NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (DLXXXIX)

Erstmals in der Corona-Pandemie sind binnen eines Tages mehr als 300.000 neue Infektionen an das Robert-Koch-Institut übermittelt worden. Die Gesundheitsämter melden laut RKI-Angaben von Donnerstagmorgen 318.387 Fälle in 24 Stunden. Die Sieben-Tage Inzidenz gab das RKI mit 1752,0 an – das ist ebenfalls ein Höchststand. Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,88 angegeben (Vortag: 0,88). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2335 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 895 davon werden invasiv beatmet. Die Zahl freier Intensivbetten in Deutschland sinkt weiter. 20.636 Betten sind derzeit belegt, 118 mehr als am Vortag. Der Anteil freier Intensivbetten geht somit von 16,2 auch 15,8 Prozent zurück. An der erneuten Zunahme von Intensivpatienten haben Covid-Kranke aktuell keinen Anteil. Ihre Zahl auf Intensivstation sinkt um 47 auch 2335. Allerdings muss im Vergleich zum Vortag ein weiterer Covid-Patient zusätzlich beatmet werden, insgesamt trifft das auf 895 von ihnen zu. Fünf Bundesländer melden Höchstwerte bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. So verzeichnen Baden-Württemberg 43.750 neue Fälle, Sachsen 22.875, Rheinland-Pfalz 15.283, Mecklenburg-Vorpommern 9139 und das Saarland 4503. Von allen Bundesländern die höchsten Zahlen übermitteln Bayern (49.970) und Nordrhein-Westfalen (49.702). Unter den Bundesländern verzeichnet Brandenburg die höchste Sieben-Tage-Inzidenz. Das Robert-Koch-Institut registriert dort einen Wert von 2422,5. Es folgen das Saarland (2238,3) und Bayern (2199,9). In Sachsen-Anhalt und Bayern sind aktuell mehr als sechs Prozent der Bevölkerung akut infiziert, in Baden-Württemberg sogar mehr als 6,8 Prozent. Bremen meldet mit 2,7 Prozent den geringsten Anteil an infizierten Einwohnern. In Sachsen hat rein rechnerisch schon jeder Vierte eine Corona-Infektion überstanden. In Bayern, Thüringen, Brandenburg und Berlin gilt etwa jeder fünfte Einwohner als genesen. Die geringste Genesenenquote meldet Schleswig-Holstein mit 10,9 Prozent. Berücksichtigt werden in der Zählung nur amtsbekannte laborbestätigte Infektionen. Die Epidemiologin Berit Lange geht davon aus, dass das Coronavirus nicht verschwinden wird. “Wir haben jetzt eine neue Infektionskrankheit, bei der wir saisonal immer wieder hohe Infektionswellen sehen werden”, sagt sie dem NDR. Man müsse sich klarmachen, “dass wir nie wieder 2019 haben werden”. Zwar erwarte die keine “ganz starke Belastung” der Intensivstationen während des zweiten Omikron-Höhepunkts, so Lange. Jedoch geht sie davon aus, dass Normalstationen und Arztpraxen durch die Anzahl der Patienten und Personalausfälle stark belastet sein werden. “Diese Belastung ebenso wie zusätzliche Todesfälle durch Covid-19 könnte man natürlich reduzieren, wenn man nicht kurz vor dem Peak der Welle große Lockerungen macht”, sagt die Epidemiologin vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung. Das neue Infektionsschutzgesetz der Bundesregierung bezeichnet sie als “Notlösung”, die nur für einen begrenzten Zeitraum gedacht sei. “Es ist kein Gesetz, das uns weitsichtig durch den nächsten Herbst oder die Zeit danach hilft.” Der Virologe Christian Drosten rechnet damit, dass auch in den kommenden Jahren im Herbst Maßnahmen gegen das Coronavirus notwendig sein werden. Grund sei die fehlende Herdenimmunität, sagt er der Wochenzeitung “Die Zeit”. “So viele Infektionen, wie man für eine Gemeinschaftsimmunität wie bei Influenza braucht, kann man in einem Sommer gar nicht haben.” Es werde Jahre dauern, darum werde man auch noch jahrelang mit relativ milden Maßnahmen im Herbst und Winter die Inzidenzen kontrollieren müssen. Als milde Maßnahme sieht der Forscher von der Berliner Charite, der dem Corona-Expertenrat der Bundesregierung angehört, unter anderem das Tragen von Masken in geschlossenen Räumen. Für nötig hält er auch Auffrischungsimpfungen für Risikogruppen. Die hohe Zahl von Corona-Infektionen beim Pflegepersonal setzt das Gesundheitssystem in Mecklenburg-Vorpommern massiv unter Druck. Innenminister Christian Pegel sagt nach der Sitzung des Krisenstabes in Schwerin: “Wir sind das erste Mal in der Situation, dass die Bereiche Krankenhäuser, Pflege sowie die ambulante medizinische Versorgung in die höchste Ampelstufe Rot gesprungen sind. Wir sind überall personell extrem angespannt und in den Krankenhäusern am äußersten Limit.” In einigen Fällen melde sich die Notaufnahme bereits stundenweise ab. Pegel führt als Beispiel die Universitätsklinik in Greifswald an. Dort seien 20 Prozent der Pflegekräfte nicht verfügbar, weil sie entweder selbst infiziert seien oder erkrankte Kinder betreuen müssten. Auf den Akutstationen liege die Ausfallquote teilweise bei 40 Prozent. Tausende Neuinfektionen täglich, medizinisches Personal in Quarantäne: Die Pandemie bringt das Thüringer Gesundheitssystem erneut an seine Grenzen. Die Kliniken im Freistaat befänden sich derzeit wieder “in einer sehr angespannten Situation”, sagt eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Es müssten inzwischen wieder planbare Operationen von Menschen verschoben werden, weil das vorhandene Personal für die Betreuung von Covid-19-Patienten gebraucht werde. Laut Landeskrankenhausgesellschaft befinden sich viele Ärzte und Pflegekräfte selbst in Corona-Quarantäne. “In einigen Regionen Thüringens kommen die Krankenhäuser an die Grenzen nicht nur intensivmedizinischer Kapazitäten, sondern auch auf Normalstationen”, sagt deren Geschäftsführer Rainer Poniewaß. Genaue Angaben zur Zahl verschobener Operationen gibt es nicht. Poniewaß weist darauf hin, dass dringend nötige Eingriffe auch weiterhin ausgeführt würden. Ob Operationen verschoben würden, sei immer eine Einzelfallentscheidung. Weil viele Mitarbeiter während der aktuellen Omikron-Welle krank sind oder sich isolieren, ist die Personaldecke in den baden-württembergischen Krankenhäusern dünn. “Die aktuelle Situation der Krankenhäuser ist vielleicht nicht mehr so angespannt wie beispielsweise im Dezember 2021, von einer Entlastung kann aber absolut keine Rede sein”, teilt Matthias Einwag, Hauptgeschäftsführer der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), mit. Viele Operationen müssen Einwag zufolge in den vergangenen Monaten zum Teil mehrfach verschoben werden. “Die Kliniken versuchen, wo immer möglich, diese Patienten jetzt zu behandeln.” In dieser Situation rücke der Zeitpunkt, zu dem die Krankenhäuser wieder in den Normalbetrieb übergehen können, in weite Ferne. Wegen des generellen Fachkräftemangels geht Einwag davon aus, dass schon in “normalen Zeiten” 10 bis 15 Prozent der Bettenkapazitäten in den Krankenhäusern in Baden-Württemberg faktisch nicht zur Verfügung stehen. “Hinzu kommen noch die Personalausfälle aufgrund von Krankmeldungen durch Omikron-Infektionen.” Die Situation in den Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt ist angesichts des Infektionsgeschehens weiter angespannt – zusätzlich bereiten sich die Kliniken auf die medizinische Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine vor. Im Moment sei die Zahl der zu behandelnden Kriegsflüchtlinge in den Krankenhäusern noch überschaubar, sagt der Präsident der Landeskrankenhausgesellschaft, Wolfgang Schütte. Man rechne aber in der nächsten Zeit mit mehr Patienten. Am meisten belastet die Kliniken im Land den Angaben zufolge nach wie vor der hohe Krankenstand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. “Die Omikron-Infektiosität ist so hoch, dass wir jeden Tag zig Krankmeldungen haben”, so Schütte. Alle Krankenhäuser seien betroffen. “Es ist auch denkbar, dass es an einzelnen Stellen auch echte Überlastung gibt”, so der Präsident weiter.

Lehrergewerkschaften warnen davor, dass die Omikron-Welle der Corona-Pandemie die Schulen an ihrer Belastungsgrenze bringt. “Der coronabedingte Ausfall von Lehrkräften trifft die Schulen aktuell heftig“, sagt das GEW-Vorstandsmitglied Anja Bensinger-Stolze dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Die Zahl der Krankmeldungen wird in den nächsten Wochen weiter steigen, weil die Corona-Schutzmaßnahmen weitestgehend fallen sollen beziehungsweise bereits einkassiert worden sind“, warnt sie. Dies sei eine falsche Entscheidung der Politik. Die Maskenpflicht an den Brandenburger Schulen soll erst am 2. April fallen. Bis dahin wolle man die Übergangsfrist des neuen Infektionsschutzgesetzes nutzen, sagt Bildungsministerin Britta Ernst in der Plenardebatte des Landtags. Experten hätten dazu geraten, nicht plötzlich, sondern schrittweise aus den Corona-Maßnahmen auszusteigen, erläutert die Ministerin. In einem ersten Schritt sei die Zahl der notwendigen Corona-Tests für Schüler von fünf Mal auf drei Mal pro Woche reduziert worden. Gemeinsam mit Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher würden die Osterferien für ein Ende der Testpflicht angepeilt. Wegen der zu erwartenden Urlaubsreisen solle in der Woche nach den Ferien noch getestet werden, erklärt Ernst. Die Gewerkschaft Verdi spricht sich gegen eine Aufhebung der Maskenpflicht im Handel aus. ”Wir sehen die Aufhebung der Maskenpflicht in der jetzigen Lage angesichts der hohen Infektionszahlen kritisch, vor allem für alles was sich im öffentlichen Raum abspielt, also auch für den Handel”, sagt Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht. Es gehe nicht nur um den Umsatz. Der Schutz der Kundinnen und Kunden und der Beschäftigten sei am wichtigsten. Die Beschäftigten hätten zwei Jahre lang in der Pandemie den Laden buchstäblich am Laufen gehalten und hätten das Recht geschützt zu werden und gut und gesund durch die Pandemie zu kommen.

Der Ärzteverband Marburger Bund hat vor einem Scheitern der Pläne für eine allgemeine Impfpflicht in Deutschland gewarnt. “Wenn es die Politik nicht schafft, im Mai eine Impfnachweispflicht einzuführen, kommen im Herbst wieder erhebliche Belastungen auf unser Gesundheitswesen zu”, sagt die Verbandsvorsitzende Susanne Johna dem “Handelsblatt”. Sie fordert die Bundestagsabgeordneten auf, bei ihrer Entscheidung “auch das Personal im Gesundheitswesen im Blick zu behalten”. “Die Impfquote ist einfach nicht hoch genug, gerade auch bei den über 60-Jährigen”, sagt Johna weiter. Neue Aufklärungskampagnen würden hier nicht ausreichen. Die Beschäftigten in der Pflege, in Praxen und in Kliniken hätten in der Corona-Pandemie bereits “ihren Beitrag zur Sicherstellung der Versorgung geleistet, jetzt ist die Politik gefragt, ihren Beitrag zu leisten”, fordert die Ärztevertreterin. Seit gut einer Woche gilt die Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Heimen – die Einrichtungen haben den Gesundheitsämtern im Südwesten bereits mehr als 17.000 Beschäftigte ohne Impfnachweis gemeldet. Bei ihnen handle es sich um Personen, die nicht geimpft oder genesen sind oder bei denen “Zweifel an der Echtheit oder inhaltlichen Richtigkeit des von ihnen vorgelegten Nachweises bestehen”, teilt das Gesundheitsministerium mit. Mehr als 2600 Einrichtungen im Land hätten den Impfstatus ihrer Beschäftigten übermittelt. “Noch ist eine Woche Zeit, die verbleibenden Meldungen an die Gesundheitsämter nachzureichen”, sagt der für den Kampf gegen die Pandemie zuständige Amtschef Uwe Lahl. Zwischen den Fraktionen von SPD und Union sind offenbar Gespräche über einen möglichen Kompromiss bei der Corona-Impfpflicht angestoßen worden.“Es stimmt, dass es Gesprächskontakte gibt und wir uns Gesprächen auch nicht verschließen”, sagt der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, dem “Handelsblatt”. “Allerdings bin ich da nicht optimistisch.” Der Zeitung zufolge hatte die SPD um die Gespräche gebeten. Ein erster Termin solle frühestens nächsten Mittwoch angesetzt werden, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Kreise der Unionsfraktion. Grüne und FDP seien nicht beteiligt. “Scholz hofft auf eine große Koalition für die Impfpflicht”, heißt es. Für die Union sollen demnach die Abgeordneten Stefan Müller von der CSU und Sepp Müller von der CDU verhandeln. Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna ist nach Angaben des Unternehmens auch bei Kleinkindern im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren sicher. Die zweimalige Gabe des Präparats rufe robuste Antikörper-Spiegel hervor und sei dabei gut verträglich, teilt Moderna mit. Vor Ansteckungen mit der Omikron-Variante schützt der Impfstoff den Daten zufolge ähnlich wie bei Erwachsenen eher schlecht, es habe aber keine schweren Krankheitsverläufe gegeben. Das Unternehmen wolle nun “so schnell wie möglich” Zulassungsanträge für diese Altersgruppe bei der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA, der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA und anderen zuständigen Behörden einreichen. Die vorgestellten Zwischenergebnisse beruhen auf Daten von insgesamt 6700 Kindern – 4200 zwischen zwei und sechs Jahren und 2500 zwischen sechs Monaten bis zwei Jahren. Bundeskanzler Olaf Scholz ruft die Abgeordneten des Bundestags dazu auf, gegen eine drohende weitere Corona-Welle im Herbst den Weg für eine Impfpflicht zu ebnen. “Nichts wäre schlimmer, als die mühsam erreichten Erfolge aufs Spiel zu setzen”, sagt Scholz in der Generaldebatte des Bundestags. “Für mich heißt das vor allem: Wir werden alles dafür tun, dass eine neue Infektionswelle unser Land im Herbst nicht wieder zum Stillstand bringt.” Dies könne mit einer Virus-Variante geschehen, die viel gefährlicher sei als Omikron. “Um ein solches Déjà-vu zu vermeiden, brauchen wir die Impfnachweispflicht.” An die Abgeordneten gerichtet sagt Scholz: “Lassen Sie uns diesen Schritt in den nächsten Wochen gemeinsam gehen! Er führt uns aus der Pandemie.” Rund 64.500 Impfdosen werden am Dienstag bundesweit verabreicht. Allein 45.000 davon sind Auffrischungsimpfungen, weitere gut 12.000 Zweitimpfungen. Die Zahl der Erstimpfungen bleibt mit nicht mal 6500 weiterhin gering. Entsprechend wenig tut sich daher beim Impfstatus der Gesamtbevölkerung. Der bleibt auch im Nachkommabereich unverändert. Demnach sind 75,8 grundimmunisiert, haben also in der Regel zwei Impfdosen erhalten. Weitere 0,7 Prozent der Gesamtbevölkerung haben eine Impfdosis erhalten. Weiterhin 23,5 Prozent der Gesamtbevölkerung sind gänzlich ungeimpft. Beim Blick auf die Bevölkerung, für die es einen Impfstoff gibt (Menschen ab fünf Jahren), sieht es kaum anders aus. 79,7 Prozent gelten als grundimmunisiert, weitere 0,7 Prozent haben eine Erstimpfung erhalten. Fast jeder Fünfte (19,6 Prozent) ist ungeimpft, darunter viele Menschen, die älter als 60 Jahre, und damit besonders gefährdet sind. Auch bei den Impfquoten der Bundesländer tut sich wenig. Sorgenkinder bleiben weiterhin Thüringen, Brandenburg und besonders Sachsen. Vor allem im Norden und im Saarland laufen die Impfkampagnen bisher gut.

Die Niederlande schaffen auch die letzten Corona-Maßnahmen ab. Seit dem heutigen Mittwoch müssen Passagiere in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Maske mehr tragen. Auch die Testpflicht für Nachtclubs und Großveranstaltungen ohne feste Sitzplätze entfällt, wie die Regierung beschließt. Vor etwa zwei Jahren wurde die Maskenpflicht in Bus und Bahn eine der ersten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Masken müssen zwar wegen internationaler Vereinbarungen weiterhin auf Flughäfen und in Flugzeugen getragen werden. Aber Fluggesellschaften erklären, dass sie dies nicht kontrollieren würden. Die Regierung rät dazu, allgemeine Hygieneregeln zu befolgen, etwa Hände waschen und Räume lüften. Bei Symptomen sollen sich Menschen testen lassen und bei einem positiven Ergebnis zu Hause bleiben. In Polen nehmen die Neuinfektionen erneut leicht zu. Aktuell werden knapp 10.500 neue Fälle registriert. Das sind knapp 350 mehr als am Tag zuvor. Hinzu kommen außerdem 124 Todesfälle – am Vortag wurden 133 verzeichnet. Gut zwei Jahre nach dem ersten Corona-Fall in Litauen ist die Zahl an Neuinfektionen in dem baltischen EU-Land auf mehr als eine Million angewachsen. Die Gesundheitsbehörde in Vilnius vermeldet am Dienstag 5322 positive Tests binnen 24 Stunden. Damit werden in dem Ostseestaat mit 2,8 Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie insgesamt 1.002.365 Corona-Fälle erfasst, wobei sich einige Menschen mehrfach infizieren. Insgesamt sterben seit 2020 fast 8800 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. In Russland geht sowohl die Zahl der Neuinfektionen als auch die der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus zurück. Aktuell werden gut 26.800 neue Fälle registriert, das sind durchschnittlich rund 4000 weniger als in den Tagen zuvor. 429 Menschen versterben zudem aktuell. Zuletzt sind es rund 475 am Tag.

Erstmals in rund zwei Jahren ist in Pakistan binnen 24 Stunden kein Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden. Innerhalb eines Tages wurden auch nur 433 neue Ansteckungen registriert, wie das Gesundheitsministerium des südasiatischen Landes am Mittwoch mitteilt. Die Zahl der in Krankenhäusern aufgenommenen Corona-Patienten sei ebenfalls stark zurückgegangen. Angesichts sinkender Corona-Zahlen hatte Pakistan vor einer Woche alle Pandemie-Maßnahmen aufgehoben. In Kenia sind knapp 840.000 gespendete Corona-Impfdosen des Pharmakonzerns Astrazeneca abgelaufen. Das Gesundheitsministerium des ostafrikanischen Landes macht dafür Impfskepsis in der Bevölkerung, aber auch eine kurze Haltbarkeit der gelieferten Impfstoffe verantwortlich. “Wir beobachten weiterhin Impfskepsis, die auf Gerüchte und Falschinformationen insbesondere über Fruchtbarkeitsbedenken zurückzuführen ist”, erklärt das Ministerium. Zugleich seien die über die internationale Impfinitiative Covax gespendeten Impfstoffe im Januar geliefert worden und bereits Ende Februar abgelaufen, was wenig Zeit für eine Verabreichung gelassen habe. Künftig würden deswegen nur noch Impfstoffe angenommen, die zum Zeitpunkt der Lieferung noch mindestens vier Monate lang haltbar seien. Mit fast 1000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden meldet die chinesische Metropole Shanghai einen neuen Höchststand. Die Behörden der bevölkerungsreichsten Stadt Chinas rufen die Bewohner auf, Ruhe zu bewahren. Wegen der Furcht vor einem strengen stadtweiten Lockdown sind die Geschäfte überfüllt, Bestellungen bei Lebensmittel-Lieferdiensten schießen in die Höhe. China erlebt derzeit den schwersten landesweiten Corona-Ausbruch seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. In mehreren Millionenstädten sind bereits harte Lockdowns verhängt. Shanghai reagiert bislang mit gezielten, örtlichen Lockdowns und Schulschließungen auf die zunehmenden Fallzahlen. Nun nehmen die Befürchtungen zu, dass die gesamte Stadt mit ihren rund 25 Millionen Einwohnern abgeriegelt werden könnte. In den Online-Netzwerken häufen sich Beschwerden über unklare Anweisungen der Behörden. Nutzer zeigen sich besorgt über Bauarbeiten an Massen-Testzentren und über die Nachricht, dass mindestens zwei große Hallen der Stadt in Massenquarantänestationen umgewandelt werden. In Indien kennen die Corona-Zahlen derzeit nur eine Richtung: abwärts. Die Zahl der Neuinfektionen und die der Todesfälle geht weiter zurück. Lediglich 1778 neue Fälle werden aktuell registriert, der Tageswert liegt hier zuletzt um 2000. Dazu kommen 62 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Der Durchschnittswert liegt hier zuletzt bei 76 täglichen Opfern.

Beitragsfoto © Nataliya Vaitkevich (Pexels)

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