NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (DXCXXI)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 156.864 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 18,399 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche, als 175.263 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 23,3 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 1001,5 von 1015,7 am Vortag. 212 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 132.900. Das RKI macht darauf aufmerksam, dass die Zahlen über die Feiertage wegen einer geringeren Zahl an Tests und weniger Meldungen schwanken und es zu Untererfassungen kommen kann. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,92 angegeben (Vortag: 0,88). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 1817 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 713 davon werden invasiv beatmet. Auf und Ab in Niedersachsen: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Land steigt nach zwischenzeitlichem Rückgang wieder leicht – auf 1339,7 nach 1335,3 am Vortag. Das geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts hervor. Im Vergleich der Bundesländer hat Niedersachsen damit hinter dem Saarland weiter den zweithöchsten Wert. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen wurde im Landkreis Wittmund mit 2326,4 registriert, gefolgt vom Landkreis Lüchow-Dannenberg (2245,2) und der Grafschaft Bentheim (2140,8). Die niedrigsten Werte melden die Stadt Wolfsburg (929,4) und die Region Hannover (929,8). Laut Robert-Koch-Institut (RKI) haben die Gesundheitsämter in NRW in den letzten 24 Stunden 31.955 Neuinfektionen gezählt. Das sind 1.976 Fälle weniger als am vergangenen Freitag gemeldet wurden, damals erfasste das RKI 33.931 Neuinfektionen. Gleichzeitig wurden auch 36 neue Todesfälle gemeldet, 36.581 weitere Covid-Patienten wurden vom RKI als wieder genesen erfasst. In den vergangenen sieben Tagen wurden dem RKI in NRW insgesamt 165.391 neue Fälle gemeldet. Pro 100.000 Einwohner wurden somit in der letzten Woche 922,7 Neuinfektionen bekannt. In der Vorwoche wurden noch höhere Zahlen erfasst, damals meldete das RKI 194.744 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen, was einer Inzidenz von 1086,4 entspricht. Der mittelfristige Trend in NRW ist somit positiv, die Zahl der Neuinfizierten geht zurück. In der Omikron-Welle waren Schulkinder lange am stärksten betroffen. Wie die Daten zeigen, ist ihr Anteil an den Neuinfektionen jetzt auf 10,3 Prozent gesunken – was nur noch wenig mehr ist als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung. Nach Informationen des Datenteams von ntv.de ist der Rückgang gegenüber der Vorwoche wahrscheinlich dem Ferieneffekt zuzuschreiben. Dafür scheinen sich junge Erwachsene häufiger zu infizieren. Die 35- bis 59-Jährigen sind nun im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil deutlich überrepräsentiert unter den Neuinfizierten. Auch der Anteil der gefährdeten Altersgruppen 60+ ist weiter gestiegen, sie machen nun schon fast ein Fünftel der nachgewiesenen Neuinfektionen aus.

Vor den Osterfeiertagen mahnt das Robert Koch-Institut (RKI) trotz klar überschrittenem Gipfel der aktuellen Corona-Welle zu Vorsicht und konsequentem Einhalten der Schutzmaßnahmen. Im Wochenvergleich sei die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz um 24 Prozent gesunken, schreibt das RKI im Wochenbericht von Donnerstagabend, der sich vor allem auf Daten aus der vergangenen Woche bezieht. Der Infektionsdruck bleibe aber “mit mehr als einer Million innerhalb einer Woche an das RKI übermittelten Covid-19-Fällen weiterhin sehr hoch”, hieß es. Bereits im vorherigen Bericht war ausgewiesen worden, der Höhepunkt der Welle sei inzwischen klar überschritten. Die Mehrheit der Bevölkerung nutzt trotz des Wegfalls der Maskenpflicht weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz in öffentlichen Innenräumen. 58 Prozent tragen beispielsweise in Geschäften nach wie vor eine Maske zum Schutz vor dem Coronavirus, wie aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervorgeht. 19 Prozent verzichten auf eine Maske, 23 Prozent tagen sie “hin und wieder”. Seit dem 3. April gilt durch das geänderte Infektionsschutzgesetz eine Maskenpflicht bundesweit fast nur noch in Praxen, Pflegeheimen, Kliniken, Bussen, Flugzeugen und Bahnen. Der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, empfiehlt auch zu Ostern ein Festhalten an Hygiene-Regeln. “Ostern ist das Fest der Familie – und das soll es auch bleiben”, sagt Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Und trotzdem helfen ein paar Vorsichtsmaßnahmen, damit die nur langsam sinkenden Inzidenzen nach Ostern nicht wieder steigen: Maske tragen, Abstand halten – das geht auch zu Ostern.” Die 3G-Regel ist in Mecklenburg-Vorpommern heute fast überall gefallen. Ausnahmen sind Krankenhäuser und Pflegeheime. In Klubs und Diskotheken gilt weiterhin sogar 2G plus. Außerdem müssen Touristen, die nicht geimpft oder genesen sind, nach wie vor bei der Anreise im Hotel einen Negativtest vorlegen. Aber sonst gilt überall: In Innenräumen genügen Maske und Abstand. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss nun keinen Test mehr vorlegen, wenn er oder sie zum Beispiel zum Friseur, ins Restaurant, Fitnessstudio, Kino, Museum oder Theater geht. Der Landtag hatte ganz Mecklenburg-Vorpommern am 24. März zum Hotspot erklärt. Dies ermöglichte es der Regierung, die bis dahin geltenden Einschränkungen aufrechtzuerhalten.

Eine Booster-Impfung mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin sorgt einer Studie zufolge bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren für signifikantren Schutz gegen die Corona-Variante Omikron. Die Blutanalyse zeigte einen 36-fachen Anstieg der Omikron-Antikörper, wie die Firmen mitteilten. Die Pharmafirmen planen daher, in den kommenden Tagen eine Notfallzulassung für eine dritte Impfdosis für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen zu beantragen. Weitere Anträge bei globalen Zulassungsbehörden, einschließlich der Europäischen Arzneimittelagentur, sollen folgen.

Die Polizei in Bremen hat im zweiten Corona-Jahr 2021 einen weiteren Anstieg von Fällen häuslicher Gewalt registriert. Nach einem auffälligen Anstieg schon 2020 wurden im vergangenen Jahr in der Stadt Bremen noch einmal 8,6 Prozent mehr Taten verzeichnet. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik hervor, die Innensenator Ulrich Mäurer am Donnerstag vorstellte. Die Bremer Polizei schloss Ermittlungen zu 2339 Fällen ab. In Bremerhaven stieg die Zahl von 487 Fällen häuslicher Gewalt 2020 auf 571 Fälle 2021. Der Stresspegel in den Familien habe “zu einer angespannten, aggressiven Dauerstimmung geführt, die sich schließlich bei einigen in Gewaltausbrüchen ihren Weg bahnte”, der SPD-Politiker Mäurer. Der umstrittene Arzt Bodo Schiffmann hat über seinen Bevollmächtigten Vorwürfe zurückgewiesen, er habe Menschen ohne Untersuchung von der Maskenpflicht befreit. “Dafür gibt es keine Anhaltspunkte”, sagt Ivan Künnemann. Gegen den bekannten Impfgegner und Hals-Nasen-Ohren-Arzt hatte die Staatsanwaltschaft Heidelberg Anklage erhoben, weil er zusammen mit seiner ebenfalls angeklagten Frau in ihrer Praxis in Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) mehrfach falsche Atteste ausgestellt und per Post zugeschickt haben soll. Schiffmann befinde sich derzeit nicht in Deutschland, erklärt Künnemann weiter. Grund für seine Ausreise nach Tansania seien Morddrohungen gegen seine Familie, auch gegen seine zwei Kinder. Zum Vorwurf der Volksverhetzung gegen den Mediziner mit Schwerpunkt Schwindel könne er keine Angaben machen, weil er die Videos mit möglicherweise entsprechenden Äußerungen nicht angeschaut habe. Weil er sich in einem Frankfurter Linienbus eine Schlägerei mit Fahrgästen und später der Polizei geliefert haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 28 Jahre alten Mann erhoben. Wie Oberstaatsanwältin Nadja Niesen bekanntgab, hatte sich der Fahrgast im Dezember vergangenen Jahres in dem Bus offenbar geweigert, der Bitte mehrerer Fahrgäste nachzukommen und einen Mund-Nasen-Schutz anzulegen. Stattdessen flogen die Fäuste. Auch die vom Busfahrer alarmierten Polizeibeamten seien von dem aggressiven Mitfahrer attackiert worden. Die Beamten erlitten unter anderem Prellungen und Abschürfungen – einer von ihnen wurden laut Anklage auch noch bedroht: “Ich schlage dich tot”. Die Staatsanwaltschaft geht von gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte aus. Das Amtsgericht will in der Sache bereits im Mai verhandeln. SPD-Chefin Saskia Esken setzt auf ein hartes Vorgehen der Sicherheitsbehörden nach dem Bekanntwerden von Entführungsplänen extremistischer Mitglieder einer Chatgruppe gegen Gesundheitsminister Karl Lauterbach. “Die aktuellen Erkenntnisse über eine vereitelte Entführung von Karl Lauterbach und weitere Anschläge in Deutschland sind ein weiteres Mal alarmierend”, sagt sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). “Die Radikalisierung der sogenannten Querdenker oder auch der Reichsbürgerszene nimmt erschreckende Ausmaße an und ist zutiefst besorgniserregend.”

Großbritannien lässt den Covid-19-Impfstoff des Biotechunternehmens Valneva zu. Es ist damit das erste europäische Land, das grünes Licht für den Totimpfstoff gibt. Die britische Arzneimittelbehörde MHRA genehmigte den Einsatz bei Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren. In Großbritannien ist es das sechste gegen Covid-19 zugelassene Vakzin. Valneva hofft auf eine Genehmigung durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA für die Europäische Union noch im April. Die von Valneva verwendete Technologie wird schon seit Jahrzehnten eingesetzt, etwa bei Impfstoffen gegen Polio, Influenza sowie Hepatitis A. In Österreich wird die allgemeine Maskenpflicht für Innenräume am Samstag aufgehoben. FFP2-Masken müssen dann nur noch in Lebensmittelgeschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Krankenhäusern und Pflegeheimen getragen werden, wie Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Donnerstag ankündigte. “Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Erleichterungen”, sagte er mit Hinweis auf fallende Infektionszahlen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank zuletzt unter 1000 Fälle pro 100 000 Einwohner. Vier Wochen zuvor hatte Rauch die Maskenpflicht auf den gesamten Einzelhandel, Kultureinrichtungen und Arbeitsräume ausgedehnt. Diese Regelung wird nun zurückgenommen. Außerdem müssen Gäste in Clubs, Bars und bei Großveranstaltungen am Samstag nicht mehr geimpft, von Covid-19 genesen oder getestet (3G) sein. In Wien galt bislang im Unterschied zum Rest des Landes in der Gastronomie noch die 2G-Regel (geimpft oder genesen). Auch diese Maßnahme wird am Samstag aufgehoben, wie die Stadtregierung bekanntgab.

Die Gesamtzahl der bestätigten Corona-Fälle hat laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Marke von einer halben Milliarde überschritten. Bis Donnerstagabend wurden der UN-Behörde 500,19 Millionen Infektionen sowie 6,19 Millionen Todesfälle gemeldet. Seit dem Auftreten des neuen Coronavirus Ende 2019 wurden die meisten Infektionen in Europa (209,5 Millionen) und auf dem amerikanischen Kontinent (151,7 Millionen) registriert. Auf Afrika entfielen hingegen nur rund zwei Prozent der globalen Fälle. Die WHO vermutet jedoch eine riesige Dunkelziffer: Demnach könnten in Afrika bis zu 97 Mal mehr Menschen infiziert gewesen sein als bekannt. Shanghai verzeichnet so viele symptomatische Corona-Fälle wie noch nie. Wie aus den offiziellen Daten der lokalen Behörden hervorgeht, wurden in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 23.072 Neuinfektionen festgestellt. Davon weisen demnach 3200 Infizierte Symptome auf. Neun von ihnen – ältere, nicht geimpfte Bewohner der Metropole – sollen sich in “kritischem” Zustand befinden. Anders als andere Länder hält China nach wie vor an seiner Null-Covid-Strategie fest. Die hochansteckende Omikron-Variante bringt die Strategie allerdings in Wanken. Beim größten Ausbruch der Volksrepublik seit Pandemiebeginn überhaupt sind in Shanghai seit dem 1. März bereits 303.000 Infektionen festgestellt worden.

Beitragsfoto © Pavel Danilyuk (Pexels)

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