NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (DXCVI)

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter. Sie liegt jetzt bei 1625,1, am Vortag noch bei 1663,0. Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 274.901 Neuinfektionen gemeldet, 43.486 Fälle weniger als vor einer Woche. 279 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Infektion. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,82 angegeben (Vortag: 0,78). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2332 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 883 davon werden invasiv beatmet. Der Anteil der belegten Intensivbetten liegt bei 84,7 Prozent. Die Zahl der freien Intensivbetten in Deutschland sinkt auf 3772. Das sind 130 freie Intensivbetten weniger als am Vortag, wie aus dem DIVI-Intensivregister hervorgeht. Der Anteil der freien Intensivbetten liegt nun bei 15,3 Prozent nach 15,9 Prozent am Vortag. Insgesamt sind 20.828 Intensivbetten belegt. Die Zahl der Covid-19-Patienten, die invasiv beatmet werden, liegt bei 883. Das sind 30 Patienten weniger als am Vortag. Die Auslastung der Intensivstation in Deutschland ist noch immer sehr ungleich verteilt. Kreise mit vielen freien Betten und Kreise ohne ein freies Intensivbett liegen teils nebeneinander. Schwerpunkte gibt es allerdings in Bayern, rund um München und die Region Landshut und Erding. Dort stehen keine Intensivbetten zur Verfügung. Nur wenig freie Betten gibt es zudem im Nordosten von Nordrhein-Westfalen und größeren Teilen Niedersachsens sowie in Bremen. Der Norden Bayerns wiederum weist viele Regionen mit vielen freien Intensivbetten aus. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle liegt mittlerweile deutlich über dem Vorjahresniveau. So lag der 7-Tage-Schnitt der gemeldeten Todesfälle in Deutschland gestern bei 230. Genau ein Jahr zuvor lag der 7-Tage-Schnitt bei 167. Allerdings ist die Zahl der Corona-Infektionen in diesem Jahr auch um ein Vielfaches höher als im vergangenen Jahr. Heute liegt der 7-Tage-Schnitt der gemeldeten Neuinfektionen bei 219.479 und ist damit etwa 13 Mal höher als heute vor einem Jahr. Damals waren es gerade mal 16.854 Neuinfektionen. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund ruft zum Streik in rund 460 kommunalen Krankenhäusern auf. “Planbare Eingriffe werden in den meisten kommunalen Kliniken heute nicht stattfinden können”, sagt Verbandsvorsitzende Susanne Johna dem Redaktionsetzwerk Deutschland. “Wir halten in diesen bestreikten Krankenhäusern natürlich den Notdienst aufrecht.” Der Marburger Bund kritisiert unter anderem die hohe Arbeitsbelastung in Kliniken: “Die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern sind mancherorts so schlecht, dass viele Ärztinnen und Ärzte die Klinik verlassen und zum Beispiel eine eigene Praxis gründen oder als Angestellte in ein Medizinisches Versorgungszentrum gehen”, so Johna. Inzwischen würden immer mehr Ärztinnen und Ärzte ihre Arbeitszeit reduzieren und eine 80-Prozent-Stelle annehmen. “Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich die Arbeitsbelastung deutlich verschärft”, so Johna. Besonders hoch sei die Belastung auf der Intensivstation, in der Notaufnahme und auf den Infektionsstationen. “Auf vielen Intensivstationen war die Versorgung der Patienten zuletzt nur noch möglich, weil auch Ärztinnen und Ärzte pflegerische Tätigkeiten übernommen und noch mehr Überstunden geleistet haben.” Der Marburger Bund fordert eine Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent für die Laufzeit von einem Jahr, klare Grenzen für Bereitschaftsdienste, eine generelle Begrenzung der Rufbereitschaft auf höchstens zwölf Rufdienste pro Monat, einen gesicherten Anspruch auf freie Wochenenden und mehr Planungssicherheit bei den Diensten. In den schleswig-holsteinischen Kliniken fallen nach einer Schätzung der Krankenhausgesellschaft aktuell rund 1000 Mitarbeiter wegen Corona-Quarantäne oder -absonderung aus. “Der Personalausfall in den Krankenhäusern ist auf Rekordniveau”, teilt Geschäftsführer Patrick Reimund mit. Elektive Behandlungen seien flächendeckend eingeschränkt und in einer Reihe von Kliniken vollständig eingestellt. Die Zahl der Patienten mit oder wegen Corona in den Kliniken liege bei mehr als 600. Nach dem Anstieg in den vergangenen Wochen sei die Zahl leicht rückläufig. “Dass es sich hierbei um eine Trendwende handelt, ist zu hoffen, aber noch unsicher”. Die Hamburgische Bürgerschaft erklärt die Hansestadt zum Hotspot. Ein entsprechender Antrag der rot-grünen Regierungsmehrheit wird mit Unterstützung der Linken angenommen; CDU, AfD und FDP stimmen dagegen. Mit der Hotspot-Regel soll die Maskenpflicht in Innenräumen und im Einzelhandel in Hamburg für die kommenden vier Wochen beibehalten werden. Mehr dazu lesen Sie hier. Gesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigt das geänderte Infektionsschutzgesetz und die Hotspot-Regelung. Das Gesetz sei “juristisch sauber gemacht” und “sollte viel mehr genutzt werden”, sagt der SPD-Politiker. Er finde es “beklagenswert und falsch”, dass sehr viele Länder nun nicht von der Hotspot-Regel Gebrauch machten, in denen er selbst dies angemessen gefunden hätte. “Eine rechtliche Unsicherheit kann ich hier schlicht nicht erkennen”, betont er. Eine drohende Überlastung des Gesundheitswesens als Voraussetzung sei begründbar und könne mit Kriterien zu den Kliniken hergeleitet werden. Er sei fest davon überzeugt, dass entsprechende Regelungen in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern rechtlich Bestand haben würden.

Angesichts der aktuellen Corona-Welle mit vielen, aber meist leichteren Infektionen sollen die Regeln für Isolation und Quarantäne vereinfacht werden.Die Dauer soll generell auf fünf Tage verkürzt werden, wie ein Vorschlag des Gesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts vorsieht. Das Konzept, das an die Länder verschickt wurde, liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Bisher dauern Absonderungen in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test frühestens nach sieben Tagen beendet werden. Für das Beenden einer Isolierung wegen einer Infektion sieht der Vorschlag vor, dass man zuvor 48 Stunden ohne Symptome sein muss. Zudem soll man einen negativen Test vorlegen müssen, der frühestens am fünften Tag abgenommen werden kann. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte ausdrücklich angekündigt, dass die Länder noch eigene Vorschläge einbringen können. Mehr dazu lesen Sie hier. Das Angebot kostenloser Schnelltests für alle wird angesichts der hohen Infektionszahlen bis in den Frühsommer verlängert. Die ursprünglich bis 30. März geltende Testverordnung, die auch diese “Bürgertests” regelt, bleibt vorerst bis einschließlich 29. Juni in Kraft. Das sehen Änderungen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vor, die im Bundesanzeiger verkündet wurden. Damit haben weiterhin alle Bürger auch ohne Symptome Anspruch auf mindestens einen Schnelltest pro Woche an Teststellen durch geschultes Personal. Auch nach dem Wegfall der Maskenpflicht in den saarländischen Schulen ab nächster Woche bleibt die Testpflicht bestehen. Es werde weiterhin drei verpflichtende Testungen pro Woche geben, teilt das Bildungsministerium mit. Auch gelte weiter: Wenn ein Corona-Test positiv sei, müsse die ganze Klasse oder Gruppe danach sofort Maske tragen – auch im Freien – und sich an acht Tagen hintereinander testen. Außerdem: Personen von außerhalb der Schule müssten geimpft, getestet oder genesen sei, wenn sie das Gelände betreten würden. Auch wenn nach dem Auslaufen der Übergangsfrist nach dem 2. April die Maskenpflicht auch an Schulen wegfalle: “Das freiwillige Tragen von Masken bleibt darüber hinaus selbstverständlich jederzeit möglich”, teilt das Ministerium mit. Die Frankfurter Buchmesse prüft, die traditionell im Oktober stattfindende Messe wegen Corona künftig früher stattfinden zu lassen. Für dieses Jahr sei eine Vorverlegung aber nicht mehr möglich, teilt die Buchmesse mit. Erfahrungsgemäß sinken die Inzidenzen in wärmeren Monaten. Der Frankfurter Verleger Joachim Unseld hatte in einem Interview mit der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” angeregt, die Buchmesse “zeitlich etwas früher zu legen. Nicht in den Spätherbst hinein, wo die Inzidenzen zuschlagen. Ende Oktober nützt der Branche auch keine Messe mehr. Es wäre in jedem Sinn klüger, sie früher anzusetzen. Weil wir dann bis zum Weihnachtsgeschäft mehr machen können.” Bisher sei das immer mit dem Hinweis auf den Termin der IAA verneint worden, sagte Unseld. “Aber die hat ja nun Reißaus genommen.” Der gesundheitspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen, Janosch Dahmen, räumt angesichts des Auslaufens bundesweiter Corona-Maßnahmen ein, sich strengere Instrumente gewünscht zu haben.“Aber dafür gab es keine parlamentarische Mehrheit, die es gebraucht hätte, dies durchzusetzen”, so Dahmen in der Sendung “Frühstart” von ntv. Zugleich verteidigt er die neue Regelung, die “die Verantwortung für derartige Maßnahmen stärker auf die Länder überträgt.” Diese müssten nun handeln. “Wie Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern zeigen, sind auch Beschlüsse auf Landesebene möglich.” Dort müssten auch nach dem kommenden Wochenende weiter Masken im Innenraum getragen werden. Hamburg und zuvor Mecklenburg-Vorpommern hatten sich zu Corona-Hotspots erklärt. Dahmen nannte Hamburg ein Vorbild und “Bayern das Gegenteil davon.” Die staatlich verordnete Maskenpflicht beim Einkaufen fällt in weiten Teilen Deutschlands weg, wenn die Geschäfte am Montag öffnen – gewisse Schutzvorkehrungen könnten aber bleiben. “Der Gesetzgeber hat mit der Novelle des Infektionsschutzgesetzes entschieden, dass die Pflicht zum Tragen von Masken nur noch in Ausnahmefällen und in besonderen Hotspots angeordnet werden kann”, sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth. Unabhängig davon sei aber davon auszugehen, dass viele Kundinnen und Kunden freiwillig weiter die Maske beim Einkaufen tragen würden. Es sei zugleich nicht auszuschließen, dass Händler außerhalb von Corona-Hotspots von ihrem Hausrecht Gebrauch machten und Masken beim Einkauf vorschrieben. “In welchem Umfang dies praktiziert wird, werden die nächsten Wochen zeigen.” Mehrere Einzelhandels-Ketten kündigten bereits an, auf die Maskenpflicht zu verzichten, andere warten noch die Ausgestaltung der Länderverordnungen ab. Nach mehreren Handelsketten kündigt auch Edeka an, die Maskenpflicht ab kommender Woche nicht grundsätzlich aufrechtzuerhalten. “Da fehlen uns die Möglichkeiten der Kontrollen”, sagt eine Sprecherin der Supermarktkette. Das Unternehmen empfehle zwar weiterhin beim Besuch der Supermärkte das freiwillige Tragen einer medizinischen Maske, um Kunden und Mitarbeiter zu schützen. “Leider hat der Gesetzgeber mit der Novelle des Infektionsschutzgesetzes entschieden, dass die Pflicht zum Tragen von Masken nur noch in Ausnahmefällen und in besonderen Hotspots angeordnet werden kann”, kritisiert Edeka. “Man kann daher nun nicht erwarten, dass wir mithilfe des Hausrechts weiterhin eine Maskenpflicht durchsetzen.” Auch der Möbelhändler Ikea und die Bekleidungskette Ernsting’s family wollen ab Montag die Maskenpflicht aufheben, empfehlen aber ihren Besuchern, weiterhin den Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Bei der Kaufhauskette Woolworth und der Buchhandelskette Thalia müssen Kunden ab kommender Woche auch nicht mehr grundsätzlich Maske tragen. Die Lebensmittelketten Lidl und Rewe halten sich zur Frage, wie es nächste Woche bei ihnen konkret weitergeht, zunächst noch bedeckt.

Immunologen halten wenig vom Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Lauterbach, eine vierte Corona-Impfung schon für Menschen ab 60 Jahren anzubieten. “Ein generelles Absenken der Altersschwelle bei der Impfempfehlung ist momentan nicht angezeigt”, sagt der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI), Reinhold Förster von der Medizinischen Hochschule Hannover. In Ausnahmefällen könne ein zweiter Booster aber auch ab 60 Jahren nachvollziehbar sein, etwa bei Menschen mit unterdrücktem Immunsystem. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) die vierte Dosis derzeit für Menschen ab 70 Jahren sowie für Menschen mit Risikofaktoren wie Immundefekten. Lauterbach warb jüngst mehrfach dafür, die Alterschwelle auf 60 Jahre abzusenken. Laut einer Studie des US-Zentrums für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC) sowie des Bostoner Kinderkrankenhauses sind Kinder im Alter von fünf bis 11 Jahren, die mit dem Vakzin von Pfizer und Biontech geimpft wurden, während der Omikron-Welle in den USA seltener ins Krankenhaus eingeliefert worden als ungeimpfte Kinder. Das Risiko schwerwiegenderer Folgen sei bei denjenigen, die in dieser Altersgruppe geimpft wurden, sogar um fast 80 Prozent geringer gewesen. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA startet mit der Überprüfung des Antrags auf Marktzulassung für den Corona-Impfstoff von Sanofi. Sollte die EMA grünes Licht geben, könnte damit ein sechster Impfstoff gegen Covid-19 in der Europäischen Union auf den Markt kommen. Das Vakzin hat der französische Pharmakonzern in Zusammenarbeit mit dem britischen Pharmaunternehmen GSK entwickelt. Vidprevtyn ist ein proteinbasierter Impfstoff. Er soll den Körper in die Lage versetzen, Antistoffe gegen das Virus herzustellen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dringt auf eine Verabschiedung der Impfpflicht im Bundestag in der kommenden Woche. Ansonsten werde die Lage im Herbst kritisch werden, sagt der SPD-Politiker mit Blick auf Sorgen, dass dann die Infektionszahlen stark steigen werden. “Die Pandemie wird auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung eine sehr wichtige Rolle haben”, fügt er in Anspielung auf die reduzierte Wachstumserwartung des Sachverständigenrates der Bundesregierung hinzu. Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech erwirtschaftet im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von rund 10,3 Milliarden Euro. Der Umsatz liegt bei knapp 19,0 Milliarden Euro, wie das Mainzer Unternehmen mitteilt. Damit liegt das Unternehmen sowohl beim Gewinn, als auch beim Umsatz erheblich über den Werten von 2020 mit damals 15,2 Millionen Euro beziehungsweise 482 Millionen Euro. Biontech geht davon aus, im April erste Daten der klinischen Studie zur Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit eines auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Impfstoffs zu veröffentlichen, die mögliche Zulassungsanträge unterstützen sollen. Zudem sollen weitere Impfstoffkandidaten geprüft werden.

Wegen mutmaßlichen Betrugs mit staatlichen Corona-Soforthilfen in Millionenhöhe klagt die Staatsanwaltschaft in Hamburg fünf Verdächtige an.Vier Beschuldigte sollen dafür über Strohmänner und -frauen diverse Scheinfirmen betrieben haben, wie die Behörde mitteilt. Der fünfte Angeklagte soll als Buchhalter für die Einreichung der Anträge zuständig gewesen sein. Die Gesamtsumme der beantragten Hilfen beläuft sich demnach auf zwölfeinhalb Millionen Euro, tatsächlich ausgezahlt wurden drei Millionen Euro. Die Beschuldigen sitzen in Untersuchungshaft.

Gesundheitsexperten kritisieren das Vorhaben der britischen Regierung, die Überwachung der Corona-Infektionslage weitgehend herunterzufahren. “Die Datensammlungen vorzeitig zu beenden, ist falsche Sparsamkeit und muss möglicherweise rückgängig gemacht werden, um zukünftige Corona-Wellen zu bewältigen”, sagt der Experte für öffentliche Gesundheit, Azeem Majeed, vom Londoner Imperial College. Die britische Regierung hatte zuvor angekündigt, die öffentliche Förderung verschiedener Corona-Überwachungsstudien und Datensammlungen im Frühjahr auslaufen zu lassen. Auch der freie und kostenlose Zugang zu Schnelltests soll ab Anfang April nur noch besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen gewährt werden. Wissenschaftler und Mediziner kritisieren diese Strategie, die ein Beitrag im Fachblatt “British Medical Journal” als “Spaziergang im Dunkeln” bezeichnet. “Meiner Ansicht nach war Großbritannien weltweit führend bei der routinemäßigen Überwachung von Covid-19 und der öffentlichen Ausweisung von Covid-19-Daten”, sagt Majeed. Der Mediziner fordert, Großbritannien solle seine Kapazitäten und Fähigkeiten weiter einsetzen, bis die Pandemie weltweit unter Kontrolle sei. Trotz hoher Corona-Zahlen sollen auch im nördlichsten britischen Landesteil Schottland nach und nach die Corona-Schutzmasken fallen. Ab Montag müssen bei Hochzeiten und Beerdigungen keine Masken mehr getragen werden, wie die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon ankündigt. In öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften soll die Maskenpflicht zwei Wochen später, am 18. April, fallen und in eine Empfehlung umgewandelt werden. Zuvor war damit gerechnet worden, dass die Pflicht früher endet. Doch die Infektionszahlen in Schottland sind weiterhin hoch, zuletzt war dem nationalen Statistikamt zufolge dort rund einer von elf Bürgern mit Corona infiziert. Die Schweiz hebt die letzten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auf. Zum Freitag würden die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und in Gesundheitseinrichtungen sowie die Isolationspflicht für infizierte Personen abgeschafft, wie die Regierung mitteilt. Dank der hohen Immunisierung der Bevölkerung sei es in den vergangenen Wochen zu keinem markanten Anstieg der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen mehr gekommen, obwohl die Zahl der Infektionen zwischenzeitlich wieder angestiegen sei. Bis zum Frühjahr 2023 bleibe allerdings eine erhöhte Wachsamkeit und Reaktionsfähigkeit notwendig. In Russland gehen sowohl die Neuinfektionen als auch die Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus zurück. Aktuell werden noch gut 20.000 Fälle erfasst. Das sind gut 2500 weniger als in den letzten Tagen. Mitte Februar weist Russland noch mehr als 200.000 Neuinfektionen aus. Die Zahl der Todesfälle ist mit 352 noch recht hoch, fällt aber kontinuierlich. Die Corona-Fallzahlen in Polengehen grundsätzlich zurück. Das Land meldet aktuell gut 5700 Neuinfektionen und 110 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Neuinfektionen gehen demnach zurück und setzen ihren Trend fort. Die Zahl der registrierten Todesfälle liegt über dem Schnitt der letzten Tage (80 tägliche Fälle), insgesamt fällt aber auch diese Kurve zuletzt. Kroatien meldet aktuell wieder leicht steigende Corona-Zahlen. Die knapp 2300 Neuinfektionen liegen deutlich über dem Niveau der letzten sieben Tage (rund 1400 Fälle pro Tag). Es werden mit 15 auch mehr Todesfälle registriert als zuletzt (täglich 12 Fälle). Im Januar und Februar lagen beide Fallzahlen allerdings ein Vielfaches höher.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass Corona-Infektionen mit der Zeit zu schwächeren Krankheitsverläufen führen. Das sei nach derzeitigem Wissensstand das wahrscheinlichste Szenario, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Schwere der Erkrankungen werde wahrscheinlich trotz weiterer Virusmutationen weiter abnehmen, da die Immunität der Bevölkerung durch Impfungen und Infektionen zunehme. In diesem Szenario kann es laut WHO dennoch immer wieder zu Anstiegen der Zahl von Infektionen kommen, wenn die Immunität vieler Menschen nach einiger Zeit abnimmt. Dann seien erneute Auffrischungsimpfungen für besonders gefährdete Personengruppen notwendig. In Indien entspannt sich die Corona-Lage weiterhin. Aktuell werden gut 1200 Neuinfektionen und 28 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen bewegt sich seit Längerem auf niedrigem Niveau. Die Zahl der Todesfälle ist schwer einzuschätzen. Grundsätzlich ist sie gering, die Behörden sammeln aber offenbar Todesfälle oft und veröffentlichen sie zu einem konkreten Datum geballt. So werden vor fünf Tagen 4100 Todesfälle auf einmal gemeldet, obwohl die sonstigen täglichen Meldungen nur im niedrigen zweistelligen Bereich liegen. Shanghai riegelt westliche Stadtteile zwei Tage früher ab als geplant. Obwohl die Bezirke östlich des Huangpu-Flusses bereits seit Montag im Lockdown sind, melden die Behörden 5656 asymptomatische neue Corona-Fälle und 326 Fälle mit Symptomen. Am Vortag sind es noch 4381 beziehungsweise 96 neue Fälle ohne und mit Symptomen. Der westliche Teil der Stadt mit ihren insgesamt 26 Millionen Einwohnern sollte den ursprünglichen Plänen zufolge erst ab Freitag für vier Tage abgeriegelt werden. Mit den Massentests während des zweistufigen Lockdowns in Shanghai klettern die entdeckten Corona-Infektionen in der 26-Millionen-Metropole in die Höhe. Die medizinische Versorgung stehe “kurz vor dem Zusammenbruch”, zitiert die parteinahe Zeitung “Global Times” eine anonyme Quelle im nationalen Gesundheitsamt. Die Zahl der Kranken werde in den nächsten Tagen noch ansteigen. Es werde eine “sehr schwere Aufgabe für Shanghai”, die Zahl der Fälle zu drücken und die ganze Stadt bis Montag zu testen. Die Gesundheitskommission in Peking berichtet, in Shanghai allein seien am Mittwoch rund 20 Prozent der landesweit 1800 neuen Ansteckungen und rund 80 Prozent der 6600 Fälle ohne Symptome entdeckt worden. Schwer betroffen ist weiterhin auch die nordostchinesische Provinz Jilin. China verfolgt eine strenge Null-Covid-Politik. So kommt jeder, der positiv getestet wird, in ein Krankenhaus oder in zentrale Quarantäne. Shanghais Parteichef Li Qiang sagt, die Test-Kapazitäten müssten erweitert und der Bau von Isolationseinrichtungen vorangetrieben werden. Auf dem internationalen Ausstellungsgelände in Pudong im Osten wird bald die größte Quarantäne-Einrichtung mit 15.000 Betten eröffnet. Eine Studie der Universität von Minnesota belegt, dass das Anti-Parasiten-Mittel Ivermectin keinerlei Linderung für Corona-Infizierte bringt, berichtet die “New York Times”. Dafür werden 1300 Corona-Infizierte in Brasilien teils mit Ivermectin, teils mit einem Placebo behandelt. Dabei zeigt Ivermectin keinerlei Effekt. Während der Hochphase der Corona-Pandemie werden viele bereits existente Medikamente zur Behandlung einer Corona-Infektion ausprobiert. Einige Labore behaupten, dass mit Ivermectin die Infektion mit dem Coronavirus verhindert werden könne. Zahlreiche Menschen, vor allem in den USA, vergiften sich durch die Einnahme des Mittels. Zweifel an der Wirksamkeit gibt es von Beginn an.

Beitragsfoto © mirkosajkov (Pixabay)

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