Das Robert-Koch-Institut meldet 208 498 neue Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Damit sind in Deutschland seit Beginn der Pandemie mehr als 10 Millionen Infektionen registriert worden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen neuen Höchstwert von 1227,5. Am Vortag lag sie bei 1206,2. Die aktuelle Inzidenz und die Zahl der Neuinfektionen markieren erneut Höchstwerte. Diese Zahlen dürften jedoch deutlich zu niedrig sein. Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst werden, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind. Zudem melden einige Städte und Kreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen. 196 weitere Menschen starben innerhalb eines Tages im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 118. 70. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,00 angegeben (Vortag: 1,05). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2257 (Vortag: 2300) Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1178 (Vortag: 1205) davon werden invasiv beatmet. Die Berliner Charité setzt künftig nicht mehr auf die Behandlung corona-infizierter Patienten auf speziellen Covid-19-Stationen. Wie der rbb berichtet, sollen die Betroffenen von Mittwoch an dezentral auf der jeweiligen Fachstation isoliert werden, wenn sie eigentlich wegen einer anderen Erkrankung in der Klinik aufgenommen wurden. Bisher mussten Fachärzte etwa bei einem Beinbruch oder einem Blinddarm-Durchbruch zur Behandlung ihres Patienten auf die Corona-Station, wenn der auch mit Corona infiziert sei. “Durch diese Organisation können Patientinnen und Patienten auch bei steigenden Fallzahlen in dem Fachbereich ihrer Grunderkrankung unmittelbar therapiert werden”, so Unternehmenssprecher Markus Heggen gegenüber dem Sender. “Davon ausgenommen ist die Behandlung auf den Intensivstationen, die weiterhin zentralisiert durchgeführt wird.” Nur noch ein Bundesland, nämlich Thüringen, liegt bei der Inzidenz unter dem Wert von 500. In zehn Bundesländern liegt der Wert bereits in einem vierstelligen Bereich. Hamburg weist die höchste Sieben-Tages-Inzidenz mit einem Wert von 2038,9 auf. Die Zahl der seit Pandemiebeginn gemeldeten Coronavirus-Infektionen in ganz Deutschland ist indessen auf 10.035.221 gestiegen und hat damit die Marke von zehn Millionen überschritten. Dies geht aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervor. Gegenüber dem Vortag kamen damit 180.929 neue Fälle hinzu. In NRW-Kitas gab es Ende Januar 15.000 Neuinfektionen bei Kindern und mehr als 8.000 erkrankte Beschäftigte.Fast 170 Kitas waren ganz oder teils geschlossen. Der Virologe Christian Drosten gibt zu bedenken, dass die Variante BA.2 von Omikron eine noch höhere Übertragbarkeit haben könnte als der derzeit in Deutschland vorherrschende Subtyp BA.1. Auf Basis neuer Daten aus Dänemark nehme er an, dass BA.2 möglicherweise einen sogenannten Fitnessvorteil und damit eine gesteigerte Übertragungsfähigkeit haben könnte, sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast “Coronavirus-Update” bei NDR-Info. Drosten erklärte den angenommenen Unterschied zwischen den beiden Subtypen mit der Metapher von zwei Autos und sagte mit Blick auf BA.2: “Der Motor, der hat schon ein paar PS mehr.” Bei BA.1 hingegen sei er der Auffassung, dass die Variante der Immunantwort des Körpers ausweichen könnte, weshalb sie sich so schnell ausbreite. Die Daten des dänischen Preprints deuteten darauf hin, dass das Infektionsrisiko bei BA.2 deutlich höher sei als bei BA.1.
Der Anteil der positiv ausgefallenen Laboruntersuchungen auf das Coronavirus ist laut einem Laborverband erneut auf einen Höchstwert gestiegen. Vorige Woche sei eine “historisch hohe” Positivrate von 41,1 Prozent erfasst worden, sagt der erste Vorsitzende des Verbands Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, in einer Online-Schalte. Von rund 2,4 Millionen durchgeführten PCR-Tests – ebenfalls ein Höchstwert – sei gut eine Million positiv auf Sars-CoV-2 ausgefallen. Je höher die Positivrate bei hohen Fallzahlen ist, desto größer ist die Untererfassung. In Hinblick auf die Auslastung von 95 Prozent sagte Müller: “Wir sind am Limit”. In vielen Bundesländern ist die Kapazität laut Verband bereits erschöpft. Nachdem die bundesweite Testkapazität vorige Woche bei rund 2,5 Millionen gelegen hatte, wird sie für die laufende Woche mit etwa 2,6 Millionen angegeben. Niedersachsen will den Engpass bei den PCR-Tests zur Corona-Diagnose mit zusätzlichen Testgeräten in den Apotheken lindern. Apotheken, die ein PCR-Testgerät anschaffen, können ab sofort 80 Prozent des Kaufpreises vom Land erstattet bekommen, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Insgesamt stelle das Land dafür drei Millionen Euro bereit, pro Apotheke stehen bis zu 3000 Euro zur Verfügung. Nach Angaben des Ministeriums ist Niedersachsen das erste Bundesland mit einer solchen Förderung. Bisher verfügten erst rund 250 der 1700 Apotheken im Land über PCR-Testgeräte, erklärte Gesundheitsministerin Daniela Behrens. Die bereitgestellte Fördersumme reicht für mindestens 1000 weitere Apotheken. Behrens erhofft sich eine Steigerung der Testkapazität um knapp 20 Prozent – das entspreche rund 50.000 Tests pro Woche. Bundesjustizminister Marco Buschmann stellt eine Rücknahme von Corona-Maßnahmen für den März in Aussicht.Voraussetzung sei, dass sich das Infektionsgeschehen so entwickle wie vom Robert-Koch-Institut prognostiziert “und ab Mitte Februar die Fallzahlen wieder sinken”, so der FDP-Politiker gegenüber der “Rheinischen Post”. “Und es setzt voraus, dass wir es nicht kurzfristig mit neuen Varianten des Virus zu tun bekommen, die die Lage wieder komplett verändern.” Auf die Frage, welche Lockerungen er sich zurzeit vorstellen könne, sagt Buschmann: “Wir müssen beispielsweise hinterfragen, ob 2G im Einzelhandel noch begründbar ist.” Menschen in Berlin gelten künftig nach einer Corona-Infektion grundsätzlich nur noch drei Monate lang als Genesene. Bisher waren es laut Berliner Infektionsschutzverordnung sechs Monate. Der Senat hat die Frist an die Regelung des Bundes angepasst, der sich Mitte Januar für eine Verkürzung der Zeitspanne entschieden hatte, wie Gesundheitssenatorin Ulrike Gote mitteilte. Sachsen lockert mit seiner neuen Corona-Notfallverordnung mehr Beschränkungen als ursprünglich geplant. “Was wir heute machen, ist nichts weiter als ein Gleichziehen”, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping mit Blick auf bereits erfolgte Erleichterungen in anderen Bundesländern. So soll in Gaststätten künftig nur noch die 2G-Regel (genesen oder geimpft) statt 2G plus mit einem zusätzlichen Test gelten. Bei Großveranstaltungen kann die Platzkapazität draußen ohne eine Obergrenze zu 25 Prozent ausgelastet werden. Bei Versammlungen fällt die maximale Teilnehmerzahl der SPD-Politikerin zufolge von derzeit 1000 weg. Bei Eheschließungen und Begräbnissen dürfen statt 20 Personen nun 50 teilnehmen, sofern sie genesen, geimpft oder getestet sind (3G). Die Lockerungen gelten solange, wie die Überlastungsstufe in Krankenhäusern nicht erreicht ist. Baden-Württenbergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sieht mindestens bis Mitte April keine Chance für das Ende von Corona-Beschränkungen.Eine Debatte über Exitstrategien vor Ostern sehe er überhaupt nicht, sagt der Regierungschef in Stuttgart. “Wir brechen keine Debatte über Exitstrategien vom Zaun – das wäre völlig unangemessen und das völlig falsche Signal.” So habe Baden-Württemberg vor kurzem erst Regeln verschärft, sagt der Grünen-Politiker mit Blick auf die FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr. Das werde man nicht durch “haltlose Ausstiegsdebatten” konterkarieren. Man sei immer noch in einer dramatischen Situation.
Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann, schlägt vor, Daten über Corona-Impfungen mit denen der Krankenversicherten zu verknüpfen. “Bei anderen Schutzimpfungen werden Impfdaten ja auch mit Routinedaten der Kassen verknüpft. Auf diese Weise wären die Kassen in der Lage, eine ordentliche Corona-Impf-Surveillance zu unterstützen”, sagt Reimann der “Ärzte Zeitung”. Die Verbindung von Impf- und Versichertendaten sei “keine Raketenwissenschaft”. Ein separates Register brauche es nicht. Perspektivisch werde die Corona-Impfung ohnehin in den Impfkanon der Regelversorgung einmünden müssen, betonte die AOK-Chefin. Eine Zulassung von Corona-Impfstoffen für Kinder unter fünf Jahren wird in Deutschland voraussichtlich noch mehrere Monaten dauern: “Das Unternehmen Pfizer hat mitgeteilt, dass sie Ergebnisse der klinischen Studien an der Altersgruppe 6 Monate bis 5 Jahren bis April 2022 erwarten”, zitieren die Funke-Zeitungen einen Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. Eine Notfallzulassung in den USA für Kinder unter 5 Jahren sei nach hiesiger Kenntnis dort noch nicht beantragt worden. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüfe Anträge auf Zulassung bzw. Zulassungserweiterungen von Covid-19-Impfstoffen in einem beschleunigten Verfahren, betont der Sprecher. Die Frist für die Einführung einer Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeheimen sollte nach Ansicht des Amtsärzteverbandes deutlich über den 15. März hinaus verlängert werden. Die Kontrolle der Impfpflicht sei besser zu bewältigen, “wenn die Frist und Prüfung in einem Zeitfenster mit abgeflauter Omikron-Infektionswelle läge, zum Beispiel in den frühen Sommermonaten”, sagte die Vizevorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Elke Bruns-Philipps, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Der Gesetzgeber sei jetzt gefordert, für die Umsetzung der Impfpflicht die “Zuständigkeiten, Verfahrensabläufe und Bewertungen zu klären und möglichst einheitlich für die Länder und Kommunen zu regeln”. Dazu sei eine längere Frist ein sinnvoller Weg. Der Deutsche Pflegerat hat sich für eine pragmatische Umsetzung der ab Mitte März greifenden einrichtungsbezogenen Impfpflicht ausgesprochen und gleichzeitig grundsätzliche Kritik an dem Vorhaben geäußert. Pflegeratspräsidentin Christine Vogler plädierte für eine Risikoabwägung vor Ort durch das jeweilige Gesundheitsamt. “Es bleibt ja gar nichts anderes übrig. Es kann ja nicht ein Gesundheitsamt sagen, wir ziehen die Leute ab. Was machen wir dann mit den Pflegebedürftigen?”, sagte sie. Bis einschließlich Montag, dem letzten Tag des Monats, haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 75,8 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Das Ziel der Bundesregierung, bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, ist damit endgültig verfehlt worden. Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte dies bereits am Montag eingeräumt. Ursprünglich wollte die Regierung diese Quote sogar bereits bis zum 7. Januar erreichen. Das Impftempo verlangsamte sich weiter. Rund 200.000 Spritzen wurden nach RKI-Angaben am Montag verabreicht. Am Montag davor waren es noch rund 348.000, zwei Wochen zuvor, am 17. Januar, sogar knapp 473 000. Die meisten der am Montag verabreichten Spritzen waren den Angaben zufolge Auffrischungsimpfungen (rund 143.000) – es gab 39.000 Zweitimpfungen und 18.000 Erstimpfungen. Über einen vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze verfügen nach RKI-Angaben 61,6 Millionen Menschen (74 Prozent). Mindestens 44,1 Millionen Menschen (53 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Mindestens eine Impfdosis haben den Angaben zufolge 63 Millionen Menschen bekommen. Die Bundesregierung räumt einem Medienbericht zufolge erstmals ein, dass die berufsbezogene Impfpflicht im Gesundheitswesen nicht konsequent umgesetzt werden kann. Ungeimpfte sollten nach dem 15. März zunächst auch weiterhin in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen arbeiten, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums der Nachrichten-Website Business Insider.
Der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, warnt vor einer zunehmenden Radikalisierung von Impfgegnern und Corona-Leugnern in Chatforen bei Telegram. Während des Protestgeschehens gebe es dort “besonders viele konkrete Umsturzfantasien”, sagt Kramer der Zeitung “Handelsblatt”. Neben Bürgerinnen und Bürger, die dort laut Kramer auf teilweise “sehr drastische Weise” ihrem Ärger Luft machten, tummelten sich in der App auch verschwörungsideologische Akteure, Reichsbürger, Querdenker und hauptsächlich Rechtsextremisten. “Es geht also auf Telegram auch ganz klar um den Erstkontakt in die nicht-extremistische kritische Masse, um ohne großen Aufwand zu rekrutieren und zu mobilisieren.” In mehreren Bundesländern geht die Justiz verstärkt gegen Holocaust-relativierende Symbole und Äußerungen bei Corona-Protesten vor, insbesondere gegen das Tragen von „Judensternen“ mit der Aufschrift „Ungeimpft“. “Sich den gelben Stern anzuheften und dieses menschenverachtende Symbol des millionenfachen Mordes an jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit dem eigenen Impfstatus in Verbindung zu bringen, ist nicht nur geschmacklos, sondern erfüllt in meinen Augen den Straftatbestand der Volksverhetzung”, sagt die Bremer Justizsenatorin Claudia Schilling dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Von der Staatsanwaltschaft Bremen werde generell der Anfangsverdacht der Volksverhetzung angenommen und entsprechend ermittelt. Ähnlich sehen das laut RND die Generalstaatsanwaltschaften in Hamburg und Sachsen sowie das bayerische Justizministerium.
Die Türkei hat zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie die Marke von 100.000 neuen Corona-Fällen an einem Tag überschritten. Das Gesundheitsministerium in Ankara meldete am Dienstagabend zudem 198 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 in 24 Stunden. Die Türkei hat mit rund 84 Millionen Einwohnern eine ähnlich große Bevölkerung wie Deutschland. Beschränkungen im öffentlichen Leben bestehen zurzeit kaum. Dem Gesundheitsministerium zufolge sind rund 84 Prozent der über 18-Jährigen mindestens zweimal geimpft. Norwegen hebt einen Großteil seiner Corona-Maßnahmen auf. Bereits ab heute Abend um 23 Uhr gibt es unter anderem keine Begrenzungen für den Ausschank von alkoholischen Getränken mehr. Der Breitensport und andere Freizeitaktivitäten können nach Regierungsangaben ohne Einschränkungen wieder voll aufgenommen werden, Kinos, Theater und Kirchen können wieder voll besetzt sein. Teilnehmerbeschränkungen werden für Zusammenkünfte ebenso aufgehoben wie die Testpflicht für Einreisende. Die Maskenpflicht in Geschäften, im öffentlichen Nahverkehr und in anderen Situationen mit möglichem Gedränge bleibt dagegen bestehen, wie Ministerpräsident Jonas Gahr Støre auf einer Pressekonferenz in Oslo sagt. Die britische Regierunghat offensichtlich mehrere Milliarden Pfund für zu teure oder unnötige Corona-Schutzausrüstung gezahlt. Das Gesundheitsministerium habe insgesamt 8,7 Milliarden Pfund – mehr als 10 Milliarden Euro – abgeschrieben, meldete die Nachrichtenagentur PA am Dienstag unter Berufung auf Abrechnungen. So seien 673 Millionen Pfund für “völlig unbrauchbare” Ausrüstung gezahlt worden sowie 750 Millionen Pfund für Artikel, die nicht vor ihrem Verfallsdatum verwendet wurden. Fast 2,6 Milliarden Pfund wurden demnach für Gegenstände ausgegeben, “die nicht für die Verwendung im (Gesundheitsdienst) NHS geeignet sind”. Das Ministerium hoffe aber darauf, diese Artikel noch verkaufen oder spenden zu können. Schließlich sei der Wert der Restbestände um 4,7 Milliarden Pfund eingebrochen. Auf dem Gebiet des heutigen Tschechiens sind 2021 so viele Menschen gestorben wie in keinem anderen Jahr seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Es wurden mehr als 139.600 Todesfälle registriert, ein Anstieg um acht Prozent gegenüber dem ersten Corona-Pandemiejahr 2020, wie die Statistikbehörde CSU in Prag mitteilte. Am stärksten betroffen war demnach die Altersgruppe der 55- bis 74-Jährigen. Eine besonders hohe Übersterblichkeit im Vergleich zu den letzten fünf Jahren vor der Pandemie habe sich in den Monaten Januar, Februar, März, November und Dezember gezeigt. Den Angaben zufolge starben insgesamt deutlich mehr Männer als Frauen. Auf dem Höhepunkt der dritten Corona-Welle im März 2021 hatte das deutsche Nachbarland einen vorübergehenden harten Lockdown mit Bewegungsbeschränkungen verhängt. Nach Meinung mancher Experten kam die Entscheidung aber zu spät. Bei der Impfung gegen Covid-19 hinkt das Land bis heute den westlichen EU-Staaten hinterher. Aktuell sind 63,2 Prozent der Bevölkerung vollständig grundimmunisiert. Rund ein Drittel der Bevölkerung hat zusätzlich eine Auffrischimpfung erhalten. Rumänienregistriert mit über 40.000 Fällen einen Rekord an Infektionen. Wegen mangelnder Impfbereitschaft nehmen auch die Krankenhauseinlieferungen zu, wie aus Regierungsdaten hervorgeht. Aktuell liegen 903 Patienten auf den Intensivstationen, von denen laut offizieller Angaben 84 Prozent nicht geimpft sind. Rumänien hat mit 41 Prozent EU-weit die zweitniedrigste Impfquote. 95 Personen sind in den letzten 24 Stunden an oder mit dem Virus verstorben. Insgesamt sind bisher in dem Land mit 20 Millionen Einwohnern 60.122 Personen in Zusammenhang mit der Pandemie gestorben. In Russland registrieren die Gesundheitsbehörden 125.836 Neuinfektionen – so viele wie nie zuvor binnen eines Tages. Am Tag zuvor waren es noch 124.070 nachgewiesene Ansteckungsfälle. 663 weitere Menschen starben mit oder an dem Coronavirus. Mit über 736.000 Todesfällen liegt Russland weltweit hinter den USA auf dem zweiten Platz. Seit Beginn der Pandemie wurden in Russland rund zwölf Millionen Infektionsfälle verzeichnet, das ist weltweit die sechsthöchste Zahl.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor dem verfrühten Ende von Corona-Schutzmaßnahmen. Es sei voreilig, das Virus für besiegt zu halten, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf. Seit dem Auftauchen der Omikron-Variante vor etwa zehn Wochen seien fast 90 Millionen neue Infektionen gemeldet worden – mehr als im ganzen Jahr 2020. “Wir sehen jetzt einen sehr besorgniserregenden Anstieg der Todeszahlen in den meisten Weltregionen.” Zweieinhalb Wochen nach dem gewaltigen Ausbruch des Untersee-Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai bei Tonga muss der Südsee-Staat nun auch noch einen Corona-Ausbruch bekämpfen. Zwei Arbeiter seien bei routinemäßigen Tests in einer Werft in der Hauptstadt Nuku’alofa positiv auf das Virus getestet worden, sagte Premierminister Siaosi Sovaleni am Mittwoch. Der Inselstaat gehe ab 18 Uhr (Ortszeit) in einen Lockdown, ordnete die Regierung an.
exandra_Koch (Pixabay)