Das Robert-Koch-Institut meldet etwa 216 000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind rund 29 000 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt erneut auf jetzt 1319 von 1294 am Vortag. Der niedrigste Stand der aktuellen Welle hatte vorige Woche 1172 betragen. 314 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 124 764. Die Zahlen haben allerdings nur begrenzt Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,00 angegeben (Vortag: 1,00). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2149 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 941 davon werden invasiv beatmet. In zwölf Bundesländern steigt die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag an – und das teils deutlich. In Nordrhein-Westfalen und Thüringen betragen die Zuwächse knapp 100. In nur vier Bundesländern liegt der Wert aktuell unter 1000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Vergangene Woche hatten zwischenzeitlich sieben Bundesländer an einem Tag die 1000er-Marke unterschritten. In zwölf Bundesländern steigt die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag an – und das teils deutlich. In Nordrhein-Westfalen und Thüringen betragen die Zuwächse knapp 100. In nur vier Bundesländern liegt der Wert aktuell unter 1000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Vergangene Woche hatten zwischenzeitlich sieben Bundesländer an einem Tag die 1000er-Marke unterschritten. Die Infektionslage in der Kindertagesbetreuung Nordrhein-Westfalens hat sich in Folge der Omikron-Welle erneut verschlechtert. Die Zahl der Kinder und Kita-Beschäftigten, bei denen eine Corona-Infektion gemeldet wurde, ging im Februar um rund 20 Prozent im Vergleich zum Vormonat nach oben. Das geht aus den jüngsten Daten des NRW-Familienministeriums des Landes hervor. Im Februar kletterte die Zahl bei den Kindern auf insgesamt fast 31.000 Infizierte. Bei den Beschäftigten waren es fast 18.300 Infizierte. Den Tabellen zufolge waren an einem durchschnittlichen Werktag im Februar fast 190 Einrichtungen in NRW teilweise (Januar: 156) und 53 weitere komplett geschlossen (Januar: 57).
Eine Covid-19-Infektion kann einer Studie zufolge das Gehirn schrumpfen lassen und die graue Substanz in den Regionen verringern, die Emotionen und Gedächtnis steuern. Zudem können Bereiche geschädigt werden, die den Geruchssinn kontrollieren, wie aus einer Untersuchung der Universität Oxford hervorgeht. Ob die Schäden teilweise rückgängig gemacht werden können oder ob sie langfristig bestehen bleiben, müsse weiter erforscht werden. In der Studie, die in der Fachzeitschrift “Nature” veröffentlicht wurde, wurden die Gehirnveränderungen von 785 Probanden im Alter von 51 bis 81 Jahren untersucht. Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung fordert mit Blick auf den weiteren Verlauf der Pandemie und künftige Epidemien, eine schnelle Anpassung von Infektionsschutzmaßnahmen zu ermöglichen. “Die Reaktionsschnelligkeit ist ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Kontrolle von infektiösen Bedrohungen”, heißt es in einer Stellungnahme des Gremiums. Der Expertenrat plädiere mit Nachdruck “für gesetzliche Rahmenbedingungen, die ad hoc verfügbare Instrumente des Infektions- und Bevölkerungsschutzes bereitstellen und somit eine unverzügliche Anpassung von Infektionsschutzmaßnahmen ermöglichen”. Die Politik berät derzeit darüber, welche Corona-Regeln nach dem geplanten Wegfall aller “tiefgreiferenderen” Beschränkungen zum 20. März noch möglich sein sollen. Weil sich die Corona-Lage in Nordrhein-Westfalen zuspitzt, wird der Ruf lauter, auf weitere Lockerungen zu verzichten. “Die Infektionszahlen steigen seit fünf Tagen wieder, in Köln schnellen die Corona-Zahlen nach Karneval enorm in die Höhe. Wir können also noch lange keine Entwarnung geben und müssen die Schutzmaßnahmen noch länger einhalten. Ansonsten droht ein weiterer Corona-Sommer”, sagt Hans-Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, der WAZ. Auch Matthias Blum, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft NRW beobachtet die Entwicklung mit Sorge. “Möglicherweise haben die Lockerungen der vergangenen Wochen eine neue Unbekümmertheit gegenüber dem Coronavirus ausgelöst. Die Auslastung der Krankenhäuser mit stationären Covid-19-Fällen ist unverändert sehr hoch”, sagte er. Für viele Kliniken verschärfe sich die Lage inzwischen zusätzlich, weil wieder mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Infektionen oder Quarantäne ausfielen. Die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping hat angekündigt, dass es auch nach dem Wegfall der meisten Corona-Maßnahmen zum 20. März Infektionsschutzregeln in den Ländern geben werde. Der Bund habe den Ländern dazu erste Eckpunkte vorgelegt, in denen unter anderem sogenannte Basis-Schutzmaßnahmen gegen Covid-19 und eine Übergangsregelung vorgesehen seien, erklärt die SPD-Politikerin. Ihr zufolge sollen die Bundestagsfraktionen an diesem Donnerstag über die Vorschläge beraten. Nach einem von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungsplan sollen zum 20. März “alle tiefgreifenderen” Beschränkungen entfallen, wenn die Lage in den Kliniken es zulässt. Die bundesweite Rechtsbasis für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus. Mehr als jeder zweite Corona-Test ein Treffer: In den Daten des Vereins der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM e.V.) springt die Positivenquote erstmals über die 50-Prozent-Marke. 51,9 Prozent der in der zurückliegenden Woche durchgeführten PCR-Tests fiel positiv aus. In einer Pressemitteilung sagt ALM-Chef Michael Müller, die aktuellen Zahlen seien ein Indiz für ein wieder steigendes Infektionsgeschehen. Müller hält eine Aufhebung der PCR-Priorisierung für sinnvoll. “Die ersten Sonnenstrahlen des nahenden Frühlings dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Pandemie leider noch immer nicht vorüber ist.” Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stehen die Beratungen zu den Corona-Regeln, die ab dem 20. März gelten sollen, kurz vor dem Abschluss. “Wir werden auf jeden Fall einen Vorschlag in den nächsten Stunden bringen können, der wichtige Basis-Schutzmaßnahmen für die Länder möglich macht”, sagt Lauterbach. Dabei werde eine sogenannte Hotspot-Regelung eine wichtige Rolle spielen. Sie solle auch nach dem Auslaufen der meisten Maßnahmen zum 20. März einen “guten Schutz” für die Bevölkerung in jenen Gegenden ermöglichen, in denen die Neuansteckungen besonders hoch seien. Lauterbach zufolge soll der entsprechende Entwurf noch an diesem Mittwoch ins Kabinett. “Wir werden möglicherweise in den nächsten Stunden zum Abschluss kommen”, erklärt der Minister. Danach sollen sich die Fraktionen voraussichtlich am Donnerstag mit den Vorschlägen befassen.
In Deutschland sinkt das Tempo der Impfungen gegen das Coronavirus weiter ab. Am Montag wurden rund 57.000 Impfdosen verabreicht, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Am Montag vor einer Woche waren es noch rund 73.000, vor zwei Wochen 108.000 und vor drei Wochen 117.000. Bei rund 37.000 der rund 57.000 Impfdosen am Montag handelte es sich um Auffrischungsimpfungen. Der Anteil der Menschen mit Grundschutz, für den in der Regel zwei Spritzen nötig sind, liegt damit weiter bei mindestens 75,6 Prozent der Bevölkerung (mindestens 62,9 Millionen Menschen). Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach führt die geringe Nachfrage nach dem Corona-Impfstoff von Novavax auch auf eine Kampagne gegen das Vakzin in sozialen Medien zurück. Das Mittel sei noch während seiner Beschaffung diffamiert worden, sagte der SPD-Politiker im ZDF. “Es wurde sogar darüber spekuliert, der Impfstoff würde dazu führen, dass Krebsgeschwulste entstehen würden. Das ist natürlich blanker Unsinn.” Es sei ein sicherer und guter Impfstoff. Er hoffe, dass die Nachfrage noch anziehe. “Wir stellen den Impfstoff jetzt auch, diesen guten Impfstoff, auch über die Hausärzte, die Fachärzte zur Verfügung und über die Impfzentren und hoffen, dass er dann noch mehr angenommen wird.” Brandenburg hat den Corona-Impfstoff von Novavax jetzt für alle Bürger freigegeben. Die Priorisierung der Impfung mit diesem Wirkstoff für Angehörige der Gesundheits- und Pflegeberufe sei aufgehoben, teilt das Gesundheitsministerium mit. Seit dem Start am Mittwoch vergangener Woche seien in Brandenburg erst 420 Impfungen mit dem Novavax-Stoff verabreicht worden. Mit der ersten Lieferung hatte Brandenburg 42.000 Impfdosen dieses Herstellers erhalten. Seit dem 26. Februar können sich Schleswig-Holsteiner mit dem Impfstoff des Herstellers Novavax gegen das Coronavirus schützen, aber dieses Angebot wird nur wenig genutzt.Wie das Gesundheitsministerium mitteilt, erhielten bis Montag 867 Menschen im Norden die Erstimpfung mit diesem Mittel. Über 1800 hätten bisher insgesamt Termine in den Impfstellen gebucht. Daneben impfen auch mobile Teams. Die Hoffnung, mit dem Novavax-Impfstoff in größerem Umfang auch Skeptiker gewinnen zu können, die die neuartigen mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna ablehnen, hat sich offenkundig so nicht erfüllt.
Nach möglichen Impfungen mit Kochsalzlösung statt Corona-Impfstoff erhebt die Staatsanwaltschaft Oldenburg Anklage wegen Körperverletzung in 15 Fällen gegen eine frühere Angestellte des Impfzentrums in Schortens im Landkreis Friesland. Laut der Anklage tat die Frau dies, weil sie den Corona-Maßnahmen kritisch gegenüber stand. Demnach soll die damalige Krankenschwester im April vergangenen Jahres 15 Spritzen entweder ausschließlich mit Kochsalzlösung aufgezogen oder den Impfstoff so stark mit Kochsalzlösung verdünnt haben, dass dieser nicht mehr wirkte. Rund 260 Polizisten haben im Rheinland 70 Wohnungen und eine Firma wegen gefälschter Impfpässe durchsucht. Hauptsächlich haben sich die Ermittlungen gegen eine Arzthelferin gerichtet, berichtet die Kölner Staatsanwaltschaft. Es werde aber auch gegen 59 potenzielle Abnehmer ermittelt. Darüber hinaus wird in 15 weiteren Verfahren ermittelt, in denen unter anderem unechte Impfausweise in Apotheken oder dem Arbeitgeber zur Digitalisierung vorgelegt worden sein sollen. Insgesamt seien 77 Beschuldigte im Alter zwischen 16 und 74 Jahren im Visier der Behörden. Eine Reihe rechtsextremer Organisationen versucht in Nordrhein-Westfalen, den Protest gegen die Corona-Schutzmaßnahmen in Richtung Demokratiefeindlichkeit zu radikalisieren. Das geht aus einem Bericht des NRW-Innenministeriums an den Landtag auf Anfrage der Grünen hervor. Die gesamte rechtsextreme Szene rufe zur Teilnahme an Protestveranstaltungen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen auf, heißt es darin. Allerdings gelinge es ihr kaum, aus der Protestszene Personen für die eigenen Reihen zu rekrutieren. Das läge unter anderem daran, dass sich Rechtsextremisten und Teile des Protestspektrums gegenseitig ablehnen.
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC warnt davor, dass Vertriebene aus der Ukraine wegen ihrer Fluchtbedingungen anfällig für bestimmte Infektionskrankheiten sein können. Verschiedene Impfungen müssten wesentlicher Bestandteil bei der Versorgung von Geflüchteten sein, teilt die in Stockholm ansässige Behörde mit. Der Impfschutz gegen Polio, Masern wie auch Covid-19 sollte dabei Vorrang haben. Es werde davon ausgegangen, dass viele Flüchtlinge aus der Ukraine nicht vollständig gegen Corona geimpft seien. Die österreichische Regierung hat die Corona-Impfpflicht ausgesetzt. Die Impfpflicht sei nicht verhältnismäßig, sagte Verfassungsministerin Karoline Edtstadler mit Verweis auf den Bericht einer Expertenkommission. Österreich hatte als erstes EU-Land am 6. Februar die Impfpflicht ab 18 Jahren in Kraft gesetzt. Die Zahl der Krebsforschungsprojekte im Vereinigten Königreich ist im ersten Jahr der Pandemie um fast ein Drittel zurückgegangen. Dies berichtet der Guardian unter Berufung auf Daten des National Cancer Research Institute (NCRI). Demnach ist die Zahl der geförderten Projekte zwischen 2019 und 2020 um 32 Prozent zurückgegangen. Auch die Fördermittel sind seit Beginn der Pandemie zurückgegangen. Den Daten zufolge stiegen die Ausgaben für die Krebsforschung in den fünf Jahren vor der Pandemie. Doch dann kehrte sich der Trend um: Im Jahr 2020 lagen die Ausgaben mit 634 Millionen Pfund (etwa 10,8 Millionen Euro) um 9 Prozent niedriger als im Jahr zuvor. Unter den ukrainischen Geflüchteten sind viele mit dem Coronavirus infiziert. “Die Positivquote ist hoch”, sagt die Hamburger SPD-Sozialsenatorin Melanie Leonhard. Insgesamt sei die Impfquote in der Ukraine mit etwa 35 Prozent gering. Auch sei dort in vielen Fällen der chinesische Impfstoff Sinovac verabreicht worden, der eine nicht so überzeugende Wirkung habe.
Weltweit haben sich bislang rund 446,55 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Über 6,37 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den Ansteckungen folgen Indien und Brasilien. Südkoreameldet nach Angaben der Behörde für Seuchenkontrolle und -prävention (KDCA) mit 342.446 Ansteckungen binnen 24 Stunden einen neuen Höchstwert. 158 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, teilt die KDCA mit.
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