Impfungen sind eine der wichtigsten Errungenschaften der modernen Wissenschaft. Aber es gibt Menschen, die das nicht wahrhaben wollen. Sie gefährden sich und andere, wenn und weil sie sich sich nicht impfen lassen, weil sie an Verschwörungs- erzählungen dubioser „Alternativmedien“ im Internet oder in Telegram-Chatgruppen hängen.
Die meisten dieser Verschwörungserzählungen dienen manipulierenden Absichten: Weil sich mit Angst Geld verdienen lässt. Oder weil Rechtsextreme versuchen, ein Gefühl der Hilflosigkeit angesichts der Pandemie in Hass gegen „die da oben“ und die Demokratie zu wandeln. Eine Untersuchung des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena aus dem November 2021 zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen hohen Wahlstimmen-Anteilen für die AfD und hohen Coronavirus-Infektionszahlen. Dies ist eine neue Art, wie Rechtspopulismus Menschen gefährdet.
Wie funktionieren Verschwörungsmythen? Wie kann man sie erkennen? Was kann man dem argumentativ entgegenhalten?
Je weniger Menschen sich impfen lassen, desto länger dauert die derzeitige Pandemie, desto mehr Menschen sterben, desto stärker werden die gesellschaftlichen Verwerfungen und Folgen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Impfgegner:innen seit 2019 zu den zehn größten Bedrohungen für die globale Gesundheit – neben dem Klimawandel und hochansteckenden Krankheiten.
In dieser Publikation geht es deshalb nicht um individuelle Impfentscheidungen oder eine medizinische Fachdebatte, sondern um die Strategien, wie bewusst manipulative, falsche oder menschenfeindliche Inhalte verbreitet werden. Welche Deutungen zum Thema Impfen und Pandemie in rechtsextremen Gruppen werden verbreitet, welche menschenfeindlichen Ideologien werden damit verbunden?