Reale Sieben-Tage-Inzidenz seit einer Woche unbekannt

Rheinisch-Bergischer Kreis | Das Landeszentrum Gesundheit (LZG) hat heute früh seine Daten noch nicht aktualisiert. Seit Tagen liegen keine aussagekräftigen Zahlen zur realen Inzidenz vor. Das Lagezentrum des Rheinisch-Bergischen Kreises ist bei der statistischen Erfassung der Neuinfektionen inzwischen fünf Tage im Rückstand: gestern wurden bis auf relativ wenige Ausnahmen erst die Fälle vom vergangenen Mittwoch erfasst. Mehr als 300 Fälle kamen für den 26. Januar hinzu, die Gesamtzahl an diesem einzigen Tag erhöhte sich auf 869. Bei einem derartig großen Zeitverzug sind die Angaben zur offiziellen 7-Tage-Inzidenz völlig wertlos, die aktuelle reale Inzidenz ist seit fast einer Woche nicht mehr bekannt.

Nach Angaben des Landeszentrums Gesundheit ist die reale Inzidenz im Rheinisch-Bergischen Kreis bereits am vergangenen Mittwoch (26.1.) auf 1408 gestiegen. Der Wert musste auf Basis der verzögert erfassten Nachmeldungen gegenüber den ersten Angaben um 500 Punkte nach oben korrigiert werden, die reale und offizielle Inzidenz geht immer weiter auseinander. Rechnet man alleine die Fallzahlen vom 25. und 26. Januar hoch ergibt sich eine reale Inzidenz von rund 2000. Offiziell weist das RKI derzeit einen Wert von 663 aus.

Ungeimpfte können offenbar auch nach Inkrafttreten der einrichtungsbezogenen Impfpflicht am 16. März weiter in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen arbeiten – bis das lokale Gesundheitsamt über den jeweiligen Einzelfall entscheidet. „Bis das Gesundheitsamt die Entscheidung über ein Betretungs- bzw. Tätigkeitsverbot getroffen hat, dürfen die betroffenen Mitarbeitenden grundsätzlich weiterbeschäftigt werden,“ zitiert „Business Insider“ einen Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. „Im Rahmen seines Ermessens“ müsse das Gesundheitsamt die „Umstände des Einzelfalles” berücksichtigen.

Das RKI weist heute früh fünf weitere Corona-Tote für den Rheinisch-Bergischen Kreis aus; seit Beginn der Pandemie sind bisher insgesamt 213 Menschen an den Folgen der Viruserkrankung gestorben. In der Regel liegen die Sterbedaten weit zurück und werden verspätet gebündelt gemeldet. Auch das ein Hinweis auf die völlig Überlastung des Lagezentrums.

Zudem weist das RKI 451 Neuinfektionen aus, die offizielle Inzidenz erhöht sich moderat von 644 auf 663. Auch hier ist davon auszugehen, dass das Lagezentrum bei der Erfassung der Fälle weit zurückliegen. Das RKI hat 162.613 weitere positive Tests erfasst, rund 25.000 mehr als vor einer Woche. Die Inzidenz steigt von 1177 auf 1206. Es wurden weitere 188 Todesfälle gezählt.

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