NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (DLX)

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen ist erneut gesunken. Der Wert liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei 1278,9. Am Dienstag hatte er 1306,8 betragen, am Mittwoch vor einer Woche 1401,0. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilt, liegt die Zahl der erfassten Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 209.052, nach 125.902 am Vortag und 219.972 vor einer Woche. Die Gesamtzahl der registrierten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs damit auf 13.971.947. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,92 angegeben (Vortag: 0,95). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2402 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1117 davon werden invasiv beatmet. In vier Bundesländern steigt die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag an: Schleswig-Holstein (+33,9), Niedersachsen (+15,7), Thüringen (+11,3) und Mecklenburg-Vorpommern (+0,2). Die übrigen melden sinkende Zahlen. Den geringsten Wert weist aktuell Bremen mit 749,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf, gefolgt von Schleswig-Holstein, wo die Inzidenz jedoch um 33,9 auf 804,3 ansteigt. Als drittes Bundesland liegt nun auch Hamburg mit 962,9 unter der 1000er-Marke. Nach den jüngsten Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind deutschlandweit binnen 24 Stunden 299 weitere Todesfälle verzeichnet worden, wie das Institut am Morgen mitteilt. Vor einer Woche waren es 247 Todesfälle. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg damit auf 121.902. Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI Dienstag mit 6,21 an (Montag: 6,06). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 10.234.100 an. Es gibt wieder deutlich weniger freie Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern: Ihre Zahl nimmt im Vergleich zum Vortag um 418 ab; 20.886 Betten sind aktuell belegt. Die Quote freier Betten sinkt demnach von 17,2 auf 16 Prozent. Derweil tragen Covid-Patienten nicht zu diesem Anstieg belegter Betten bei. Ihre Zahl nimmt um 12 auf 2402 ab. Auch die Zahl zusätzlich beatmeter Covid-Intensivpatienten sinkt, von 1136 auf 1117. In Thüringens Kliniken ist die Omikron-Welle nach Einschätzung der Landeskrankenhausgesellschaft mit Verzögerung angekommen. Dafür sei sie jetzt deutlich spürbar, sagt die Vorsitzende der Gesellschaft, Gundula Werner. Die meisten Omikron-Patienten würden auf den Normalstationen behandelt, nur sehr wenige intensivmedizinisch. “Mit der Delta-Welle ist das nicht vergleichbar.” Die Krankenhäuser seien derzeit in der Lage, die Belastung zu bewältigen. Allerdings seien Prognosen über die weitere Entwicklung schwierig, da die Zahl der Corona-Infektionen in Thüringen anders als in anderen Bundesländern kontinuierlich steige. Die Hospitalisierungsinzidenz in Schleswig-Holstein ist am Dienstag wieder leicht gesunken. Die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Patienten mit Corona je 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche lag bei 6,05, wie aus den Daten der Landesmeldestelle Kiel (Stand: 18.50 Uhr) hervorgeht. Tags zuvor hatte der Wert 6,22 und am vergangenen Dienstag 5,15 betragen. Am Dienstag lagen 340 Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Krankenhäusern – das waren 13 weniger als am Montag. Von ihnen werden 41 auf einer Intensivstation behandelt und 28 davon beatmet. Die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie stieg um 6 auf 2088. 

Die Omikron-Untervariante BA.2 führt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht häufiger zu schweren Krankheitsverläufen als der bislang weltweit vorherrschende Typ BA.1.“Wir sehen keinen Unterschied (…) in Bezug auf das Risiko einer Krankenhauseinweisung”, sagt die für Corona zuständige WHO-Expertin Maria Van Kerkhove. Die Ergebnisse einer zunächst nicht gegengeprüften Studie mit Hamstern hatten eine höhere Gefährlichkeit des Erregers nahegelegt. Die derzeit in den meisten Teilen der Welt dominante Untervariante BA.1 von Omikron führt nachweislich deutlich seltener zu schweren Krankheitsverläufen als vorher dominante Corona-Erreger wie Delta oder Alpha. Weil sie zugleich deutlich ansteckender ist, hatte die Verbreitung von Omikron zwar zu massiven Anstiegen der Fallzahlen geführt. Die Gesundheitssysteme kamen in den meisten Ländern dennoch nicht an ihre Kapazitätsgrenzen. In der Krise sind die Bürger in Deutschland laut einer Umfrage mehrheitlich zurückhaltender in ihrem Konsumverhalten geworden. 60 Prozent der Befragten sagten in einer neuen Studie des Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung, ihre Lebenseinstellung habe sich nachhaltig verändert. Sie stimmten der Aussage zu: “Beim Konsumieren und Geldausgeben bin ich maßvoller und bescheidener geworden – und vermisse nichts.” Bei einer ähnlichen Befragung im Juli 2020 hatten sich 57 Prozent so geäußert. Ein Teil der Bevölkerung werde durch steigende Preise zum Sparen gezwungen, erklärt der Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski. Aber es gebe eine zweite Bevölkerungsgruppe, die freiwillig und bewusst bescheidener beim Konsumieren sein wolle. “Quer durch alle Sozial- und Altersgruppen erweist sich das veränderte Konsumverhalten als ein sich stabilisierender Trend.” Ungeimpfte dürfen in Baden-Württemberg mit einem negativen Corona-Test ab morgen wieder an vielen Bereichen des öffentlichen Lebens teilnehmen. Das grün-schwarze Kabinett beschloss mit der neuen Corona-Verordnung deutliche Lockerungen, die am morgigen Mittwoch in Kraft treten sollen. Ungeimpfte haben demnach mit negativem Test wieder Zutritt zu Gastronomie, Veranstaltungen, Kultur, Freizeit und Messen. Bislang musste man hierfür geimpft oder genesen sein. Die Regeln für private Zusammenkünfte unter Ungeimpften werden gelockert: Ein Haushalt darf nun mit zehn weiteren Personen zusammentreffen. Clubs und Diskotheken dürfen wieder öffnen – jedoch kommt nur rein, wer vollständig geimpft, geboostert oder genesen ist und zusätzlich einen negativen Corona-Test vorlegen kann. In den Clubs muss Maske getragen werden – mit Ausnahme der Tanzfläche. Sachsen will bereits ab morgen die Corona-Schutzmaßnahmen lockern. Gesundheitsministerin Petra Köpping begründet das nach der Kabinettssitzung damit, dass eine Überlastung der Krankenhäuser auch in den kommenden 14 Tagen nicht in Sicht sei. Man wolle Maßnahmen ergreifen, die das Leben erleichtern, sagt die Ministerin: “Wir lockern allerdings mit Bedacht.” Konkret sollen Kontaktbeschränkungen für Genesene und Geimpfte wegfallen. Bei Eheschließungen und Begräbnissen ist die Teilnehmerzahl nicht mehr begrenzt – hier gilt die 3G-Regel (genesen, geimpft oder getestet). Im Einzelhandel entfallen die G-Regeln ganz. Für Sport im Außenbereich, für Museen, Gedenkstätten und auch die Innenbereiche Botanischer Gärten oder Zoos gilt statt 2G fortan 3G. Weitere Lockerungen sind ab 4. März geplant. Die Anzahl angeforderter PCR-Tests ist nach der aktuellen Datenerhebung des ALM e.V. für die siebte Kalenderwoche (14. bis 20. Februar) weiter deutlich rückläufig. In der vergangenen Woche sinkt die Anzahl der PCR-Tests um 13 Prozent auf insgesamt 2.048.365. In der Vorwoche sind es noch 2.366.691 PCR-Untersuchungen. Die bundesweit ermittelte Positivrate stieg erneut, von 44,5 auf 46,4 Prozent. Die Zahl der positiv befundeten PCR-Tests sinkt um 10 Prozent gegenüber der Vorwoche auf 950.323 (KW 06: 1.054.238). Die Auslastung der fachärztlichen Labore, die über die Datenerhebung an den ALM e.V. berichten, wird im bundesweiten Durchschnitt mit 73 Prozent ermittelt . Die PCR-Testkapazitäten für die laufende Woche sind nochmals leicht erhöht und liegen bei rund 2,82 Millionen PCR-Tests.

Im Rahmen der kommunalen Impfkampagne ist im Rostocker Impfstützpunkt die 222.222. Corona-Impfung in der Hansestadt verabreicht worden. Es handele sich um puren Zufall, dass die “Schnapszahl-Impfung” 222.222 ausgerechnet auf den 22.02.2022 fiel, sagt ein Sprecher der Stadt. Das Impfangebot finde derzeit jedoch nur geringen Anklang. Die deutsche Impfkampagne stolpert weiter Richtung Frühling.Nachdem in der Vorwoche noch 116.000 Dosen verimpft werden, ist es in dieser Woche nicht mal mehr eine sechsstellige Zahl. 99.867 Dosen werden bundesweit am gestrigen Montag verabreicht, darunter sind gerade noch gut 9600 Erstimpfungen. Auffrischungsimpfungen machen aktuell rund zwei Drittel aller täglichen Impfdosen aus, ein Viertel entfällt auf Zweitimpfungen, knapp jede zehnte Impfdosis ist eine Erstimpfung. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt beim Thema allgemeine Impfpflicht vor Parteipolitik. Wenn wegen “parteipolitischer Spielchen” im Herbst Probleme aufträten, sei dies der Bevölkerung nicht zuzumuten, sagt Lauterbach im ZDF-“Morgenmagazin”. Er gehe davon aus, dass es am Ende für einen der Anträge zur Impfpflicht eine Mehrheit geben werde, vielleicht für einen Kompromissantrag. Lauterbach betont, dass mit einer Impfpflicht nicht die aktuelle Omikron-Welle bekämpft werden solle. Deutschland müsse für den Herbst vorbereitet sein, “da zählen andere Varianten zu den Hauptsorgen”, so der Gesundheitsminister. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es im Herbst neue Varianten geben könne. Da in Deutschland ein vergleichsweise hoher Anteil von älteren Menschen nicht geimpft sei, müsste im Herbst wieder über Schutzmaßnahmen diskutiert werden, während das in anderen Ländern mit höherer Impfquote voraussichtlich nicht notwendig werde, sagt Lauterbach.

Ab sofort können Genesenen-Nachweise über eine Corona-Infektion in der EU auf Basis eines positiven Schnelltest-Ergebnisses ausgestellt werden. Die EU-Kommission verabschiedet einen Rechtsakt, der den EU-Mitgliedstaaten diese Möglichkeit gewährt. Dafür müsse der verwendete Antigen-Schnelltest von medizinischem oder “qualifiziertem Personal” ausgeführt worden und in der EU-Liste zugelassener Corona-Schnelltests aufgeführt sein. Bislang konnten Genesenen-Nachweise lediglich ausgestellt werden, wenn die Corona-Infektion mit einem postitiven PCR-Testergebnis nachgewiesen wurde. Gut einen Monat nach dem Nachbarn England will auch Schottlandfast alle Corona-Regeln aufheben. Vom 21. März an soll es keine staatlich verordneten Maßnahmen mehr geben, wie Regierungschefin Nicola Sturgeon im Parlament in Edinburgh sagt. Sie betont aber, die Regionalregierung rate auch danach dazu, in Geschäften sowie im öffentlichen Nahverkehr eine Maske zu tragen. Bereits am 28. Februar endet die Vorschrift zum Vorzeigen eines Impfnachweises bei Großveranstaltungen und für Discos. Wirtschaftsvertreter begrüßen die Pläne. Schottland werde sich statt auf Vorschriften künftig auf Impfungen und Behandlungen verlassen, sagt Sturgeon. Bereits an diesem Donnerstag fällt in England die Vorschrift zur Selbstisolation für Corona-Infizierte – und damit die letzte staatliche Vorgabe. Italien lockert die Einreiseregeln für Bürger aus Nicht-EU-Ländern. Ab dem 1. März brauchen Menschen, die aus Ländern außerhalb der EU in das Mittelmeerland einreisen wollen, entweder einen Corona-Impfnachweis oder einen Genesungsnachweis oder einen negativen Corona-Test, wie das Gesundheitsministerium in Rom mitteilt. Damit entfallen für Nicht-EU-Bürger die zusätzliche Testpflicht sowie eine mögliche fünftägige Quarantäne, sollten sie nicht alle nötigen Dokumente bei der Einreise vorlegen können. Italien dürfte damit auch wieder mehr ausländische Touristen anlocken wollen. Aktuell gilt noch der Notstand, der am 31. März ausläuft. Danach könnten weitere Corona-Lockerungen folgen. Bei sinkenden Corona-Zahlen nehmen auf Mallorca die Vorbereitungen auf die mit viel Optimismus erwartete touristische Frühjahrssaison Fahrt auf. Der deutsche Reiseveranstalter Tui interviewt auf der spanischen Mittelmeerinsel die ersten 40 Bewerber für 80 Jobs als Reiseführer und Kundendienst-Mitarbeiter in der Hauptstadt Palma. Auch andere Unternehmen, Hotels, Lokale und Einrichtungen stellen derzeit in Palma und in anderen Gebieten sowie auch auf den anderen Balearen-Inseln wieder verstärkt ein. “Es ist klar, dass der Tourismussektor und die Wirtschaft im Allgemeinen derzeit in Palma reaktiviert werden”, wurde der Stadtrat Rodrigo Romero in einem Bericht der städtischen Arbeitsbehörde PalmaActiva zitiert. Für Optimismus sorgt derzeit nicht nur der näherrückende Frühling, sondern auch die Entwicklung der Pandemie. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen sinkt rapide, zuletzt auf 256. Dänischen Erkenntnissen zufolge ist es in seltenen Fällen möglich, sich nacheinander mit zwei unterschiedlichen Untervarianten der Omikron-Variante des Coronavirus anzustecken. Eine Infektion mit dem BA.2-Subtyp könne kurz nach einer ursprünglichen BA.1-Infektion vorkommen, schreibt das dänische Gesundheitsinstitut SSI in einer Studie. Im Allgemeinen werde aber davon ausgegangen, dass dies nur relativ selten auftrete und dann vor allem bei jüngeren, ungeimpften Menschen. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden nach SSI-Angaben 47 Fälle, bei denen sich dieselbe Person in einem Zeitraum von 20 bis 60 Tagen erst mit BA.1 und dann mit BA.2 ansteckte. In Tschechien entspannt sich die Pandemie-Lage zunehmend: Aktuell werden 13.461 Neuinfektionen registriert, und damit nochmals weniger als im Durchschnitt der vergangenen Tage (14.360 tägliche Fälle). Zudem werden 20 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Dies ist ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Durchschnittswert der vergangenen sieben Tage, der bei 45 täglichen Todesfällen liegt. In Polen entspannt sich die Lage bei den Neuinfektionen weiterhin. 16.714 Fälle werden derzeit registriert. Das sind knapp 2000 weniger als im Schnitt der letzten Tage. Dagegen nimmt die Zahl der täglichen Todesfälle drastisch zu. Aktuell versterben 325 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Im Schnitt der letzten Tage sind es 234 und damit gut 90 weniger. In Russland nimmt die Zahl der Neuinfektionen weiter ab. Aktuell werden gut 135.000 neue Fälle registriert – im Schnitt der letzten Tage sind es dagegen mehr als 168.000 Fälle. Die Todesfälle steigen nach einem Zwischentief Ende Januar wieder spürbar an. Aktuell werden 796 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet. Der Sieben-Tage-Schnitt liegt zuletzt bei 771 täglichen Fällen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kritisiert die ungerechte Verteilung von Impfstoff und begrüßt den Aufbau einer eigenen Produktion in Afrika. “Es ist wenig Impfstoff in Afrika angekommen im ersten Jahr der Pandemie”, sagt Steinmeier bei seinem Besuch im Senegal. “In Zeiten der größten Not haben die Länder, in denen Impfstoffe produziert werden, natürlich zunächst einmal für die eigene Bevölkerung, für die Nachbarstaaten gesorgt.” Deutschland habe sich zwar von Anfang an stark an der Impfstoff-Initiative Covax beteiligt, sagt“ Steinmeier. ”Gleichwohl, die Verteilung ist nach wie vor nicht gerecht.“ Es gebe nur eine wirkliche Abhilfe, die Impfstoffproduktion auf dem afrikanischen Kontinent selbst. In Kanada sollen Notstandsregelungen fortgeführt werden, um den Protesten gegen Corona-Maßnahmen beizukommen. Das Unterhaus des Parlaments in Ottawa unterstützt das Inkrafttreten des nationalen Notstands, den Premier Justin Trudeau am 14. Februar ausruft. Der ”Emergencies Act“ wurde am vergangenen Montag erstmals in Kanadas Geschichte angewandt, um gegen die anhaltenden teils gewaltsamen Aktionen von Maßnahmen-Gegnern der Corona-Pandemie vorzugehen. Auslöser der Proteste waren Impfvorschriften für Lastwagenfahrer. Um nicht kassiert zu werden, muss die Notstandsverhängung binnen sieben Tagen vom Unterhaus verabschiedet werden, wie der Sender CBC berichtet. Der Senat, Kanadas parlamentarisches Oberhaus, muss dem ebenfalls noch zustimmen. Trudeau kündigt an, die Sonderbefugnisse ”keinen einzigen Tag länger als nötig“ aufrechtzuerhalten. Israel hat seit Pandemie-Beginn mehr als 10.000 Tote mit einer Corona-Infektion registriert. Das Gesundheitsministerium meldet exakt 10.003 Tote. Dabei sinken in Israel bereits seit Ende Januar die Infektionszahlen in der Omikron-Welle. Das Ministerium meldet aktuell zudem 12.930 neue Fälle für den Vortag. Die Zahl der Schwerkranken fällt seit Anfang Februar – auf demnach noch 753. Derzeit gelten 64 Prozent der 9,4 Millionen Landesbewohner als vollständig geimpft. Mit dem Rückgang der Omikron-Welle will Israel auch die Einreisebeschränkungen deutlich lockern: Ungeimpfte Touristen dürfen ab 1. März ohne Sondergenehmigung einreisen. Touristen müssten lediglich zwei PCR-Tests absolvieren – einen vor Abreise und einen nach Einreise. Für ungeimpfte Israelis gilt zudem nach Einreise keine Quarantäne mehr von mindestens fünf Tagen. Angesichts der heftigsten Corona-Welle seit Beginn der Pandemie will Hongkong alle 7,4 Millionen Einwohner dreimal auf Corona testen lassen. Die Tests seien verpflichtend, kündigt Regierungschefin Carrie Lam an. Die drei Test-Runden sollen den Angaben zufolge im März stattfinden. Lam gesteht ein, dass ihre Regierung im Kampf gegen die Pandemie ”überfordert“ sei. Deshalb werde dieser nun von Vertretern der Zentralregierung in Peking koordiniert. Täglich werden in Hongkong Tausende Neuinfektionen gemeldet, die Krankenhäuser stehen vor dem Kollaps. Die von Peking verordnete ”Null-Covid“-Strategie, die monatelang keine Neuinfektionen zur Folge hatte, verfängt seit einigen Wochen in der Sonderverwaltungszone nicht mehr. Während der langen Zeit ohne Infektionen war Experten zufolge in Hongkong die Impfkampagne vernachlässigt worden. Weniger als die Hälfte der Bevölkerung hat zwei Impfungen gegen das Coronavirus. In Neuseeland greifen protestierende Impfgegner die Polizei vermutlich mit Säure an. Demonstranten hätten Beamte bei Zusammenstößen in der Nähe des Parlaments in der Hauptstadt Wellington mit einer ”stechenden Substanz“ beworfen, berichtet die Polizei. Drei Beamte müssen deshalb ins Krankenhaus. Premierministerin Jacinda Ardern beklagt ”absolut schändliche“ Szenen. Die Zusammenstöße passieren, als die Polizei Straßensperren verlegt. Sie versucht damit, ein Protestcamp von Impfgegnern abzuriegeln. Polizeivertreter Richard Chambers macht eine ”bestimmte Gruppe innerhalb des Protests“ für den ”entsetzlichen“ mutmaßlichen Säure-Angriff verantwortlich. Die drei Beamten würden sich im Krankenhaus aber ”gut erholen“. Die Polizei werde ”Gewalt und Aggression“ nicht ”tolerieren”. Bereits am Montag werden Einsatzkräfte bei einem ähnlichen Einsatz mit Fäkalien beworfen worden. Sieben Beamte werden bei den Zusammenstößen mit den Demonstranten verletzt. In den USA ebbt die Omikron-Welle so langsam ab. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt weiterhin erheblich. Aktuell werden 55.659 neue Fälle gemeldet. Verzögert wirkt sich dies auch auf die Zahl der täglichen Todesfälle aus. Die sind nach Angaben der New York Times seit Beginn des Monats um rund zehn Prozent zurückgegangen, liegen aber noch immer auf einem hohen Niveau. Aktuell werden 760 neue Todesfälle gemeldet, der Sieben-Tage-Schnitt liegt allerdings noch bei knapp 2100 täglichen Todesfällen.

Beitragsfoto © Alexandra_Koch (Pixabay)

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