Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 30.789 Neuinfektionen. Das sind 10.340 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 22,67 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1080,0 von 1097,9 am Vortag. 13 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Infektion. Mit gut 30.000 Neuinfektionen ist das Meldeaufkommen heute so niedrig wie seit dem 9. Januar nicht mehr. Doch aus 241 von 411 Landkreisen, also knapp 59 Prozent der Kreise, liegen keine neuen Daten vor. Einige Bundesländer melden nicht an jedem Wochentag Daten, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht erfasster Fälle aus – wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Die Zahl der Covid-Intensivfälle ist heute leicht gestiegen auf 1991.Gestern betrug sie 1984. Die Zahl der belegten Intensivbetten sank um fast vier Hundert auf 19.900 und bleibt damit unter dem Schwellenwert von 20.000. 759 der Intensivfälle wurden invasiv beatmet. In der Summe haben die Landesbehörden in dieser Woche (KW 14, vom 4. bis einschließlich 10. April) 1.018.280 Neuinfektionen gemeldet. Im Wochenvergleich sind das 25,4 Prozent weniger neu gemeldete Fälle als in KW 13. Damals waren es insgesamt 1.365.901 neu registrierte Fälle gewesen. Insgesamt wurde nun bereits in der elften Woche in Folge die Millionen-Marke überschritten. Außerdem wurden 1683 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gezählt. Das sind 92 mehr als in der Vorwoche (insgesamt 1591) – und damit der höchste Wert seit der KW 1 in diesem Jahr, als der Wert noch etwas höher lag. Zur Zeit sterben in Deutschland mehr Menschen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion als vor einem Jahr. Während in den letzten sieben Tagen im Durchschnitt 240 tägliche Todesfälle gezählt wurden, waren es im gleichen Zeitraum des Vorjahres 199 Todesfälle. Der Trend lässt sich für die letzten drei Wochen beobachten. Bis etwa Mitte März lagen die Sterbezahlen im Jahr 2022 unter denen von 2021. Die Corona-Neuinfektionsrate in Nordrhein-Westfalen liegt zum ersten Mal seit gut fünf Wochen wieder unter der 1000er-Schwelle. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntag mit 988,3 an (Samstag: 1006,1). Davor war die Sieben-Tage-Inzidenz im bevölkerungsreichsten Bundesland zuletzt am 3. März mit einem Wert von 963,4 unter der 1000er-Marke gewesen. In Nordrhein-Westfalen kamen binnen eines Tages zuletzt 10 089 Neuinfektionen hinzu, vier Menschen starben in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Der höchste Wochenwert wurde für NRW mit 2287,5 weiterhin für den Kreis Borken gemeldet. Auch in Coesfeld (1801,9), Warendorf (1723,4) und Münster (1717,1) war die Inzidenz hoch. Der niedrigste Stand wurde für Duisburg ermittelt (574,5). Alle Zahlen geben den Stand des RKI-Dashboards von Montag 3.10 Uhr wieder. Mit der Lockerung der Corona-Maßnahmen nimmt auch die Zahl der Teststationen in Hamburg deutlich ab. Derzeit gebe es noch 169 konzessionierte Teststellen sowie 158 medizinische Anbieter, die ohne eine besondere Erlaubnis testen dürfen, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde. Das sind fast 20 Prozent weniger als beim Höchststand im Juni vergangenen Jahres mit gut 400 Test-Stellen.
Der Virologe Helmut Fickenscher rät weiterhin zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Offenkundig lege die weit überwiegende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger weiterhin Wert darauf, sich mit Masken zu schützen, sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Universität Kiel. “Sollte aber die Disziplin nachlassen, wäre wieder mit einem raschen Ansteigen der Fallzahlen nicht nur bei Covid-19, sondern auch bei der Grippe zu rechnen.” Nach dem Scheitern des Gesetzentwurfs zur Impfpflicht im Bundestag werden Forderungen nach einer neuerlichen Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes laut. “Wenn wir ohne Schutzmaßnahmen in den Herbst und den Winter gehen, droht eine ziemliche Überlastung des Gesundheitswesens”, sagte etwa der Intensivmediziner Christian Karagiannidis der “Augsburger Allgemeinen”. Er finde es schwierig, “dass das Infektionsschutzgesetz so zusammengestrichen worden ist”, fügte das Mitglied des Corona-Expertenrates hinzu. “Ich halte es für wahrscheinlich, dass wir temporär noch mal eine Maskenpflicht brauchen.” Die Zahl der an Magersucht erkrankten Kinder und Jugendlichen ist Fachleuten zufolge während der Corona-Krise gestiegen. “Dadurch, dass die Zahlen so zugenommen haben, fehlen Therapieplätze”, sagt der Vorsitzende des Bundesfachverbands Essstörungen, Andreas Schnebel. Er sieht noch eine weitere besorgniserregende Entwicklung: Die Patientinnen werden jünger. Magersucht betrifft vor allem Mädchen in der Pubertät. In der Münchner Beratungsstelle, die Schnebel leitet, tauchen nach seinen Angaben seit einigen Jahren auch immer jüngere Mädchen auf, teilweise schon 8- oder 9-Jährige. “Das hängt damit zusammen, dass heute alles früher anfängt, wie die Pubertät und der Zugang zu sozialen Medien.” Die Corona-Pandemie hat für Beschäftige in prekären Arbeitsverhältnissen besonders schwere Folgen. So fällt der Beschäftigungsrückgang bei Minijobbern, Leiharbeitern oder befristet Beschäftigten mit 5,2 Prozent mehr als dreimal so hoch aus wie bei Normalbeschäftigten, wo ein Minus von 1,6 Prozent verzeichnet wird. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, die der “Rheinischen Post” vorliegt. Besonders hart trifft es demnach Minijobber, die ihren Job ohne Anspruch auf Sozialleistungen verloren. Befristet Beschäftigte oder Menschen in der Zeitarbeit haben zwar Anspruch auf Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld. Da in dieser Beschäftigtengruppe die Löhne aber besonders häufig niedrig sind, fallen die Ansprüche meist deutlich geringer aus als bei den regulär Beschäftigten. Viele Menschen in Deutschland haben ihre in der Corona-Krise zunächst auf Eis gelegten Pläne für eine berufliche Selbstständigkeit im vergangenen Jahr umgesetzt. Nach Daten der staatlichen Förderbank KfW realisierten 607.000 Menschen ihre Ideen zur Existenzgründung. Das waren 70.000 oder 13 Prozent mehr als im Krisenjahr 2020. Damit habe das Gründungsgeschehen den Corona-Knick hinter sich gelassen und in etwa das Vorkrisen-Niveau erreicht, berichtet KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.
Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass Corona-Impfstoff „in nicht wenigen Fällen“ vernichtet wird. Das Ministerium begründete das gegenüber der “Welt” damit, dass die Impfstoffe weiterhin nur in Mehrdosenbehältnissen verfügbar sind, die bei Anbruch gemäß Zulassung nur wenige Stunden haltbar seien. “Bei der derzeitigen Geschwindigkeit der Impfkampagne ist nicht davon auszugehen, dass sich vor Ort in jedem Fall eine hinreichende Anzahl zu impfender Personen findet, um die in einem Mehrdosenbehältnis verfügbaren Impfdosen in Gänze aufzubrauchen”, teilte das Ministerium mit. Weiter hieß es: “Ein Verwurf von Impfstoff dürfte in diesem Fall derzeit in nicht wenigen Fällen erfolgen.”
Allein schon die niedersächsischen Kommunen haben seit Beginn der Pandemie mehr als 100.000 Verstöße gegen Corona-Regeln erfasst.Häufig waren etwa das Missachten der Maskenpflicht oder private Treffen mit zu vielen Menschen. Das zeigt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur, an der sich mehr als 30 Kreise und kreisfreie Städte beteiligten. Die meisten Corona-Regeln sind in Sachsen inzwischen weggefallen, doch das dortige Innenministerium rechnet vorerst nicht mit einem Ende der Corona-Demonstrationen. Neben der Diskussion über die Impfpflicht vermischten sich Themen, etwa mit dem Krieg in der Ukraine, teilt das Ministerium mit. Vereinzelt seien Russland-Fahnen auf den Demos zu sehen. Forschende beobachten schon seit einiger Zeit, dass sich Gruppen wie die Freien Sachsen mit Russland solidarisieren. Die Partei bilde zurzeit das Narrativ, dass sie für den Frieden sei – ob bei Corona oder in der Ukraine, hatte etwa Rechtsextremismus-Forscher Johannes Kiess gesagt. Wegen Abrechnungsbetrugs bei Corona-Testzentren haben Behörden bundesweit mindestens 642 Verfahren eingeleitet. Das zeigt eine Umfrage des “Handelsblatts” unter Staatsanwaltschaften und Landeskriminalämtern. Mehr als die Hälfte der Verfahren laufen demnach in Berlin. Die Ermittlungen stehen oft noch ganz am Anfang, deshalb lässt sich der Gesamtschaden noch nicht beziffern. Allein in fünf Verfahren in Bochum, Offenburg, Freiburg und Mannheim beträgt der mutmaßliche Schaden 49,5 Millionen Euro. Das Gesundheitsministerium in Baden-Württemberg etwa zeigte sich besorgt, dass “halbseidene Betreiber bis hinein ins kriminelle Milieu” Teststellen betrieben und rechnet mit einer hohen Dunkelziffer in Großstädten.
Tschechien hebt die wegen der Corona-Pandemie eingeführte FFP2-Maskenpflicht in Bus und Bahn zum Gründonnerstag auf. Die Lage in den Krankenhäusern verbessere sich stetig, und die Zahl der positiven Fälle gehe zurück, sagte Gesundheitsminister Vlastimil Valek im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender CT. Rechtzeitig vor der Oster-Reisesaison hatte die liberalkonservative Regierung bereits alle Corona-Einreiseregeln auslaufen lassen. In Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gilt die Maskenpflicht vorerst weiter. Binnen sieben Tagen gab es nach jüngsten Zahlen 295 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.
Der chinesische Batterieriese Contemporary Amperex Technology hat in seinem Hauptwerk ein “Closed-Loop-Management”-System eingeführt. Damit soll die Produktion aufrechterhalten werden, während das Land gegen weitere Corona-Ausbrüche kämpft. Das Verfahren ähnelt einer Blase, in der die Arbeiter isoliert schlafen, leben und arbeiten, um die Übertragung von Viren zu verhindern. Ein ähnliches System wurde bei den Olympischen Winterspielen eingesetzt, um das Veranstaltungspersonal abzuschotten. Die chinesische Regierung kritisiert die USA scharf für Äußerungen über Pekings Corona-Politik. Chinas Seuchenbekämpfungs-Politik sei “wissenschaftlich und effektiv”, erklärt der Sprecher des Außenministeriums. Peking weise die “unbegründeten Anschuldigungen” der US-Botschaft in China entschieden zurück. Diese hatte die freiwillige Ausreise von nicht notwendigem Personal aus ihrem Konsulat in Shanghai genehmigt und warnte US-Bürger in China, dass sie mit einer “willkürlichen Durchsetzung” der Beschränkungen rechnen müssten. Zuvor hatte das US-Außenministerium vor Reisen nach Shanghai gewarnt – wegen der strengen Beschränkungen “einschließlich des Risikos, dass Eltern und Kinder getrennt werden”. In der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai breitet sich das Coronavirus trotz des scharfen Lockdowns immer weiter aus. Heute melden die Behörden knapp 25.000 lokal übertragene Infektionen: gut 1000 Fälle mit Symptomen, knapp 24.000 asymptomatische Fälle. Im Vergleich zu amerikanischen oder europäischen Großstädten sind die Zahlen zwar gering, in China – mit seiner umstrittenen Null-Covid-Strategie – ist es aber der größte Ausbruch seit Pandemie-Beginn. Nach einer hochrangig besetzten Abendveranstaltung in Washington breiten sich Corona-Fälle unter der Polit-Prominenz in der US-Hauptstadt aus. Nach dem traditionellen Dinner des Gridiron-Clubs, einer prestigereichen Journalisten-Vereinigung, wurden mehrere Kabinettsmitglieder, Kongressabgeordnete und Regierungsmitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Mehrere US-Medien, darunter die “Washington Post”, berichten unter Berufung auf die Veranstalter, mindestens 67 der rund 630 Gäste hätten sich seit dem festlichen Abendessen vor einer Woche mit dem Virus infiziert. Die Vermutung liegt nahe, dass einige sich bei dem Event ansteckten. Einzelne Politiker hatten ihre positiven Testergebnisse in den vergangenen Tagen öffentlich gemacht – darunter Justizminister Merrick Garland, Handelsministerin Gina Raimondo, Landwirtschaftsminister Tom Vilsack, mehrere Kongressmitglieder sowie der Kommunikationsdirektor von Vizepräsidentin Kamala Harris. Nach Wochen der Erholung steigt der Tagesdurchschnitt der neuen Fälle in den USA wieder. Da sich der Subtyp BA.2 weiterhin schnell ausbreite, nahm der Wert am Freitag um ein Prozent zu, berichtet die “New York Times”. Es sei bereits der zweite Anstieg gewesen. Bis Samstagabend wurden demnach in der vergangenen Woche durchschnittlich etwa 30.700 Fälle pro Tag gemeldet – 2 Prozent mehr als vor zwei Wochen. Während sich die Lebenserwartung in vielen Ländern mit hohem Einkommen von der Pandemie erholt hat, ist sie in den USA im Jahr 2021 weiter gesunken. Das geht aus einer neuen vorläufigen Analyse hervor, über die die “New York Times” berichtet. Der Rückgang in den USA ist demnach hauptsächlich auf Todesfälle unter weißen Amerikanern zurückzuführen.
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