NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (DXCXVIII)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 162.790 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 17.607 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 180.397 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 22,84 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 1087,2 von 1080,0 am Vortag. 289 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 132.017. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,79 angegeben (Vortag: 0,83). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 1980 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 762 davon werden invasiv beatmet. Bei der Zahl der Covid-Intensivpatienten und dem Anteil der freien Intensivbetten zeigen sich kaum Veränderungen. Mit 17,4 Prozent sind etwa so viele Betten frei wie gestern; und mit 1980 Patienten liegen fast genauso viele Erkrankte auf den Intensivstationen wie am Vortag. Das geht aus dem DIVI-Intensivregister hervor. Im März sind in Düsseldorf so viele Menschen mit einer Corona-Infektion gestorben wie in keinem Monat in der Pandemie zuvor – 77 Sterbefälle meldete die Stadt. Annähernd so viele Tote in Folge einer Corona-Infektion hatte es bislang nur im Januar 2021 gegeben, damals starben 75 Personen an oder mit dem Coronavirus. Um ganze 360 Punkte klettert die Sieben-Tage-Inzidenz in der kreisfreien Stadt Erfurt auf nun 4077,8. Der aktuell am zweitstärksten betroffene Landkreis Neunkirchen im Saarland verzeichnet mit 3371,9 einen deutlich niedrigeren Wert. Alle anderen Städte und Kreise liegen sogar weit unter der 3000er-Marke. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) beklagt wegen vieler Corona-Fälle einen Personalnotstand in den Kliniken und pocht auf eine Verlängerung des staatlichen Rettungsschirms, der an Ostern auslaufen wird. “Wir befinden uns weiterhin in einer angespannten Situation, denn wir haben mit hohen Personalausfällen zu kämpfen. Deshalb kann auch in den Krankenhäusern kein Normalbetrieb herrschen”, sagt der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß der “Rheinischen Post”. “Trotzdem ist immer die Versorgung der Menschen im Krankenhaus gewährleistet, wie auch in den vergangenen zwei Jahren der Pandemie. Dies verdanken wir vor allem dem besonderen Engagement der Mitarbeitenden, die auch in Zeiten der hohen Personalausfälle die Versorgung sicherstellen”, sagt Gaß. Der Aufnahme möglichst vieler ukrainischer Kinder in Thüringer Kindergärten stehen nach Einschätzung von Kommunen erhebliche Personalprobleme in den Einrichtungen entgegen. Wegen coronabedingten Ausfällen durch Krankmeldungen oder Quarantäne kommt es etwa in Weimar oder Jena zu Personalengpässen, die laut den Stadtverwaltungen eine Belegung freier Plätze erschweren oder gar verhindern.

Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern berät am Vormittag über die Streichung der 3G-Regel in weiteren Bereichen. Vor einer Woche hatte das Kabinett bereits beschlossen, den Zugang zu Gaststätten von Gründonnerstag an wieder ohne Vorzeigen eines Impf- oder Genesenennachweises beziehungsweise eines Negativtests zu ermöglichen. Daraufhin hatten andere Branchen, zum Beispiel Kinobetreiber, eine Gleichbehandlung verlangt. Auch die Hotellerie hofft, im Ostergeschäft auf 3G verzichten zu können. Die Luca-App zur Bekämpfung der Pandemie erfasst bis auf weiteres keine Kontaktdaten mehr. Das teilt der Betreiber der App, die Berliner Culture4Life GmbH, mit. “Da die Verträge der Bundesländer zur Nutzung (…) des Luca-Systems Ende März ausgelaufen sind, wird die Kontaktdatenerfassung ausgesetzt”, heißt es in einer E-Mail, die an Restaurant-Betreiber und andere Vertragspartner versendet wurde. Wenn Gäste die Luca-QR-Codes scannen, würden dabei keine Kontaktdaten mehr aufgenommen. Eine Neuausrichtung der Luca-App hatte Culture4Life bereits im Februar angekündigt. Der Geschäftsführer der Culture4Life, Patrick Hennig, bezeichnete in einem Video Luca als eine “der wenigen Erfolgsgeschichten in der Digitalisierung Deutschlands”. “Mehr als 40 Millionen Nutzer haben sich bei Luca registriert und eine halbe Millionen Standorte.” Luca habe dabei über 330 Millionen Mal Check-ins verzeichnet. Künftig wolle Luca das Leben der Menschen, vor allem in der Gastronomie und Kultur durch Digitalisierung vereinfachen und verbessern.

Die Nachfrage nach Impfungen in Apotheken in Sachsen-Anhalt ist verhalten, wie eine Sprecherin der Apothekerkammer mitteilt. Rund zwei Monate nach dem Start seien bisher 1208 Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. 117 Impflinge erhielten demnach ihre erste Dosis, 208 eine zweite, die große Mehrheit Booster-Impfungen. Der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, fordert die Bundesregierung auf, die Kosten für überzählige Impfdosen offenzulegen. “Noch im Dezember ließ der neue Bundesgesundheitsminister Zweifel aufkommen, ob genügend Impfstoffe vorhanden seien. Jetzt droht Millionen Dosen die Vernichtung. Deshalb muss Karl Lauterbach unverzüglich für Transparenz sorgen”, sagt Brysch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Schließlich gehe es um Milliarden öffentlicher Gelder. “Es ist inakzeptabel die Kosten nicht offenzulegen.” Lauterbach müsse auch verbindlich erklären, wie viele Dosen insgesamt lagerten und in welchen Abständen das jeweilige Verfallsdatum erreicht werde, forderte Brysch. “Es ist absehbar, dass sich mit dem Update der Vakzine im Herbst die Situation zusehends verschärft.” Brysch verwies zudem darauf, dass die internationale Impfstoffinitiative Covax kaum noch Vakzin-Spenden abnehme. Der unabhängigen Expertenrat, der die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter anderem in Impfangelegenheiten berät, befasst sich derzeit mit der Frage, wie groß der Nutzen einer zweiten Booster-Impfung gegen das Coronavirus ist. Die Daten reichten noch nicht aus, um eine Empfehlung abzugeben, teilt er mit. Die Länder sollten sich in erster Linie darauf konzentrieren, möglichst vielen Menschen eine Corona-Grundimpfung zu geben, bevor sie eine allgemeine Ausweitung von Boosterprogrammen ins Auge fassen. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sieht Bundesregierung, EU und Pharmaindustrie in der Pflicht, für mehr weltweite Impfgerechtigkeit zu sorgen. Sie müssten “einen Beitrag leisten, dass wirksame, sichere und ethisch vertretbare Vakzine in allen Ländern zu erschwinglichen Preisen angeboten werden”, erklären Präsidium und Hauptausschuss des ZdK. Die “fortgesetzte Benachteiligung des Globalen Südens im Gesundheitssektor” sei nicht mehr hinzunehmen. Das höchste katholische Laiengremium fordert die Ampelkoalition auf, “in der Corona-Krise Verantwortung zu übernehmen”. Die Schutzverpflichtung von Staaten gehe angesichts des Menschenrechts auf Gesundheit über nationale Grenzen hinaus. Besonders in den armen Ländern habe die Pandemie drastische Folgen gehabt, heißt es in der Erklärung. In den medizinischen und Pflege-Einrichtungen in Schleswig-Holstein haben nach Schätzungen des Gesundheitsministeriums 95 bis 97 Prozent des Personals ihre Corona-Impfpflicht erfüllt. Dies teilt das Ressort mit Stand vom vergangenen Freitag mit. “Die uns vorliegenden Auswertungen zeigen, dass in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen in Schleswig-Holstein die Impfquoten sehr gut sind und noch deutlich über dem hohen Niveau in der Allgemeinbevölkerung liegen”, kommentiert Minister Heiner Garg von der FDP. Die Quote sei auch höher als zunächst erwartet. Garg hatte Ende März erste Ergebnisse verkündet, die nun noch einmal überprüft wurden. Am 31. März gab er die Quote mit durchschnittlich 98 bis 99 Prozent an. In der Zwischenzeit gab es Nachmeldungen; zudem wurde ein Fehler in der Statistik korrigiert. Einem neuen Bundesgesetz zufolge müssen Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Arztpraxen sowie von Einrichtungen der Eingliederungshilfe, der Heilberufe und Reha Impfnachweise vorlegen. Die Quote der doppelt Geimpften beziehungsweise Grundimmunisierten im Bezug auf die Gesamtbevölkerung liegt seit Anfang April unverändert bei 76 Prozent.Täglich werden gut 30.000 Impfdosen verabreicht, meist als Zweit- oder Drittimpfung. Nur noch wenige Tausend Menschen pro Tag bekommen ihre erste Impfung. Die Zahlen sind allerdings als Mindestangaben zu verstehen, da nicht alle Impfungen erfasst werden.

Eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen hat offenbar auch an der Wohnung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vorbeigeführt.“Vor meiner Wohnung protestieren die Impfgegner”, berichtet der SPD-Politiker bei Twitter. Trotz der Radikalisierung der Proteste dürfe es keine leichtsinnige Corona-Politik geben, um diese zu vermeiden. Bayerische Ermittler haben in den vergangenen eineinhalb Jahren weit mehr als 300 Verfahren wegen Betrugs- und Korruptionsfällen im Gesundheitswesen eingeleitet. Die eigens eingerichtete Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) zählte seit ihrer Gründung im September 2020 schon 329 Verfahren gegen namentlich bekannte und 57 Verfahren gegen namentlich unbekannte Beschuldigte, wie Justizminister Georg Eisenreich von der CSU in München mitteilt. Er spricht von “schwarzen Schafen unter Ärzten und Pflegediensten”. Die überwiegende Zahl der Verfahren betrifft nach Angaben seines Ministeriums Ärzte, Pflegedienste und Physiotherapeuten. 60 Verfahren sind bei der ZKG nach Angaben Eisenreichs allein im Zusammenhang mit dem Betrieb von Corona-Teststellen anhängig – 17 davon betreffen Teststellen mit Sitz in München. Wegen mutmaßlichen Abrechnungsbetrugs bei Schnelltests sind zwei Männer im Alter von 27 und 28 Jahren in das Visier des baden-württembergischen Landeskriminalamts gelangt. Sie sollen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz eine Vielzahl von Testzentren betrieben haben, wie die Ermittler mitteilen. Es sei ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro entstanden. Die Auszahlung eines weiteren hohen Erstattungsbetrags bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg wurde rechtzeitig verhindert. Die Männer, die aus Stuttgart und Karlsruhe stammen, sollen mehr Tests abgerechnet haben als sie tatsächlich durchführten. Am vergangenen Freitag kam es zu Durchsuchungen. 19 Corona-Teststationen sowie die Wohn- und Geschäftsräume der mutmaßlichen Betreiber waren betroffen. Joachim Herrmann, der bayerische Innenminister, beklagt eine zunehmende Aggressivität von Extremisten aller Art. Hass und Hetze hätten vergangenes Jahr ein bislang nicht gekanntes Ausmaß erreicht – im Netz, auf der Straße und bis hinein ins private Umfeld, sagt der CSU-Politiker bei der Vorstellung des neuen Verfassungsschutzberichts. Befeuert durch die Anti-Corona-Maßnahmen würden Politiker und staatliche Institutionen zu nahezu jedem beliebigen Thema von einem zwar kleinen, aber umso aggressiveren Teil der Bevölkerung in einem nie gekannten Ausmaß mit Hass überzogen. Fast ein Drittel der Bundesbürger stellt laut einer Umfrage das politische System in Deutschland infrage. 31 Prozent der Teilnehmer äußerten in einer repräsentativen Befragung die Einschätzung, in einer “Scheindemokratie” zu leben, “in der die Bürger nichts zu sagen haben”, wie der SWR berichtet. Das Allensbach-Institut hatte die Umfrage im Auftrag des Senders für eine Dokumentation durchgeführt. Dabei geht es um die Frage, inwieweit rechtsradikale Gesinnung, Verschwörungstheorien und demokratiegefährdende Meinungen im Zusammenhang mit dem Protest gegen die Corona-Maßnahmen verbreitet sind.

Trotz der klaren Forderungen aus dem Gesundheitswesen und hoher Infektionszahlen lehnt die britische Regierung die Wiedereinführung von Corona-Maßnahmen in England ab. “Es gibt keine Änderungen an unseren Weisungen und unser ”Leben mit Covid“-Plan steht noch immer”, sagt eine Downing-Street-Sprecherin. Dank der Impfungen und besserer Behandlungsmöglichkeiten könne man mittlerweile besser mit dem Virus umgehen. Zuvor hatte die NHS Confederation, in der etliche Kliniken des englischen Gesundheitsdienstes organisiert sind, die Regierung aufgefordert, die Bevölkerung wieder stärker zum Maskentragen sowie zu Treffen im Freien aufzurufen. Der Gesundheitsdienst leidet unter hohen Abwesenheitszahlen aufgrund von Corona-Infektionen, aktuell rund 20.000 Covid-Patienten und einer hohen Belastung der Notaufnahmen. “Die brutale Wahrheit ist, dass dieses Ostern für den Gesundheitsdienst genauso schlimm ist wie jeder Winter”, sagt der Chef der NHS Confederation, Matthew Taylor.

Über 497,6 Millionen Menschen weltweit haben sich nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Demnach starben mehr als 6,57 Millionen Menschen mit oder an dem Virus. Die Dunkelziffer dürfte Experten zufolge deutlich größer sein. Die höchsten Zahlen weisen die USA auf. Über 497,6 Millionen Menschen weltweit haben sich nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt.Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Demnach starben mehr als 6,57 Millionen Menschen mit oder an dem Virus. Die Dunkelziffer dürfte Experten zufolge deutlich größer sein. Die höchsten Zahlen weisen die USA auf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ruft Länder nach dem Lockern von Schutzmaßnahmen dazu auf, weiterhin rigoros Menschen auf das Virus zu testen. “Die Pandemie ist sicherlich noch nicht vorbei”, sagt Kate O’Brien, Direktorin der WHO-Abteilung für Impfungen. Es könnten sich weiterhin neue Virusvarianten entwickeln. Lockerungen führten zu neuen Infektionswellen, sagt O’Brien. Das sei nicht immer gleich deutlich, weil in vielen Ländern inzwischen deutlich weniger getestet werde. Sie rief Regierungen dazu auf, die Schutzmaßnahmen vorsichtig zu lockern und dabei zu überwachen, wie sich die Todeszahlen entwickeln. In 20 Ländern weltweit sind weniger als zehn Prozent der Einwohner gegen das Coronavirus geimpft. Die meisten davon lägen in Afrika, sagt O’Brien nach einem Treffen des unabhängigen Expertenrats, der die WHO in Impffragen berät. In dem anhaltenden Lockdown in Shanghai ziehen die USA nicht zwingend notwendiges Personal aus ihrem Konsulat ab. Wie ein Sprecher der US-Botschaft berichtet, werden die Diplomaten und ihre Familien mit kommerziellen Flügen abreisen. Die Abreise ist demnach kein freiwilliger Schritt der Diplomaten mehr, wie bisher ermöglicht, sondern eine Dienstanweisung. In der teils seit zwei Wochen andauernden Ausgangssperre für die 26 Millionen Einwohner gab es laute Klagen über unzureichende Lieferungen von Nahrungsmitteln, Probleme mit medizinischer Versorgung oder auch die Trennung von infizierten Kindern von ihren Eltern. Die chinesischen Aufsichtsbehörden fordern Banken und Versicherer auf, die Logistik-Unternehmen und LKW-Fahrer finanziell zu unterstützen. China kämpft mit dem schlimmsten Corona-Ausbruch seit zwei Jahren. Die Logistikbranche ist besonders betroffen. Das gefährdet die Lieferketten.

Beitragsfoto © Anna Shvets (Pexels)

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