Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 126.955 Neuinfektionen gemeldet. Das sind 52.550 Fälle mehr als am vergangenen Dienstag. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz klettert auf 894,3 von 840,3 am Vortag. 214 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Infektion. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,21 angegeben (Vortag: 1,24). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2438 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1390 davon werden invasiv beatmet. Die Zahl der freien Intensivbetten in Deutschland schwankt nach wie vor massiv. Aktuell sind 248 weitere Betten mit Patienten belegt. Insgesamt sind es 20.554. Der Anteil freier Intensivbetten sinkt somit von 18,4 auf 17,9 Prozent. Corona-Patienten tragen auch zu diesem Anstieg belegter Intensivbetten bei. Es werden zwölf Covid-Patienten mehr gezählt als am Vortag. Insgesamt liegen 2438 auf einer Intensivstation. Die Zahl der zusätzlich beatmeten Covid-Patienten sinkt dagegen um 33 auf 1390. Nachdem die Zahl der Covid-Patienten auf deutschen Intensivstationen über Wochen kontinuierlich zurückgeht, steigt sind in den letzten Tagen wieder an, wenn auch auf moderatem Niveau. Die Inzidenz in Berlin steigt weiter und erreicht den höchsten Wert aller Bundesländer. In den vergangenen sieben Tagen infizierten sich rechnerisch rund 1593 von 100.000 Menschen. Das geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts vom Morgen hervor. Vor einer Woche betrug der Wert noch 962,8. Auch in Hamburg erreicht die Inzidenz mehr als 1500, der Durchschnitt in ganz Deutschland liegt bei rund 894. Der Stadtstaat Bremen meldet einen neuen Höchstwert zum Wochenbeginn.Die Sieben-Tage-Inzidenz ist von 1368,2 auf 1490,5 gestiegen und das obwohl am Sonntag weniger Testaktivitäten stattfinden. Das Bundesland ist das einzige, dass einen dreistelligen Anstieg registriert. In Berlin geben die Fallzahlen etwas nach, dass könnte aber damit zusammenhängen, dass viele Bezirke am Wochenende keine Fälle übermittelt haben.
Die Zahl der Schüler, die coronabedingt nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, hat sich in Nordrhein-Westfalen im Wochenvergleich offenbar verdoppelt. Das Schulministerium erklärt auf Nachfrage der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, dass zum Stichtag 19. Januar 2022 insgesamt 42.830 Infektionsfälle unter Schülern gezählt wurden. Das entspreche einem Anteil von 2,1 Prozent. In der Vorwoche gab es demnach 20.232 Fälle (0,99 Prozent). In Quarantäne befanden sich zum 19. Januar insgesamt 65.389 Schulkinder (3,2 Prozent), in der Vorwoche waren es rund 38.000. Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wegen der Omikron-Variante wird die Präsenzpflicht an Berliner Schulen vorläufig ausgesetzt. Von Dienstag an können Eltern selbst entscheiden, ob ihr Kind die Schule besucht oder zu Hause an Aufgaben und Projekten arbeitet und lernt, wie SPD-Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse mitteilte. Das gelte zunächst bis Ende Februar.
Nach dem Treffen von Bund und Ländern sprechen sich die Landkreise für konkrete Öffnungsschritte aus. “Positiv ist, dass sich Bund und Länder auf die Erarbeitung von Öffnungsperspektiven verständigt haben”, sagte Landkreistagspräsident Reinhard Sager der Funke-Mediengruppe. “Andere Länder zeigen, dass ein Mix aus bestimmten Schutzmaßnahmen und Öffnungen sinnvoll sein kann, um gut von der Pandemie in die Endemie zu gelangen.” Sollte sich die Hospitalisierungsinzidenz weiter stabilisieren, so Sager weiter, “hat Corona womöglich seinen Schrecken verloren und es gäbe Licht am Ende des Tunnels”. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet damit, dass die Corona-Maßnahmen in Deutschland nach Überschreiten der Omikron-Welle gelockert werden können. Im Moment müsse man angesichts der steigenden Fallzahlen noch hoffen, “dass wir ohne Verschärfungen hinkommen”, sagte er nach Ende der Bund-Länder-Beratungen in der ARD. Wenn die Welle aber überwunden sei, “beispielsweise Mitte Februar”, und die Infektionszahlen wieder runtergingen, “dann ist die Zeit für Lockerungen gekommen”. Lauterbach hatte schon mehrfach erklärt, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle in Deutschland wahrscheinlich Mitte Februar erreicht sein dürfte. Bis dahin rechnet er mit mehreren Hunderttausend Neuinfektionen pro Tag. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst hat einen doppelten Ansatz in der Bekämpfung der Corona-Pandemie betont. “Wir müssen in den nächsten Wochen in beide Richtungen blicken”, sagt der CDU-Politiker nach den Bund-Länder-Beratungen. Bund und Länder würden mögliche Verschärfungen prüfen, da eine Überlastung des Gesundheitssystems auch durch Omikron möglich sei. Gleichzeitig würden sie sich aber auch um Öffnungsperspektiven kümmern, sollte sich die Pandemielage entschärfen, sagte Wüst. Kurz nach den Corona-Beratungen von Bund und Ländern hat Ministerpräsident Markus Söder seine Zusage für Lockerungen bei Sport- und Kulturveranstaltungen in Bayern erneuert. Man werde in beiden Bereichen mehr Zuschauer zulassen, sagte Söder im “BR Fernsehen” – jeweils unter 2G-plus-Bedingungen und mit Maskenpflicht. Die Details will das Kabinett an diesem Dienstag beschließen. Ob und für welche Profi-Ligen dies gelten soll, ließ Söder noch offen. Die genaue Regelung zur Priorisierung von Klinikpersonal und Risikopatienten bei PCR-Tests könnte laut dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil noch „einige Wochen“ in Anspruch nehmen. Um trotz der neuen Teststrategie das Infektionsgeschehen einschätzen zu können, müssten weitere Faktoren berücksichtigt werden, sagt Weil dem “Norddeutschen Rundfunk”. Der SPD-Politiker verweist auf die Antigentests, die an Teststationen durchgeführt werden. Auch diese müssten in die Teststrategie mit einbezogen werden, fordert er. Darüber müsse aber “erst noch in Ruhe und im Detail gesprochen werden”, sagt Weil. Nachdem bei den Bund-Länder-vereinbart wurde, dass „alle Anstrengungen unternommen werden“ müssten, die PCR-Testkapazitäten im Land zu erhöhen, sagt der Verbandsvorsitzende der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, man müsse zunächst einmal darüber sprechen, was das konkret bedeute. “Wir müssten wissen, um wieviel die Kapazität erhöht werden soll und in welchem Zeitraum.” Planung sei wichtig. Es gehe um Geräte, um Mitarbeiter und auch um die Frage, was passiere, wenn die höhere Kapazität aufgebaut und dann im Zweifel gar nicht benötigt werde. Die geplante Priorisierung bei PCR-Tests mit Blick auf die aktuelle Belastung der Labore hält Müller für “richtig, wichtig und notwendig”. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst hat eine rasche Erhöhung der Kapazitäten für die genaueren PCR-Tests zur Identifizierung von Corona-Infektionen gefordert. “Die hohe Zahl von Neuinfektionen führt zu Engpässen bei der Verfügbarkeit von PCR-Tests”, sagte Wüst nach den Bund-Länder-Beratungen. Die Gesundheitsminister der Länder hätten daher eine Priorisierung bei den PCR-Tests beschlossen, wonach die PCR-Tests auf Personal in Krankenhäusern, Praxen und Pflege konzentriert werden sollten. Es müsse aber gleichzeitig auch daran gearbeitet werden, die PCR-Testkapazitäten “schnellstmöglich zu erhöhen”. Das erwarteten die Menschen auch mit Blick auf Nachbarländer, die deutlich größere Test-Kapazitäten vorhielten. “Da helfen jetzt keine Schuldzuweisungen in die eine wie die andere Richtung”, sagte Wüst, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) ist. Trotz einer Priorisierung der PCR-Tests wird es in Deutschland dem Laborverband zufolge weiter Kapazitäten für Selbstzahler geben. “Eine Priorisierung der PCR-Tests bedeutet nicht, dass es künftig nur noch PCR-Tests für bestimmte Gruppen gibt”, sagt der Vorsitzende des Interessenverbands der akkreditierten Labore in der Medizin ALM, Michael Müller, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wer nicht zur priorisierten Gruppe gehöre, müsse sich möglicherweise aber auf längere Wartezeiten einstellen, zum Beispiel Reisende. Er gehe davon aus, dass private Testzentren auch in Zukunft PCR-Tests für Selbstzahler anbieten.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht in den gewaltsamen Protesten gegen die staatliche Corona-Politik eine Gefahr für den sozialen Frieden in Deutschland. “Jede gewaltsame Eskalation ist eine zu viel. Denn es geht nicht nur um die Missachtung von Versammlungsrecht oder Hygieneregeln”, sagte Steinmeier. “Es geht um die Missachtung des sozialen Friedens in unserem Land. Hass und Gewalt zerstören das Fundament unseres Miteinanders.” In der Gesprächsrunde zum Thema “Hass und Gewalt in den Zeiten der Pandemie” warnte das Staatsoberhaupt vor einer Verharmlosung der Vorgänge. “Die Gefahr ist real, und sie ist konkret.” Hygieneregeln und Corona-Auflagen würden bewusst umgangen, Arztpraxen und Impfbusse attackiert, die Wohnhäuser von Politikern, insbesondere Kommunalpolitikern, belagert, Polizeikräfte gezielt verletzt, Journalisten angefeindet. Morddrohungen machten Schlagzeilen. Die Versammlungsfreiheit sei ein hohes Gut, betonte Steinmeier. Das Gleiche gelte für die Meinungsfreiheit. “Aber ein Gewaltaufruf, ein Mordaufruf gar, das ist nicht Wahrnehmung von Meinungsäußerung. Nach einer Corona-Demonstration im sächsischen Coswig ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung. Bei dem Protest am Montagabend sollen Medienschaffende angegriffen worden sein, wie die Polizei mitteilt. Die Beamten machten einen 40-jährigen Tatverdächtigen ausfindig, gegen den nun ermittelt wird. Journalisten hatten zuvor auf Twitter von Schlägen und Beleidigungen berichtet, auch Glasflaschen seien geflogen. Bei einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen im brandenburgischen Wandlitz ist ein 53-jähriger Mann verstorben. Zuvor hatte er offenbar versucht, eine Polizeikette zu durchbrechen, woraufhin die Beamten seine Personalien feststellten. ”Kurz darauf“ hatte er laut Polizei einen ”medizinischen Notfall” und verstarb im Krankenhaus. In Koblenz und Umgebung ist die Polizei zu dutzenden Durchsuchungen wegen gefälschter Impfpässe ausgerückt. Am Freitag gab es 47 Durchsuchungen bei Verdächtigen, die gefälschte Impfpässe besessen oder rechtswidrig eingesetzt haben sollen, wie die Staatsanwaltschaft Koblenz und die Polizei gemeinsam mitteilten. Bei der Razzia wurden demnach insgesamt 39 gefälschte Impfpässe und 41 rechtswidrig erlangte digitale Impfzertifikate beschlagnahmt. Nach den Ausschreitungen bei einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Brüssel hat die Polizei 239 Menschen in Gewahrsam genommen. Elf von ihnen seien verhaftet worden, gibt die Brüsseler Polizei bekannt. Sie müssten sich voraussichtlich vor der Justiz verantworten, unter anderem wegen Waffenbesitz und Auflehnung gegen die Ordnungskräfte.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich unzufrieden mit dem Fortschritt der Impfungen gegen das Coronavirus gezeigt. Das Ziel von 30 Millionen Impfungen zwischen Weihnachten und Ende Januar sei nicht mehr zu halten, räumte der SPD-Politiker ein. “Man muss realistisch sein, das werden wir nicht mehr zielgerecht erreichen an dem Tag, wo ich mir das wünschen würde”, sagte er. Nach 30 Millionen Impfungen vor Weihnachten hatte Scholz als neues Ziel weitere 30 Millionen Impfungen bis Ende Januar ausgegeben. Doch seit den Feiertagen wird lange nicht mehr so viel geimpft wie davor. Es laufe “nicht in dem Tempo, das notwendig wäre”, sagte Scholz. Die knapp über 75 Prozent bei den Erstimpfungen seien nicht genug und auch beim Boostern müssten die Anstrengungen verstärkt werden. Deutschland wird bis zum 20. März voraussichtlich 3,8 Millionen Impfdosen des Unternehmens Novavax erhalten. Das Gesundheitsministerium beruft sich auf Angaben der EU-Kommission, nach der in der Woche ab dem 21. Februar die erste Tranche mit 1,4 Millionen Dosen ausgeliefert werden soll. In den folgenden beiden Wochen sollen es dann je 0,9 Million Dosen sein, in der 11. Kalenderwoche 0,6 Million Dosen. Für das Gesamtjahr sei eine Lieferung von bis zu 34 Millionen Impfdosen vorgesehen. Da es sich bei dem Novavax-Präparat nicht um einen mRNA-Impfstoff handelt, haben etliche Landesregierungen Hoffnungen, dass sich damit auch bisher ungeimpfte Beschäftigte im Pflegebereich impfen lassen. Auch die Grünen-Vorsitzkandidatin Ricarda Lang ist für eine allgemeine Impfpflicht. Zwar sei es gut, dass im Bundestag ernsthaft diskutiert werde und unterschiedliche Möglichkeiten auf dem Tisch lägen. “Aber ich finde es auch wichtig, an dieser Stelle Farbe zu bekennen. Ich werde mich an einem Antrag zur allgemeinen Impfpflicht ab 18 Jahren beteiligen und meinen Teil dazu tun, diese mit auf den Weg zu bringen”, so Lang. “Wir müssen die Beschneidung der freien Gesellschaft durch andauernde Einschränkungen im Alltag abwägen gegen einen Eingriff in die Freiheit des Einzelnen durch eine mögliche Impfpflicht”, argumentiert die Grüne. “Im Ergebnis komme ich auf eine positive Freiheitsbilanz bei der Impfpflicht, weil sie verhindert, dass wir in immer wieder neue Wellen reinrutschen.” Die Grünen-Politikerin und Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt spricht sich abermals für eine allgemeine Impfpflicht aus. “Ich bin für eine Impfpflicht für alle ab 18 Jahren”, sagt Göring-Eckardt t-online. “Wir müssen eine Impfquote von weit über 90 Prozent erreichen.” Es stimme so nicht mehr, dass nur noch Ältere schwer erkrankten, meint Göring-Eckardt mit Blick auf die Alternative einer Impfpflicht ab 50 Jahren. Was die Kontrolle betrifft, spricht sich die Grüne dafür aus, zunächst alle Bürger per Brief aufzufordern, ihre Impfung nachzuweisen. “Wer das nicht kann, bekommt bis zu einer Frist Zeit, seine drei Impfungen nachzuholen.” Anschließend solle die Impfung überall dort kontrolliert werden, wo die 2G-Regeln überprüft werden oder wo viele Menschen zusammenkommen. Als mögliche Sanktion spreche viel “für ein Bußgeld im mittleren dreistelligen Bereich”, das im Zweifel immer wieder gezahlt werden müsse, wenn Fristen nicht eingehalten würden, sagte Göring-Eckardt. Eine Gruppe von Abgeordneten der Regierungsfraktionen will noch vor der für Mittwoch geplanten Debatte im Bundestag zur Impfpflicht einen eigenen Entwurf vorlegen. Der Entwurf sehe eine generelle Impfpflicht für alle Menschen ab 50 Jahren und eine verpflichtende Impfberatung vor, erfuhr AFP am Montag aus Parlamentskreisen. Ungeimpfte Angehörige dieser Altersgruppe müssten sich dann zunächst ärztlich über eine Corona-Impfung beraten lassen. Der Entwurf befinde sich in der Endabstimmung zwischen Abgeordneten der FDP, der Grünen und der SPD, hieß es weiter. Möglicherweise könne er noch am Montag vorgelegt werden. Die Federführung der Arbeiten an dem Entwurf liegt bei dem FDP-Gesundheitsexperten Andrew Ullmann. Durchschnittlich 90 Prozent der Klinikbeschäftigten mit direkten Patientenkontakten sind mindestens zweimal gegen Corona geimpft. Das ergibt eine Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Nach Berufsgruppen aufgeschlüsselt ist demnach die Impfquote im Pflegedienst der Krankenhäuser mit durchschnittlich 95 Prozent am höchsten. Bei der Intensivpflege beträgt die Quote dagegen nur 87 Prozent. In patientenfernen Bereichen wie Verwaltung und Versorgung, wo etwa ein Fünftel der Krankenhausmitarbeiter beschäftigt ist, liegt die Impfquote bei durchschnittlich 93 Prozent. Jedes fünfte befragte Krankenhaus macht zu diesem Bereich allerdings keine Angaben. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung sind bis zum Freitag 83,5 Prozent der über 18-Jährigen vollständig geimpft. Für die Onlineumfrage, über die die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland zuerst berichteten, wurden nach Angaben der DKG 246 Krankenhäuser ab 50 Betten am 18. und 19. Januar befragt. Auch das vergangene Wochenende bleibt impftechnisch hinter dem vorigen zurück: Am 22. Und 23. Januar werden insgesamt 342.050 Dosen verabreicht. Das sind deutlich weniger als am Wochenende davor, als noch es noch 607.679 sind. Damit geht das Impftempo insgesamt weiter zurück. Der Sieben-Tage-Schnitt fällt deutlich unter 500.000 tägliche Dosen. Liegt er am 21. Januar noch bei gut 510.000 Dosen, sind es aktuell nur noch 472.865. Bundesweit sind derzeit 73,4 Prozent der Gesamtbevölkerung zweimal geimpft (grundimmunisiert). 75,5 Prozent der Gesamtbevölkerung haben wenigstens eine Impfdosis erhalten. Die Impfquote der Bundesländer variiert nach wie vor sehr stark. Spitzenreiter bleibt Bremen mit einer vollständigen Impfquote von 86 Prozent. Das Saarland (79,6) und Hamburg (78,8) werden demnächst auch die Quote von 80 Prozent erreichen. Mit Ausnahme Thüringens (67,6), Brandenburgs (66,8) und Sachsens (62,3) weisen alle Bundesländer Impfquoten über 70 Prozent aus.
Italien scheint den Höhepunkt der Omikron-Welle erreicht zu haben. Der Chef des Corona-Krisenstabs, Francesco Paolo Figliuolo, gab heute einen Rückgang der Fallzahlen durch die hochansteckende Virusvariante bekannt. “Es gibt gute Nachrichten”, sagte der General vor Journalisten in Mailand. “Es scheint, als hätten wir den Höhepunkt der Omikron-Kurve erreicht, und es geht bergab.” In den vergangenen Tagen seien in der norditalienischen Region Lombardei mehr Menschen aus dem Krankenhaus entlassen als neu aufgenommen worden. “Das verheißt Gutes”, fügte Figliuolo hinzu. Ein Subtyp der Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich in einigen Ländern rasch aus. Dänemark und Schweden sind stark betroffen. Noch ist unklar, welchen Einfluss die Untervariante BA.2 auf den Verlauf der Pandemie haben wird. Ersten Erkenntnissen zufolge verursacht sie keine schwereren Erkrankungen als Omikron. In den ersten zehn Tagen des Jahres seien in Großbritannien mehr als 400 Infektionen mit BA.2 festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden in London mit. In etwa 40 weiteren Ländern sei der Subtyp ebenfalls aufgetreten. Die meisten Fälle gebe es in Indien, Dänemark und Schweden. “Noch ist unklar, welche Bedeutung die Veränderungen im Virusgenom haben”, teilte die Behörde mit. Deshalb werde die Entwicklung genau beobachtet. “Was uns überrascht hat, ist die Schnelligkeit, mit der diese Untervariante, die in Asien in großem Umfang zirkuliert, sich in Dänemark ausgebreitet hat”, sagt der französische Epidemiologe Antoine Flahault. Die Zahl der Neuinfektionen in Polen ist auf hohem Niveau, geht aber spürbar zurück. Aktuell melden die Behörden 29.100 neue Fälle. Diese Zahl liegt unter dem derzeitigen Sieben-Tage-Schnitt von 31.972 Fällen. Nachdem die Todesfälle kürzlich fast das hohe Niveau der vorherigen Welle erreichen, melden die Behörden aktuell nur zwei weitere Tote im Zusammenhang mit dem Virus. Der Sieben-Tage-Schnitt liegt mit 219 noch deutlich darüber.
Die Akutphase der Corona-Pandemie kann aus Sicht des Chefs der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit einem internationalen Kraftakt in diesem Jahr beendet werden. Dazu müssten unter anderem die Impflücken in ärmeren Ländern geschlossen werden, und es müsste mehr getestet werden, sagt Tedros Adhanom Ghebreyesus. Gleichzeitig warnt er vor voreiligem Optimismus. “Es wäre gefährlich anzunehmen, dass Omikron die letzte Variante war und dass wir schon in der Endphase sind.” Wegen der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus werden der WHO vorige Woche alle drei Sekunden 100 neue Fälle aus aller Welt gemeldet, und alle zwölf Sekunden kam ein Todesfall hinzu, wie Tedros berichtet. Der Chef der UN-Gesundheitsorganisation hat jedoch auch gute Nachrichten für das Lenkungsgremium aus Gesundheitsministern und hochrangigen Beamten aus 34 Ländern: Der Impfstoff-Mangel sei überwunden. Die logistische Herausforderung bestehe jetzt darin, die Dosen in alle Länder zu bringen und dort zu verabreichen.