Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 40.043 Corona-Neuinfektionen. Das sind 5616 Fälle weniger als am letzten Mittwoch. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 205,5 von 215,6 am Vortag. 414 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Infektion. Das RKI weist darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel weniger getestet wird, außerdem sind die Gesundheitsämter aktuell schwächer besetzt. Den R-Wert gibt das Robert-Koch-Institut derzeit mit 0,75 an. Am Vortag liegt der Wert (unkorrigiert) noch bei 0,77. Das heißt, dass derzeit 100 Infizierte 75 weitere Menschen mit Covid-19 anstecken. In elf Bundesländern sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner – am stärksten in Thüringen, mit 52,6 auf 494,6. In Bremen steigt sie derzeit am stärksten an – um 21,43 auf 286,1. Allerdings stehen auch diese Werte massiv unter dem Eindruck der Meldeverzögerungen über die Feiertage. So weisen etwa auch Schleswig-Holstein (1131 Neuinfektionen) und Bremen (474 Neuinfektionen) derzeit Rekordwerte bei den täglichen Neuinfektionen seit Pandemie-Beginn aus. Diese können allerdings ebenfalls in erheblichen Meldelücken begründet sein. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz ist der Ilm-Kreis die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge weist die krisengeplagte Region in Thüringen einen Wert von 869,3 neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf. Dahinter folgen Cottbus (828,8) und der Landkreis Spree-Neiße (739,8), die beide in Brandenburg liegen. Von den zehn Regionen mit den höchsten Werten liegen laut RKI sechs in Thüringen, drei in Brandenburg und einer in Sachsen. Die größten Lichtblicke gibt es laut RKI derzeit in Wilhelmshaven. Demnach weist die niedersächsische Stadt mit einem Wert von 23,9 die bundesweit niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz auf. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht die Einschätzung der Pandemielage in Deutschland derzeit durch ungenaue Daten erschwert. Gerade die Dynamik der Omikron-Variante sei “in den offiziellen Zahlen nicht zutreffend abgebildet wegen der Testausfälle und Meldeverzögerungen”, sagt Lauterbach der “Bild”-Zeitung. “Ich beschaffe mir gerade mit dem RKI und zahlreichen Datenquellen aus ganz Deutschland ein Gesamtbild zur Lage.” Die Zahl der an das RKI übermittelten sicher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Omikron-Fälle in Deutschland ist binnen eines Tages stark gestiegen – um 45 Prozent im Vergleich zum Vortag. Die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen beträgt 7.040.481. Die Dunkelziffer gilt jedoch als erheblich. Das RKI schätzt die Zahl der Genesenen seit Pandemie-Beginn auf 6.272.445 Menschen. Nach Nordrhein-Westfalen und Bayern überschreitet auch Baden-Württemberg die Marke von einer Million Infektionen insgesamt. Bundesweit gelten derzeit 657.076 Menschen als infiziert. Das Robert-Koch-Institut (RKI) zählt bislang 10.443 Covid-19-Fälle in Deutschland, die der Omikron-Variante des Coronavirus zugeordnet werden.Das entspreche einem Zuwachs von 45 Prozent oder 3218 Fällen gegenüber dem Vortag, teilt das RKI mit. Es werde allerdings mit einer hohen Anzahl an Neu- und Nachmeldungen gerechnet. Inzwischen stehen insgesamt vier Todesfälle in Verbindung mit der Omikron-Variante, drei der Toten waren im Alter von 60 bis 79 Jahren, eine Person zwischen 35 und 59 Jahre alt. Den ersten Omikron-Todesfall hatte das RKI am 23. Dezember gemeldet. Das RKI zählt nur Omikron-Fälle, bei denen ein Nachweis mittels Gesamtgenomsequenzierung oder ein labordiagnostischer Verdacht mittels variantenspezifischer PCR eine Infektion mit Omikron zeigte.
Antigen-Tests sind bei der Omikron-Variante offenbar weniger zuverlässig als bei früheren Varianten. “Erste Daten deuten darauf hin, dass Antigen-Tests die Omikron-Variante zwar erkennen, aber möglicherweise eine geringere Empfindlichkeit aufweisen”, erklärt die US-Arzneimittelbehörde (FDA). Die Empfindlichkeit ist ein Maß dafür, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Test bei einer bestehenden Infektion ein positives Ergebnis anzeigt. Die neuen Daten basieren auf ersten Forschungsergebnissen mit lebenden Viren von echten Patienten. Zuvor hatte die FDA die Tests mit abgetöteten Viren untersucht und dabei keine Unterschiede zwischen verschiedenen Corona-Varianten feststellen können. Die neuen Daten spiegeln laut FDA die Realität besser wieder – die Studien sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Nach den Weihnachtsferien sollen am 3. Januar alle Schulen und alle Jahrgangsstufen in Brandenburg grundsätzlich mit Präsenzunterricht starten. “Brandenburg hält weiterhin an seinem Kurs fest, die Schulen offenzuhalten und setzt auf Präsenzunterricht als beste aller Unterrichtsformen”, teilt Bildungsministerin Britta Ernst mit. Das sei auch die klare Haltung der Kultusminister. Ernst sei davon überzeugt, dass das auch von einer sehr großen Mehrheit der Eltern, Jugendlichen und Kinder unterstützt werde. “Die Kinder und Jugendlichen haben auch in der Corona-Pandemie ein Recht auf Bildung und Teilhabe.” Die Lehrer-Gewerkschaft GEW und der Landeselternrat Brandenburg hatten sich angesichts einer erwarteten Welle der Omikron-Virusvariante für erneuten Wechselunterricht in den Schulen ausgesprochen. Das Bildungsministerium verwies darauf, dass vorsorglich Optionen für die Schul- und Unterrichtsorganisation erarbeitet würden – das gilt demnach für den Fall einer Steigerung der Krankheitsquote. Berlins neue Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey schließt einen Lockdown in der Hauptstadt nicht aus. “Unsere Aufgabe als Politik ist es, sehr, sehr kurzfristig zu reagieren auf die Situation, die sich verändert”, sagt die SPD-Politikerin nach dem Besuch einer Intensivstation der Charité. “Ich habe nach wie vor die Haltung, dass wir noch nicht – auch nach dem Gespräch heute – an dem Punkt für einen Lockdown sind”, so Giffey. “Aber das ist ein Vorerst, denn es ist klar, wenn die Situation sich verschärft, müssen wir reagieren.” Giffey wies auf die verschärften Corona-Regeln hin, die seit Dienstag auch in Berlin gelten. “Wir werden uns sehr genau anschauen, was in den nächsten Tagen darüber hinaus notwendig ist”, so die Regierende Bürgermeisterin. Es gehe um eine Balance zwischen dem Aufrechterhalten des öffentlichen Lebens, dem Schutz der Bevölkerung, aber auch der Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach begrüßt den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zur sogenannten Triage “ausdrücklich” . Bei Twitter schreibt der SPD-Politiker weiter: “Menschen mit Behinderung bedürfen mehr als alle anderen des Schutzes durch den Staat. Erst recht im Falle einer Triage. Jetzt aber heißt es, Triage durch wirksame Schutzmaßnahmen und Impfungen zu verhindern.” Das Karlsruher Gericht hatte auch mit Verweis auf die Behindertenrechtskonvention entschieden, der Bundestag müsse “unverzüglich” Vorkehrungen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen im Fall einer Triage treffen – also wenn Ärzte entscheiden müssen, wen sie angesichts knapper Ressourcen retten und wen nicht. Bei der Umsetzung habe der Gesetzgeber Spielräume. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert die Ausweitung des geplanten Pflegebonus auf alle Beschäftigten in der Gesundheitsbranche. “Wir brauchen einen Pflegebonus für alle, die mit der medizinischen Versorgung zu tun haben”, sagt der CSU-Chef zu “Bild”-Zeitung. Es gehe dabei um Beschäftigte in Krankenhäusern bis hin zu Arzthelferinnen. Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP will eine Bonuszahlung für Pflegekräfte veranlassen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte angekündigt, dafür würde “erstmal eine Milliarde Euro” bereitgestellt. Der Epidemiologe Timo Ulrichs hält es für möglich, dass sich die Corona-Pandemie infolge der Durchseuchung in der Bevölkerung und der Impfungen 2022 zur Endemie abschwächt. “Es könnte schon nächstes Jahr so weit sein, dass das Coronavirus in Form der Omikron-Variante sein pandemisches Potenzial verliert”, sagt der Wissenschaftler von der Berliner Akkon Hochschule für Humanwissenschaften dem Nachrichtenportal Watson. Neben der sich rasch ausbreitenden Virusvariante sorge die Durchimpfung mit der vierten Dosis im Frühjahr dafür, dass das Virus sein pandemisches Potenzial verliere. Ulrichs schränkte allerdings ein, sollte sich eine aggressivere und andersartige Virusvariante bilden, könnte das einen Strich durch die Rechnung machen. Die Mehrheit der Brandenburger rechnet einer Umfrage zufolge nicht mit einer Überwindung der Corona-Pandemie im kommenden Jahr. 88 Prozent der Befragten gehen davon aus, noch länger mit der Pandemie leben zu müssen, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der “Märkischen Allgemeinen Zeitung” ergibt. Trotzdem sind 70 Prozent der Brandenburger mit ihrer persönlichen Lebenssituation zurzeit zufrieden oder sehr zufrieden. 28 Prozent zeigten sich laut der am Montagabend veröffentlichten Umfrage weniger zufrieden beziehungsweise unzufrieden – vor allem die unter 30-Jährigen. Am größten ist der Anteil der nicht Zufriedenen mit 58 Prozent unter den AfD-Wählern. Die Bundesregierung kauft eine Million Packungen des Medikaments Paxlovid der US-Firma Pfizer gegen schwere Covid-Verläufe. Das sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Mit ersten Lieferungen werde noch im Januar gerechnet.
Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Immenstadt im Allgäu lassen ihre Kinder allein im Auto zurück. Ein Passant wird am Montagabend auf die weinenden drei und fünf Jahre alten Kinder aufmerksam und informiert die Polizei, wie diese in Kempten mitteilt. Zu dieser Zeit herrschten Außentemperaturen von drei Grad. Die Polizisten informieren das Jugendamt. Wie in bundesweit zahlreichen anderen Städten protestieren auch in Immenstadt bis zu 180 Menschen gegen die Corona-Politik. Der Großteil trägt den Angaben zufolge keine Masken, auch Abstände werden kaum eingehalten. Unbekannte werfen am Montagabend Brandsätze gegen die Fassade des Gesundheitsamtes in Bremerhaven. Das teilt die Polizei mit. Nach ersten Erkenntnissen habe ein Tatverdächtiger das Feuer an der Rückseite des Gebäudes entzündet. Die Brandsätze seien von allein erloschen. Die Polizei ermittelt und sucht nach Zeugen. In Bremerhaven nehmen am Montag an zwei Corona-Demonstrationen rund 380 Menschen teil. Dort werden zehn Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen eingeleitet. Einen Zusammenhang zwischen der Tat und der Demonstration kann die Polizei nicht bestätigen. Sachsens Innenminister Roland Wöller will mit schnellen Verfahren auf die Ausschreitungen bei den Corona-Protesten in Bautzen reagieren. “Zwölf verletzte Polizeibeamte, die gestern Abend mit Pyrotechnik und Flaschen allein in Bautzen angegriffen wurden als sie die Corona-Notfallverordnung durchsetzen wollten, sind nicht nur eine traurige Bilanz”, erklärt Wöller. “Das Geschehen zeigt leider auch, dass sich unsere Befürchtung einer verstärkten Radikalisierung des Protestgeschehens bewahrheitet. Recht und Ordnung werden zunehmend ignoriert und Aggressivität potenziert sich.” Wöller sagt weiter: “Es kann nicht sein, dass die, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Schaden von anderen abzuwehren und Recht und Sicherheit durchsetzen, zur Zielscheibe werden. Wir müssen jetzt mit schnellen Verfahren wie in Bayern eine klare Antwort auf derartige Gewalt liefern, damit die Strafe auf dem Fuß folgt.” Der Minister begründet: “Das sind wir auch den Polizistinnen und Polizisten schuldig, die zum Schutz der Demokratie ihre Gesundheit riskieren.” Die Stadt München untersagt unangemeldete Proteste gegen Corona-Maßnahmen für diesen Mittwoch und Donnerstag ausdrücklich.Damit solle einem Wildwuchs an Demonstrationen mit zum Teil gewaltbereiten Teilnehmern vorgebeugt werden, bei denen weder Mindestabstände eingehalten noch Mund-Nasen-Bedeckungen getragen würden. Das teilt die Stadt mit. Die Teilnahme an nicht angemeldeten und nicht auflagenkonformen Demos gegen die Pandemiebekämpfung sei eine Ordnungswidrigkeit, heißt es weiter. Teilnehmern drohe ein Bußgeld von bis zu 3000 Euro. Demonstrationen müssen bei der zuständigen Behörde angemeldet werden. Das war bei den sogenannten vermeintlich unorganisierten „Spaziergängen“ nicht der Fall. Die Behörden sehen darin keine zufälligen Treffen. Mit der neuen Allgemeinverfügung kann die Polizei nun besser dagegen vorgehen und Verstöße ahnden. Das Berliner Verwaltungsgericht bestätigt das Tanzverbot in Klubs und Diskotheken der Hauptstadt. Die Richter weisen Eilanträge mehrerer Betreiber von Tanzklubs gegen die entsprechende Verordnung ab. Die dort getroffene Regelung zum Schutz der Bevölkerung vor Infektionen mit dem Coronavirus sei “verhältnismäßig”. Das Infektionsgeschehen solle dadurch verlangsamt, Zeit für Impfungen gewonnen und die Belastung für das Gesundheitswesen insgesamt reduziert werden, heißt es. Selbst wenn dadurch das Tanzen verstärkt in den Privatbereich verlagert werden sollte, so sei zu berücksichtigen, dass solche privaten Zusammenkünfte ihrerseits strengen Kontaktregeln unterlägen. Die Regelung sei angemessen, auch wenn sie einen erheblichen Eingriff in die Berufsfreiheit der Betreiber von Diskotheken und Klubs darstelle, argumentieren die Richter. Den wirtschaftlichen Nachteilen insbesondere wegen des Ausfalls von Silvesterpartys stünden “Individual- und Gemeinschaftsgüter höchsten verfassungsrechtlichen Rangs gegenüber, die gegenwärtig höchst gefährdet seien”. Nach Ausschreitungen bei Corona-Protesten in Bautzen werden Forderungen nach einem Verbot der rechtsextremen Partei Freie Sachsen laut. Alle Kriterien seien erfüllt, Innenminister Roland Wöller müsse handeln, schreibt die Linke-Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz auf Twitter. Derweil wächst der Unmut bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Landeschef Hagen Husgen argwöhnt, die Polizei werde als Ersatz des politischen Meinungsstreits missbraucht. Die Polizei sei bei den unerlaubten Demonstrationen in Ostsachsen unterbesetzt und überfordert gewesen, sagt Innenpolitikerin Köditz. Ein Verbot der Freien Sachsen löse das Problem zwar nicht, räumte sie ein. “Aber es kann Teil einer Lösung des Problems sein.” Zugleich brauche es ein Umdenken der Polizeiführung.
Der Deutsche Städtetag fordert Bund und Länder auf, ausreichend Impfstoffreserven anzulegen und dauerhaft Impfkapazitäten in den Städten zu gewährleisten. “Die Menschen werden auch im neuen Jahr 2022 Auffrischungsimpfungen benötigen, davon gehen wir fest aus. Einen Mangel an Impfstoff und fehlende Impfkapazitäten darf es im dritten Corona-Jahr aber nicht mehr geben”, sagt Präsident Markus Lewe den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Wir erwarten, dass Bund und Länder die Impfstoffversorgung sicherstellen und die Reservelager für die nächste Welle füllen”, so der CDU-Politiker, der Oberbürgermeister von Münster ist. Im neuen Jahr gehe es auch darum, sich dauerhaft für Pandemiefälle zu wappnen. Bund und Länder sollten deshalb die Impfkapazitäten in den Städten “nicht wieder vorschnell aufgeben, sondern für weitere Impfwellen auf Dauer vorhalten”. Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen spricht sich dafür aus, vor der Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gegen Corona zuerst ausreichend Impfangebote zu schaffen. “Bevor wir eine Pflicht dann letztlich scharf schalten und umsetzen, müssen dem Ganzen auch hinreichend Angebote vorausgegangen sein”, sagt er im Bayerischen Rundfunk. Dahmen verweist auf aktuell “lange Schlangen” vor Impfzentren und Arztpraxen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach habe für genug Impfstoff für das erste Quartal des Jahres gesorgt. “Das jetzt alles zu verimpfen und umzusetzen, bei allen Menschen, die ja gerade zur Zeit in großer Zahl bereit sind, sich auch impfen zu lassen, das muss alles vorgeschaltet sein. Und wenn das dann nicht reicht, dann wird auch eine Pflicht notwendig sein und gegebenenfalls greifen.” Nach den Weihnachtstagen mit vergleichsweise wenig Impfungen haben sich Anfang der Woche wieder deutlich mehr Menschen gegen Corona impfen lassen. Am Montag bekamen knapp 491.000 Bürger und Bürgerinnen in Deutschland eine Dosis verabreicht, wie aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Dienstag hervorgeht (Stand 8.00 Uhr). Vom 24. bis 26. Dezember bewegte sich die Zahl zwischen rund 36.000 und knapp 76.000. Bei den Auffrischungsimpfungen steht das Saarland an der Spitze (43,4 Prozent), gefolgt von Niedersachsen (39,6 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (39,5 Prozent). Das Schlusslicht bildet Sachsen (28,8 Prozent). Die neue Bundesregierung will im nächsten Jahr mindestens 75 Millionen Impfdosen an ärmere Länder spenden, ohne dabei die eigene Impfkampagne einzuschränken. SPD-Entwicklungsministerin Svenja Schulze sagt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, das für 2021 gesetzte Ziel von 100 Millionen Dosen sei zwar erreicht worden. “Aber dabei dürfen wie nicht stehen bleiben. Für das kommende Jahr planen wir eine weitere Spende von mindestens 75 Millionen Dosen.” Sie stimme mit SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach überein, dass dies nicht zu Lasten der impfwilligen Bürger in Deutschland gehe. “Wir sind uns einig, dass wir beides hinbekommen werden: Die Versorgung der eigenen Bevölkerung und die der ärmeren Staaten.”
Obwohl die Omikron-Variante des Coronavirus offenbar leichtere Krankheitsverläufe auslöst, wird sie in Europa nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu “einer großen Zahl von Klinikeinweisungen” führen. Dies sei einfach durch die zu erwartende Masse an Infektionen der Fall, sagt Catherine Smallwood von der WHO-Europadirektion. Vor allem Ungeimpfte werden ihren Angaben zufolge betroffen sein. Zwar deuteten vorläufige Daten aus den zuerst in Europa betroffenen Ländern England, Schottland und Dänemark darauf hin, dass Omikron weniger schwere Covid-19-Erkrankungen auslöse als die bisher dominierenden Varianten des Coronavirus, so Smallwood. Diese Auswertungen müssten aber “mit Vorsicht” betrachtet werden. Bei den beobachteten Fällen handele es sich vor allem “um junge Leute mit guter Gesundheit in Ländern mit einer hohen Impfquote”, führt die WHO-Expertin aus. “Wir kennen noch nicht die Auswirkungen von Omikron bei den besonders gefährdeten Gruppen: ältere Menschen, die noch nicht vollständig geimpft sind.” An Bord der Luxus-Kreuzfahrtschiffe “Europa” und “Europa 2” gibt es mehrere Corona-Fälle – die Schiffe müssen deshalb ihre geplanten Fahrten abbrechen beziehungsweise ändern. “Bei routinemäßigen Tests an Bord der ”Europa“ und ”Europa 2“ haben wir Fälle von Covid-19 identifiziert. Den betroffenen Personen geht es gut, sie haben keine beziehungsweise nur milde Symptome”, teilt Hapag-Lloyd Cruises mit. Konkrete Zahlen nennt das Unternehmen zunächst nicht. Die positiv Getesteten sowie Kontaktpersonen seien umgehend an Bord getrennt voneinander isoliert worden. “Geplant ist, dass die positiv getesteten Personen in Dubai ausgeschifft werden und hier in Quarantäne gehen, wo sie durch einen medizinischen Dienstleister betreut werden.” Omikron ist nun auch in der Schweizdie vorherrschende Coronavirus-Variante. Rund 55 Prozent der Infektionsfälle seien inzwischen auf die Omikron-Variante zurückzuführen, teilen Behördenvertreter mit. Am Dienstag werden demnach mehr als 13.000 Neuinfektionen gemeldet. Landesweit habe es zudem rund 40 Fälle gegeben, in denen Erkrankte trotz einer Booster-Impfung ins Krankenhaus eingewiesen werden mussten, sagt Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim Bundesamt für Gesundheit. 22 Prozent der Schweizer haben bislang eine Auffrischungsimpfung erhalten, rund 65 Prozent sind zwei Mal geimpft. Auch in der Türkei nehmen die Neuinfektionen wieder zu. Nachdem die Zahlen ab Mitte November lange abnehmen, steigen sie derzeit wieder deutlich an. 32.176 neue Fälle melden die Behörden aktuell. Das ist der höchste Wert seit Mitte Oktober. Der Wert liegt zudem deutlich über dem Sieben-Tage-Schnitt von 22.237 Neuinfektionen täglich. Am Vortag werden nur 26.099 Fälle gemeldet. Zudem versterben aktuell 184 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Im Sieben-Tage-Schnitt sind es 163 Todesfälle täglich. Theater und Kulturzentren in Belgien dürfen zunächst wieder öffnen. Der belgische Staatsrat gibt einem entsprechenden Eilantrag statt, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtet. Mehrere Kulturvereinigungen hatten vor dem für verwaltungsrechtliche Fragen zuständigen Gericht gegen verschärfte Corona-Maßnahmen geklagt. Der Staatsrat befindet, dass nicht ausreichend nachgewiesen sei, dass es in den Sälen eine erhöhte Ansteckungsgefahr gebe. Daher seien die Schließungen zunächst nicht gerechtfertigt. Die Entscheidung stellt zunächst nur für einen Teil des Kultursektors einen Sieg gegen die als drakonisch empfundenen Maßnahmen dar. Kinos müssen Belga zufolge weiterhin geschlossen bleiben. Die ohnehin schon extrem hohen Neuinfektionszahlen in Großbritannien steigen weiterhin. Die 129.471 aktuell gemeldeten Fälle stellen erneut einen Rekordwert seit Pandemie-Beginn dar. Der Sieben-Tage-Schnitt steigt auf 114.591 tägliche Fälle. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle ist mit 18 sehr gering. Im Sieben-Tage-Schnitt versterben aktuell täglich 84 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Allerdings werden Infizierte erst etwa 10 bis 14 Tage nach ihrer Infektion in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Infizierten je 100.000 Einwohner steigt derweil in Großbritannien auf 1137,9. Trauriger Spitzenreiter ist die britische Hauptstadt London mit 1898,2. Die Zahl der Neuinfektionen in Griechenland explodiert. Nachdem am Vortag mit 9284 neuen Fällen bereits der Höchststand seit Beginn der Pandemie vermeldet wird, ist der aktuelle Wert mehr als doppelt so hoch. 21.732 Neuinfektionen melden die griechischen Behörden aktuell. Dieser Extremwert scheint tatsächlich nicht mit Nachmeldungen über die Feiertage zu erklären zu sein, sondern ist womöglich auf das Grassieren der Omikron-Variante zurückzuführen. Der aktuelle Sieben-Tage-Schnitt liegt bei 8798 täglichen Fällen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus ist dagegen weiterhin rückläufig. 61 Todesfälle werden aktuell gemeldet. Im Sieben-Tage-Schnitt versterben täglich 72 Menschen. In den Niederlanden geht die Zahl der Neuinfektionen weiterhin zurück. Allerdings liegt der aktuelle Sieben-Tage-Schnitt von 12.013 neuen Fälle noch immer über den Höchstständen aller bisherigen Pandemiewellen. Ganz aktuell melden die Behörden 9111 Neuinfektionen. Der Melderückgang kann allerdings auch durch die Feiertage bedingt sein. Für Deutschland wird vermutet, dass erst Anfang Januar wieder belastbare Zahlen zum täglichen Infektionsgeschehen vorliegen. Zur Eindämmung der Omikron-Welle schließt Finnland seine Grenzen für ungeimpfte Reisende aus dem Ausland. Einreisen dürfe nur noch, wer gegen Corona geimpft oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sei und gleichzeitig einen Negativtest vorweisen könne, teilt das Innenministerium mit. Die Regelung ist bereits in Kraft und gilt auch für EU-Bürger. Ein Sprecher der finnischen Grenzschutzbehörden bestätigt, dass alle Ausländer über 16 Jahren, welche die Kriterien nicht erfüllen, an der Grenze zurückgewiesen werden. Ausnahmen gelten den Angaben zufolge für Gesundheits- und Transportpersonal, Grenzgänger aus bestimmten Gemeinden in Schweden und Norwegen sowie bei dringenden familiären Angelegenheiten. Die Neuinfektionszahlen sinken seit ihren Höchstständen Mitte November kontinuierlich in Österreich. Aktuell scheint der Trend allerdings gestoppt. Im Schnitt der letzten sieben Tage melden die Behörden täglich 2186 Neuinfektionen. Für den 27. Dezember werden dagegen 2433 neue Fälle gemeldet, also knapp 250 mehr als im Durchschnitt. Das kann allerdings auch mit Meldeverzögerungen über die Feiertage zu tun haben. Ähnlich wie in Deutschland, wird sich das Meldeaufkommen vermutlich erst im Januar wieder normalisieren. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus nimmt dagegen weiter ab. Aktuell melden die Behörden acht Todesfälle. Mitte November versterben noch mehr als 60 Menschen am Tag. Bei dem neuen Corona-Fall im durch die Masseninfektionen im März 2020 berühmt-berüchtigt gewordenen Skilokal “Kitzloch” in Ischgl handelt es sich nicht um die Omikron-Variante des Virus. Dies habe eine Labor-Auswertung ergeben, berichtet die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die Tiroler Behörden. Außerdem hätten Prüfungen ergeben, dass die in Österreich geltenden gesetzlichen Bestimmungen unter anderem zur Kontaktnachverfolgung eingehalten worden seien. Am Montag hatten die österreichischen Behörden mitgeteilt, dass ein Mitarbeiter des ”Kitzloch“ positiv auf das Virus getestet wurde. Das Land Tirol rief deshalb ”vorsorglich und sicherheitshalber“ alle Menschen zu einem PCR-Test auf, die am 23. oder 24. Dezember in der Bar waren. Laut einem Bericht der von APA zitierten ”Tiroler Tageszeitung“ vom Dienstag ist der betroffene Mitarbeiter ungeimpft. Er ist nach Angaben von ”Kitzloch“-Chef Bernhard Zangerl der einzig positiv getestete Mitarbeiter. Frankreich erhöht den Monatslohn von Pflegerinnen und Pflegern auf den Intensivstationen der Krankenhäuser um 100 Euro. Die Prämie werde bereits ab Januar im Zuge einer geplanten grundlegenden Verbesserung der Arbeitsbedingungen gezahlt, kündigt Premierminister Jean Castex beim Besuch einer Klinik in Créteil bei Paris an. Angesichts der Corona-Krise werde Intensivpersonal dringender denn je benötigt. ”Es geht nicht nur um eine moralische, sondern auch um eine materielle Unterstützung der Regierung”, sagt Castex. Landesweit würden rund 24.000 Pflegerinnen und Pfleger von dem Lohnplus profitieren.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das von der Omikron-Variante ausgehende Risiko nach wie vor als “sehr hoch” ein. “Das Gesamtrisiko durch die besorgniserregende neue Omikron-Variante bleibt sehr hoch”, warnt die WHO. “Zuverlässige Beweise zeigen, dass die Omikron-Variante gegenüber der Delta-Variante einen Wachstumsvorteil mit einer Verdopplungsrate von zwei bis drei Tagen besitzt”. In einer Reihe von Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich und Italien sei ein “schneller Anstieg der Inzidenz” zu beobachten, erklärt die WHO weiter. Dieser Anstieg sei “wahrscheinlich” auf eine Kombination aus dem über die Zeit abnehmenden Schutz durch Impfung oder Genesung sowie der gestiegenen Übertragbarkeit der Variante zurückzuführen. Dutzende Länder vor allem in Afrikawerden das Ziel von 40 Prozent Corona-Geimpften bis Ende dieses Jahres verfehlen. Dieses Ziel hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Sommer ausgegeben. Kurz vor Weihnachten waren nach ihren Angaben in rund der Hälfte der 194 Mitgliedsländer noch keine 40 Prozent der Bevölkerung geimpft. In rund 40 Ländern waren es noch nicht einmal zehn Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde CDC korrigiert ihre Schätzungen zur Verbreitung von Omikron deutlich nach unten – die neue Variante bleibt aber dominant. Für die Woche bis zum 25. Dezember schätzt die Behörde, dass rund 59 Prozent der Neuinfektionen in den USA auf die Omikron-Variante zurückgehen. Für die Vorwoche gibt die CDC nun einen Wert von knapp 23 Prozent an – zuvor hatte die Behörde hier noch etwa 73 Prozent geschätzt. Die Behörde betont, dass die Zahlen sich zu einem späteren Zeitpunkt, wenn mehr Daten vorliegen, ändern könnten. In den vergangenen vier Wochen ist der Omikron-Anteil den aktuellen Schätzungen zufolge dennoch deutlich gestiegen: von 0,6 Prozent Anfang Dezember auf nun rund 59 Prozent Ende Dezember. Auch die Anzahl der Corona-Neuinfektionen schnellt in den USA in die Höhe. In zahlreichen Bundesstaaten werden Rekorde bei den täglich gemeldeten Neuinfektionen gemeldet. Angesichts der rapide ansteigenden Corona-Infektionsfälle streicht der größte Gesundheitsdienstleister in Katar allen Angestellten, die mit Covid-19-Patienten zu tun haben, den Urlaub. Die Maßnahme gelte “ab sofort und bis auf Weiteres” für alle Betroffenen des medizinischen Personals und der Verwaltung, heißt es in einer internen Mitteilung der staatlichen Hamad Medical Corporation. Demnach werden auch bereits erteilte Genehmigungen für Urlaubsanträge wieder zurückgezogen. Die Betroffenen würden für alle Überstunden entschädigt. Der Konzern betreibt in dem Golfemirat zwölf Krankenhäuser. Indien erteilt der Corona-Tablette von Merck (Molnupiravir) sowie den Impfstoffen Covovax und Corbevax eine Notzulassung. Das Medikament sowie die Impfstoffe sollen in Indien hergestellt werden, wie Gesundheitsminister Mansukh Mandaviya auf Twitter mitteilt. Bislang sind in Indien unter anderem der lokal hergestellte Astrazeneca-Impfstoff Covishield, sowie Covaxin, Sputnik V, Moderna und Johnson & Johnson zugelassen. Das Land ist als Apotheke der Welt bekannt und stellt generell einen Großteil der Impfstoffe weltweit her – besonders für ärmere Länder. Indien hat erst kürzlich Grünes Licht für Booster-Shots für ältere Menschen sowie Impfungen für Kinder gegeben. Israel lockert einen Monat nach der Entdeckung der Omikron-Variante im eigenen Land die Quarantäne-Regeln für Geimpfte. Wer vollständig gegen Corona geimpft ist und in Kontakt mit einem Infizierten kommt, muss nur noch in Quarantäne, bis ein negatives Testergebnis vorgelegt werden kann. Das teilt das Büro von Ministerpräsident Naftali Bennett mit. Zudem müssten Betroffene zehn Tage lang Orte mit vielen Menschen und den Kontakt zu besonders gefährdeten Personen meiden. Bisher war eine Quarantäne von mindestens sieben Tagen für alle Personen vorgeschrieben. Dies gilt künftig nur noch für Ungeimpfte. Als vollständig geimpft gilt in Israel, wer in den vergangenen sechs Monaten seine zweite Impfung oder bereits die Booster-Impfung erhalten hat. Hintergrund der Regierungsentscheidung ist nach Medienberichten die Befürchtung, dass sonst aufgrund der infektiöseren Omikron-Variante in Kürze große Teile der Bevölkerung in Quarantäne wären.
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