NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (DXCXXII)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 37.568 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 113.107 Fälle weniger als am Samstag vor einer Woche, als 150.675 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 23,37 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 876,5 von 1001,5 am Vortag. 29 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 132.929. Das RKI macht darauf aufmerksam, dass die Zahlen über die Feiertage wegen einer geringeren Zahl an Tests und weniger Meldungen schwanken und es zu Untererfassungen kommen kann. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,95 angegeben (Vortag: 0,92). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 1794 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 714 davon werden invasiv beatmet. Rund 4191 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die Schulferien lassen den Anteil der positiv getesteten Kinder an den Neuinfektionen absacken. Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 34 Jahre sind aber weiterhin deutlich überrepräsentiert in den Fallzahlen. In Nordrhein-Westfalen steigt die Sieben-Tage-Inzidenz entgegen dem Bundestrend wieder leicht an. Nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden in NRW über die vergangenen sieben Tage 922,7 Infektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet. Am Vortag waren es 920,6. Bundesweit liegt dieser Wert bei 1001,5. Für schwere Corona-Erkrankungen ist in den NRW-Krankenhäusern weiterhin ausreichend Behandlungskapazität vorhanden. Nach Zahlen der NRW-Landesregierung vom Donnerstag wurden 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen mit Beatmung behandelt. 421 Intensivbetten mit Beatmung waren noch frei.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach appelliert an die deutsche Bevölkerung, sich und andere weiterhin durch Maskentragen vor Infektionen mit dem Coronavirus zu schützen. Aufgrund der hohen Fallzahlen gebe es nach wie zu viele Todesfälle, kommentiert Lauterbach auf Twitter einen Beitrag aus Schleswig-Holstein, wonach die Belastung in vielen Kliniken sehr hoch ist. “Ich appelliere an alle zum freiwilligen Maskentragen im Innenraum. Ein kleines Opfer. Gerade an Ostern sollten wir weder uns selbst noch andere gefährden.” Seit dem 3. April gilt nur noch eine begrenzte Maskenpflicht. Fast ein Drittel der Menschen in Deutschland fühlt sich einer Krankenkassenumfrage zufolge weniger fit als vor der Corona-Pandemie. Nur knapp ein Fünftel bezeichnet sich als fitter, wie aus der Studie “Fitness 2022” der Krankenkasse pronova BKK hervorgeht. Dafür seien 1000 Menschen ab 18 Jahren im Januar 2022 repräsentativ befragt worden. Im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie schätzen sich demnach 19 Prozent der Menschen als fitter ein, 51 Prozent als in etwa gleich fit wie vor der Pandemie und 30 Prozent als weniger fit. Einen relativ hohen Fitnesslevel bescheinigen sich der Studie zufolge aktuell vor allem Männer – nämlich 31 Prozent von ihnen. Bei den Frauen sind es 15 Prozent und damit nur rund halb so viele wie bei den Männern. Insgesamt – also Frauen und Männer zusammengerechnet – gaben 23 Prozent ihre Fitness als hoch oder sehr hoch an, 52 Prozent als mittelmäßig und 25 Prozent als gering oder gar nicht vorhanden. Der Vorsitzende des Corona-Expertenrates der Bundesregierung, Charité-Chef Heyo Kroemer, verteidigt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gegen Kritik an dessen Corona-Politik. “Wir haben alle gelernt, dass Entscheidungsfindungen im föderalen Deutschland komplex und nicht immer in jedem Detail vorhersagbar sind.” Die Impfpflicht wäre Ende letzten Jahres vielleicht vom Parlament befürwortet worden, so Krömer. “Jetzt schimpfen alle über den Bundesgesundheitsminister.” Dagegen seien sehr viele Experten im Gesundheitswesen “wirklich froh”, jemanden zu haben, der einen “ausgeprägten fachlichen Hintergrund” habe.

Österreich lockert die Corona-Schutzmaßnahmen weiter: Seit Samstag gibt es keine allgemeine Maskenpflicht für Innenräume mehr. Auch in Seilbahnen oder Ausflugsschiffen sind die Vorschriften weggefallen. Mund- und Nasenschutz wird dort aber noch empfohlen. FFP2-Masken müssen weiter in Lebensmittelgeschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln, Ämtern, Banken, Krankenhäuser und Pflegeheimen getragen werden. Zudem kann jeder ohne Geimpft- oder Genesenennachweis wieder in Clubs, Bars und zu Großveranstaltungen gehen. Die Sieben-Tage-Inzidenz an Corona-Neuinfektionen lag zuletzt bei unter 900 Fällen pro 100 .00 Einwohner.In Großbritannien sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei Kindern Dutzende Fälle akuter Hepatitis unklarer Herkunft aufgetreten. Die Hepatitisviren A, B, C, E und D seien nach Laboruntersuchungen ausgeschlossen worden, berichtete die WHO am Freitag in Genf. In mehreren Fällen seien bei den kleinen Patienten eine Corona-Infektion oder Adenoviren oder beides nachgewiesen worden. Ob dies der Auslöser sei, sei aber bislang unklar. Die WHO rief alle Länder auf, wachsam zu sein, um mögliche Fälle zu erkennen. Aus Spanien seien drei weitere Fälle gemeldet worden, darunter ein 13-jähriges Kind. Aus Irland seien einige wenige Verdachtsfälle gemeldet worden, die noch nicht alle bestätigt waren. Die Fälle würden umfassend untersucht, etwa um festzustellen, ob die Minderjährigen vorher in bestimmte Länder gereist oder möglichen Vergiftungen ausgesetzt waren.

Die Gesamtzahl der bestätigten Corona-Fälle hat laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Marke von einer halben Milliarde überschritten. Bis Donnerstagabend wurden der UN-Behörde 500,19 Millionen Infektionen sowie 6,19 Millionen Todesfälle gemeldet. Seit dem Auftreten des neuen Coronavirus Ende 2019 wurden die meisten Infektionen in Europa (209,5 Millionen) und auf dem amerikanischen Kontinent (151,7 Millionen) registriert. Auf Afrika entfielen hingegen nur rund zwei Prozent der globalen Fälle. Die WHO vermutet jedoch eine riesige Dunkelziffer: Demnach könnten in Afrika bis zu 97 Mal mehr Menschen infiziert gewesen sein als bekannt. Indien meldete in den letzten 24 Stunden 975 neue Covid-Fälle mit einer täglichen Positivitätsrate von 0,32 Prozent, teilt das Ministerium für Gesundheit und Familie mit. Die aktive Fallzahl im Land liegt bei 11.366. In China geht die Wirtschaftszone am Flughafen der Provinzhauptstadt Zhengzhou in einen 14-tägigen Lockdown. Das teilen die Behörden der Zhengzhou Airport Economic Zone mit. In diesem Gebiet in der Provinz Henan produziert unter anderem der Apple-Zulieferer Foxconn. Die chinesische Metropole Shanghai wandelt Wohngebäude in Quarantänezentren um, um eine wachsende Zahl von Covid-19-Fällen unterzubringen. Der Umzug löst Wut und Protest bei der Bevölkerung aus, da Nachbarn nun befürchten, einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt zu sein. Auf der chinesischen Messaging-Plattform WeChat wurde eine Auseinandersetzung per Livestream übertragen, bei dem etwa 30 Personen in Schutzanzügen mit der Aufschrift “Polizei” mit Bewohnern eines Wohnkomplexes aneinandergeraten und mindestens eine Person festnahmen. Nach amtlichen Angaben wurden am Freitag in Shanghai 23.000 Neuinfektionen registriert nach mehr als 27.000 am Vortag. Die chinesische Regierung will die Industrieproduktion in der Wirtschaftsmetropole Shanghai trotz Corona-Lockdowns ankurbeln. Das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie kündigte am Freitag an, mit 666 Unternehmen aus der Halbleiter-, Automobil- und Medizinbranche zusammenzuarbeiten, damit dort die Arbeit wieder aufgenommen werde. Spezielle Teams sollten deswegen in die Stadt geschickt werden, deren 26 Millionen Einwohner sich seit Ende März wegen steigender Corona-Infektionen kaum von zu Hause wegbewegen dürfen. Auch der US-Autobauer Tesla will die Produktion im Shanghaier Werk Insidern zufolge wieder hochfahren. Am Montag sollen nach einem dreiwöchigen Stillstand die Bänder wieder laufen, die Behörden hätten grünes Licht gegeben, erklärten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Nach amtlichen Angaben wurden am Freitag in Shanghai 23.000 Neuinfektionen registriert nach mehr als 27.000 am Vortag. Die US-Arzneimittelbehörde FDAerteilt die Notfallzulassung für ein Gerät, das Covid-19 über einen Atemtest erkennen kann.Das Gerät hat die Größe eines Handgepäcksstücks und kann nach Angaben der FDA in Arztpraxen, Krankenhäusern und mobilen Teststationen eingesetzt werden. Ein Testergebnis soll in knapp drei Minuten vorliegen. Die Zuverlässigkeit beim Erkennen einer Corona-Infektion wird mit mehr als 90 Prozent angegeben. Nach Covid-19 nehmen die großen Pharmakonzerne ein anderes Atemwegsvirus ins Visier, an dem in den USA jedes Jahr bis zu 500 Kinder sterben und das seit Jahrzehnten zu den häufigsten Ursachen für Krankenhausaufenthalte in dem Land gehört. Das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) befällt fast jeden irgendwann und verursacht bei den meisten Menschen leichte, erkältungsähnliche Symptome. Bei Säuglingen und älteren Erwachsenen kann es jedoch zu ernsten Gesundheitsproblemen wie Atembeschwerden und Lungenentzündung führen. RSV ist eine der letzten verbliebenen Kinderkrankheiten, gegen die es keinen zugelassenen Impfstoff gibt. Zurzeit testen mehrere Arzneimittelhersteller, darunter Pfizer, Johnson & Johnson (J&J), Moderna und Glaxosmithkline, Impfungen, die nach Ansicht von Experten für Infektionskrankheiten vielversprechend sind, um RSV-Erkrankungen sicher zu verhindern. Die Entwicklung der meisten dieser Impfstoffe begann bereits vor der aktuellen Pandemie, doch der rasche Erfolg bei der Suche nach wirksamen Covid-19-Impfstoffen hat nach Ansicht von Analysten die Bemühungen um RSV verstärkt. In Australien wurde eine Hybridvariante von Omikron gefunden. Omikron XE ist eine Kombination der Typen BA.2 und BA.1 und gilt als hoch ansteckend. Das berichtet der Guardian. Der erste bestätigte Fall von XE in Australien wurde am 9. April im Bundesstaat New South Wales festgestellt. Wie die Zeitung berichtet, wurde die Variante erstmals am 19. Januar im Vereinigten Königreich entdeckt. Seitdem wurden in Großbritannien mehr als 1100 Fälle bestätigt. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass die Subvariante möglicherweise übertragbarer ist als BA.2. Die südkoreanischeRegierung kündigt angesichts sinkender Infektionszahlen die Abschaffung der meisten Corona-Beschränkungen an. “Die mitternächtliche Sperrstunde für Geschäfte und die Begrenzung von Versammlungen auf zehn Personen wird ab Montag aufgehoben”, sagt Regierungschef Kim Boo-kyum. Die Maskenpflicht in Innenräumen soll zunächst weiter gelten. Südkorea scheint den Höhepunkt der jüngsten Infektionswelle mittlerweile hinter sich gelassen zu haben. In der vergangenen Woche wurden im Schnitt weniger als 100.000 Fälle täglich vermeldet. Mitte März waren es in der Spitze 620.000 Fälle.

Beitragsfoto © Tima Miroshnichenko (Pexels)

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