NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDXCXIX)

Die Gesundheitsämter melden dem Robert-Koch-Institut (RKI) aktuell 18.518 Neuinfektionen. Das sind 4610 Fälle mehr als in der Vorwoche. In den aktuellen Zahlen sind umfangreiche Nachmeldungen aus Niedersachsen enthalten. Die Landesbehörde dort meldet am Samstag (Neujahr) und Sonntag keine Daten an das RKI. Die Zahlen nehmen im Wochenvergleich damit zum vierten Mal in Folge zu. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt um 68. Vor sieben Tagen versterben 69 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. 91 der 411 Regionen in Deutschland melden aktuell vermutlich keine Zahlen an das RKI. Das RKI gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner mit 232,4 an. Am Vortag liegt sie bei 222,7 – und damit genauso hoch wie am Montag der Vorwoche. Damit steigt der Wert den fünften Tag in Folge. Auf Ebene der Bundesländer ist der Inzidenzwert aktuell in Bremen mit 468,6 am höchsten. Mit 404,2 kommt nur noch Thüringen ebenfalls auf einen Wert über 400. Am geringsten ist die Inzidenz derzeit mit 161,3 in Rheinland-Pfalz. Der Ilm-Kreis in Thüringen weist mit 820 aktuell den Höchstwert aller deutschen Regionen auf. Noch acht Land- bzw. Stadtkreise überschreiten derzeit die Schwelle von 500 beim Inzidenzwert. Der Landkreis Wittmund in Niedersachsen weist mit 50,5 aktuell den geringsten Inzidenzwert aller 411 Regionen aus. Der Wochenvergleich bietet erneut wenig Orientierung: Am Tag nach Neujahr liegt der aktuelle Tageszuwachs rund 35 Prozent über dem Niveau von Sonntag vergangener Woche. Allerdings wird hier der Sonntag nach Neujahr mit dem zweiten Weihnachtsfeiertag verglichen, dem inklusive Heiligabend zwei Tage mit deutlich verringertem Meldeaufkommen vorausgegangen waren. Der 31. Dezember war, gemessen an der Zahl der Neuinfektionen, ein regulärer Meldetag. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 56 auf 112.148. Als aktuell infiziert gelten rund 617.375 Personen. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,03 angegeben (Vortag: 1,07). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 3804 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2226 davon werden invasiv beatmet. In den DIVI-Daten gibt es Bewegungen, die unabhängig von feiertagsbedingten Meldeeffekten sind. So steigt in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein der Anteil der Covid-Fälle auf den Intensivstationen an – anders als in den übrigen Bundesländern.

In Neuenbürg, einer Kleinstadt südwestlich von Pforzheim, versterben drei Mitglieder einer achtköpfigen Familie binnen wenigen Tagen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das berichten unter anderem die Pforzheimer Zeitung und die Badischen Neuesten Nachrichten. Demnach verstirbt zunächst der einzige Sohn der Familie, kurze Zeit darauf folgt zunächst die Mutter und letztlich erliegt auch der Vater im Krankenhaus dem Coronavirus. Zurück blieben fünf Töchter, vier davon sind minderjährig und zwischen 9 und 17 Jahren alt. Das Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 6“ der Reederei Tui Cruises bricht seine aktuelle Reise in Dubai ab.“Hintergrund sind vereinzelte Fälle von Covid-19 an Bord, die im Laufe der Reise festgestellt wurden. Als reine Vorsichtsmaßnahme und zum Schutz von Gästen und Besatzung hat sich TUI Cruises jetzt zu dieser kurzen Pause entschlossen”, heißt es von dem Unternehmen. Den Angaben der Reederei zufolge wäre die Reise für den Großteil der rund 2000 Passagiere ohnehin am Montag planmäßig zu Ende gegangen. Die unfreiwillige Pause treffe demnach sowohl diejenigen, die eine Anschlusskreuzfahrt gebucht hatten, als auch die Gäste, die in Dubai an Bord gehen wollten. Wegen eines Omikron-Infektionsfalls in der Belegschaft eines Cafés in Flensburg müssen sich Gäste nun in Quarantäne begeben. Wahrscheinlich habe es während der Anwesenheit der infizierten Person eine hohe Konzentration infektiöser Aerosole im Gastraum gegeben, teilt die Stadt mit. Deshalb seien alle Gäste, die sich am 25., 27. oder 29. Dezember tagsüber länger als zehn Minuten im Gastraum des “Kritz” aufgehalten haben, als enge Kontaktpersonen einzustufen. “Dies gilt auch, wenn durchgehend und korrekt ein Mund-Nasen-Schutz oder FFP2-Maske getragen wurde”, hieß es. Die Gäste müssen sich eigenständig für zehn Tage in Quarantäne begeben. Dies gelte auch für Genesene und Geimpfte. Auf der Seite des Cafés und Bistros heißt es: “Wir bedauern diese Situation zutiefst und wünschen Ihnen allen viel Gesundheit!” Weitere Details – etwa wie viele Gäste an den drei Tagen in dem Lokal waren – wurden nicht mitgeteilt.

Nach dem Ende der Weihnachtsferien beginnt in den Berliner Schulen heute der Unterricht wieder. Dabei gilt Präsenzpflicht, die Schülerinnen und Schüler müssen in der Schule erscheinen. Ein regelmäßiger Wechsel mit digitalem Lernen zu Hause ist nach Angaben der Senatsverwaltung für Bildung zunächst nicht geplant. Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse sagt am Jahresende, sie setze auf Präsenzpflicht so lange wie möglich. Nach ihrer Überzeugung hat der Präsenzunterricht klare Vorteile im Vergleich zum Wechselunterricht. In der ersten Unterrichtswoche sind allerdings Corona-Tests an jedem Tag Pflicht, nicht zuletzt wegen der Omikron-Variante, die sich auch in Berlin weiter ausbreitet. Die dafür nötigen Selbsttests werden nach Angaben der Bildungsverwaltung zur Verfügung gestellt. Bildungssenatorin Busse kündigt an, es bleibe allerdings dabei, dass es ab der zweiten Woche nach den Ferien wie zuvor nur drei Corona-Schnelltests geben solle. Der Landeselternausschuss sieht den Schulbeginn nach den Weihnachtsferien mit Skepsis. Er hatte sich dafür ausgesprochen, die Präsenzpflicht auszusetzen und das tägliche Testen nicht auf eine Woche zu beschränken. Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag, Janosch Dahmen, fordert nach dem Ende der Weihnachtsferien in einigen Bundesländern und angesichts des Corona-Infektionsgeschehens strengere Testvorschriften an Schulen. “In den Schulen brauchen wir tägliche Tests und leider auch die Maskenpflicht. Die beste Test-Methode für die Schulen sind PCR-Pool-Tests, weil sie am zuverlässigsten Infektionsherde sichtbar machen”, sagt Dahmen der “Rheinischen Post”. Die Offenhaltung von Schulen und Kitas habe Priorität. Dahmen spricht sich zugleich gegen kürzere Quarantänezeiten aus. “Eine Verkürzung der Quarantäne ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll, weil wir damit ein Instrument gegen die Weitergabe des Virus abschwächen. Insbesondere wegen der hochübertragbaren Omikron-Variante sind ausreichende Quarantäne-Zeiten zur Eindämmung der Ansteckungen nötig”, sagt er. “Es ist aber nicht auszuschließen, dass wir zur Aufrechterhaltung kritischer Infrastruktur irgendwann gezwungen sind, die Quarantäne-Regeln anzupassen. In dieser Situation sind aber noch nicht”, so der Grünen-Politiker. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigt vor dem Treffen zwischen Bund und Ländern am Freitag an, dass neue Beschlüsse gefasst würden. “Es wird auf jeden Fall neue Beschlüsse geben, weil wir uns Gedanken darüber machen müssen, wie wir die Quarantäne-Verordnung verändern”, sagt Lauterbach ntv. Man denke über verkürzte Quarantäne- und Isolationszeiten nach, sagt der SPD-Politiker im ZDF. Bei den hohen Fallzahlen an Neuinfektionen, die die Modellrechnungen für die Verbreitung von Omikron zeigten, brauche man andere Quarantänedauern. Vor allem müsse man die Frage beantworten, wie man mit der Quarantäne-Regelung für Menschen umgehe, die in der kritischen Infrastruktur, also etwa in Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern arbeiteten, so Lauterbach bei ntv. Zudem müsse man verhindern, dass die Omikron-Welle “zu groß” werde. Deswegen spreche man am Freitag auch darüber, welche Kontaktbeschränkungen angemessen seien. Eine Durchseuchung könne man sich in Deutschland aufgrund der hohen Zahl an Ungeimpften “nicht leisten”, sagt der SPD-Politiker. Schleswig-Holstein verschärft angesichts der sich ausbreitenden Omikron-Variante die Schutzregeln. Bei Veranstaltungen wird ab Dienstag die Teilnehmerzahl auf maximal 50 in Innenbereichen beziehungsweise 100 im Freien begrenzt; bisher galt bei halber Kapazität maximal 1000. Die Kontaktbeschränkung für Geimpfte oder Genesene auf maximal zehn Personen gilt nicht mehr nur in der Wohnung, sondern auch im öffentlichen Raum. Darauf verständigten sich Ministerpräsident Daniel Günther von der CDU, seine Stellvertreter, Finanzministerin Monika Heinold von den Grünen und Gesundheitsminister Heiner Garg von der FDP, sowie die Vorsitzenden der Koalitionsfraktionen, wie die Staatskanzlei in Kiel mitteilt. Die Verkürzung der Quarantäne in der Pandemie wegen Omikron ist nach Ansicht von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey derzeit noch nicht nötig. “Jetzt im Moment brauchen wir das noch nicht, weil unsere kritische Infrastruktur noch nicht außer Gefecht gesetzt ist”, sagt die SPD-Politikerin im Interview mit dem Deutschlandfunk. Sie sehe das als Stufenmodell. Erst wenn absehbar sei, dass Polizei, Feuerwehr und andere Institutionen nicht mehr arbeitsfähig seien, müsse eine solche Maßnahme beschlossen werden. Großbritannien und die USA haben die Dauer für Infizierte ohne Symptome verkürzt, um akutem Personalmangel in Bereichen vorzubeugen, die für die Grundversorgung und Sicherheit nötig sind. Angesichts der aktuellen Entwicklung wird der Braunschweiger Karnevalszug “Schoduvel” abgesagt. Auch der komplette Saalkarneval wie Weiberfastnacht oder die große Prunksitzung fallen aus, wie Zugmarschall Gerhard Baller vom Komitee Braunschweiger Karneval mitteilt. Der Schutz der Gesundheit stehe an oberster Stelle. Die Karnevalisten wollen sich jetzt schon auf die Vorbereitung des “Schoduvel” am 19. Februar 2023 konzentrieren, erklärt Baller. In normalen Jahren zieht der “Schoduvel” – niederdeutsch für “Scheuch den Teufel!” – oft mehr als 200.000 Zuschauer auf die Straßen und gilt daher als größter Straßenkarneval Norddeutschlands. Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, spricht sich für flexible Unterrichtsformen nicht nur in der Corona-Pandemie aus. “Es kann keine Lösung sein, unter allen Umständen auf Präsenzunterricht zu pochen”, sagt er der “Rheinischen Post”. “Was ist falsch an Hybrid-Unterricht abseits von Corona?”, fragt er mit Blick auf Unterricht in einer Mischung aus Online- und Präsenzformen. “Wenn ein Schüler mal ein Bein gebrochen hat, könnte er so trotzdem teilnehmen. Man muss da endlich weiter denken.” Er vermisse in der Bildungspolitik konkrete Pläne aus den Lehren der Corona-Pandemie. Der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, weist die Kritik der Bundesärztekammer an seinen jüngsten Äußerungen zur Corona-Krise zurück.Dass er in einem Interview von “kleinen Richterlein” gesprochen habe, die Corona-Maßnahmen zurücknehmen, sei eine “gezielte Provokation” gewesen, sagt Montgomery im Gespräch mit der “FAZ”. “Es darf kein Duckmäusertum geben, auch Urteile sind nicht sakrosankt. Das muss man schon auch thematisieren können.” Weiter sagt Montgomery: “Es kann doch auch nicht sein, dass bei einer national alle betreffenden Problematik unter Verweis auf den Föderalismus in den Bundesländern geltende Gesetze und Verordnungen von Richtern geändert werden.” Montgomery kritisiert, in welcher Form sich die Bundesärztekammer, deren Ehrenpräsident er ist, kurz vor Silvester von seinen Äußerungen distanziert hatte. “Von der Kritik habe ich aus der Presse erfahren. Das fand ich erstaunlich unkollegial”, sagt er. Montgomery stand der Bundesärztekammer insgesamt acht Jahre lang als Präsident vor. Vor knapp drei Jahren wechselte er an die Spitze des Weltärztebunds.

Im unterfränkischen Schweinfurt gehen erneut Gegner der Maßnahmen auf die Straße. Im Zentrum der Stadt versammelt sich am Abend eine Gruppe von zunächst mehreren Hundert Menschen, sagt ein Polizeisprecher. Mit Lautsprecheransagen habe die Polizei auf die neue Allgemeinverfügung zu solchen nicht angemeldeten Versammlungen aufmerksam gemacht. Die Stadt hatte wegen mehrerer Vorfälle bei früheren Protesten die Regeln verschärft. Nach der neuen Allgemeinverfügung dürfen Kundgebungen nur noch ortsfest sein, außerdem sind Abstand und Maske Pflicht. Polizei und Stadt hatten in den vergangenen Tagen eine Mobilisierung im Internet beobachtet. Am zweiten Weihnachtsfeiertag hatte es in Schweinfurt eine unangekündigte Versammlung gegeben, bei der es zu Aggression und Gewalt gekommen war. In der unterfränkischen Stadt wächst unterdessen der Widerstand gegen die Demonstrationen und Zusammenkünfte der “Querdenker”-Szene. Die evangelische Kirche lädt am Abend zu einem Friedensgebet ein. Die katholische Kirche kündigt an, alle Glocken der Kirchen läuten zu lassen. Etliche Bürger Schweinfurts stellen sich unter einem Aufruf mit dem Titel “Schweinfurter Erklärung” den unangekündigten Versammlungen entgegen.

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) plädiert im Kampf gegen die Pandemie für eine allgemeine Impfpflicht. Der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek sagt der “Neuen Osnabrücker Zeitung”: “Ich spreche mich für eine solche Verpflichtung in Deutschland aus.” Dass die Impfquote nur langsam steige, sei “ärgerlich”. Impfen rette Leben und bedeute Solidarität. Dies entspreche “den Maßstäben des vernünftigen Bürgers und der Ethik des Islam”. Nach Angaben Mazyeks liegt die Impfquote unter muslimischen Bürgern leicht über dem allgemeinen Durchschnitt. Omid Nouripour, Bewerber für den Parteivorsitz der Grünen, zeigt sich offen für eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus.“Vor zwei Monaten wäre ich noch gegen eine Impfpflicht gewesen, weil ich dachte, das würde zu einer Radikalisierung führen. Das sehe ich inzwischen anders”, sagt Nouripour den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Die Belastung für die Mehrheit, die sich an alle Regeln hält und auch geimpft ist, wiegt schwerer.” Voraussetzung für eine Impfpflicht sei, dass es genügend Angebote gebe und verfassungsrechtlich nichts dagegen spreche. Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, fordert eine deutliche Beschleunigung des Impftempos. “Wir müssen in der Impfkampagne unbedingt wieder an das Tempo von vor Weihnachten anknüpfen”, sagt Dahmen. “Bis zu 1,5 Millionen Impfungen pro Tag sind nötig, um besser auf die erwartete Omikron-Welle vorbereitet zu sein.” Das werde man nur mit mobilen Impfangeboten zusätzlich zu den Impfzentren und Arztpraxen schaffen. Entscheidender Faktor werde erneut der verfügbare Impfstoff sein. Die Stiftung Patientenschutz setzt sich dafür ein, dass künftig auch Pflegekräfte gegen Corona impfen dürfen. “Das Verabreichen von Spritzen gehört für Hunderttausende Pflegekräfte zum Alltag”, sagt Stiftungsvorstand Eugen Brysch der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. “Sie müssen daher sofort in die Impfkampagne einbezogen werden.” Es sei völlig absurd, dass inzwischen Apotheker und selbst Tierärzte gegen Corona impfen dürften, aber diejenigen, die in Kliniken, Heimen und in der ambulanten Pflege am engsten an der Risikogruppe dran seien, beim Impfen außen vor blieben, moniert Brysch. Die Impfberechtigung für Pflegekräfte würde es ermöglichen, Hunderttausende Hochbetagte und Pflegebedürftige, die es aus eigener Kraft nicht zum Hausarzt oder ins Impfzentrum schaffen, daheim oder in Heimen und Kliniken zu impfen oder zu boostern. Die Berechtigung zum Impfen für Pflegerinnen und Pfleger wäre überdies “ein wichtiger Schritt, den Beruf endlich aufzuwerten, worüber seit Jahren gesprochen wird”, sagt Brysch.

Italien verzeichnet 61.046 Neuinfektionen, weniger als halb so viele wie am Vortag. Das Gesundheitsministerium verweist jedoch darauf, dass nur 278.654 Tests vorgenommen wurden nach zuvor 1,08 Millionen. Bei der Demonstration gegen die Corona-Politik in Amsterdam haben nach neuesten Angaben rund 10.000 Menschen protestiert. Die Polizei löste die verbotene Kundgebung auf. Nach Medienberichten kam es dabei zu einigen gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Mehrere Menschen seien verletzt worden, berichtet der öffentlich-rechtliche Sender NOS. Zur genauen Zahl gab es zunächst keine Informationen. Am Abend beruhigte sich die Lage nach Behördenangaben. Die Niederlande befinden sich wegen der raschen Verbreitung der Omikron-Variante in einem harten Lockdown, der noch bis mindestens Mitte Januar dauern soll. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie Polizisten mit Schlagstöcken gegen eine Gruppe von Frauen und Männern vorgingen. Mehrere Menschen wurden festgenommen, die sich geweigert haben sollen, Anweisungen der Polizei zu befolgen. Nach ähnlichen unerlaubten Zusammenkünften, die von den Organisatoren als gemeinsames “Kaffeetrinken” bezeichnet werden, war es in der Vergangenheit zu Ausschreitungen gekommen. Die Niederlande befinden sich wegen der raschen Verbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante in einem harten Lockdown, der noch bis mindestens Mitte Januar dauern soll. In Österreichhat sich die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche fast verdoppelt, obwohl weniger Tests vorgenommen worden sind. Die Behörden registrieren am Sonntag 3283 Neuansteckungen binnen eines Tages. Vor einer Woche lag die Zahl noch bei 1717. Auffällig war die hohe Positivrate der PCR-Tests, die mit 1,7 Prozent mehr als dreimal so hoch war wie vor einer Woche mit 0,6 Prozent. Dabei wurden nur rund 190.000 PCR-Testungen registriert – vergangenen Sonntag noch 280.000. Die Sieben-Tages-Inzidenz stieg auf 234,6 Fälle pro 100.000 Einwohner. 70,8 Prozent der Österreicher sind vollständig geimpft. In Bulgarien wird erstmals Omikron nachgewiesen. Die zwölf betroffenen Personen stammten überwiegend aus der Hauptstadt Sofia, sagt Gesundheitsinspekteur Angel Kuntschew. Ihre Symptome seien mild, niemand müsse im Krankenhaus behandelt werden. Die Kreuzfahrt der “Aida Nova” der deutschen Reederei Aida Cruises endet wegen zahlreicher Corona-Fällen bei Crewmitgliedern ungeplant in Lissabon. Zwar hätten alle Infizierten nur milde Symptome, “aufgrund der aktuellen Situation können wir jedoch die Reise mit Aida Nova nicht wie geplant bis zum 5. Januar 2022 auf die Kanarischen Inseln fortsetzen”, heißt es von Aida Cruises. Das Unternehmen habe daher bereits begonnen, die Heimreise für die Gäste zu organisieren. Sie sollen am Montag per Flugzeug nach Deutschland, Österreich und die Schweiz zurückkehren. Die Regierung in Frankreich kündigt eine Lockerung und Vereinheitlichung der Quarantäne-Regeln für Geimpfte an. Demnach müssen sich vollständig geimpfte Corona-Infizierte ab Montag unabhängig von der Variante in der Regel für sieben Tage isolieren, kündigt Gesundheitsminister Olivier Véran an. Sie können sich aber bereits nach fünf Tagen durch einen negativen Antigen- oder PCR-Test freitesten. Die Quarantäne für Kontaktpersonen, die vollständig geimpft sind, wird zugleich aufgehoben. Véran betont im “Journal du Dimanche” allerdings, dass Betroffene weiterhin Distanzregeln einhalten und sich “regelmäßig” testen müssten. Wer einen entsprechenden Nachweis in der Apotheke vorlege, erhalte die Selbsttests kostenlos. Kontaktpersonen müssten sich “strikt” an die Schutzmaßnahmen halten, erklärte das Gesundheitsministerium. So müssten sie “in geschlossenen Räumen und im Freien” eine Maske tragen und “soweit möglich” im Homeoffice arbeiten.

Ein Bruch der Corona-Regeln hat für den britischen DJ Dimension in Neuseelandkeine Konsequenzen. Sie werde aus Gründen der Verhältnismäßigkeit nicht auf eine Strafverfolgung des Elektro-Künstlers drängen, kündigt die Regierung in Wellington an. Der DJ, der mit wahrem Namen Robert Etheridge heißt, beendete die Pflicht-Quarantäne ohne auf das Ergebnis eines finalen Tests zu warten – und bekam dann ein positives Ergebnis. DJ Dimension entschuldigt sich auf Instagram für sein Verhalten, mit dem er Ängste vor einem Omikron-Hotspot schürt. Er habe die Regeln einfach falsch verstanden und sei deshalb nach dem Ende der nach einer Einreise nach Neuseeland verbindlichen zehntägigen Pflicht-Quarantäne ausgegangen, erklärt der Künstler. Eigentlich hätte er noch auf das Ergebnis eines am neunten Tag vorgeschriebenen Corona-Tests warten müssen. “Zu meinem Schock und meiner Besorgnis habe ich völlig unerwartet am zwölften Tag ein positives Testergebnis bekommen – zwei Tage nach dem Ende meiner Isolationsfrist”, schreibt Etheridge. Indien beginnt, seine 15- bis 18-Jährigen gegen Corona zu impfen. In dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land leben nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef die meisten Jugendlichen der Welt. Geimpft werde auch in Schulen, berichten indische Medien. Für die Jugendlichen solle der im Land breit genutzte und vor Ort entwickelte Totimpfstoff Covaxin verwendet werden. Ab kommender Woche soll es erstmals auch Booster-Impfungen geben – für Mitarbeitende im Gesundheitsbereich und gewisse ältere Menschen. Zuletzt werden 33.750 Corona-Fälle gemeldet, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Dies ist im Vergleich zu den Vorwochen ein sprunghafter Anstieg. Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante erleben die USA nach Angaben des führenden Epidemiologen Anthony Fauci derzeit “fast einen vertikalen Anstieg” der Neuinfektionen. “Wir befinden uns definitiv mitten in einem sehr ernsten Anstieg und Aufwärtstrend der Fälle”, sagt Fauci dem Fernsehsender ABC. Dass die Kurve der Neuinfektionen so steil in die Höhe schieße, sei “wirklich beispiellos”. Mehr dazu lesen Sie hier. Twitter sperrt das persönliche Konto der umstrittenen republikanischen US-Abgeordneten Marjorie Taylor Greenepermanent. Der Grund seien wiederholte Verstöße gegen die Regeln zur Bekämpfung von Falschinformationen zur Pandemie, erklärt ein Unternehmenssprecher. Greenes persönlicher Account hatte zuletzt knapp eine halbe Million Follower. Die Abgeordnete hat weiter Zugriff auf ihr offizielles Twitter-Konto mit fast 400.000 Followern. Greene gilt als Verfechterin von Verschwörungstheorien. Die Anhängerin von Ex-Präsident Donald Trump ist seit ihrer Wahl Ende 2020 immer wieder mit provokativen Äußerungen aufgefallen. Vor einigen Monaten etwa verglich sie Schutzmaßnahmen in der Pandemie mit der Judenverfolgung durch die Nazis – wofür sie sich später entschuldigte. Israel will nun auch über 60-Jährige und medizinisches Personal zum vierten Mal gegen das Coronavirus impfen. Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett sagt vor Journalisten, das Gesundheitsministerium habe diesen Schritt gebilligt. Es folgt damit der Empfehlung eines Expertengremiums angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante. Am Freitag hatten in Israel zunächst die Viertimpfungen für Menschen mit Immunschwäche begonnen. Auch in Pflegeeinrichtungen für Senioren war der zweite Booster bereits erlaubt worden. Das Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv hatte vor einer Woche eine Studie zur vierten Impfung gegen das Coronavirus mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech begonnen. Die Klinik teilt heute Zwischenergebnisse mit: Die Nebenwirkungen seien ähnlich wie nach der dritten Dosis. In den kommenden Tagen wolle man auch darüber informieren, in wieweit die Antikörper nach der vierten Dosis wieder ansteigen. Kuwaits Botschaft in Großbritannien ruft ihre Staatsbürger auf, die Insel zu verlassen. Grund sei die “bedeutende und beispiellose” Zunahme von Omikron-Fällen, meldet die staatliche Nachrichtenagentur des Golfstaates. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus-Ausbruch in der chinesischen Millionenmetropole Xi’an werden zwei dortige hochrangige Funktionäre der Kommunistischen Partei von ihren Posten entfernt. Der Schritt soll laut der Stadtverwaltung dafür sorgen, dass die Anstrengungen zur “Epidemie-Prävention und -Kontrolle verstärkt” werden, wie Lokalmedien am Sonntag berichten. In Xi’an gilt seit zwei Wochen ein Komplett-Lockdown. Die Zahl der Neuinfektionen in der Stadt mit 13 Millionen Einwohnern ist inzwischen gesunken. Am Montag gaben die Behörden 90 neue Ansteckungsfälle bekannt. Am Sonntag waren es 122 gewesen, am Samstag 174. Seit dem 9. Dezember wurden in Xi’an mehr als 1600 Corona-Infektionsfälle verzeichnet. Die meisten Geschäfte in Xi’an, der Heimat der weltberühmten Terrakotta-Armee, sind geschlossen, Einkäufe nur noch alle drei Tage erlaubt. Zuletzt wurden die Regeln noch weiter verschärft: Vielen Bewohnern wurde gesagt, dass sie nur noch das Haus verlassen dürfen, um sich auf das Coronavirus testen zu lassen. Knapp zwei Wochen nach Beginn des Komplett-Lockdowns in der chinesischen Millionenstadt Xi’an ist die Zahl der Corona-Fälle rückläufig. Die Behörden melden 122 neue Infektionen – der niedrigste Stand seit dem 25. Dezember. Nach mehreren Testrunden in Xi’an seien “einige positive Veränderungen” zu beobachten, sagt Zhang Canyou von der chinesischen Seuchenkontrollbehörde im staatlichen Fernsehsender CCTV.

Beitragsfoto © Colemay (Pixabay)

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