Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 268.477 Neuinfektionen gemeldet, 15.255 weniger als vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist von 1703,3 auf 1663,3 gesunken. Noch keine Abwärtsbewegung ist dagegen bei den Todeszahlen festzustellen. 348 weitere Menschen sind im Zusammenhang mit einer Infektion gestorben. Der Anteil der freien Intensivbetten sinkt auf 15,9 Prozent. Laut dem DIVI-Intensivregister sind mit 3902 nun 360 Betten weniger verfügbar als gestern. Die Zahl der Covid-Intensivpatienten steigt um 40 auf 2374. Die Krankenhäuser haben im Schnitt sechs Prozent ihrer Beschäftigten wegen fehlender Impf- oder Genesenennachweise an die Gesundheitsämter gemeldet. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) bei knapp 400 Kliniken. Am höchsten ist die Meldequote demnach mit sieben Prozent bei den Pflegediensten, in der Intensivpflege sind es vier Prozent und im ärztlichen Dienst drei Prozent. “Die Zahlen der Umfrage belegen sehr eindrucksvoll, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vergleich zur Gesamtbevölkerung eine außerordentlich hohe und vorbildliche Impfquote aufweisen”, sagt DKG-Chef Gerald Gaß. Bei den Planungen für die künftige Thüringer Krankenhausstruktur wünscht sich die Landesärztekammer mehr Tempo. “Mir dauert das alles zu lange”, sagt Kammerpräsidentin Ellen Lundershausen. Wenn die Planungen weiter aufgeschoben würden, sei zu befürchten, dass sich absehbare Probleme wie die Fachkräftesicherung bei Pflegepersonal und Ärzten weiter verschärfen. Der aktuelle Krankenhausplan, der Klinikstandorte und Fachabteilungen festlegt, ist bereits um ein Jahr bis Ende 2023 verlängert worden – laut Gesundheitsministerium unter anderem, um die Lehren aus der Corona-Pandemie berücksichtigen zu können. Er sollte ursprünglich Ende dieses Jahres auslaufen. Eine Ministeriumssprecherin sagt auf Anfrage, die Vorbereitungen für die Planungen begännen jetzt. Dazu solle es einen Dialog mit allen Beteiligten geben, außerdem solle wie bei früheren Krankenhausplänen zunächst ein Gutachten eingeholt werden. Die Zahl der Krankschreibungen in Berlin hat laut der AOK Nordost einen neuen Rekordwert erreicht. In den ersten zehn Kalenderwochen seien rund 310.000 Krankmeldungen eingegangen, teilt ein Sprecher mit. In den drei Vorjahren seien es in dem Zeitraum im Schnitt rund 167.000 Krankmeldungen gewesen. “Die hohen Corona-Inzidenzen haben den Krankenstand in Berlin auf den höchsten jemals ermittelten Stand getrieben”, heißt es von der Krankenkasse. Während der aktuellen Corona-Welle sind nach einer Auswertung der Krankenkasse Barmer mehr Menschen arbeitsunfähig als jemals seit Beginn der Pandemie. Vom 13. bis zum 19. Februar waren 52.100 bei der Barmer versicherte Beschäftigte wegen einer Corona-Infektion krankgeschrieben, wie die Krankenkasse mitteilt. Zu Spitzenzeiten der ersten Corona-Welle seien es bis zu 25.100 Erwerbstätige gewesen – und damit etwa halb so viele. Im vergangenen Jahr hatten pro Woche durchschnittlich etwa 10.430 Barmer-Versicherte Anspruch auf Krankengeld wegen einer Infektion mit dem Virus. Am stärksten sei aktuell Brandenburg betroffen, teilt die Krankenkasse weiter mit. Hier seien in diesem Zeitraum etwa 221 von 10.000 Beschäftigten krankgeschrieben. Im Bundesschnitt seien es 139 von 10.000. Am wenigsten Krankschreibungen gebe es demnach in Schleswig-Holstein. Der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) sieht keine Anzeichen für nachlassende Ansteckungen. Von insgesamt rund 2,2 Millionen PCR-Tests in der vergangenen Kalenderwoche sei erneut mehr als jeder zweite positiv ausgefallen, teilt der ALM mit. Die sogenannte Positivrate wird zum zweiten Mal in Folge mit rund 56 Prozent beziffert, was ein Allzeithoch sei. Es sei “von einer signifikanten statistischen Untererfassung” auszugehen, bekräftigt der Verband. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) fordert das Ende der Isolationspflicht für symptomfrei infizierte Personen: “Es ist nicht mehr sinnvoll, Menschen, die symptomfrei infiziert sind, in eine zehntägige Isolation zu schicken”, sagt Andreas Gassen Funke-Zeitungen. Wer symptomfrei mit dem Corona-Virus infiziert sei, sollte zeitnah weiterarbeiten dürfen. Nicht nur in den Kliniken gebe es zum Teil große Probleme mit infiziertem Personal. “Überall, auch in den Praxen, fallen gerade viele Mitarbeiter wegen einer Corona-Infektion aus.” Obwohl sehr viele symptomfrei seien, fehlten sie mindestens zehn Tage im Betrieb. “Das ist aber eher Folge des geltenden Regelwerks als der Krankheitslast”, kritisiert Gassen.
Der Münchner Virologe Oliver Keppler hält die günstige Bewertung von Corona-Schnelltests durch das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut (PEI) für falsch. Der Leiter der Virologie an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) wirft den Studienautoren des PEI vor, dass die Arbeit wissenschaftlichen Standards nicht genüge. Keppler kritisiert unter anderem, dass die Zahl der Proben für eine verlässliche Studie viel zu gering gewesen sei. Das im hessischen Langen sitzende PEI weist die Kritik zurück. Das Institut war in der vorigen Woche veröffentlichten Studie zu dem Schluss gekommen, dass 20 untersuchte Antigen-Schnelltests die Omikron- und die Delta-Varianten des Corona-Erregers vergleichbar zuverlässig erkennen. Das widersprach den Ergebnissen einer Münchner Studie ebenso wie einer Untersuchung der Universitätskliniken Genf. “Es wurde eine viel zu kleine Zahl an respiratorischen Proben pro Virusvariante untersucht, nämlich 4, verglichen mit 50 bis 100 in den meisten internationalen Studien”, schreibt Keppler in seiner Bewertung der PEI-Studie. Die PEI-Daten erfüllten wissenschaftliche Mindeststandards nicht und seien daher nicht aussagekräftig. Nach rund zwei Jahren beendet die Bundeswehr ihre Unterstützung in der Pandemie. Das Kontingent werde bundesweit heruntergefahren, sagt der Sprecher des Landeskommandos Brandenburg, Oberstleutnant Patrick Schweitzer. Zum 31. März solle es auf null gehen. Länder und Kommunen konnten die Bundeswehr um Amtshilfe bitten, wenn sie ihre Aufgaben nicht allein erfüllen konnten. So halfen Soldatinnen und Soldaten etwa in Gesundheitsämtern bei der Nachverfolgung von Kontakten, bei Tests in Alten- und Pflegeheimen sowie in Impfzentren. Zahlreiche große Handelsketten wollen dem Appell von Gesundheitsminister Karl Lauterbach nicht folgen, die Maskenpflicht in ihren Geschäften künftig per Hausrecht durchzusetzen. Nach Informationen der “Bild”-Zeitung kündigten IKEA und Thalia an, die Maskenpflicht abzuschaffen. Auch in Filialen von C&A, Douglas, Woolworth, Deichmann und Ernsting’s family werde die Maskenpflicht fallen. Gerry Weber wolle sie lediglich für Mitarbeiter anordnen. Zuvor hatten bereits Saturn und Mediamarkt bekanntgegeben, dass sie die Maskenpflicht zum 3. April abschaffen. Bundesjustizminister Marco Buschmann verteidigt die Hotspot-Regelungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gegen Kritik und betont, dass es keine flächendeckenden Einschränkungen der Grundrechte mehr geben dürfe: “Die Hotspot-Regel gibt den Ländern die notwendigen Instrumente, wenn die medizinische Versorgungslage vor Ort nicht mehr gewährleistet sein sollte oder falls eine neue gefährlichere Virus-Variante auftritt. Das sind bewusst hohe Hürden, damit wir von den pauschalen und flächendeckenden massiven Freiheitseinschränkungen wegkommen”, sagt Buschmann der “Rheinischen Post”. Das Infektionsgeschehen habe sich von der Lage in den Kliniken entkoppelt. “Und somit entfällt auch weitgehend die Begründung für die tiefgehenden Grundrechtseingriffe. Geht die Gefahr zurück, müssen auch die Gefahrenabwehrmaßnahmen zurückgefahren werden”, so Buschmann. Der Vorstand Deutsche Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat kein Verständnis für die Kritik der Länder am neuen Infektionsschutzgesetz: “Das Geschrei der Ministerpräsidenten und deren Fingerzeig auf den Bund sind in keiner Weise gerechtfertigt. Die Landesregierungen haben schließlich nichts unternommen, um das Gesetz im Bundesrat zu stoppen”, sagt Brysch der “Rheinischen Post”. Die Länder-Chefs hätten den Vermittlungsausschuss anrufen und in wenigen Tagen Anpassungen durchsetzen können. “Jetzt befinden sie sich in einer Sackgasse, in die sie sich selbst manövriert haben.” Trotz weiterhin hoher Infektionszahlen werden im Saarland viele Corona-Beschränkungen ab 3. April wegfallen, wie das Sozialministerium mitteilt. Die Corona-Verordnung werde dem Infektionsschutzgesetz angepasst, heißt es. Damit gelte die Maskenpflicht ab dann nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Einrichtungen mit besonders gefährdeten Menschen, etwa Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Die Verordnung gelte vorerst bis zum 16. April 2022. Strengere Regeln sind nach dem 2. April nur erlaubt, wenn der jeweilige Landtag das Land oder Teile angesichts der Lage zu einem sogenannten Hotspot erklärt. Trotz weiter hoher Infektionszahlen lässt Schleswig-Holsteins Landesregierung die meisten Corona-Beschränkungen am Wochenende auslaufen. Künftig gilt die Maskenpflicht nur noch in Krankenhäusern, Pflegeheimen sowie im öffentlichen Nahverkehr. Testpflichten bestünden aber weiter für Mitarbeitende und Eltern in Kitas, sagt Ministerpräsident Daniel Günther nach einer Kabinettssitzung. Die Testpflicht bleibt auch in Pflegeeinrichtungen. In Krankenhäusern soll ein dem Infektionsgeschehen angemessenes Testkonzept verfolgt werden. In Rheinland-Pfalz werden die meisten verpflichtenden Corona-Regeln ab dem 2. April entfallen, eine sogenannte Hotspot-Regelung wird es zunächst nicht geben. Das teilt die Landesregierung nach einer Kabinettssitzung mit. Die Maskenpflicht in Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und im Öffentlichen Personen-Nahverkehr soll bestehen bleiben. Hintergrund der Entscheidung ist laut Landesregierung die von der Ampelkoalition im Bund durchgesetzte Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Die rot-schwarz-grüne Koalition in Brandenburg plant nach Angaben der SPD im Landtag eine Hotspot-Regelung für Corona-Beschränkungen über den Basisschutz hinaus. Eine schnelle Umsetzung ist aber nicht absehbar: “Zum jetzigen Zeitpunkt gehe ich nicht davon aus, dass wir am 2. April, wenn die (…) Basisschutzregelungen gelten, dort schon einen Hotspot erklären müssen”, sagt SPD-Fraktionschef Daniel Keller. Als mögliche Kriterien für weitere Beschränkungen nennt er die Auslastung der Intensivbetten, die Inzidenz neuer Infektionen, eine neue Virusvariante und die Inzidenz neuer Krankenhauspatienten mit Covid-19. Ein Automatismus sei nicht geplant. Ob es um das ganze Land oder die Kreisebene gehen soll, sei noch offen. Angesichts der hohen Infektionszahlen werben die Berliner Gesundheitsstadträte beim Senat dafür, die Schutzmaßnahmen in Innenräumen zu verlängern. Nach ihrer Einschätzung sollten Maskenpflicht, Abstandsgebote, Zugangsbeschränkungen und Hygienekonzepte zunächst bis 30. April weiter gelten, wie die “BZ” berichtet. Die Testpflicht an Schulen und Kitas bleibt in Niedersachsen voraussichtlich bis Ende April bestehen. Das geht aus einem Verordnungsentwurf hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach soll die Verordnung am Sonntag in Kraft treten und bis zum 29. April gültig sein. In Baden-Württemberg laufen am Samstag nahezu alle Corona-Schutzmaßnahmen aus. Die Koalition aus Grünen und CDU verständigte sich am Morgen darauf, die im Bundesgesetz noch vorgesehenen Hotspot-Regeln nicht anzuwenden. Grün-Schwarz bezweifelt, dass diese vor Gericht standhalten. Ministerpräsident Winfried Kretschmann appelliert an die Menschen, freiwillig in Innenräumen weiter Maske zu tragen. Ministerpräsident Hendrik Wüst sieht keinen Spielraum, ganz Nordrhein-Westfalen (NRW) rechtssicher als Hotspot auszuweisen und damit mehr Sicherheit zu schaffen. Die Bundesregierung habe unlängst wieder unterstrichen, wie hoch die Hürden für solche Schutzmaßnahmen der Länder seien, sagt der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz. Seine kritische Haltung zur Rechtsauffassung der Regierung sei bekannt. Nach der FDP kündigt auch die AfD in Hamburg eine Klage gegen die geplante Hotspot-Regelung in der Stadt an.Eine weitere Verlängerung der Maskenpflicht und anderer Eindämmungsmaßnahmen mit einer drohenden Überlastung der Krankenhäuser zu begründen, sei falsch, da Hamburg eine der bundesweit niedrigsten Inzidenzen und eine stabile Situation in den Kliniken aufweise, sagt Landesvize Krzysztof Walczak. Sollte die Bürgerschaft, wie von Rot-Grün geplant, Hamburg am Mittwoch zum Hotspot erklären, werde der AfD-Landesvorstand Feststellungsklage erheben. Mehrere Gewerkschaften rufen die Arbeitgeber auf, den Corona-Schutz am Arbeitsplatz auch nach dem Auslaufen der strengen Maßnahmen am kommenden Wochenende zu gewährleisten. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Guido Zeitler, sagt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit Blick auf das Gastgewerbe: “Schon aus eigenem Interesse sind die Arbeitgeber dringend aufgefordert, weiterhin alles zum Schutz ihrer Beschäftigten und Gäste zu tun.” Sie sollten ihren Beschäftigten auch künftig kostenlose Corona-Tests zur Verfügung stellen. Mit Blick auf den Handel sagt Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger den Funke-Zeitungen: “Der Schutz der Beschäftigten sowie der Kundinnen und Kunden ist jetzt am wichtigsten.” Sie kritisiert die Aufhebung der Maskenpflicht angesichts der hohen Infektionszahlen. Viele Beschäftigte machten sich deswegen derzeit große Sorgen.
Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen sollen weitgehend mit Präsenzlehre ins neue Semester Anfang April starten. “Die Durchführung des Lehrbetriebs findet im Sommersemester 2022 in der Regel in Präsenz statt”, heißt es in einer Mitteilung des Wissenschaftsministeriums. In begründeten Ausnahmefällen seien jedoch “digitale Lehrformate, die eine Präsenzlehrveranstaltung vollständig ersetzen, zulässig”. Es sei davon auszugehen, dass die Hochschulen mit diesen Ausnahmen verantwortungsvoll umgehen werden, heißt es weiter. Zuvor hatten bereits viele Hochschulen in NRW angekündigt, im Sommersemester wieder auf Präsenzlehre zu setzen. Nach mehr als zwei Jahren Corona fällt einigen Kindern und Jugendlichen der regelmäßige Schulbesuch schwer. Nach Auskunft der Region Hannover steigt die Nachfrage nach Beratung zum Thema Schulverweigerung. Bei Kindern, die schon vor der Pandemie von Entwicklungsrisiken betroffen waren, müsse eine gute Begleitung und Unterstützung für die nächste Zeit gesichert werden, sagt Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur der Region Hannover. “Unser Eindruck als Schulträger ist, dass sich das Thema Schulabstinenz in der Pandemie verschärft hat”, teilt auch die Stadt Wilhelmshaven mit. Im Landkreis Harburg wurden im vergangenen Jahr 517 Schulversäumnis-Meldungen registriert, 2020 waren es 349 und 2019 – also vor der Pandemie – 399. “Grundsätzlich befinden sich Schülerinnen und Schüler, die nicht regelmäßig zur Schule gehen, in schwierigen Lebenslagen”, sagt eine Behördensprecher. Diese seien im Verlauf der Pandemie oft noch schwieriger geworden. Ab nächstem Montag ist zwar das freiwillige Tragen von Masken im Unterricht laut NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer erlaubt. Es sei Schulen aber nicht gestattet, dass sie sich schulinterne Maskenpflichten geben, sagt sie der “Rheinischen Post” (RP). “Grundsätzlich gibt es jedoch kein Verbot, die Maske zu tragen. Jede und jeder kann nach wie vor immer und überall zum eigenen Schutz eine Maske tragen”, heißt es laut RP aus dem Düsseldorfer Ministerium. Am Auslaufen der Maskenpflicht im Klassenraum zum 2. April halte man fest. Es ergebe sich ein hohes Maß an Infektions- und Gesundheitsschutz auch aus den hohen Impfquoten bei Lehrkräften, die zuletzt bei fast 96 Prozent gelegen habe.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet eine Verzögerung der auf neue Varianten angepassten Impfstoffe. Er rechne damit nun erst im Herbst, sagte der SPD-Politiker vor einem Treffen der EU-Gesundheitsminister. Dabei könne “September ein Zielmonat sein”. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert spricht sich für eine allgemeine Corona-Impfpflicht ab 50 Jahren aus. “Ich unterstütze den Antrag für eine verpflichtende Impfberatung und die anschließende Möglichkeit einer Impfpflicht ab 50 Jahren, sollte die Impfquote nicht im notwendigen Maße gesteigert werden”, sagt Kühnert dem “Spiegel”. “Damit verfolge ich nach meiner festen Überzeugung das gleiche Ziel wie die Kolleginnen und Kollegen bei der Impfpflicht ab 18. Wir wollen eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern.” Kühnerts Parteikollegen, darunter Kanzler Olaf Scholz und Gesundheitsminister Karl Lauterbach, haben sich für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 ausgesprochen. Dafür zeichnet sich jedoch bislang keine Mehrheit im Bundestag ab. Der Impfstoff-Hersteller Biontech will nach eigenen Angaben in den kommenden Wochen erste Daten der klinischen Studie veröffentlichen, die mögliche Zulassungsanträge für einen Omikron-basierten Impfstoff unterstützen sollen. “Letztlich werden die Behörden entscheiden, ob und wann eine Genehmigung erteilt wird”, sagt eine Unternehmenssprecherin. “Wir halten uns bereit, unseren Impfstoff bereits im Frühsommer zur Verfügung zu stellen”, heißt es weiter. Der EU-Impfnachweis wird bei Minderjährigen nicht wie bei Erwachsenen ohne Booster-Impfung nach neun Monaten ungültig. Obwohl eine Auffrischungsimpfung ab dem zwölften Lebensjahr auf Anraten der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassen wurde, empfehlen dies derzeit nicht alle EU-Länder, wie die EU-Kommission mitteilt. Nach Gesprächen mit Gesundheitsexperten habe man sich entschlossen, dass die Impfbescheinigungen von Minderjährigen nicht ablaufen sollten, sagt EU-Justizkommissar Didier Reynders. Die Nachweise werden vor allem benötigt, um ohne weitere Auflagen, etwa frische Tests, in andere Länder reisen zu können. Der Umgang mit einer möglichen vierten Corona-Impfung soll EU-weit angeglichen werden. Die EU-Kommission werde “innerhalb kürzester Zeit auf Basis wissenschaftlicher Expertise eine Empfehlung zur vierten Impfung erarbeiten”, sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nach einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. Die Gesundheitsminister der EU-Länder hätten seinen Vorschlag, die nationalen Impfstrategien anzugleichen, mehrheitlich unterstützt. Die Empfehlung der EU-Kommission könne “auch für Deutschland ein wichtiger Kompass für den Umgang mit der zweiten Boosterung sein”.
Die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg hat einen Arzt aus Wemding wegen Scheinimpfungen gegen das Coronavirus angeklagt. Ihm werden unter anderem Körperverletzung und Betrug vorgeworfen, wie die Behörde mitteilt. Der als Verschwörungstheoretiker bekannte Arzt soll bei 176 Patienten in 314 Fällen Impfungen lediglich vorgetäuscht haben. Die von seinen Angestellten vorbereiteten Spritzen soll er unbemerkt entleert und dann von hinten ins Gesäß der Patienten gestochen haben. So bekamen diese bis auf eine Ausnahme nicht mit, dass sie gar nicht geimpft wurden.
Die EU-Arzneimittelagentur EMA hat das schnelle Prüfverfahren für den Corona-Impfstoff des spanischen Herstellers Hipra gestartet. Der Wirkstoff sei als Booster-Impfung entwickelt worden, wie die EMA in Amsterdam mitteilt. Er sei zunächst gedacht für Erwachsene, die bereits mit anderen Covid-Impfstoffen geimpft wurden. Nach den vorläufigen Studien wirkt das Präparat auch gegen eine Infektion mit der Omikron-Variante des Virus. Wie lange die Prüfung dauern wird, ist nach Angaben der EMA noch nicht abzusehen. Die Infektionszahlen in Frankreichsteigen stark an. Erstmals seit Anfang Februar meldet das Land mehr als 200.000 neue Fälle binnen 24 Stunden. Zudem verzeichnet es 164 Todesfälle. Frankreich hatte Mitte März die meisten Corona-Regeln aufgehoben, darunter die Maskenpflicht in Innenräumen außer in Verkehrsmitteln. Auch die Pflicht zum Vorzeigen des “Pass Vaccinal”, des Nachweises von Impfung oder Genesung, wurde abgeschafft. Auch die letzte kleinere Corona-Beschränkung gehört in Dänemarknun der Vergangenheit an. Die Vorgabe, dass sich Ungeimpfte spätestens 24 Stunden nach der Einreise testen lassen müssen, endet heute. Die Pflicht galt ohnehin nur für Einreisende von außerhalb des EU- und Schengenraumes.
In Indien geht die Zahl der Neuinfektionen weiterhin zurück. Gerade noch etwas mehr als 1200 Fälle werden registriert. Der Durchschnittswert der letzten sieben Tage liegt derzeit unter 1500 täglichen Fällen. Es werden aktuell 31 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Allerdings gibt es vor wenigen Tagen die Meldung von mehr als 4000 Todesfällen. Dies lässt den Durchschnittswert auf deutlich über 600 tägliche Fälle ansteigen. In der Vergangenheit werden schon mehrfach offenbar Todesfälle gesammelt und dann gemeinsam veröffentlicht. Am ersten Tag des Lockdowns in Shanghai sind mehr als acht Millionen Menschen auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, seien 17.000 Helfer im Einsatz. Die 26 Millionen Einwohner zählende Hafenmetropole berichtete am Montag von 96 Infektionen und 4381 asymptomatischen Fällen, die in Chinas Statistik einzeln aufgeführt werden. Landesweit gab es 1228 Ansteckungen und 5658 Fälle ohne Symptome. Seit Montag gilt im Osten und Süden von Shanghai eine viertägige Ausgangssperre. Alle Bewohner werden zweimal getestet. Wer sich infiziert hat, kommt in Quarantäne-Einrichtungen, die in Turnhallen und Ausstellungshallen eingerichtet wurden. Nach dem Beginn des Lockdowns für die Hälfte der Bewohner Shanghais kommt es zu Panikkäufen in den Supermärkten. In einigen Geschäften der ostchinesischen Wirtschaftsmetropole sind Regale leer gekauft. Die Regierung meldet landesweit 6886 Neuinfektionen, von denen mehr als 4400 in Schanghai registriert wurden – ein neuer Höchstwert. Die neue Covid-Infektionswelle und der Lockdown in der chinesischen Finanzmetropole Shanghai verhindern Börsengänge im Milliardenvolumen. Allein in der vergangenen Woche zogen 15 Unternehmen ihre Notierungsanträge an der Technologiebörse Star Market vorerst zurück, wie Börsendokumente zeigen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat eine vierte Impfdosis mit den Corona-Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna für Menschen ab 50 Jahren genehmigt. Zwischen der ersten und der zweiten Auffrischungsimpfung müssten mindestens vier Monate liegen, erklärt die FDA. Sie sagt zur Begründung, eine zusätzliche Auffrischung erhöhe den Schutz vor einer schweren Covid-19-Erkrankung. Außerdem gebe es keine zusätzlichen Sicherheitsbedenken. Die FDA genehmigt zudem eine zusätzliche Auffrischungsimpfung für Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem. Weil für diese Gruppe bereits vier Impfdosen zugelassen sind, handelt es sich dann um die fünfte Impfdosis. Das betrifft unter anderem Menschen, die ein Spenderorgan erhalten haben.
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