Helau

Gabriele Ertl hat ihren wohlformuliert-hintergründigen Kommentar auf Facebook publiziert und ihn dem Forum Wermelskirchen zur Vergügung gestellt. Vielen Dank:

VON GABRIELE ERTL

Fasching, Fastnacht, Karneval… meines Wissens ein Brauch aus vorchristlicher Zeit, um den Winter auszutreiben, mit Lärm, Getöse, und Fratzen. Die Christianisierung überlagerte die alten Naturfeste (auch in einem Akt der Gewalt). 

Wir besinnen uns nicht, wir schwafeln, empören uns oberflächlich und gucken nicht genau hin. Schlimm ist, was passiert in der Ukraine. Das interessiert aber nur, weil es eine Bedrohung unseres komfortablen Lebens ist. 

Eine Art von Krieg ist auch, dass wir durch die Lieferung von für uns nicht verWERTbaren Hühnerteilen nach Afrika deren Wirtschaft wissentlich und mit Absicht zerstören. Regenwälder abholzen für den Eigengebrauch des Holzes- und um Anbaufläche für vermarktbare Produkte zu generieren. Kinderarbeit in 3.Welt-Ländern nehmen wir mit weniger Entrüstung hin, etc, etc. 

Unsere Proteste halten, so lange unsere Befindlichkeiten betroffen sind. Ansonsten gucken wir darüber weg. Will sagen: Unsere Aggression anderen Ländern gegenüber ist leise und wird von den Schultern der breiten Bevölkerung getragen, weil wir alle profitieren. Hier und dort vielleicht auch ein bischen. 

Will keineswegs ablenken von der russischen Bedrohung, die (für uns und unser Dasein) eine ist. Möchte nur, dass wir in diesem Zustand der Empörung, des Zorns, der Einigkeit gegen „das Böse“ auch über uns nachdenken. Helau!

Beitragsfoto © geralt (Pixabay)

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