Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 58.912 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 18.869 Fälle mehr als am vergangenen Mittwoch. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 258,6 von 239,9 am Vortag. 346 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Vor einer Woche waren es 414 Tote. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,95 angegeben (Vortag: 0,97).Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 3670 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2176 davon werden invasiv beatmet. Die Zahl freier Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern sinkt derzeit weiter rapide. 21.042 betreibbare Intensivbetten (inklusive nötigem Personal) sind derzeit belegt. Das sind 357 mehr als am Vortag. Somit sinkt die Quote freier Intensivbetten von 16,4 auf 15,5 Prozent. Zu der starken Steigung von Intensivpatienten, tragen Covid-Erkrankte aktuell nicht bei. 3670 von ihnen liegen momentan in einem Intensivbett. Das sind 133 weniger als am Vortag. 2176 müssen zusätzlich beatmet werden. Ihre Zahl sinkt um 41 im Vergleich zu Montag. In allen Bundesländern außer Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen steigt die Inzidenz, teilweise sogar sprunghaft. Am größten ist der Zuwachs in Schleswig-Holstein (gestern 295,5 – heute 352,8). In zehn Ländern werden zweistellige Zuwächse verbucht.
Wie erwartet werden um den Jahreswechsel deutlich weniger PCR-Tests durchgeführt als in der Vorwoche: Der Laborverband ALM e.V. meldet 897.803 untersuchte Proben in Kalenderwoche 52 (27.12. bis 02.01.2022). In den neun Wochen davor waren jeweils deutlich mehr als eine Million Tests durchgeführt worden. Die Positivquote macht aktuell einen Satz von 16,41 auf knapp 22 Prozent – mehr als jeder fünfte Abstrich führt in der vergangenen Woche demnach zu einem positiven Ergebnis. In absoluten Zahlen sind das 196.528 nachgewiesene Infektionen. In der Vorwoche (KW. 51 vom 20.-26.12.21) waren bei deutlich mehr entnommenen Proben 192.428 Infektionen entdeckt worden.
Die vergleichsweise harten Beschränkungen einschließlich der Schließung von Kultur- und Freizeiteinrichtungen bleiben in Sachsen bis mindestens Mitte Januar in Kraft. Die aktuelle, noch bis zum Sonntag geltende Corona-Schutzverordnung werde bis Freitag kommender Woche verlängert, sagte Landesgesundheitsministerin Petra Köpping. Neue Eckpunkte werde das Kabinett am Freitag nach der Ministerpräsidentenkonferenz vorstellen. In Sachsen gelten schon seit Mitte November strenge Corona-Regeln. Sämtliche Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Clubs, Bars und Diskotheken sind seitdem geschlossen. Zudem gelten seitdem in der Gastronomie die 2G-Regel – Zutritt nur für Geimpfte und Genesene – sowie verkürzte Öffnungszeiten. Hamburg ersetzt die in der Hansestadt geltenden 2G-Corona-Regelungen weitgehend durch 2G plus. Das betreffe die Gastronomie, die Kultur, den Sport in Innenräumen, aber nicht den Einzelhandel, sagt Senatssprecher Marcel Schweitzer. Die Regelung, wonach Geimpfte und Genesene Angebote nur noch mit einem zusätzlichen negativen Corona-Test nutzen können, soll von kommenden Montag an gelten. Vor dem Hintergrund steigender Corona-Infektionszahlen werden die Gesundheitsämter in Hamburg von der Bundeswehr unterstützt. Insgesamt 100 Soldatinnen und Soldaten des Spezialpionierregiments 164 und der Flugabwehrraketengruppe 26 aus Husum würden ab sofort vorerst bis zum 26. Januar bei der Kontaktnachverfolgung helfen, teilt die Bundeswehr mit. Einige der nach Hamburg abkommandierten Soldaten seien bereits 2020 in der Stadt im Corona-Hilfseinsatz gewesen. Es ist den Angaben zufolge der 54. Amtshilfeantrag in Hamburg im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Die Amtshilfe der Bundeswehr war angesichts niedriger Infektionszahlen am 1. Oktober 2021 zunächst beendet worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt angesichts der weltweit grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus vor der Entstehung noch gefährlicherer Virusvarianten. Je stärker sich Omikron ausbreite und vermehre, “desto wahrscheinlicher ist es, dass es eine neue Variante hervorbringt”, sagt die WHO-Notfallexpertin Catherine Smallwood. “Wir befinden uns in einer sehr gefährlichen Phase”, betonte Smallwood. “Wir beobachten sehr stark steigende Infektionsraten in Westeuropa, deren Auswirkungen noch nicht ganz klar sind.” Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will bei den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Pandemie am Freitag neben verkürzten Quarantänezeiten auch härtere Kontaktbeschränkungen durchsetzen. “Verschärfungen werden leider notwendig sein, um der schweren Welle, die auf uns zukommt, zu begegnen”, sagt Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Ich werde dazu Vorschläge machen.” Insbesondere für Ungeimpfte gebe es keinen Grund zur Entwarnung. Bundesfinanzminister Christian Lindner will trotz der heranrückenden Omikronwelle auf einen Lockdown verzichten. “Wir wollen auch künftig flächendeckende und pauschale Schließungen vermeiden”, sagt er den “Stuttgarter Nachrichten”. Omikron sei zwar eine Herausforderung, die eine Reaktion erfordere. “Unser Ziel bleibt dennoch, das gesellschaftliche Leben soweit es geht zu erhalten und soziale Schäden soweit es geht zu vermeiden.” Stattdessen solle das Gesundheitssystem in die Lage versetzt werden, bei künftigen Wellen die gesamte Bevölkerung binnen eines Monats impfen zu können. Das Robert-Koch-Institut meldet in seinem täglichen Omikron-Bericht 5204 weitere Neuinfektionen mit der neuen Virus-Variante. Die Gesamtzahl steigt damit auf 35.529 Infektionen mit der deutlich ansteckenderen Variante. 361 der genannten Fälle mussten hospitalisiert werden, 9 Menschen sind nachweislich im Zusammenhang mit der Omikron-Variante verstorben. Die meisten Omikron-Fälle weist Nordrhein-Westfalen mit 9875 aus. Gemessen an der Bevölkerungszahl ist das Fallaufkommen aber besonders in Hamburg (2992 Fälle) und Schleswig-Holstein (2310) hoch. Omikron ist zur dominierenden Variante in Baden-Württemberg geworden. Eine aktuelle Abfrage bei den Laboren zeige, dass bereits jetzt bei über 50 Prozent aller Sars-CoV-2 Diagnosen die Omikron-Variante nachgewiesen werde, teilt ein Sprecher des Sozialministeriums mit. Es könne daher spätestens in 7 bis 14 Tagen damit gerechnet werden, dass die allermeisten Infektionen im Land auf Omikron zurückgehen werden. Die Zahl der an das Landesgesundheitsamt übermittelten Omikron-Fälle stieg am Dienstag (Stand: 16 Uhr) auf 5283. Das sind 1003 Fälle mehr als am Tag zuvor. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass Omikron in Niedersachsen das Infektionsgeschehen dominiert. In der vergangenen Woche sei bei rund 70 Prozent der untersuchten Tests diese Variante nachgewiesen worden, sagte der Leiter des Corona-Krisenstabs, Heiger Scholz. Die Omikron-Variante ist in Niedersachsen mittlerweile vorherrschend. In der vergangenen Woche sei bei rund 70 Prozent der untersuchten Tests diese Variante nachgewiesen worden, sagt der Leiter des Corona-Krisenstabs, Heiger Scholz. Demnach wurden insgesamt rund 1400 Tests auf die Varianten untersucht, in etwas mehr als 1000 Fällen wurde Omikron nachgewiesen. In der ersten Dezemberwoche lag dieser Anteil den Angaben zufolge noch bei 2,2 Prozent. Damals wurden rund 2100 Tests untersucht. Auch in Hamburg hat sich Omikron nach Einschätzung des Senats zur dominanten Variante entwickelt. “Wir müssen davon ausgehen, dass Omikron mittlerweile die vorherrschende Variante ist”, sagt Senatssprecher Marcel Schweitzer. Derzeit seien zwar erst knapp 300 Fälle durch eine Sequenzierung nachgewiesen worden. Diese lägen aber aufgrund der Dauer des Nachweisverfahrens schon zwei Wochen zurück. Zudem gebe es Hunderte Verdachtsfälle. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke rechnet bei der nächsten Bund-Länder-Runde mit der Festlegung weiterer Corona-Maßnahmen vor allem für den Kampf gegen Omikron. “Ich gehe davon aus, dass am Freitag Entscheidungen getroffen werden, vor allen Dingen, um die Funktionsfähigkeit der kritischen Infrastruktur und die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems weiter zu gewährleisten”, sagt Woidke. “Ich gehe auch davon aus, dass die Entscheidungen natürlich möglichst eine Eindämmung der Infektionsdynamik beinhalten.” Der Kommunal-Vertreter im Corona-Expertenrat der Bundesregierung, Stefan Sternberg, spricht sich angesichts einer wachsenden Zahl von Infektionen mit der Omikron-Variante für bundeseinheitliche Regelungen zur Eindämmung der Pandemie aus. Als Beispiel nannte er Zugangsbeschränkungen für Gaststätten. “Wir sehen es bei uns im Kreis, dass wir einen regelrechten Gastronomie-Run haben auf andere Bundesländer, in denen man – anders als bei uns in Mecklenburg-Vorpommern – keinen zusätzlichen negativen Corona-Test braucht”, erklärt der SPD-Politiker, der Landrat im Kreis Ludwigslust-Parchim ist. “Ich denke, dass das auch Thema bei der Konferenz der Ministerpräsidenten am Freitag sein wird”, sagt Sternberg nach einer Sitzung des Expertenrats.
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger appelliert vor der Kultusministerkonferenz an die Bildungsminister der Länder, trotz der Befürchtungen vor explodierenden Infektionszahlen durch die deutlich ansteckendere Omikron-Variante des Coronavirus weiterhin auf Schulschließungen zu verzichten. “Ich hoffe sehr, dass sich die Kultusministerkonferenz dafür aussprechen wird, die Schulen auch mit Omikron offen zu halten”, sagt sie der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ). Stark-Watzinger verspricht: “Wir unterstützen als Bund mit allem, was notwendig ist, um das zu ermöglichen.” Die Schulen seien durch Testen, Maskentragen und Hygienemaßnahmen “weitgehend sichere” Orte. Sie wirkten “stabilisierend und sind bisher keine Pandemietreiber”, sagt Stark-Watzinger der NOZ. Präsenzunterricht müsse trotz Omikron “absolute Priorität” haben. Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz und schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien sieht in diesem Halbjahr keine Chance auf ein Ende der Maskenpflicht an Schulen. “Ich bin ein großer Fan der Maskenpflicht”, sagt die CDU-Politikerin dem TV-Sender Welt. Die Maske sei ein sehr wirksames Instrument zur Pandemiebekämpfung und zur Dämpfung des Infektionsgeschehens. “Deshalb ist es für mich selbstverständlich, dass wir jetzt auch in Schleswig-Holstein wieder mit der Maske in den Schulbeginn nach den Ferien starten. Das ist inzwischen auch Konsens in allen anderen Bundesländern.” Eine Lockerung der Maskenpflicht könne man erst in der zweiten Jahreshälfte diskutieren. Der Deutsche Lehrerverband mahnt im Fall der Schulen zur Vorsicht. “Eine unangemessen große Verkürzung der Quarantänezeiten könnte sich als Bumerang auch für den Schulbetrieb erweisen, wenn dadurch die Gefahr der Ansteckung steigt und nicht fällt”, sagt der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dem RND. Angesichts einer Zunahme schwerer Corona-Erkrankungen unter Kindern in den USA fordert der Lehrerverband Vorbereitungen für mögliche Schulschließungen. “Sobald die fünfte Welle Deutschland erreicht, müssen wir schnell reagieren können”, sagt Meidinger dem “Tagesspiegel”. Sollten im Januar Distanz- und Wechselunterricht sowie Notbetreuung nötig werden, müssten die Pläne dafür jetzt in Gang gesetzt werden. Nicht an allen Schulen wird nach Einschätzung von GEW-Chefin Maike Finnern Präsenzunterricht weiterhin durchgängig möglich sein. “Wir müssen uns ehrlich machen”, sagt die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) dem Portal “Business Insider. ”Es wird Schulen geben, die auf Distanz unterrichten müssen“, sei es durch eine hohe Zahl an Infektionen oder durch Quarantäneanordnungen in der Schülerschaft beziehungsweise unter den Lehrenden. Schulschließungen seien durchaus möglich.Vor der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Corona-Lage an den Schulen warnt KMK-Präsidentin Karin Prien vor weiteren Schulschließungen. ”Wir müssen uns klarmachen: Für Kinder und Jugendliche bedeuten Schulschließungen eine massive Einschränkung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten, ihrer Lernchancen, der Chancengerechtigkeit. Das dürfen wir so nicht weitermachen, und das spiegelt ja auch das Infektionsschutzgesetz in seiner jetzigen Fassung wider”, sagt die schleswig-holsteinische Bildungsministerin im TV-Sender Phoenix.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann fordert Städte und Landkreise zu einem konsequenten Vorgehen gegenüber Corona-Protesten in Form von unangemeldeten Versammlungen und sogenannten „Spaziergängen“ auf. “Eine Demonstration ist kein Spaziergang”, betont der CSU-Politiker in der “Augsburger Allgemeinen”. Der Umgang mit unangemeldeten Versammlungen sei ein komplexes juristisches Feld. “Genau deshalb haben wir den Kommunen auch Handlungsanweisungen zur Verfügung gestellt”, sagt Herrmann. “Sie müssen es jedenfalls nicht dulden, wenn sogenannte Querdenker mit ‘Spaziergängen’ anstelle angezeigter Versammlungen versuchen, sich dem Versammlungsrecht zu entziehen”. Bundesinnenministerin Nancy Faeser verweist angesichts gewalttätiger Vorfälle bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen auf das Gewaltmonopol des Staates. Dass die Sicherheitsbehörden nicht angemeldete Versammlungen “auch wieder auflösen”, sei “in einem Rechtsstaat so vorgesehen”, sagt die SPD-Politikerin dem ARD-Hauptstadtstudio. In der Corona-Pandemie habe sich nur eine kleine Minderheit radikalisiert, so Faeser, die dazu aufruft, nicht mit Radikalen auf die Straße zu gehen. “Gucken Sie genau hin, mit wem gehen Sie denn da demonstrieren. Natürlich ist Kritik in einer Demokratie immer sehr erwünscht, solange sie auf dem Boden der Verfassung stattfindet. Aber schauen Sie sich an, was ist eigentlich das Ziel der Demonstrationen”, appelliert sie. Bundesinnenministerin Nancy Faeser will energisch gegen gewaltbereite Gegner der Corona-Maßnahmen vorgehen. Es sei nicht hinnehmbar, wenn es zu Bedrohungen und Gewalt komme, sagt die SPD-Politikerin im ARD-Hauptstadtstudio. “Wenn Menschen radikal werden und ausfallend werden, dann finde ich, ist eine Grenze erreicht. Dann muss der Rechtsstaat auch mit aller Härte durchgreifen.” Sie erklärt, nur eine ganz kleine Minderheit bei den Corona-Protesten sei radikal und setze auf Bedrohung und Gewalt. Thüringens Innenminister Georg Maier ruft die Gesellschaft zu einer deutlichen Reaktion auf die Proteste gegen Corona-Maßnahmen auf. “Das, was jetzt gerade stattfindet, alleine der Polizei zu überlassen, das ist nicht in Ordnung”, sagt Maier. Die Gesamtgesellschaft müsse sich noch stärker dazu positionieren, “um auch den Menschen, die jetzt auf der Straße sind und sich gefühlt als die große Mehrheit sehen, deutlich zu machen: Sie sind es eben nicht”, sagt Maier. Die große Mehrheit müsse laut werden. Sie sei ihm aktuell “teilweise noch zu leise”. Gesellschaftliche Gruppen, Verbände, Parteien, Kirchen, aber auch die Politik müssten ihren Unmut deutlicher machen, so der Minister. “Das kann ja auch alles im digitalen Raum, also pandemiekonform stattfinden.”
Die Kinderärzte in Deutschland sehen derzeit eine hohe Nachfrage nach Corona-Impfungen für Fünf- bis Elfjährige. Bisher seien 8,5 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe geimpft worden, sagt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Meist sind die Eltern gut informiert, sie selbst und auch ihre Kinder wollen die Impfung. Die Nachfrage in der Gruppe der Impfbereiten ist somit erst einmal hoch.” Die Ständige Impfkommission hatte Anfang Dezember die Corona-Impfung für Fünf- bis Elfjährige mit Vorerkankungen empfohlen. Auf individuellen Wunsch können aber auch Kinder ohne Vorerkrankung geimpft werden. Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard hebt trotz hoher Corona-Fallzahlen in ihrem Land den Wert der Impfungen hervor. “Die hohe Inzidenz schlägt sich nicht in einer ähnlich hohen Hospitalisierungsquote nieder – das ist der Erfolg. Es müssen nur wenige Infizierte in die Klinik”, sagt die Linken-Politikerin in einem Interview des “Weser-Kurier”. Das zeige, wie wichtig das Impfen sei. “Es gibt dadurch viel weniger schwere Verläufe. Das zeigt auch die Lage in den Krankenhäusern.” Das Bundesland Bremen weist zu Wochenbeginn nach Angaben des Robert-Koch-Instituts die bundesweit höchste Inzidenz neuer Covid-19-Fälle aus, obwohl es das Land mit der höchsten Impfquote ist. Die Gesundheitssenatorin begründet das damit, dass die Meldelücke zum Jahreswechsel in Bremen nicht so groß ist wie in anderen Bundesländern. “Wir haben hier in Bremen keine Bugwelle noch ausstehender Corona-Meldungen”, sagt sie. Aus Infektionsschutzgründen und zur Sicherung der Funktionsfähigkeit der Strafjustiz fordern Gefängnisleiter eine Impfpflicht für die Insassen und Bediensteten im Justizvollzug. Angesichts der oftmals “fehlenden Einsicht inhaftierter Menschen in die Notwendigkeit der Einhaltung von Hygiene- und Schutzregeln, aber auch aufgrund der unterdurchschnittlichen Impfquoten unter den Inhaftierten, bieten Gefängnisse gute Voraussetzungen für die Verbreitung von Infektionskrankheiten”, warnt die Bundesvereinigung der Anstaltsleiterinnen und Anstaltsleiter im Justizvollzug (BVAJ). Auch bei den im Justizvollzug arbeitenden Menschen sowie bei Bediensteten von Externen mit Zugang zu den Gefängnissen blieben die Impfquoten “vielerorts hinter dem Erforderlichen zurück”. Bei der Entscheidung über eine allgemeine Impfpflicht sollte nach Ansicht von Bundesjustizminister Marco Buschmann die Dauer des Impfschutzes gegen die Omikron-Variante berücksichtigt werden. “Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass wir mit Omikron in eine neue Phase der Pandemie steuern”, sagt der FDP-Politiker der “Zeit”. Sollte es im Februar oder März belastbare Anhaltspunkte dafür geben, dass die Impfpflicht “eine deutliche Vergrößerung des Freiheitsspielraums für uns alle bringt”, spräche viel für die Einführung einer solchen Pflicht. “Wenn das Impfen hingegen absehbar nur für zwei, drei Monate helfen sollte, aber ansonsten im Grunde alles bleibt, wie es ist, dann spricht das eher gegen eine Impfpflicht”, fügte er hinzu. Das Tempo der deutschen Impfbemühungen erholt sich nach Weihnachten und Neujahr noch nicht. Zu Wochenbeginn werden laut offiziellem Impfquoten-Monitoring bundesweit 226.582 Impfdosen verabreicht und damit deutlich weniger als im Tagesdurchschnitt vor Weihnachten. Das mehrtägige Mittel fällt auf knapp 345.000 Impfdosen pro Tag. Dennoch überschreitet Deutschland die Marke von 150 Millionen verimpften Dosen seit Ende Dezember 2020. Die Auffrischungsimpfungen beanspruchen weiter den Löwenanteil der eingesetzten Impfdosen. Von den rund 226.500 Impfungen am 3. Januar entfallen nur 17.976 auf Erstimpfungen, rund 27.000 Menschen erhalten ihre zweite Dosis. Vier von fünf verabreichten Impfdosen sind demnach Booster-Impfungen. Die einfache Impfquote bleibt prozentual unverändert: Der Anstieg ist hier so klein, dass sich die Bewegungen unterhalb der Rundungsschwelle abspielen. Insgesamt 74,2 Prozent der Bevölkerung sind in Deutschland mindestens einmal geimpft. Die Impfquote der “vollständig Geimpften” (also der Grundimmunisierten) steigt minimal von 71,2 auf 71,3 Prozent. 59,252 Millionen Menschen in Deutschland haben im Rahmen der Corona-Schutzimpfung eine Grundimmunisierung erhalten. Die Booster-Impfquote klettert von zuletzt 38,9 Prozent auf aktuell 39,3 Prozent. 32,672 Millionen Menschen in Deutschland haben also bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten. Da eine Auffrischungsimpfung aufgrund der Omikron-Variante nahezu notwendig ist, spricht das Robert-Koch-Institut bei zweifach Geimpften nicht mehr von “vollständig Geimpften”, sondern von “Grundimmunisierten”.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schließt vor einem Regierungstreffen am Mittwoch weitere Einschränkungen aus. Die Entscheidungen seien bereits vergangene Woche getroffen worden, sagt er der Zeitung “Le Parisien”. Auch eine Steuererhöhung Angesichts der Staatsschulden durch die Pandemie werde es mit ihm nicht geben, sagt Macron. In Frankreich finden in diesem Jahr Präsidentschaftswahlen statt. Die französischen Gesundheitsbehörden geben 271.686 Neuinfektionen bekannt, so viele wie noch nie. Die Zahl der Todesfälle steigt um 293. Die französische Opposition verzögert die Einführung eines Corona-Impfpasses überraschend. Eine “Vereinigung der Unverantwortlichen” habe versucht, die Verabschiedung des entsprechenden Gesetzes zu verzögern, sagt Regierungssprecher Gabriel Attal dem Sender France Inter. Die Regierung wollte den Impfpass, der der deutschen 2G-Regelung entspricht, nach bisherigen Plänen zu Mitte des Monats einführen. Attal betont, möglichst nah am ursprünglichen Termin bleiben zu wollen. Der neue Pass soll den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich doch noch gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Viele Orte des öffentlichen Lebens sind künftig nur vollständig Geimpften und Genesenen zugänglich, unter anderem Restaurants, Einkaufszentren und Kinos. Die konservative Partei der Republikaner hatte ursprünglich angekündigt, für die Einführung des Passes zu stimmen. In der Debatte in der Nationalversammlung in der Nacht zum Dienstag geht es unter anderem um die Frage, ob der Pass bereits für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gelten solle. Französische Forscherinnen und Forscher haben eine weitere Mutation nachgewiesen, die möglicherweise Anlass zur Sorge gibt. Die Variante, die bisher den Namen B.1.640.2. trägt, wurde von Experten der IHU Mediterranee Infection in Marseille entdeckt. Als erster Fall, der die Mutation in sich trug, gilt Medienberichten zufolge ein Covid-19-Patient aus Forcalquier in der Region Alpes-de-Haute-Provence. Der Mann war von einer Reise aus Kamerun zurückgekehrt. Deshalb gibt es die Annahme, dass die Mutation in dem Land entstanden sein könnte. In einer noch nicht vollständig begutachteten Preprint-Studie zeigen die Forschenden, dass der mutierte Stamm 46 Mutationen aufweist, von denen angenommen wird, dass sie sowohl impfstoffresistenter als auch infektiöser als das ursprüngliche Virus sind. In Großbritannien sind erstmals mehr als 200.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages verzeichnet worden. Binnen 24 Stunden wurden 218.724 Fälle gemeldet, wie die Regierung mitteilt. 48 Infizierte seien gestorben. Großbritannien zählt mit insgesamt fast 149.000 Corona-Todesfällen zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern in Europa. Die Omikron-Welle in Großbritannien wird dem Epidemiologen und Regierungsberater Chris Whitty zufolge offenbar nicht von einem Anstieg der Todesrate begleitet. Dies seien “offensichtlich sehr gute Nachrichten”, sagt der oberste Mediziner Englands. Premierminister Boris Johnson erklärt, dass auch die Krankenhausbelegung bislang nicht mit früheren Wellen zu vergleichen sei. “Aber die vor uns liegenden Wochen werden eine Herausforderung, hier im Vereinigten Königreich wie auch weltweit”, warnt er. Mehrere britische Kliniken rufen wegen eklatanter Personalausfälle im Zusammenhang mit der Omikron-Variante den Katastrophenfall aus. Mindestens sechs Krankenhausstiftungen, zu denen teilweise mehrere Kliniken gehören, entscheiden sich angesichts der heftigen Corona-Welle bereits zu diesem Schritt, wie die BBC berichtet. Krankenhäuser rufen den Katastrophenfall aus, wenn die Verantwortlichen der Ansicht sind, dass sie notwendige Behandlungen nicht mehr gewährleisten können. Kritik wird derweil an der für die Impfkampagne verantwortlichen Ministerin Maggie Throup laut, die in einem Fernsehinterview eingesteht, dass sie nicht wisse, wie viele Stiftungen derzeit den Katastrophenfall ausgerufen haben. Griechenland meldet 50.182 Neuinfektionen und damit einen Höchststand. Die Zahl der Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden liegt bei 63. Ähnlich wie in Großbritannien steigen auch in Irland die Neuinfektionszahlen derzeit massiv an. An Neujahr melden die Behörden 23.281 neue Fälle. Das kann durchaus mit Meldeverzögerungen zum Jahresende zu tun haben. Allerdings melden die Behörden ganz aktuell immerhin noch 16.986 neue Fälle. Der Höchstwert vor der aktuellen Pandemiewelle wird Anfang 2021 mit 8248 verzeichnet. Der Sieben-Tage-Schnitt bei den Neuinfektionen liegt derzeit bei 17.634. Die Sieben-Tage-Inzidenz wird in Irland derzeit mit 2498 angeben. Nach Zypern mit 2858,3 ist dies der Höchstwert.
Die US-Regierung verdoppelt ihre Bestellung des Corona-Medikaments Paxlovid des Pharmariesen Pfizer von 10 auf 20 Millionen Packungen. Damit würden die “in unserem Arzneischrank” verfügbaren Medikamente “erheblich ausgeweitet”, schreibt ein Sprecher von Präsident Joe Biden auf Twitter. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte dem antiviralen Medikament in Pillenform im Dezember eine Notfallzulassung für Risikopatienten ab zwölf Jahren erteilt. Bereits einen Monat zuvor hatte die US-Regierung vorbehaltlich einer FDA-Zulassung 10 Millionen Packungen Paxlovid zu einem Preis von 5,3 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) bestellt. Das entspricht einem Preis von 530 Dollar pro Patient. Nach einer vierten Corona-Impfdosis steigt die Zahl der Antikörper laut dem israelischen MinisterpräsidentenNaftali Bennett deutlich an. Eine Woche nach Verabreichung der weiteren Impfung sei eine Verfünffachung festgestellt worden. Das hätten vorläufige Ergebnisse einer Studie ergeben. Israel hatte am Sonntag angekündigt, Menschen ab 60 Jahren sowie medizinischem Personal einen zweiten Booster zu verabreichen.
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