Wermelskirchen | Rumor verursacht ein Bericht in der Bergischen Morgenpost von heute unter dem Titel „Kreis-DRK kritisiert private Rettungsaktionen“ bei einigen Lesern. Ingeborg Schmidt, die Vorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes im Rheinisch-Bergischen Kreis, wird mit den Worten zitiert: „Auch wenn ich das Bedürfnis von Unternehmern und Privatmenschen, helfen zu wollen, durchaus verstehe, hat es gezeigt, dass die Aktionen häufig nicht zu Ende gedacht sind.“ Im weiteren Text des Beitrages wird deutlich, daß Frau Schmidt und die Autorin des Beitrages die Wermelskirchener Flüchtlingsinitiative „Willkommen in Wermelskirchen“ und deren jüngste Abholaktion ukrainischer Flüchtlinge an der polnischen Grenze kaum gemeint haben können. Jochen Bilstein hat zur Klarstellung eine Mitteilung für die Willkommensinitiative formuliert:
Dass bei der Hilfe für Flüchtlinge wie jetzt aus der Ukraine nicht immer gut gemeint auch gut gemacht bedeutet, kann sicher nicht bestritten werden. Deshalb sollten Ratschläge professioneller Hilfsorganisationen auch nicht ungehört bleiben. Für die Hilfsaktion von Willkommen in Wermelskirchen ist jedoch festzuhalten:
Das lokale Flüchtlingsnetzwerk hat seit 2015/16 große Erfahrungen bei der Hilfe für Flüchtlinge über die unmittelbare Ankunftsphase hinaus gesammelt. Die Aktion der vergangenen Woche, als 34 Menschen aus der Ukraine mit einem dafür gecharterten Bus nach Wermelskirchen geholt wurden, war von Anfang an mit einer Hilfsorganisation vor Ort in Polen abgesprochen und mit dem Sozialamt der Stadt Wermelskirchen eng abgestimmt. Das betrifft vor allem die vor Beginn der Aktion sichergestellte Bereitstellung von ausreichendem Wohnraum.
In Absprache mit Gesprächspartnern an der polnisch-ukrainischen Grenze wurden im Vorfeld der Fahrt gezielt Sachspenden gesammelt und mit dem Bus zu einem Sammelpunkt nach Polen gebracht. Über Zahl und Hilfsbedürftigkeit der Menschen, die der Bus nach Wermelskirchen holte, hat „Willkommen in Wermelskirchen“ das Sozialamt laufend informiert und die Personenlisten der Businsassen wurden im Verlauf der Aufnahme der Personen in Polen ständig aktualisiert.
Bei der Ankunft der Flüchtlinge am vergangenen Freitag war das Sozialamt zur Registrierung der Ankommenden vor Ort. Auch nach der Ankunft besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Sozialamt und anderen Behörden und Einrichtungen wie Arztpraxen, Kliniken und Schulen. Die auf dem Stadtgebiet von Wermelskirchen verteilt lebenden Menschen werden engmaschig von Helferinnen und Helfern betreut.