Einer der sichersten Kreise im Land ist der Rheinisch-Bergische Kreis

Mehr als jedes zweite Verbrechen in Rhein-Berg wird aufgeklärt

Rheinisch-Bergischer Kreis | Seit zwei Jahren steigt im Rheinisch-Bergischen Kreis die Anzahl der Straftaten, nachdem zuvor die Kriminalität im Rheinisch-Bergischen Kreis jahrelang zurückging. Das läge keineswegs an der Corona-Pandemie, wie Landrat Stephan Santelmann als Chef der Kreispolizeibehörde und der Leiter der Direktion Kriminalität, Marc-André Linden, am Montag in der Jahresbilanz erläuterten. Das berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger. Die Zahl der Straftaten im zurückliegenden Jahr stieg um 755 auf 12.912. Gleichwohl befindet sich die Kriminalitätsrate im Rheinisch-Bergischen Kreis immer noch auf einem niedrigen Niveau, wie Landrat Santelmann betonte. Im landesweiten Vergleich rangiert der Kreis nunmehr auf Platz neun von 47, zuvor auf Platz fünf. Im Vergleich der Straftaten pro 100 000 Einwohner, der sogenannten Häufigkeitszahl (siehe Beitragsfoto) liege Rhein-Berg immer noch deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt.

Während Straftaten wie Wohnungseinbrüche nochmals um mehr als zehn Prozent gegenüber dem ersten Corona-Jahr 2020 zurückgingen, stellte die Polizei im Kreisgebiet unter anderem bei den insgesamt 81 Raubdelikten einen Zuwachs von gut 26 Prozent fest und vor allem bei Sexualdelikten ein Plus von 58,7 Prozent auf 273 im zurückliegenden Jahr. Der Zuwachs bei den Sexualdelikten ging indes vor allem auf die deutliche Steigerung der Aufdeckungsquote bei Herstellung und Verbreitung von Kinderpornografie zurück. 

Besonders erfreulich sei, daß mehr als jede zweite Straftat aufgeklärt werde und die Aufklärungsquote bei 55 Prozent liege, so hoch wie seit mehr als 25 Jahren nicht, betonte Landrat Santelmann. 

Zudem kämen die Einbrecher in mehr als der Hälfte der Fälle (55 Prozent) über einen Einbruchsversuch nicht hinaus, weil sie an Sicherheitsvorkehrungen scheiterten oder gestört würden, so Kriminalrat Linden. Den Rückgang wertet der Kriminalrat vor allem als Erfolg von Präventionsarbeit.

Andererseits lege die Pandemie auch spürbar die Nerven von Zeitgenossen blank. Einsätze mit Maskenverweigerern und Impfgegnern seien mittlerweile auch Alttag in der Polizeiarbeit, so Landrat Santelmann. Dabei gehe es vor allem um eine Vielzahl von Einsätzen, Hausfriedensbruch, wenn ein Einkäufer die in einem Laden obligatorische Maske nicht anlegen wollte, bis hin zu Beleidigungen und Körperverletzungsdelikten.

Hochkonjunktur hätten während der Pandemie auch Betrüger, die angesichts des boomenden Online-Handels unter anderem Beute mit gefälschten Internet-Shops machten. Die Zahl der Straftaten zum Nachteil älterer Menschen im Kreisgebiet sei 2021 ebenso deutlich um rund ein Viertel zurückgegangen wie die Schadenshöhe in diesem Bereich.

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