Total fairrückt: Wermelskirchen bleibt Fairtrade Stadt

Der Jubel ist groß: Wermelskirchen bleibt „Fairtrade-Stadt“! Das berichtet die Sprecherin der Verwaltung, Kathrin Kellermann, auf der Homepage der Stadt.In diesen Tagen wurde der Stadt bescheinigt, dass sie nach wie vor alle Kriterien erfüllt und sich nach der Rezertifizierung zwei weitere Jahre „Fairtrade-Stadt“ nennen darf.

Diese Auszeichnung wurde Wermelskirchen erstmals 2015 durch TransFair e.V. verliehen. Seitdem baut die Steuerungsgruppe „Fairtrade-Stadt Wermelskirchen“ das Engagement für den fairen Handel in der Kleinstadt mit Herz kontinuierlich weiter aus. Denn damit Wermelskirchen die 372. Fairtrade-Town von bundesweit 780 Fairtrade-Städten bleibt, müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden.

Dafür hat die Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt im vergangenen Jahr zahlreiche Aktionen und Informationsveranstaltungen auf die Beine gestellt, um mit den gezielten Veranstaltungen immer wieder auf den Fairen Handel aufmerksam zu machen. Die Gruppe, die sich aus 14 Mitgliedern aus Stadtverwaltung, Handel, Schulen, Vereinen und Kirchengemeinden zusammensetzt, gibt als Ideengeberin Impulse, informiert und fördert so faires und nachhaltiges Handeln. „Als Verbraucherin habe ich beim Einkaufen Macht“, erklärt Brigitte Zemella, Umweltbeauftragte der Stadt und Ansprechpartnerin der Steuerungsgruppe. „Um aber bewusst Entscheidungen treffen zu können, müssen die Verbraucher auch wissen, wie und warum sie den Fairen Handel unterstützen können.“

Erstmals hatte die Steuerungsgruppe deshalb in diesem Jahr die Fairtrade-Broschüre für die Stadt vorgestellt. Diese dient als Wegweiser zum fairen Einkaufen und Genießen durch die Stadt und steht auf der Website zum Download bereit. Neben der erfolgreichen Fairtrade-Kochshow, die zum zweiten Mal viele Besucherinnen und Besucher ins Bürgerzentrum lockte, sollte in diesem Jahr auch die Fairtrade-Night Premiere feiern. 20 Stände hatten sich für den fairen Abend bereits angemeldet. Neben Kaffee, Kakao und weiteren Genusswaren, sollten auch faire Kosmetik, Mode und Berufsbekleidung präsentiert werden. „Wir mussten den Abend wegen der Corona-Pandemie aber leider absagen“, sagt Brigitte Zemella und verspricht: „Mit Vorträgen, Filmen, Spielen und Musik werden wir die Fairtrade-Night nun zu einem späteren Zeitpunkt als bunten und informativen Abend nachholen.“

Erst in dieser Woche hat sie das Glückwunsch-Schreiben zur Rezertifizierung erhalten: „Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für das umfassende Engagement für den fairen Handel in Ihrer Kommune bedanken. Ihre Stadt ist sehr engagiert. Es ist richtig beeindruckend, was Ihre Steuerungsgruppe alles leistet. Es macht großen Spaß zu sehen, dass sich der Gedanke des fairen Handels verankert hat und dass so vielfältige Aktionen in Ihrer Kommune durchgeführt werden. Ganz besonders freut uns, dass Ihre Steuerungsgruppe trotz der schwierigen Lage nach wie vor aktiv ist und eine so bemerkenswerte öffentliche Präsenz zeigt“, heißt es in dem Schreiben von TransFair e.V.

Über die schöne Nachricht und das Lob für die Stadt zum Jahresende freut sich auch Bürgermeisterin Marion Lück, die im Rathaus ausschließlich Kaffee aus Fairem Handel anbietet: „Ich bin stolz, dass unsere Stadt dem internationalen Netzwerk der Fairtrade-Towns angehört. Und wir werden uns auch weiterhin engagiert dafür einsetzen, dass der Faire Handel auf lokaler Ebene gefördert wird.“ Thomas Marner, Technischer Beigeordneter, fügt hinzu: „Der Titel Fairtrade-Stadt ist eine wirklich schöne Anerkennung unserer Arbeit hier in Wermelskirchen und außerdem eine große Motivation, uns weiterhin für den Fairen Handel, Nachhaltigkeit und Umweltschutz einzusetzen.“

Vorreiter für die Idee, sich für den Fairen Handel stark zu machen, ist übrigens der „Weltladen Wermelskirchen“, der in diesem Jahr sein 40jähriges Bestehen gefeiert und passend dazu das „Fair for Future“-Wochenende zusammen mit der Kirchengemeinde Hilgen-Neuenhaus, sowie der evangelischen Kirchengemeinde Wermelskirchen organisiert hat. Schirmherrin des Wochenendes war Bürgermeisterin Marion Lück: „Es ist wichtig, sensibel für das zu werden, was mehr an Bedeutung gewinnt: Dass wir auf uns und unsere Umwelt achten. Dass wir auch ein Auge darauf haben, wie es den Menschen in der Welt geht. Ob es gerecht zugeht, wie Waren gehandelt werden. Und ob es nachhaltig ist, weil wir heute darauf achten, wie die Welt ist, die wir unseren Kindern hinterlassen. Wenn immer mehr Menschen sich öfter bewusst dafür entscheiden, Fair zu kaufen, können wir mit einer Packung Kekse einen Beitrag dazu leisten, die Welt fairer, nachhaltiger und schöner zu machen.“

Eine Feier zur nunmehr vierten Titelerneuerung muss leider aktuell durch die Corona-Krise ausfallen, sagt Brigitte Zemella bedauernd und verspricht: „Das werden wir aber mit allen Beteiligten zu gegebener Zeit nachholen, um diesen schönen Erfolg zu feiern.“

INFOS:
Dabei sein: Die Steuerungsgruppe freut sich immer, wenn motivierte Mitmenschen dabei sein wollen, um bei Aufgaben und Projekten zu helfen. Interessierte melden sich gerne bei Brigitte Zemella per Mail unter b.zemella@wermelskirchen.de oder telefonisch unter 02196 / 710-620.

Fairtrade-Towns: Wermelskirchen ist eine von 780 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk umfasst mehr als 2.000 Fairtrade-Towns in insgesamt 36 Ländern, darunter Großbritannien, Schweden, Brasilien und der Libanon. Unter www-fairtrade-towns.de gibt es weitere
Informationen zur Kampagne Fairtrade-Stadt.

Beitragsfoto: Die Freude über die besondere Auszeichnung ist groß bei Bürgermeisterin Marion Lück, Leida Raue, Ulla Renzmann, Ulla Buhlmann, Brigitte Zemella (Steuerungsgruppe) und Thomas Marner, technischer Beigeordneter (von rechts) (c) Stadt Wermelskirchen/Kellermann

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