffentlichen Gesundheitsdienst, um bestmögliche Gesundheitsversorgung von Ukraine-Geflüchteten zu gewährleisten. Laut aktuellen Daten des DIVI-Intensivregisters verfügen 23 Kreise in Deutschland über keine freien Kapazitäten bei den Intensivbetten. Das sind etwas mehr als noch am Vortag (Ostermontag) gemeldet worden waren. In Rheinland-Pfalz sind etwa die Kreise Kusel, Mainz-Bingen und Alzey-Worms betroffen. In Baden-Württemberg melden Waldshut, Rastatt und Biberach, dass sie über keine freien Intensivbetten verfügen. Der Leiter der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Stefan Kluge, hält die weitere Entwicklung des Coronavirus für ungewiss. “Keine Expertin und kein Experte kann derzeit sicher sagen, welche Variante wir im Herbst bekommen”, sagt Kluge der Funke Mediengruppe. “Wir sollten aber darauf vorbereitet sein, dass noch einmal eine Variante kommen kann, die zu einer höheren Krankheitsschwere führt, als dies derzeit bei der Omikron-Variante der Fall ist.” Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte mit Warnungen vor einer möglichen “Killervariante” Kritik auf sich gezogen. Kluge meinte dazu: “Eine Corona-Variante als ”Killervariante“ zu bezeichnen, ist unpassend.” Es gebe andere Infektionen, bei denen die Sterblichkeit deutlich höher liege als dies bei Covid-19 bisher der Fall gewesen sei. Etwa eine schwere bakterielle Sepsis. In Niedersachsens Krankenhäusern werden coronabedingt weiterhin viele planbare Operationen verschoben. Das teilte die Krankenhausgesellschaft (NKG) heute auf Anfrage mit. Die Krankenhäuser befänden sich “nach wie vor in einer angespannten Situation”, hieß es. Ursächlich seien dafür anders als in früheren Corona-Wellen vor allem massive Ausfälle des Personals aufgrund von Isolation und Quarantäne. Aber auch die Zahl der Corona-Patienten auf den Normalstationen sei immer noch hoch. “Die Kombination aus Personalausfällen und gleichzeitig hohem Mehraufwand ist für die Krankenhäuser problematisch”, erklärte die NKG. Personalengpässe in der JVA Tegel haben sich in einem Teil der Einrichtung deutlich auf den Tagesablauf der Inhaftierten ausgewirkt. Heute sei die Personalsituation dort so angespannt gewesen, dass die Gefangenen nicht wie üblich “Maßnahmen der Beschäftigung und Qualifizierung” nachgehen konnten und länger in den Zellen eingeschlossen blieben, wie die Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung mitteilte. Um die Sicherheit zu gewährleisten, seien alle Gefangenen bis zum Mittag auf ihren Hafträumen geblieben, dann sei wieder aufgeschlossen worden. Ab Mittwoch solle der Tagesablauf wieder wie gewohnt gestaltet sein, betonte die Verwaltung. Sie begründete die Engpässe etwa mit dem Wegfall der Corona-Schutzmaßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz.
Von den Bundesländern hat Sachsen die niedrigste Impfquote: 64,6 Prozent der Menschen dort sind komplett geimpft, wie aus dem Impfquoten-Monitoring vom Robert-Koch-Institut hervorgeht. Am höchsten ist die Quote in Bremen mit 89,3 Prozent, gefolgt von Hamburg mit 83,2 Prozent, dem Saarland mit 82,4 Prozent und Schleswig-Holstein mit 80,8 Prozent Grundimmunisierten. Auch in den verschiedenen Altersgruppen gibt es unter den Bundesländern große Unterschiede. So sind in Schleswig-Holstein 28,7 Prozent der Kinder unter 12 Jahren komplett geimpft, in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen sind es jeweils deutlich unter 10 Prozent. Von Karfreitag bis Ostermontag wurden laut dem Impfquotenmonitoring bundesweit nur etwas mehr als 8000 Impfungen durchgeführt. In mehreren Bundesländern wurde für gestern keine einzige verabreichte Impfdosis vermeldet. Die tägliche Impfleistung beläuft sich nun durchschnittlich auf 14.500 Impfungen pro Tag. Der US-Pharmahersteller Moderna erzielt mit seinem weiter entwickelten Corona-Impfstoff in einer Studie vielversprechende Ergebnisse. Das bivalente Booster-Vakzin, das sowohl auf die Beta-Variante wie auch auf das ursprüngliche Coronavirus abzielt, habe eine bessere Immunantwort gegen eine Reihe von Virusvarianten einschließlich Omikron erzielt, teilt Moderna mit. Der Impfstoff habe höhere neutralisierende Antikörpertiter gegen die Omikron-Variante erzeugt als die Auffrischimpfung des derzeit verwendeten Impfstoffs. Moderna plane aber nicht direkt, die Zulassung des bivalenten Impfstoffes zu beantragen, heißt es. Die Daten würden an die US-Gesundheitsbehörde FDA übermittelt, um die Grundlage für einen zukünftigen bivalenten Impfstoffkandidaten zu legen, der die Omikron-Variante als Ziel enthält.
Bei dem bayerischen Mitglied der mutmaßlichen Extremistengruppe, die die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplant haben soll, ist nach Angaben der Ermittler ein „regelrechtes Waffenlager“ gefunden worden. Darunter zahlreiche Pistolen und Messer, aber auch Langwaffen sowie die Uniform mit den SS-Runen und eine Reichsflagge. Das berichtete die zuständige Generalstaatsanwaltschaft Koblenz. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann aus dem niederbayerischen Kreis Landshut sich aktiv an den geplanten staatsfeindlichen Aktionen beteiligen und Waffen einsetzen oder beschaffen wollte. Die Polizei in Niedersachsen ermittelt zunehmend wegen des Verdachts auf Betrug mit Teststellen. In den ersten drei Monaten 2022 lagen die Fallzahlen im “unteren zweistelligen Bereich”, wie das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen auf dpa-Anfrage mitteilt. Es handele sich um vorläufige Zahlen aus der Eingangsstatistik. 2021 gab es etwas weniger Ermittlungsverfahren wegen Betrugsstraftaten von Corona-Testzentren, wie ein LKA-Sprecher sagt. Er spricht von Zahlen im “niedrigen zweistelligen Bereich” im gesamten vergangenen Jahr. Gründe für die gestiegene Zahl der Ermittlungsverfahren seien ihm nicht bekannt. Möglicherweise habe es mehr Kontrollen gegeben.
Das Infektionsgeschehen in Tschechien flaut weiter ab. Wie die Behörden melden, haben sich binnen 24 Stunden nachweislich 3584 Menschen infiziert und damit knapp 500 weniger als am Dienstag vor einer Woche (4031 Fälle). Der positive Trend zeichnet sich auch beim Blick auf den Sieben-Tage-Schnitt. Im Nachbarland wurden am Jahresanfang zwischenzeitlich weit über 50.000 Neuinfektionen an einem Tag registriert. Nach knapp zwei Jahren ist die Maskenpflicht zur Eindämmung der Corona-Pandemie in dem bei Deutschen beliebten Urlaubsland Spanien Vergangenheit. Ab heute gilt sie nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Altenheimen und Gesundheitseinrichtungen. Experten rufen die Bevölkerung jedoch dazu auf, weiterhin vorsichtig zu sein und den Mund-Nasenschutz bei schlecht belüfteten Innenräumen und in vollen Fußgängerzonen weiter freiwillig aufzusetzen. Das Kabinett in Madrid hatte die Abschaffung der Maskenpflicht gestern beschlossen. Die Gefahr, die vom Coronavirus ausgehe, habe “deutlich abgenommen”, betonte Gesundheitsministerin Carolina Darias nach der Sitzung. Das sei nicht zuletzt der hohen Impfquote in dem von der Pandemie im Frühjahr 2020 besonders schwer getroffenen Land zu verdanken. Angesichts eines Bergs ungenutzter Impfdosen will Polen keine weiteren Vakzine mehr abnehmen. Sein Land habe die EU und das Pharmaunternehmern Pfizer Ende vergangener Woche unter Berufung auf die Härtefallklausel darüber informiert, dass es weitere Lieferungen und Zahlungen verweigere, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski dem Nachrichtensender TVN24. Seinen Worten zufolge hat Polens Ansinnen bereits einen Rechtsstreit ausgelöst. Gleichzeitig sagte er, die EU-Kommission habe die Verträge mit den Impfstoff-Herstellern unterzeichnet, Polen aber sei nicht direkt an dem Vertrag beteiligt. Laut dem Minister sitzt sein Land noch auf 25 Millionen ungenutzter Impfdosen, während bereits 67 bis 70 Millionen weitere Dosen bestellt sind. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind 51 Prozent der 38 Millionen Polen vollständig geimpft, 59 Prozent habe nur eine Dosis erhalten. Zudem ist die Impfrate demnach in letzter Zeit deutlich gesunken. Da seine finanzielle Lage nicht zuletzt auch wegen der vielen Flüchtlinge aus der Ukraine angestrengt sei, habe Polen noch versucht, die Lieferungen auf mehrere Jahre zu strecken – doch vergeblich, sagte Niedzielski. Für den britischen Premierminister wird die Affäre über verbotene Lockdown-Partys im Regierungssitz Downing Street doch noch einmal heikel. Am Donnerstag sollen die Abgeordneten im Unterhaus darüber abstimmen, ob die Äußerungen von Boris Johnson in der Angelegenheit von einem Ausschuss auf ihren Wahrheitsgehalt untersucht werden sollen. Einem entsprechenden Antrag der Opposition gab Parlamentspräsident Lindsay Hoyle heute statt, wie er im Unterhaus mitteilte. Eine absichtliche Täuschung des Parlaments gilt als klarer Rücktrittsgrund.
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