Plakate machen auf Gewalt gegen Kinder aufmerksam

Die Pressemitteilung des Kinderschutzbundes Remscheid entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:

Blaue Flecken passieren nicht nur bei Spiel und Sport, sondern können auch die Folgen von häuslicher Gewalt gegen Kinder sein. Darauf macht in den nächsten Tagen der Kinderschutzbund Remscheid aufmerksam, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert. Karl-Richard Ponsar, der Vorsitzende des Remscheider Kinderschutzbundes, hat am Montag mit der Verteilung der Plakate und Postkarten der Präventionskampagne “Blaue Flecken, Gewalt gegen Kinder“ begonnen.

Die drei verschiedenen Plakate werden u.a. verteilt an Kindertageseinrichtungen, Schulen, Kinderarztpraxen, Jugendzentren, Sportvereine, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie die Stadtwerke (Busse). Entworfen haben die Plakate die Agentur Wpp Health Practice aus Neu-Isenburg. Sie verzichtete bewusst auf bildhafte Darstellungen, um jedem/r Spielraum für Interpretationen zu lassen. Gefördert wurde die Remscheider Kampagne von den Unternehmern Lukas Kulke, David Läutek und Lucas Weizinger.

Seit der Einführung der gewaltfreien Erziehung ins BGB (§ 1631 im Jahr 2000) hat sich die Einstellung in der Erziehung bei den Eltern – insbesondere in Bezug auf massive Körperstrafen – fundamental geändert. Diese werden weitgehend abgelehnt. Allerdings ist es nicht in gleichem Maße gelungen, seelische Verletzungen und entwürdigende Maßnahmen durch emotionale Misshandlung und demütigende Gesten, wie z.B. Ohrfeige, „Klaps auf den Po“, anschreien und anschweigen, in den Einstellungswandel mit einzubeziehen. Als einer der stärksten Effekte zeigt sich eine transgenerationale (generationenübergreifende) Weitergabe in dem Sinn, dass höhere Zustimmungsraten von Körperstrafen in der Erziehung bei denen gefunden wurden, welche selbst Körperstrafen und emotionale Gewalt in der Kindheit erlebt haben.

Während der Lockdowns in der Corona-Pandemie mussten Kinder wieder verstärkt Gewalt erleben. Es gilt die Menschenwürde auch für Kinder. Deshalb ist es wichtig, dass endlich die Kinderrechte ins Grundgesetz aufgenommen werden. Eltern und andere betreuende Personen kamen und kommen in der Pandemie häufig an ihre Grenzen, und nicht weniger häufig bekommen diesen Druck dann auch die Kinder im wahrsten Sinne des Wortes „zu spüren“. Um solche Situationen zu vermeiden, kann sich jede/r für Unterstützung und Beratung an der Kinderschutzbund in Remscheid wenden – jederzeit, vertraulich und kostenfrei. Wir hoffen, bald auch wieder unsere Elternkurse durchführen zu können.

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