NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (DLXII)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 210.743 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 9305 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche, als 220.048 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz fällt leicht auf 1259,5 von 1265,0 am Vortag. 226 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 122.371. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 14,39 Millionen Corona-Tests positiv aus. Nach Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein weist nun auch Rheinland-Pfalz eine Sieben-Tage-Inzidenz unter 1000 auf. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Morgen kommt das Bundesland auf ein Fallaufkommen von 862,9 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Am niedrigsten ist die Inzidenz nach wie vor in Hamburg (670,3), gefolgt von Bremen (765,6) und Schleswig-Holstein (849,5). Mit Abstand am höchsten ist sie nach wie vor in Bayern. Im Freistaat liegt der Wert bei 1804,1. In 7 von 16 Bundesländern (Vortag: 6 v. 16) steigt die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag.Neben Bremen und Schleswig-Holstein liegt auch Hamburg und Rheinland-Pfalz unter dem Wert 1000. Der Landkreis Regensburg bleibt der Superhotspot in Deutschland. Wie aus den aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervorgeht, liegt die Sieben-Tage-Inzidenz dort aktuell bei 3522,3. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vortag, als der Wert mit 4340,2 angegeben wurde (siehe dazu Hinweis unten), aber immer noch das höchste Fallaufkommen in der Bundesrepublik. Die vier am stärksten betroffenen Regionen liegen allesamt in Bayern: Neben Regensburg sind das die Landkreise Donau-Ries (Inzidenz: 3059,8), Lichtenfels (2774,2) und Freyung-Grafenau (2727,3). Trotz des wohl überschrittenen Scheitelpunkts der Omikron-Welle sieht das Robert-Koch-Institut (RKI) weiter einen sehr hohen Infektionsdruck in der Bevölkerung. Das zeige auch der weiter hohe Anteil an positiv ausgefallenen PCR-Tests, schreibt die Behörde in ihrem Wochenbericht. Bei fast jedem zweiten solchen Test sei dies vorige Woche der Fall gewesen. Angenommen wird im Bericht, dass geschätzt 1,4 bis 2,3 Millionen Menschen in Deutschland vergangene Woche an akuten Atemwegssymptomen durch Covid-19 erkrankten. In dem Zusammenhang errechnet das RKI etwa 380.000 Arztbesuche. Insgesamt ist der Scheitelpunkt der Omikron-Welle zwar überschritten, schreibt das RKI, wegen der leichteren Übertragbarkeit von BA.2 könne allerdings „eine deutlich langsamere Abnahme oder erneute Zunahme der Fallzahlen nicht ausgeschlossen werden“. Die weitere Entwicklung hänge auch stark von der Entwicklung der Kontakte im Rahmen der geplanten Lockerungen ab. Eine Gruppe von Modellierern der TU Berlin hatte in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht geschrieben, wegen BA.2 ab Ende Februar mit einem Wiederanstieg der Infektionszahlen zu rechnen. In den Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt ist der Höhepunkt der Omikron-Welle in der Corona-Pandemie nach Angaben der Krankenhausgesellschaft des Landes noch nicht erreicht. “Das liegt daran, dass sich die Infektionszahlen erst zeitversetzt in den Kliniken niederschlagen”, teilt Geschäftsführer Gösta Heelemann auf Anfrage mit. Deshalb sehe man derzeit noch steigende Belegungszahlen auf den Corona-Normalstationen. Während sich die Lage auf den Intensivstationen entspannt habe und derzeit im stabilen Bereich liege, seien die Belegungszahlen auf den Covid-19-Stationen in den sachsen-anhaltischen Krankenhäusern allein im Februar dieses Jahres um 300 gestiegen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stemmt sich dagegen, ab dem 20. März die meisten staatlichen Corona-Beschränkungen abzuschaffen. Von einem “Freedom Day” lasse sich das Virus wenig beeindrucken, sagt der SPD-Politiker den “Stuttgarter Nachrichten”, der “Stuttgarter Zeitung” und den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. “Die Pandemie lässt sich nicht durch eine Feier beenden.” Auch nach dem 20. März, an dem viele Schutzmaßnahmen wegfallen sollen, bräuchten die Bundesländer mehr Instrumente zur Pandemiebekämpfung als Testen und Masken tragen. “Das reicht bei weitem nicht aus, um auf künftige Wellen zu reagieren”, so Lauterbach. Sie müssten “vielmehr in der Lage sein, in regionalen Hotspots durch Zugangsbeschränkungen Zusammenkünfte sicherer zu machen”. Die Instrumente müssten über den Bereich von Kliniken und Pflegeeinrichtungen hinausgehen, sagt Lauterbach. Der Anteil der wohl noch leichter übertragbaren Omikron-Untervariante BA.2 in Deutschland wächst weiter kontinuierlich. Nach den aktuellsten verfügbaren Daten für die Woche bis zum 13. Februar liegt ihr Anteil in einer Stichprobe positiver Befunde bei knapp 24 Prozent. Das geht aus dem Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Die Entwicklung der Wochen zuvor verlief von 5 auf 11 auf 16 Prozent. In Deutschland dominiert bisher die Omikron-Untervariante BA.1. Ihr Anteil geht in den Auswertungen der Behörde aber zurück und liegt nun noch bei 75 Prozent. Ministerpräsident Hendrik Wüst erinnert an den ersten bestätigten Corona-Fall in Nordrhein-Westfalen am 25. Februar vor zwei Jahren. “Was darauffolgte, hat alles, was wir uns bis dahin vorstellen konnten, übertroffen”, schreibt der Ministerpräsident auf seiner Facebook-Seite. Schulen und Kindertagesstätten seien geschlossen, das öffentliche Leben sei auf ein Minimum heruntergefahren worden. “Wir alle haben enorme Einschränkungen in allen Lebensbereichen hinnehmen müssen”, erklärt Wüst. Er erinnert an die mehr als 22.000 Menschen, die seitdem in Nordrhein-Westfalen in Zusammenhang mit dem Virus starben. Das Virus werde auf absehbare Zeit Teil unseres Lebens bleiben. Mit dem wissenschaftlichen Fortschritt habe es aber einen guten Teil seines Schreckens verloren. Wüst bekräftigt, Impfen sei der Weg aus der Pandemie. Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte verteidigt die anstehende Lockerung der Maßnahmen. Die Inzidenzahlen seien deutlich zurückgegangen und die Lage in den Kliniken habe sich entspannt, so Bovenschulte in einer Regierungserklärung. Allerdings verzichte er bewusst auf allzu optimistische Prognosen: “Schon oft meinten wir am Horizont das Ende der Pandemie zu sehen, und regelmäßig hat sich dies dann als Fata Morgana erwiesen.”

Hessen will mit einem Präventionsnetzwerk gegen Verschwörungstheorien vorgehen. “Die Pandemie hat altbekannte Verschwörungstheorien neu belebt und die irrwitzigsten neuen Ideologien sind dazugekommen”, sagt Innenminister Peter Beuth. “Eines haben diese Erzählungen aber gemeinsam: sie haben nichts mit der Realität zu tun. Dennoch verbreiten sich diese haltlosen Theorien virusartig weiter, vornehmlich über soziale Netzwerke wie Telegram.” Gerade Menschen jüdischen Glaubens würden diffamiert und von Extremisten verleumdet. Neben der konsequenten strafrechtlichen Verfolgung werde Hessen deshalb erneut das Präventionsangebot verstärken. “Denn diese oftmals extremistische Form der Desinformation kann wie ein Radikalisierungsbeschleuniger wirken”, mahnt Beuth. “Mit unserem neuen Präventionsnetzwerk werden wir einen wichtigen Beitrag leisten, um Verschwörungserzählungen den Nährboden zu entziehen.” Hamburgs Innensenator Andy Grote befürchtet durch die russsiche Aggression in der Ukraine weiteres Konfliktpotenzial im Streit um die Corona-Politik in Deutschland. Innerhalb der Corona-Protestbewegung gebe es eine Strömung, “die russlandfreundlich ist”, sagt der SPD-Politiker. Es könne sein, dass sich dies auch “in den Protesten auf der Straße bemerkbar macht – diese pro-russische Tendenz in diesem Spektrum”. Entsprechende Erklärungen kursierten bereits in den Social-Media-Kanälen und in den Messenger-Diensten. Die russlandfreundlichen Tendenzen unter Corona-Kritikern seien auch am Donnerstag bei Beratungen der Innenminister von Bund und Ländern über die Auswirkungen des russischen Angriffs erörtert worden. “Das ist etwas, das wir auch bundesweit beobachten wollen”, sagt Grote. Die Polizei schreitet inzwischen vielerorts ein, wenn Teilnehmer von Corona-Protesten den sogenannten Judenstern mit der Aufschrift „Ungeimpft“ tragen. Das hat eine Umfrage des Mediendienstes Integration in den Bundesländern ergeben. Zudem werde bei einem Zeigen dieses Symbols mittlerweile in fast allen Bundesländern mindestens von einem Anfangsverdacht der Holocaust-Verharmlosung ausgegangen, stellt der Mediendienst bei seiner Recherche fest. In Baden-Württemberg gibt es demnach bereits vier Strafbefehle von Amtsgerichten zum öffentlichen Tragen des “Ungeimpft”-Sterns und zum Verbreiten des Ausdrucks “Impfung macht frei”. Den zynischen Schriftzug “Arbeit macht frei” hatten die Nationalsozialisten einst an den Toren mehrerer Konzentrationslager angebracht. Bundesweit laufen den Angaben zufolge bereits mehr als ein Dutzend Ermittlungsverfahren, weil Gegner der Corona-Maßnahmen im Internet oder bei Kundgebungen Symbole verwendet haben, die aus der Zeit der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten stammen. In Berlin hat die Polizei einen 19-jährigen mutmaßlichen Impfpassfälscher gefasst. Wie die Beamten mitteilen, betrieb der Jugendliche sein Geschäft anscheinend von der elterlichen Wohnung aus und verkaufte die Fälschungen über einen Messengerdienst. Am Mittwoch beschlagnahmten Ermittler in der Wohnung in Kreuzberg unter anderem Arztstempel und Chargenaufkleber für Corona-Impfstoffe. Nach Angaben der Polizei war der 19-Jährige zuvor bei dem Versuch festgenommen worden, vier gefälschte Impfpässe zu verkaufen. Diese waren komplett mit Aufklebern, Arztstempeln und Unterschriften versehen. Die Mutter eines Schulkinds ist mit einer Verfassungsbeschwerde gegen Entscheidungen von Familiengerichten zu Schutzmaßnahmen in der Schule gescheitert. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe nahm ihre Beschwerde nicht zur Entscheidung an, wie es in Karlsruhe mitteilt. Es sei keine Verletzung von Grundrechten ersichtlich. In der Schule des Sohnes galt unter anderem Masken- und Testpflicht. Die Frau regte darum gegenüber Familiengerichten ein Verfahren wegen Kindeswohlgefährdung an, hatte damit aber keinen Erfolg. Nun scheiterte sie auch beim Bundesverfassungsgericht, das ihre Verfassungsbeschwerde für unzulässig erklärt. In mehreren Städten Nordrhein-Westfalens hat eine Razzia gegen Betreiber von Corona-Testzentren begonnen. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal geht damit dem Verdacht des gewerbsmäßigen Abrechnungsbetrugs nach. Ermittelt werde gegen neun Beschuldigte im Alter von 22 bis 57 Jahren, teilt die Behörde mit.

Das ursprünglich von der Bundesregierung für Ende Januar angepeilte Ziel von 30 Millionen weiteren Impfungen wird nach Schätzungen des Corona-Krisenstabs wohl erst Anfang April erreicht. Dies sagt der Leiter des Gremiums, Generalmajor Carsten Breuer, der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”. “Wenn der Impffortschritt so weiter geht wie derzeit, dann käme man hochgerechnet auf Anfang April, bis die nächsten 30 Millionen Impfungen geschafft sind.” NRW ewartet laut Deutscher Presse-Agentur für Freitag (25. Februar) die Lieferung der ersten 309.000 Dosen des neuen Impfstoffs Novavax. Ab Samstag soll die Hälfte der Menge an die Kreise und kreisfreien Städte geliefert werden, die andere Hälfte werde für Zweitimpfungen eingelagert. Die Kreise und Städte sollen die Impfdosen demnach anhand einer bestimmten Priorisierung weitergeben – also vor allem Menschen, die in einer Einrichtung mit Impfpflicht arbeiten. Außerdem sollen Menschen berücksichtigt werden, die eine Unverträglichkeit gegen die bisherigen Impfstoffe haben. Der Novavax-Impfstoff basiert auf einem klassischeren Verfahren. Die Krankenkasse BBK Provita will nach einer Analyse von Versichertendaten auf erheblich höhere Zahlen bei Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe gekommen sein. “Unsere Analyse zeigt, dass wir es hier mit einer deutlichen Untererfassung zu tun haben”, sagt BKK-Vorstand Andreas Schöfbeck der “Welt”. Die offiziellen Zahlen zu den unerwünschten Impfnebenwirkungen müssten “dringend plausibilisiert werden”. Das Paul-Ehrlich-Institut sagt der Deutschen Presse-Agentur, aktuell sei keine Beurteilung der Daten der BKK möglich, “da das Institut bislang keinen Zugang zu den Originaldaten hat und ihm außerdem keine Informationen zur Auswertungsmethode vorliegen”. Abrechnungsdaten seien nicht mit Nebenwirkungen gleichzusetzen. “Darüber hinaus ist aus dem Schreiben nicht zu entnehmen, ob tatsächlich ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung festgestellt worden ist.” Bei den Corona-Impfungen in Deutschland rückt der Start mit dem Präparat des Herstellers Novavax näher. Die ersten Lieferungen des Impfstoffes sollten am Donnerstag beim Bund ankommen, wie das Gesundheitsministerium auf Anfrage in Berlin mitteilt. An diesem Freitag soll der Impfstoff dann an die Länder ausgeliefert oder von ihnen abgeholt werden können. Vorgesehen ist, dass er vorerst nur an die Länder geht und noch nicht an Arztpraxen. Die erste Lieferung sollte 1,4 Millionen Dosen umfassen. Angeboten werden soll das Mittel von Novavax vorrangig Beschäftigten im Gesundheitswesen. Es gibt Hoffnungen, dass es eine Alternative für manche sein könnte, die sich nicht mit den bisherigen mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna impfen ließen. Der Novavax-Impfstoff basiert auf einem klassischeren Verfahren. Der Bund geht davon aus, dass in der kommenden Woche mit Impfungen begonnen werden kann. Termine und den genauen Einsatz legen die Länder fest. Im ersten Quartal soll Deutschland laut Bundesgesundheitsministerium insgesamt rund vier Millionen Dosen von Novavax bekommen. Von April bis Juni sollen dann bis zu 30 Millionen weitere Dosen folgen. Impfungen sind inzwischen auch in manchen Apotheken möglich. Wie die “Bild”-Zeitung berichtet, beteiligen sich aktuell 731 Apotheken an der Impfkampagne. Seit dem 8. Februar wurden dort den Angaben zufolge 13.279 Impfungen verabreicht. Die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regina Overwiening, sagt der Zeitung, die Nachfrage nach Impfungen sei derzeit generell niedrig. “Wenn der Bedarf wächst, werden die Bestellungen zunehmen und sich schnell weitere Apotheken für die Impfung registrieren.” Insgesamt gibt es 18.500 Apotheken. Die Impfungen in Deutschland kommen weiterhin vor allem mit Auffrischimpfungen voran. Am Mittwoch wurden insgesamt 148.000 Impfungen gemacht, davon 104.000 als “Booster”, wie aus Daten des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Den Grundschutz mit der dafür meist nötigen zweiten Spritze haben demnach nun mindestens 62,6 Millionen Menschen oder 75,3 Prozent aller Einwohner. Eine zusätzliche Auffrischimpfung haben mindestens 47,1 Millionen Geimpfte oder 56,6 Prozent der Bevölkerung erhalten.

In den Niederlanden gelten ab heute fast keine Beschränkungen mehr. Der Corona-Gesundheitspass wird abgeschafft, mit dem die Niederländer bisher nachweisen mussten, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Die Abstands- und Maskenpflicht fällt ebenfalls an den meisten Orten weg, sie gilt nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, Bahnhöfen und Flughäfen. Außerdem entfallen sämtliche Beschränkungen der Öffnungszeiten von Bars und Nachtclubs. Europa setzt seine Lockerungen der Corona-Restriktionen fort. In England endete am Donnerstag mit der Aufhebung der Isolationspflicht bei einem positiven Corona-Test die letzte Beschränkung wegen der Pandemie. Island beschloss ein Ende aller Restriktionen für die Nacht zu Freitag. In Italien kündigte die Regierung das Ende des Corona-bedingten Ausnahmezustands für Ende März an. In der Slowakeihaben Ungeimpfte ab Samstag wieder Zugang zu Restaurants, Hotels und Geschäften. In der Europäischen Union kann ein zweiter Covid-19-Impfstoff für Kinder auf den Markt kommen. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) macht den Weg frei für Impfungen von Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren mit dem Vakzin Spikevax von Moderna. Der zuständige EMA-Ausschuss empfiehlt eine Erweiterung der Zulassung auf diese Altersgruppe. Die finale Entscheidung muss noch von der Europäischen Kommission gefällt werden, dies gilt aber als Formsache. Bislang ist der Moderna-Impfstoff in der Europäischen Union erst ab zwölf Jahren zugelassen. Ende November hatte die EMA bereits den Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer für den Einsatz bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren freigegeben. Corona-Infizierte in England müssen sich von heute an nicht mehr isolieren. Damit sind alle Maßnahmen in dem größten britischen Landesteil beendet. Mit dem Schritt passt Premierminister Boris Johnson den Umgang mit Covid-19 dem anderer Erkältungskrankheiten an. Die Regierung setze darauf, dass sich Infizierte selbstverantwortlich verhielten und im Fall einer symptomatischen Erkrankung krankmeldeten, sagte Johnson bei einer Pressekonferenz Anfang der Woche. “Lassen Sie uns lernen, mit diesem Virus zu leben und uns und andere weiterhin schützen, ohne dass wir unsere Freiheiten einschränken.”

Mindestens 5,2 Millionen Kinder und Jugendliche haben einer Studie zufolge weltweit bis zum vergangenen Herbst im Zusammenhang mit der Pandemie einen Elternteil oder Sorgeberechtigten verloren. Damit übersteigt ihre Zahl die in dem 20-monatigen Untersuchungszeitraum (März 2020 bis Oktober 2021) verzeichneten fünf Millionen Corona-Todesfälle, wie internationale Forscher verschiedener Universitäten herausfanden, die ihre Ergebnisse nun im Fachmagazin “Lancet Child Adolescent Health” veröffentlichen. Das bedeutet, dass für jeden Todesfall mehr als ein Minderjähriger oder eine Minderjährige kommt, der oder die einen Elternteil oder Sorgeberechtigten verloren hat. In Neuseeland verfolgt eine Gruppe schreiender Corona-Gegner das Fahrzeug der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern, als sie eine Grundschule in Christchurch besucht, inmitten von Spannungen über zunehmend volatile Proteste gegen das Impfmandat. Die Menschenmenge rurft: “Schande über dich” und “Verräter”. Polizisten bilden anschließend eine Barriere, um den Premierminister passieren zu lassen. Angesichts der rapide steigenden Fallzahlen lockert die Metropole Hongkong seine Regeln im Bezug auf Ärztinnen und Ärzte aus Festland-China. Wie der “Guardian” berichtet, hat das Parlament eine Notverordnung erlassen, wonach medizinisches Personal ohne die sonst geltenden Regulatorien für lokale Examen und Lizenzierungen in Hongkong praktizieren darf. Durch die Omikron-Variante erlebt die Sonderverwaltungszone derzeit eine hohe Belastung der Kliniken. Am heutigen Donnerstag meldeten die Behörden 8798 neue Fälle.

Beitragsfoto © pedro_wroclaw (Pixabay)

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