Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet den vierten Tag in Folge einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz. Es gibt den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 1231,1 an. Am Vortag lag die Inzident bei 1220,8. Vor einer Woche lag die Inzidenz bei 1240,3 (Vormonat: 1400,8). Insgesamt haben die Gesundheitsämter dem RKI binnen eines Tages 116.889 Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.02 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 107.913 Ansteckungen. Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 51 Todesfälle verzeichnet, nach 57 in der Vorwoche. Zehn von 16 Bundesländern verzeichnen teils sprunghaft steigende Inzidenzen: Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, das Saarland, Sachsen und Thüringen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 206 auf insgesamt 124.057. Am vergangenen Samstag waren es bundesweit 198 Corona-Tote. Als aktuell infiziert gelten rund 3.508.000 Personen. Die Corona-Inzidenz ist in Nordrhein-Westfalen weiter gestiegen – und in Köln sogar auf über 2000 gesprungen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet landesweit 1086,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner binnen einer Woche. Am Samstag hat die Kennziffer 1067,3 im bevölkerungsreichsten Bundesland betragen. Landesweit verzeichnet das RKI 24.119 neue Corona-Ansteckungen. Es gibt zudem einen registrierten Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Die Millionenstadt Köln verzeichnet den mit Abstand höchsten Wert in NRW mit 2019 – gefolgt von den Kreisen Borken (1754) und Euskirchen (1670). Am niedrigsten waren die Werte in Oberhausen mit 559 sowie in Mühlheim (548) und Duisburg mit 528. Im Nordwesten Deutschlands zeichnen sich neue Probleme ab. Jenseits der Grenze in den Niederlanden ziehen die Fallzahlen seit wenigen Tagen unvermittelt stark an. Die niederländischen Behörden meldeten zuletzt rund 67.200 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Vergangene Woche waren Mittel zeitweise weniger als 35.000 Fälle pro Tag hinzugekommen. Deutlich steigende Zahlen melden auch die beiden angrenzenden Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Die Corona-Inzidenz hat sich mit knapp 32.200 Neuinfektionen in Bayern kaum verändert. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 1550,7 an (Stand 3.33 Uhr) – nach 1581 am Freitag und 1708,2 am Samstag vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich um 53 auf 21.572. Die Aussagekraft der Daten gilt aber weiter als begrenzt. Experten gehen davon aus, dass viele Fälle nicht in den RKI-Daten erfasst werden. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt.
Schülerinnen und Schüler fordern in Köln einen besseren Infektionsschutz in der Pandemie. Täglich steckten sich Tausende Kinder und Jugendliche mit dem Coronavirus an, dennoch würden Schüler nicht ausreichend geschützt, kritisiert Laura Körner von der Landesschülervertretung. Rund 50 Teilnehmer einer Demonstration machten auf dem Neumarkt auf die wachsende Belastung der Schülerschaft aufmerksam. Sie hätten viel Zuspruch erhalten, sagt Körner zu der Aktion unter dem Namen #WirWerdenLaut. “Viele Menschen sind stehen geblieben und haben uns mit Applaus und Zuspruch unterstützt.” Zudem wurde mit einer Mahnwache der Kinder und Jugendlichen gedacht, die am Coronavirus starben. In der Debatte über den Corona-Kurs im Frühling pocht die FDP auf ein weitgehendes Ende von Alltagsbeschränkungen.” Wenn sich die Gefahrenlage entspannt, müssen auch Maßnahmen zurückgefahren werden“, sagt FDP-Bundesjustizminister Marco Buschmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe. ”Man kann nicht bloß präventiv auf Dauer millionenfach Grundrechte beschränken.“ Darauf müsse jede Lösung Rücksicht nehmen.Nach einem von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungsplan sollen zum 20. März ”alle tiefgreifenderen“ Beschränkungen entfallen, wenn die Lage in den Kliniken es zulässt. Die bundesweite Rechtsbasis für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus. Über eine neue Grundlage für einen weiter nötigen Basisschutz im Frühling wird gerade beraten. Tanzen ohne Maske: Viele Menschen haben in der Nacht auf Samstag das Wiedereröffnen der Clubs und Diskotheken in Hamburg gefeiert. ”Die Sehnsucht nach Zerstreuung war auf jeden Fall spürbar“, sagt der Geschäftsführer des Hamburger Clubkombinats, Thore Debor. Vor vielen Clubs hätten sich lange Schlangen gebildet. ”Gerade an der Sternbrücke war es sehr voll.“ Von anderen Orten habe er aber auch Berichte gehört, dass es nicht ganz so voll gewesen sei. Seit Freitag darf unter anderem in Musikclubs und Diskotheken wieder ohne Maske getanzt werden. Bis zum geplanten Auslaufen der Corona-Maßnahmen am 20. März gilt dort aber weiter das 2G-plus-Modell. Insgesamt habe eine gute, ausgelassene Stimmung geherrscht, sagt Debor. ”Es war durchaus ein befreiender Moment.” Aber es gebe auch Berichte, nach denen es zunächst Unsicherheiten der Menschen beim Tanzen gegeben habe.
Der Deutsche Städtetag meldet eine bisher nur geringe Nachfrage nach dem neuen Novavax-Impfstoff. “In den Impfzentren haben wir noch keinen Run auf den neuen Novavax-Impfstoff beobachtet”, sagt Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland. Doch sei es gut, dass es einen weiteren Impfstoff gebe, der das Potenzial habe, Menschen zu erreichen, die gegenüber den bisherigen Impfstoffen skeptisch seien. Dies sei besonders wichtig wegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeheimen und Kliniken. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, fordert eine Boosterimpfung-Angebotspflicht für die Betreiber von Pflegeeinrichtungen. „Es gibt Hinweise darauf, dass in manchen Einrichtungen diese Quoten extrem niedrig sind und das, trotz mehrerer tödlicher Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen“, sagt Bentele dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Daher sollten Betreiber von Einrichtungen dazu verpflichtet werden, allen von ihnen betreuten Menschen entsprechende Booster- und Informationsangebote zu machen und dies auch nachweisen zu müssen.“ Nur wenn die Booster-Quoten in diesen Einrichtungen hoch sei, ließen sich unnötige tödliche Corona-Ausbrüche dort vermeiden – „vor allem weil Schutzmaßnahmen jetzt überall gelockert werden“, unterstreicht die Verbandschefin. „Noch immer gibt es keinen Überblick darüber, wie hoch die Impf- und Booster-Quote in Pflegeeinrichtungen ist. Das betrifft das Personal genauso wie die Bewohnerinnen und Bewohner.“ Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat angesichts der erneut stockenden Corona-Impfungen erneut für eine übergreifende Verständigung für eine allgemeine Impfpflicht geworben. “Wir sollten unsere Kräfte bündeln”, sagt der SPD-Politiker in den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Die Impfpflicht hat dann eine Chance, wenn diejenigen sich zusammenfinden, die uns eine schwere Herbstwelle mit neuen Einschränkungen ersparen wollen.” “Wenn wir uns jetzt auf einen gemeinsamen Antrag einigen könnten, dann wären wir auch bereit, auf die Union zuzugehen”, sagt Lauterbach weiter. “Ich appelliere auch an den Unionsfraktionsvorsitzenden Friedrich Merz persönlich, hier im Dienste der Gesundheit der Bevölkerung dabei zu helfen.” Gesundheitsminister Karl Lauterbach zweifelt an einer Corona-Impfung für unter Fünfjährige. “In den Studien haben die Impfstoffe bei den Kleinkindern nicht die Impfwirkung gezeigt, die wir erhofft hatten. Gerade in dieser Altersgruppe muss die Wirkung aber besonders klar belegt sein”, sagt er in den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Es ist deswegen im Moment unklar, ob es eine Impfempfehlung für unter Fünfjährige in Deutschland geben wird.” Mit einem angepassten Impfstoff speziell für die Omikron-Variante rechnet Lauterbach frühestens im Mai. Eine allgemeine Empfehlung, sich damit impfen zu lassen, erwartet er nicht.
Weltweit haben sich bislang rund 441,77 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Über 6,35 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den Ansteckungen folgen Indien und Brasilien.