Inzidenzzahlen im Kreis ohne jede Aussagekraft

Rheinisch-Bergischer Kreis | Das Lagezentrum des Rheinisch-Bergischen Kreises bekommt seine Probleme noch immer nicht in den Griff, der Verzug liegt inzwischen bei sieben Tagen. Von den 443 gestern bearbeiten Fällen waren 300 bereits am 27. Januar gemeldet worden – die reale Tendenz für diesen Tag erhöht sich damit auf 1475, alle Daten danach sind unvollständig. Die tagesaktuelle Inzidenz fällt heute auf 387,6.

Von den 445 Neuinfektionen, die der RBK heute meldet, wurden alleine 300 auf den Donnerstag in der vergangenen Woche “gebucht” und sind somit schon morgen nicht mehr in der Berechnung der 7-Tage-Inzidenz enthalten. Für Montag, Dienstag und Mittwoch wurden bislang 137 Neuinfektionen erfasst. Bedenkt man, dass am Montag die Schnellteststellen alleine 1.500 positive Tests gemeldet hatten, ist das Ausmaß des “Datenlochs” schnell zu erkennen. Bei der Betrachtung der erfassten Neuinfektionen pro Tag, scheint die aktuelle Kapazitätsgrenze im Lagezentrum bei 450–500 Neuerfassungen pro Tag zu liegen. Kommen dann mehr als 500 Neuinfektionen hinzu, wächst der Stapel nicht erfasster Fälle immer weiter an. Die offizielle Inzidenz ist aufgrund des Meldeverzugs ohne jede Aussagekraft.

Inzwischen ist das Lagezentrum aufgrund von Überlastung und Personalausfällen soweit zurück, dass sechs der sieben Tage, die eigentlich für die 7-Tage-Inzidenz betrachtet werden, nicht bearbeitet sind. Fällt der Kreis einen Tag weiter zurück verschwinden die Fälle komplett aus der Inzidenz-Betrachtung.

Das RKI meldet für ganz Deutschland 236.120 Positiv-Tests, noch einmal 33.000 Fälle mehr als vor einer Woche. Die Inzidenz steigt von 1228 auf 1283. Die Hospitalisierungs-Inzidenz liegt bei 4,77. 164 weitere Menschen starben.

Bei Bedarf können die Schulen in NRW wieder leichter auf Distanzunterricht umschwenken, sagte Schulministerin Yvonne Gebauer in Düsseldorf. Die Landesregierung halte jedoch generell am Präsenzunterricht fest. Über die neue Regelung wurden die Schulen schriftlich informiert.

Die Bundesregierung hat Warnungen der Gesundheitsämter zurückgewiesen, eine Kontrolle der speziellen Impfpflicht nicht leisten zu können. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte, die Diskussion sei kontraproduktiv und schädlich. Das Gesetz gelte und werde zum 16. März wirksam. 

Die zusätzliche Belastung der Gesundheitsämter sei „schaffbar”, sagte Hebestreit. Im Durchschnitt wird jedes Amt etwa 500 Fälle prüfen müssen, die am 16. März noch nicht geimpft sind. Wo dies nicht möglich sei, so Hebestreit, suchten die Bundesländer derzeit nach Lösungen. 

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann plädiert dafür, den für Mitte Februar prognostizierten Höhepunkt der Omikron-Welle abzuwarten, bevor über Lockerungen verhandelt wird. „Hellseherischen Fähigkeiten, zu sagen, dann und dann können wir lockern, die habe ich nicht”, sagte Laumann. Daher bleibe er mit Öffnungsvorhersagen sehr vorsichtig. Familienminister Joachim Stamp (FDP) hatte zuvor frühere Erleichterungen in einigen gesellschaftlichen Bereichen gefordert.

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