Eine 70er Party zur Goldenen Hochzeit

VON KATHRIN KELLERMANN

Mit einem Tanz begann ihre große Liebe und noch heute, 50 Jahre nach ihrem Ja-Wort, drehen sich Monika und Peter Schwarz am liebsten gemeinsam auf der Tanzfläche. Wobei sie sich beim Lieblingstanz nicht ganz einig sind: Sie mag Cha-Cha-Cha, er liebt Rumba. Auf Festen einigen sie sich dann aber auf den Disco-Fox: „Der geht immer“, sagt Peter Schwarz.

Heute feiert das Paar seine Goldene Hochzeit. Dabei hätte Amors Pfeil fast nicht getroffen, als sich die jungen Leute vor 52 Jahren zum ersten Mal bei der Dorfdisco im Gemeindehaus in Hilgen trafen. „Ich habe ihn ja gleich gesehen und gedacht, dass ich ihn kennenlernen will“, erinnert sich Monika Schwarz schmunzelnd. „Aber er hat erst meine Schwester aufgefordert, die nicht tanzen wollte, dann meine Freundin, die auch nein gesagt hat und erst dann hat er mich gefragt.“ Einen dritten Korb holte sich der damals 17-Jährige nicht ab: „Das hätte ich auch nicht verkraftet“, grinst er. Monika, damals 15 Jahre jung, ließ sich gerne von ihm auf die Tanzfläche führen. Und das hat sich bis heute nicht geändert: „Ich bin froh, wenn die Pandemie vorbei ist und wir endlich wieder zum Tanzen gehen können.“

Eine der ersten Gratulantinnen zum besonderen Hochzeitstag war Bürgermeisterin Marion Lück, die Glückwünsche der Stadt überbrachte und den Blumenstrauß aus roten Rosen und weißen Lilien bewundern konnte, den Peter Schwarz seiner Monika morgens überreichte. „Die Blumen hatte ich damals auch in meinem Brautstrauß“, erzählt die Jubilarin, die mit 17 Jahren vor den Traualtar getreten ist. „Ich sollte eigentlich damals zur Ausbildung nach Aschaffenburg, aber ich wollte Peter nicht verlassen“, erinnert sie sich. „Er war schon damals – und ist es noch bis heute – mein Traummann.“

Darauf, dass sie es über fünf Jahrzehnte und über viele Höhen und Tiefen geschafft haben, ihre Liebe lebendig zu halten, sind sie beide stolz. Ihr Geheimnis: „Mehr darüber nachdenken, was man an dem anderen hat, statt sich Gedanken zu machen, was einem fehlt“, sagen sie. „Und sich immer mal wieder daran erinnern, was man gemeinsam erlebt und zusammen aufgebaut hat.“ Lautstarken Streit hätte es zwar auch mal gegeben, „aber wir sind im Umgang miteinander nie ausfallend geworden.“ Respekt, Toleranz und Verständnis gehören zu einer langen Beziehung dazu, sagen die beiden. „Und auch der Wille, an der Beziehung zu arbeiten.“

Lernten sich vor 52 Jahren in einer Dorfdisco kennen: Heute feiern Monika und Peter Schwarz ihre Goldene Hochzeit © Stadt Wermelskirchen / Kellermann

Das Tüpfelchen auf dem I zum ewigen Glück sind aber kleine Gesten, meint Peter Schwarz: „Ich mache meiner Frau noch heute die Tür auf, helfe ihr in den Mantel oder bringe ihr Blümchen mit“, sagt er und seine Frau ergänzt: „Und wir halten auch beim Spazierengehen immer noch Händchen.“

Den Hochzeitstag am heutigen Freitag verbringt das Paar, das zwei Söhne und sieben Enkelkinder hat, coronabedingt nur im kleinen Kreis. „Das ist so gar nicht unsere übliche Feiermethode“, stellt Peter Schwarz klar. Im März findet das große Fest „mit 80 Gästen und viel Remmi-Demmi“ statt. „Wir haben zu einer 70ies Party geladen mit den Songs, zu denen wir damals getanzt haben und der Dresscode sind die Klamotten, die damals angesagt waren. Meine Schlaghose habe ich schon, jetzt suchen wir noch die Plateauschuhe“, verrät sie. Dass die Söhne Mario und Stefan für die Feier ein tolles Programm auf die Beine stellen, ahnt Monika Schwarz schon, die im Familienheim in Braunsberg ein eigenes Kosmetikstudio hat und bis heute an drei Tagen in der Woche arbeitet. Ruhestand ist für beide offenbar ein Fremdwort. Auch Ehemann Peter, der in der Rollenindustrie gearbeitet hat, ist noch immer als Interimsmanager unterwegs. Aktuell in Slowenien. „Uns macht das Arbeiten ja auch Spaß und wir haben noch nie nach der Rente geschielt“, sagen sie.

Aber eins haben sie sich im Jahr ihrer Goldenen Hochzeit fest vorgenommen: „Wir haben uns ein altes Cabrio gekauft, mit dem wir viele verlängerte und vor allem romantische Wochenenden planen“, erzählen sie. Und mit offenem Verdeck geht’s in diesem Jahr auch in den Familienurlaub mit den Söhnen und deren Familien an den Gardasee: „Die Jungs hatten runde Geburtstag, wir Goldene Hochzeit, da bietet sich der Urlaub an.“

Vorher wird jedoch bei dem Fest zur Goldenen Hochzeit, bei dem es übrigens mit Mett-Igeln oder Kartoffelsalat und Schnitzelchen ein Büffet wie aus den 70er Jahren serviert wird, getanzt. Wahrscheinlich wird es – wie damals bei der Dorfdisco im Gemeindehaus – ein Disco-Fox…

Beitragsfoto: Als eine der ersten Gratulantinnen überbrachte Bürgermeisterin Marion Lück die Glückwünsche der Stadt an Monika und Peter Schwarz zur Goldenen Hochzeit © Stadt Wermelskirchen / Kellermann

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