Mit dem Start des Sommersemesters beginnt für viele junge Menschen ein neuer Lebensabschnitt, in dem sie zum ersten Mal mit den eigenen Finanzen haushalten müssen. Von Lebensmitteln über Entertainment bis hin zu Telekommunikation und Versicherungen muss zwischen zahlreichen Angeboten navigiert werden. Die Verbraucherzentrale NRW in Bergisch Gladbach erklärt, wo Studierende genau hinschauen sollten und wie sie Geld sparen können.
• Welche Finanzierungshilfen gibt es?
Je nach Einkommen der Eltern können Studierende zur Finanzierung ihres Studiums BAföG beantragen. Es handelt sich bei der Förderung zwar um ein Darlehen, aber es muss nur zur Hälfte zurückgezahlt werden. Wer kein BAföG beziehen kann, hat die Möglichkeit, sich auf ein Stipendium zu bewerben. Die Angebote sind vielfältig und nicht nur für Ausnahmetalente mit Bestnoten gedacht. Kredite sind eine vergleichsweise teure Möglichkeit, das Studium zu finanzieren. Denn jeder Studienkredit muss mit Zinsen zurückgezahlt werden. Wer nach dem Studium nicht gleich einen gut bezahlten Job findet, riskiert sich zu überschulden. Deshalb sollten Kredite möglichst nur für kurzfristige finanzielle Engpässe genutzt werden. Zum Beispiel am Ende des Studiums, wenn kein BAföG mehr fließt. Auch wichtig: Während des ersten Studiums bis zum Alter von 25 Jahren besteht ein Anspruch auf Kindergeld. Den Anspruch auf Auszahlung haben grundsätzlich weiterhin die Eltern. Falls das Kind einen eigenständigen Haushalt führt und die Eltern keinen Unterhalt zahlen, können sich volljährige Kinder das Kindergeld auch direkt auszahlen lassen.
• Welche Versicherungen sind nötig?
In vielen Bereichen brauchen Studierende noch keine eigene Versicherung, da sie bis zum 25. Lebensjahr noch über die Eltern mitversichert sind. Dies gilt zum Beispiel für die Krankenversicherung und die private Haftpflichtversicherung. Findet der Studienaufenthalt im außereuropäischen Ausland statt, ist allerdings eine private Auslandsreisekrankenversicherung unbedingt empfehlenswert, da dort die gesetzliche Krankenkasse nicht leistet. Empfehlenswert für junge Menschen ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Je jünger man in die Versicherung einsteigt, desto günstiger sind die Prämien. Das Studium ist daher ein guter Zeitpunkt, eine solche Versicherung abzuschließen, sofern man die Versicherungsbeiträge bezahlen kann.
• Wie kann Geld bei Lebensmitteln gespart werden?
Grundsätzlich gilt: Selbst kochen ist häufig günstiger als Fertiges zu kaufen oder in die Mensa zu gehen. Wer sich für einen langen Uni-Tag eine Brotzeit schmiert und den Kaffee im eigenen Thermobecher mitnimmt, kann damit Geld und Abfall sparen. Zur Orientierung beim Einkauf kann ein Wochenplan erstellt werden. So hat man einen Überblick über die benötigten Lebensmittel und reduziert die oft teuren Spontaneinkäufe. Wer zu saisonalen Lebensmittel greift, kann ebenfalls sparen und ernährt sich zudem nachhaltiger. Einen Überblick bietet hier der Saisonkalender der Verbraucherzentrale NRW. Außerdem lohnt sich ein Besuch auf dem Markt – vor allem kurz vor Ende des Markttages sind die Lebensmittel dort häufig günstiger als im Supermarkt.
• Bieten Vergleichsportale wirklich immer den besten Preis?
Egal ob Laptop, Tablet oder Smartphone: Für das Studium benötigen viele eine technische Grundausstattung, die ganz schön teuer werden kann. Vergleichsportale versprechen, immer die besten Preise anzubieten. Doch die Rankings auf diesen Seiten sind nicht immer neutral, da sie von Provisionszahlungen und Geschäftsbeziehungen profitieren. Die Preise sollten daher stets kritisch geprüft und auch mit dem Preis des Anbieters verglichen werden. Psychologische Druckmittel wie die Anzahl der Besucher:innen auf der Seite oder eine angeblich knappe Verfügbarkeit können getrost ignoriert werden, da es sich hier um Verkaufstricks handelt.
Weiterführende Infos und Links
Weitere Informationen zur Finanzierung des Studiums bietet die Verbraucherzentrale NRW unter: www.verbraucherzentrale.nrw/ausbildung-und-studium-finanzieren-44103