Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 73.867 Neuinfektionen gemeldet, 2598 Fälle weniger als am letzten Montag. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz legt leicht zu, von 1346,3 am Vortag auf nun 1346,8. Weitere 22 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Infektion. Vor einer Woche wurden 42 Tote registriert. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,97 angegeben (Vortag: 0,98). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2403 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1138 davon werden invasiv beatmet. Die bundesweite Hospitalisierungsinzidenz liegt bei rund 6, aber die Zahl der hospitalisierten Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner variiert zwischen den Bundesländern massiv. Berlin hat mit einem Wert von 2,48 die niedrigste Hospitalisierungsinzidenz. Es ist jedoch zu beachten, dass dieser Wert auf unvollständigen Daten beruht – deshalb wird auch eine adjustierte Hospitalisierungsinzidenz ausgewiesen, die die Zahl der zu erwartenden Nachmeldungen schätzt und einen neuen Wert ergibt. Die korrigierte Hospitalisierungsinzidenz spiegelt den tatsächlichen Stand vor einigen Tagen besser wider. In Berlin liegt der geschätzte Wert mit 5,49 etwas höher. Hamburg und Bremen melden 3,62 und 3,53 Corona-Hospitalisierungen pro 100.000 Einwohner – auch hier sind die bereinigten Werte mit knapp 7 etwas höher. Am anderen Ende des Spektrums liegt Thüringen mit einer offiziellen Hospitalisierungsrate von 9,24 – die bereinigte Inzidenz liegt jedoch bei knapp 15. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Nordrhein-Westfalen weiter rückläufig. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für den heutigen Montag 1249,9 neue Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am Sonntag hat die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 1261,2 gelegen, am Samstag bei 1290,0. In Nordrhein-Westfalen kamen laut RKI innerhalb von 24 Stunden knapp 14.000 Neuinfektionen hinzu, vier Todesfälle wurden in dem Zeitraum im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. In der ablaufenden Woche kamen bundesweit 1.216.087 laborbestätigte Infektionen mit Sars-Cov-2 dazu. Das sind 107.571 weniger Fälle, als in der Vorwoche registriert wurden, und entspricht einen Rückgang um gut 8 Prozent. Bei den Todesfällen hingegen gibt es einen leichten Anstieg: In der aktuellen Kalenderwoche (KW 7) wurden insgesamt 1344 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet. In der vergangenen Woche waren es 1208. Das ergibt eine Differenz von 11 Prozent. Die von den Bundesländern übermittelten Fallzahlen sinken weiter, jedoch schwächt sich der Rückgang ab. Aktuell wurden 106.540 Fälle gemeldet. Im Durchschnitt werden täglich aber immer noch mehr als 170.000 Neuinfektionen registriert. Dieser Sieben-Tage-Mittelwert ist im Vergleich zum Vortag nur noch geringfügig gesunken. In sechs von 16 Bundesländern ist die Sieben-Tage-Inzidenz gestiegen. Am deutlichsten ist der aktuelle Anstieg in Sachsen-Anhalt (+22,0) und Thüringen (+27,6), wo die Omikron-Welle noch Anlauf nimmt. Mit Berlin (+25,8) und Hamburg (+23,9) sind aber auch zwei Stadtstaaten wieder stärker betroffen, die einige Beobachter schon “über den Berg” wähnten. Die Entwicklung der nächsten Tage wird zeigen, ob es sich hierbei nur um meldebedingte Ausreißer oder einen Trend handelt. Der Anteil der Kinder bei den Neuinfektionen geht rapide zurück. Rund 20 Prozent der Infektionen entfallen inzwischen auf die unter 14-Jährigen. Noch vergangene Woche lag dieser Wert bei knapp 25 Prozent. Besorgniserregend ist jedoch der steigende Anteil der Neuinfektionen in älteren Altersgruppen. So sind die 15- bis 34-Jährigen für 30,7 Prozent der Infektionsfälle verantwortlich (in der Vorwoche 29,8 Prozent). Die 60- bis 79-Jährigen machen 9,2 Prozent der Neuinfektionen aus, während es vor einer Woche nur 8 Prozent waren. Es ist jedoch zu beachten, inwieweit die Teststrategie der Schulen und Kitas diese Zahlen beeinflusst. Viele Schulen haben in den vergangenen Wochen ihre Teststrategie geändert, sodass viele Fälle nicht mehr erkannt werden. Da ein positiver Schnelltest nun ausreicht, um einen Corona-Fall zu bestätigen, und kein PCR-Test mehr erforderlich ist, könnten viele Fälle möglicherweise nicht in die Statistik einfließen.
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen spricht sich dafür aus, nach dem Auslaufen der meisten Corona-Beschränkungen am 20. März weiterhin auf FFP2-Masken zu setzen. “Wir werden die Masken noch weitere Monate brauchen. Die Maskenpflicht ist eines der wirkungsvollsten Instrumente, das wir in der Pandemie haben”, sagt der Grünen-Gesundheitspolitiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). “Ich halte es für sinnvoll, hier nicht nur auf medizinische Masken zu setzen, sondern die besonders effektiven FFP2-Masken verpflichtend zu machen”, betont er. “Aus medizinischer Perspektive brauchen wir eine FFP2-Maskenpflicht überall dort, wo demnächst beispielsweise im Einzelhandel 2G-Regeln wegfallen”, fordert Dahmen, der selbst Mediziner ist. “Unter Omikron haben wir gesehen, dass die FFP2-Masken äußerst wirksam sind und sehr gut vor einer Ansteckung schützen”, ergänzt Dahmen. An Hamburgs Schulen gelten etwas lockerere Corona-Regeln. Angesichts sinkender Inzidenzen können die Schülerinnen und Schüler nun wieder ohne Maske am Sportunterricht teilnehmen. Auch dürfen die Kinder und Jugendlichen nach Angaben der Schulbehörde wieder bei jahrgangsübergreifenden Kursen mitmachen, sich unabhängig von der Jahrgangsstufe miteinander treffen und können wieder gemeinsam in der Mensa essen. Alle anderen Corona-Regeln, etwa die Maskenpflicht in Schulgebäuden oder die Corona-Tests dreimal in der Woche, bleiben mindestens bis zum Ferienbeginn am 5. März bestehen. Wie es nach den Märzferien weitergehe, hängt laut Schulbehörde von den Beschlüssen der Bundesregierung ab. Die Grünen dringen auf wirksame Corona-Schutzmaßnahmen über den 20. März hinaus. “In bestimmten, besonders schutzbedürftigen Bereichen werden Teststrategien und der Nachweis des Impf- und Genesenenstatus weiter Berechtigung haben”, sagt Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Krankenhäuser und Einrichtungen der Alten-, Pflege- und Behindertenhilfe gehören dazu, genauso wie Schulen und Kitas.” Dafür werde eine schnelle Anpassung im Infektionsschutzgesetz vorangetrieben. Außerdem würden FFP2-Masken “auf absehbare Zeit weiter zum Alltag in Geschäften oder in Bussen und Bahnen gehören”, fügt Haßelmann hinzu. “Auch Abstandsgebote und Hygienevorgaben haben sich bewährt.” Die geplanten Lockerungen seien nur möglich, wenn sie “verantwortungsvoll geschehen und durch niedrigschwellige Basisschutzmaßnahmen abgesichert werden”. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt angesichts des Anstiegs der wohl schneller verbreitbaren Omikronvariante BA.2 vor einer zu schnellen Lockerung von Corona-Maßnahmen. Auf Twitter schreibt der SPD-Politiker: “Ein zu schnelles Öffnen der Kontakte, jenseits der MPK Beschlüsse, würde die Omicron Welle unnötig verlängern und unnötige Opfer kosten.” Selbst ein neuerliches Ansteigen der Fallzahlen wäre nicht komplett ausgeschlossen. Lauterbach verweist auf Laborergebnisse von Genomsequenzierungen vom Donnerstag, nach denen in Köln der Anteil der BA.2-Variante bei rund 25 Prozent lag. Rund jeder sechste Beschäftigte möchte auch nach dem Auslaufen der Homeoffice-Pflicht nicht zurück ins Büro. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Plattform Xing hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Demnach wünschen sich 17 Prozent der Beschäftigten, in Zukunft immer aus den eigenen vier Wänden heraus zu arbeiten. 14 Prozent würden laut der Umfrage in Zukunft gerne drei Viertel ihrer Arbeitszeit von zu Hause aus tätigen. 18 Prozent wünschen sich einen je hälftigen Wechsel zwischen Büro und Homeoffice. 6 Prozent würden demnach gerne bis zu 25 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice arbeiten. 37 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in ihren Jobs keine Möglichkeit haben, von zu Hause aus zu arbeiten.
In der neuen Woche werden in Deutschland die ersten Dosen des Corona-Impfstoffs des US-Herstellers Novavax erwartet. “Wir rechnen ab Montag mit der ersten Lieferung”, sagt eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte am Freitag gesagt, dass am Montag 1,4 Millionen Dosen erwartet würden. Wann das Vakzin zum Einsatz kommt, ist Sache der Länder. Einige Länder haben Impfungen ab der ersten Märzwoche angekündigt. Mit dem neuen Impfstoff Novavax können sich Hamburgerinnen und Hamburger wohl doch erst ab Anfang März impfen lassen. Es sei weiterhin unklar, wann genau die erste Lieferung des US-Herstellers in Hamburg eintreffe, sagt ein Sprecher der Sozialbehörde. Auch die genaue Menge stehe noch nicht fest. Zuvor hatte die Stadt mit einem Impfstart Ende dieses Monats für Novavax gerechnet. Ab heute wird der Impfstoff Novavax in Deutschland ausgeliefert. Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery erwartet aber keinen bedeutenden Schub für die Impfquote in Deutschland. “Ich bin nicht sicher, dass Novavax der ‘Gamechanger’ der Impfkampagne wird”, sagt Montgomery der “Rheinischen Post” (Montag). “Novavax ist ein Proteinimpfstoff, der auf altbekannten Prinzipien aufsetzt. Er hat nicht weniger Nebenwirkungen als die inzwischen weltweit führenden mRNA-Impfstoffe”, sagte Montgomery. “Aber er kann als psychologische Brücke für die dienen, die sich – wissenschaftlich unbegründet – heftig gegen die modernen Impfstoffe ausgesprochen haben”. Die “Hardcore-Impfverweigerer” werde man dadurch aber nicht erreichen. Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hält trotz der zuletzt gesunkenen Infektionsahlen eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren weiterhin für notwendig. Bei den Versuchen, die Menschen über Kampagnen und niedrigschwellige Angebote zu erreichen, sei das “Ende der Fahnenstange” erreicht, sagt die Grünen-Politikerin der “Bild”. “Wir dürfen uns von den zurückgehenden Fallzahlen nicht täuschen lassen.” Vielmehr müsse damit gerechnet werden, “dass auch zukünftig gefährliche Mutationen unterwegs sind”. Diese Mutationen des Coronavirus könnten “uns einen schweren Herbst und Winter bescheren, wenn wir nicht die Impfquote deutlich erhöhen”, warnt Spiegel.
27 junge Bürgermeister und Bürgermeisterinnen haben in einem Brief öffentlich auf gegen sie gerichtete Attacken durch radikale Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen hingewiesen. “Seit Dezember häufen sich Vorfälle, welche nicht hinnehmbar sind”, heißt es in dem Schreiben, über das “Business Insider” berichtet. Angeprangert werden darin auch Fackelzüge vor privaten Wohnhäusern von Kommunalpolitikerinnen und -politikern. Beklagt werden in dem Brief dem Bericht zufolge Morddrohungen im Internet gegen Bürgermeister wie Christof Bolay, Oberbürgermeister der baden-württembergischen Stadt Ostfildern. Genannt wird auch der Fall des Bürgermeisters der hessischen Stadt Wetzlar, Manfred Wagner, der zeitweise unter Polizeischutz gestellt wurde, nachdem ihm “Hausbesuche” angedroht worden waren.
Die Zahl der Neuinfektionen in Großbritannien ist im Wochenvergleich rückläufig. Die Behörden melden aktuell 25.696 Neuinfektionen und 74 weitere Todesfälle. In den vergangenen sieben Tagen seien insgesamt 25,5 Prozent weniger neue Fälle verzeichnet worden als in der Woche zuvor, heißt es weiter. Die Zahl der Toten sei in diesem Zeitraum um 19 Prozent gefallen. Dänemark meldet aktuell 34 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. In dem Land ist die Zahl der täglichen Corona-Toten zuletzt auf einen Höchststand gestiegen. Die dänische Regierung und Befürworter der Öffnungsstrategie argumentieren, dass viele der Verstorbenen “mit” und nicht “an” Corona gestorben seien. Kritiker hingegen verweisen auf die Übersterblichkeit im Januar und Februar, die deutlich über dem Niveau der Vorjahre liegt. Vor zwei Jahren ist die Corona-Pandemie in Europa angekommen – und traf zu Beginn vor allem Norditalien. Am 20. Februar 2020 wurde in der Lombardei im Ort Codogno bei “Patient Nr. 1” Covid-19 diagnostiziert, obwohl er nie in China war. Wenig später saßen Millionen Italiener im harten Lockdown – als Erste in Europa. Gesundheitsminister Roberto Speranza erinnert sich an die Meldung des ersten Corona-Falls. Damals habe er gerade ein Fußballspiel im Fernsehen geschaut. “Das Telefon klingelt, es ist der Gesundheitsrat der Lombardei. Er sagt: Es gibt den ersten Fall in Codogno”, erzählt Speranza in einem Interview mit der Zeitung “La Repubblica”. “In meinem Leben gibt es ein vor und ein nach diesem Telefonat.” Die Hoffnung des Westens, dass Covid aufzuhalten sei, habe sich in diesem Moment zerschlagen. Wenig später beklagte Italien den ersten Corona-Toten, heute sind es rund 153.000 Opfer allein in dem Mittelmeerland.
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