Saatgut leihen – Vielfalt ernten! Seit Jahren nimmt die Stadtbücherei an diesem Projekt des Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) teil. Regelmäßig wird im Frühjahr deshalb die Saatgutbibliothek neu aufgestellt. Ziel des Projektes ist es, Vielfaltssorten zu erhalten sowie den Hobbygärtnerinnen und -gärtnern das nötige Wissen und praktische Fertigkeiten über die Vielfalt der Kulturpflanzen zu vermitteln.
Damit die Samenernte klappt und das Saatgut im Folgejahr wieder verliehen werden kann, gibt es die eher leicht zu vermehrenden Arten Tomaten, Bohnen und Salat. Alle Sorten sind samenfest und frei von geistigen Eigentumsrechten. Neu ist, dass das Saatgut ab sofort in den Bibliothekskatalog eingebunden ist und somit ausgeliehen werden kann. Die Leihfrist beträgt acht Monate. Auch Nicht-Mitglieder können die Saatgut-Bibliothek nutzen. Infos zu den einzelnen Gemüsearten und zum Sammeln und der Rückgabe der Samen findet man auf den Saatguttüten und im Projektflyer des VEN, der in der Bücherei ausliegt. Außerdem kann man sich auf Wunsch per Newsletter während des Gartenjahres begleiten lassen. So wachsen Wissen, Erfahrung und Freude mit.
Info: Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) wurde vor 35 Jahren gegründet, nachdem die Vereinten Nationen die Welt über den Verlust der Kulturpflanzenvielfalt alarmiert hatten. Die Mitglieder vermehren traditionelle Sorten in ihren Gärten und geben Saatgut über die Vereinswebseite und bei Veranstaltungen weiter. Diese Vielfaltssorten kann man selbst sortenrein vermehren, anders als Hybrid-Sorten. Und anders als in Genbanken können sich in den Gärten die Vielfaltssorten mit der jährlichen Aussaat an ihre Umwelt anpassen. Mit den Sorten werden auch Wissen und Fertigkeiten gepflegt und weiterentwickelt. Der VEN ist gemeinnützig und arbeitet überwiegend ehrenamtlich. Infos unter www.nutzpflanzenvielfalt.de oder auf www.saatgutleihen.de der Projekt-Webseite.
Beitragsfoto: Tomaten oder Gurken? Sabrina Ollig von der Stadtbücherei nutzt die Saatgut-Bibliothek, um Gemüse für den Garten vorzuziehen © Stadtbücherei