Rheinisch-Bergischer Kreis | Das Landeszentrum Gesundheit weist für den Rheinisch-Bergischen Kreis zum dritten Mal in Folge mehr als 300 neue positive Tests aus, das Corona-Dashboard des Kreises 305 neue Fälle. Die Gesamtzahl aller Infektionen beträgt demnach 21.910, davon 2.552 in Wermelskirchen. 18.977 Personen gelten als genesen und 2.705 als aktuell infiziert, 271 in Wermelskirchen. In Quarantäne befinden sich 3.101 Personen. Damit erhöht sich die offizielle Inzidenz um 27,9 auf 496,7.

Wie zuletzt üblich, wurde die reale Inzidenz für den Vortag auf Basis zahlreicher Nachmeldungen kräftig nach oben gesetzt, sie lag bereits am Mittwoch bei knapp 500. Zum ersten Mal seit einigen Monaten reichen die deutlichen Korrekturen vier Tage weit zurück: Ein Anzeichen, dass die Kreisverwaltung mit der statistischen Erfassung der Fälle zurückhält und/oder die Labore so stark überlastet sind, dass die Testergebnisse erst mit mehrtägigem Verzug im Lagezentrum ankommen. Offizielle und reale Inzidenz liegen zum Teil um bis zu knapp 80 Punkte (9.1.) auseinander.

Die Altersgruppen von bis 55 Jahren liegen über dem Inzidenzwert des Kreises, teils erheblich, beispielsweise die 15-19jährigen, deren Inzidenz über 1500 liegt. Die älteren Jahrgänge ab 55 Jahren weisen noch eine unterdurchschnittliche Inzidenz auf.
Mehr als 90.000 Fälle bundesweit
Das RKI hat für ganz Deutschland 92.223 Fälle erfasst. Das ist ein neuer Höchstwert und 35.888 mehr als vor einer Woche. Die bundesweite Inzidenz steigt von 427,7 auf 470,6. Weitere 286 Menschen starben.
Bei öffentlichen Versammlungen gilt gemäß der neuen Coronaschutzverordnung in NRW eine Maskenpflicht, unabhängig von der Teilnehmerzahl. Das bestätigte die Kreispolizei auf Anfrage. Davon ausgenommen sind nur Veranstaltungen, die unter 3G-Regeln stattfinden. Ein Verstoß gegen die Maskenpflicht sei eine Ordnungswidrigkeit; für Verfolgung Ahndung seien die städtischen Ordnungsämter zuständig.
Zuvor hatte das NRW-Innenministerium klargestellt, dass die sogenannten „Spaziergänge” der Gegner der Corona-Maßnahmen Versammlungen darstellen und anmeldepflichtig sind. Dagegen wird in der Regel verstoßen; die Polizeibehörden erstatten dann Anzeige gegen Unbekannt.
Mehrzahl der Intensiv-Patienten nicht geimpft
Laut einer aktuellen Auswertung des Robert Koch-Institut und der Intensivmedizinervereinigung DIVI sind 62 Prozent der neuaufgenommenen Corona-Patienten auf Intensivstationen ungeimpft. Von knapp 9000 Intensivpatienten, bei denen der Impfstatus bekannt war, hatten weitere 10 Prozent einen unvollständigen Immunschutz, 28 Prozent hatten eine vollständige Grundimmunisierung oder bereits eine Auffrischimpfung.
RKI und DIVI weisen darauf hin, dass man diese Daten ins Verhältnis zur Impfquote setzten muss. Derzeit haben 72,3 Prozent der Bevölkerung eine vollständige Grundimmunisierung erhalten. Das heißt: Das Drittel der Bevölkerung, dass nicht vollständig geimpft ist, ist für zwei Drittel der Intensivaufnahmen verantwortlich.