NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDXCIX)

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen sinkt erneut.Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts liegt der Wert bei 265,8. Am Vortag hatte er noch bei 280,3 gelegen, vor einer Woche bei 331,8. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilt, wurden binnen 24 Stunden 35.431 Neuinfektionen verzeichnet. Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in Deutschland steigt um 370 auf 110.119. Die Ansteckungsrate (Sieben-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,86 angegeben (Vortag: 0,81). Die Positivenquote lag in Deutschland zuletzt bei 18,58 Prozent. Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 4382 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2588 davon werden invasiv beatmet. Ausbrüche mit der neuen Omikron-Variante bewegen sich laut dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts auf einem anderen Level als bisher. “Die Ausbrüche bei Omikron sind beeindruckend. Sehr viele Menschen, die sich mit einem Infizierten in einem Raum befinden, können sich anstecken. Sehr viele werden auch krank”, sagt Lothar Wieler im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Das ist eine andere Dimension, als wir sie von Delta kennen.” Auch Geimpfte, deren Impfung länger zurückliege, könnten erkranken und zur Virusübertragung beitragen, so Wieler. Im schlimmsten Fall könnte die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Deutschland laut Berechnungen von Experten wegen der Omikron-Variante im März bis auf etwa 160.000 bis 240.000 ansteigen. Das berichtet der “Spiegel” unter Berufung auf Modellrechnungen von Wissenschaftlern, die demnach auch dem Expertenrat der Bundesregierung als Grundlage dienten. Den Ergebnissen der Forscher zufolge müsste in diesem Szenario theoretisch mit 8000 Patienten gerechnet werden, die mit einer Corona-Infektion parallel auf einer Intensivstation lägen. Derzeit sind es etwa 4400, also etwa halb so viele. Dem Bericht zufolge handelt es sich dabei aber um das schlechteste Szenario. Sollte sich die Omikron-Welle als “relativ mild” herausstellen, “würden die Krankenhäuser gerade so klarkommen”, schrieb das Magazin. Gemessen an der Einwohnerzahl verzeichnet Hamburg die meisten bekannten Omikron-Fälle. Das geht aus dem Tagesbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) zur Zahl der Omikron-Fälle hervor. In Hamburg gibt es insgesamt 458 bekannte Fälle der Coronavirus-Variante. Das entspricht 24,7 bekannte Omikron-Infektionen je 100.000 Einwohner. Zuletzt stieg die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg an und liegt aktuell bei 355,4 (Vorwoche: 283,7). Vorgestern wurde mit 1336 Fällen der bisher höchste Tageszuwachs bei der Zahl der Neuinfektionen gemeldet. In absoluten Zahlen entfallen laut RKI die meisten bisherigen Meldungen, die Omikron zugeordnet werden, auf Nordrhein-Westfalen mit mehr als 1100 (6,2 Fälle je 100.000 Einwohner). Es folgt Bayern mit knapp 600. Aus anderen Bundesländern wie dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurden hingegen nur Einzelfälle berichtet. Angaben zur Häufigkeit von Tests auf Varianten je nach Land wurden nicht gemacht. “Die Daten wurden nicht validiert und unterliegen damit noch möglichen Korrekturen und nachträglichen Änderungen”, schreibt das RKI einschränkend. Eine Einschätzung der epidemiologischen Situation werde im Wochenbericht vorgenommen. Dieser erscheint am Abend. Das Robert-Koch-Institut meldet den ersten Todesfall in Deutschland nach einer Infektion mit der Omikron-Variante. Mit einer Genomsequenzierung wurde die Infektion mit der Mutante nachgewiesen. Bei dem Verstorbenen handelt es sich um eine Person zwischen 60 und 79 Jahren.

Ein großer Teil der Gesundheitsämter in Deutschland kann die Kontaktverfolgung bei Infizierten wegen Personalmangels nicht mehr gewährleisten. “Eine flächendeckende Nachverfolgung findet im Moment fast gar nicht mehr statt”, sagt die Bundesvorsitzende der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Mehrere Länder hätten sogar komplett die Suche nach Kontaktpersonen ausgesetzt, zum Beispiel Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg. Die Lage sei sehr angespannt, weil die Gesundheitsämter schon lange über dem Limit arbeiten würden. Die Folge der Überlastung sei die sich verschärfende Personalnot, so die BVÖGD-Vorsitzende. Der Präsident des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, hat vor dem Hintergrund der Bund-Länder-Konferenz am 7. Januar die lückenhafte Erfassung der Corona-Infektionszahlen am Jahresende kritisiert. “Es ist mir vollkommen unverständlich, warum wir nach wie vor an jedem Wochenende eine unklare Datenlage haben, wie auch an Feiertagen”, sagte Montgomery der “Welt”. “Mit Blick auf Omikron hätten wir uns auch hier anders aufstellen müssen.” “Wir sind nicht auf der Höhe der Zeit”, sagte Montgomery weiter. “Die Daten, die wir in den nächsten Wochen bekommen werden, dürften unterschiedlichsten Interpretationen Tür und Tor öffnen. Darunter sicher viele falsche.”

Seit dem Ausbruch der Pandemie sind in Nordrhein-Westfalen mehr als 20.000 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden innerhalb eines Tages 59 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit Corona aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland gemeldet. Damit stieg die Zahl der Toten kurz vor Weihnachten auf 20.024. Besonders viele Todesopfer gab es Ende Dezember des vergangenen Jahres, kurz bevor die Corona-Impfaktion starten konnte. Über Twitter veröffentlicht das baden-württembergische Sozialministerium einen Hilfe-Aufruf für die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Demnach werde freiwilliges Fachpersonal gesucht, das nicht mehr aktiv im Dienst ist. Ziel des Aufrufs seien vor allem Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte, Studierende mit Fachkenntnissen und weitere Freiwillige für den Gesundheits- und Pflegebereich. Der Hilferuf sei das Ergebnis einer Beratung mit dem Gesundheitsminister Manne Lucha. “Wir müssen unsere Krankenhäuser in der Not dringend unterstützen. Die Omikron-Welle droht im Januar und lässt die Zahlen vermutlich wieder drastisch steigen – dafür brauchen wir wirklich jede helfende Hand. Meine herzliche Bitte: Melden Sie sich, wenn Sie zum Beispiel in der Vergangenheit eine Ausbildung gemacht haben, aber mittlerweile aus dem Beruf ausgestiegen sind”, sagt der Grünen-Politiker.

Zwei Drittel der Deutschen bewerten die nach Weihnachten geplanten Kontaktbeschränkungen einer Umfrage zufolge als positiv. 49 Prozent bewerten laut der repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die “Augsburger Allgemeine” die geplanten Einschränkungen sogar als “sehr positiv”. 27 Prozent kritisieren hingegen die Corona-Beschlüsse, der Rest ist unentschieden. Groß ist die Zustimmung für die Kontaktbeschränkungen vor allem in den politischen Lagern von Grünen, SPD, Union und Linke. Unter Wählerinnen und Wählern der Grünen halten 84 Prozent die neuen Corona-Maßnahmen für richtig, lediglich jede und jeder zehnte Befragte ist dagegen. Zum Vergleich: 68 Prozent der Anhängerinnen und Anhänger der AfD lehnen die Beschlüsse der Regierung ab. Die 2G-Regelung für Weihnachtsmärkte, Sport im Freien und für die Gastronomie in Nordrhein-Westfalen ist nach einer gerichtlichen Eilentscheidung rechtens. Wie das Oberverwaltungsgericht in Münster mitteilt, seien die Kontaktbeschränkungen durch das Land für nicht geimpfte oder genesene Personen verhältnismäßig. Geklagt hatte ein Rechtsanwalt aus Köln. Er wollte als nicht Geimpfter und nicht Genesener einen Weihnachtsmarkt und Restaurants besuchen sowie im Freien mit weiteren Mitspielern Golf spielen. Der Beschluss ist nicht anfechtbar (Az.: 13 B 1858/21.NE). Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof scheitert in Berlin mit ihrem Eilantrag gegen die 2G-Regeln vor dem Verwaltungsgericht. Die Regelungen, mit denen auf die weiterhin hohen Infektionszahlen vorrangig ungeimpfter Personen und das zunehmende Aufkommen der hochansteckenden Virusvariante Omikron reagiert werde, seien verhältnismäßig, teilt das Gericht mit. Sie dienten mit dem Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus einem legitimen Ziel. Diese Zugangsregeln bleiben nach der Eilentscheidung vorerst bestehen. Laut der Berliner Corona-Verordnung dürfen unter anderem Kaufhäuser derzeit nur unter der 2G-Bedingung öffnen. Das heißt, Besucher müssen entweder geimpft oder genesen sein, das Ganze muss von den Läden kontrolliert werden. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert mehr Handlungsspielraum für die Bundesländer. “Wir brauchen die Möglichkeit zu handeln für alle Bundesländer und zu jedem Zeitpunkt. Uns fehlt die Zeit, erst warten zu müssen, bis der Bundestag wieder neu zusammentritt und das Infektionsschutzgesetz ändert”, sagt er der Düsseldorfer Zeitung “Rheinischen Post” einem Vorabbericht zufolge. Der CDU-Politiker bezog sich dabei auch auf drohende Personalausfälle: “Wir reden von Szenarien, in denen 30 bis 50 Prozent der Beschäftigten auch in der kritischen Infrastruktur krank werden könnten oder in Quarantäne müssten.” Wenn so etwas passiere, müsse man in gleicher Weise vorbereitet sein. In Schleswig-Holstein dürfen Clubs und Diskotheken vom 28. Dezember an nur noch mit halber Kapazität öffnen. Gleichzeitig gilt dort eine Maskenpflicht und das auch beim Tanzen, wie aus der vom Kabinett beschlossenen neuen Corona-Landesverordnung hervorgeht. Zudem gilt weiter 2G Plus – dabei erhalten nur Geimpfte und Genesene Zutritt, wenn sie einen aktuellen Corona-Test vorlegen. Maximal 1000 Gäste sind erlaubt. Diese dürfen ihre Getränke oder Speisen aber nur an festen Steh- oder Sitzplätzen an Tischen verzehren. Die Kapazitätsbeschränkungen, 2G Plus und Maskenpflicht gelten auch bei Tanzpartys, Bällen oder vergleichbaren Veranstaltungen in Gaststätten.

Ein als Weihnachtsmann verkleideter Gegner der Coronapolitik ist in Stralsund mit der Polizei aneinandergeraten. Wie die Polizei mitteilte, verstieß der Mann bei einer Kundgebung gegen Corona-Auflagen, weil er keine Maske trug und beim Verteilen von Süßigkeiten an Kinder keine Mindestabstände einhielt. Als die Beamten nach mehrfacher Aufforderung zum Einhalten der Regeln seine Identität feststellen wollten, stieß der Mann die Polizisten weg. Wie sich herausstellte, handelte es um einen 47-Jährigen, der den Beamten bereits an den beiden vorhergehenden Donnerstagen in Stralsund aufgefallen war und sich erneut nicht an die Auflagen der Versammlungsbehörde hielt. Der Mann bekam nun eine Anzeige wegen des Verdachts des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. An den Außengrenzen Bayerns registriert die Polizei immer wieder Impfbetrugs-Tourismus. Vor allem an der Grenze zu Österreich versuchten Menschen mit Wohnsitz im Nachbarland, mit gefälschten Impfnachweisen in Bayern digitale Zertifikate zu bekommen, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in München mit. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten meldete zuletzt, dass bei mehr als drei Vierteln der etwa 100 aufgeflogenen Betrugsversuche im Landkreis Lindau am Bodensee die Beschuldigten außerhalb Deutschlands wohnten. Warum sich Impfbetrüger aus Österreich und der Schweiz deutsche Apotheken als Ziele aussuchen, konnte der LKA-Sprecher ebenso wenig beantworten wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Kempten. Allerdings gebe es Hinweise auf einen Handel mit gefälschten Impfpässen aus Deutschland in die Nachbarländer. Bei Postsendungen und Kurierfahrten sei es schon “zu umfangreichen Sicherstellungen von gefälschten Impfnachweisen mit Eintragungen aus deutschen Impfzentren beziehungsweise Arztpraxen” gekommen, teilte das LKA mit. So wurden vergangene Woche in einer Lindauer Apotheke zwei Frauen mit Wohnsitz in Österreich beim Impfpassbetrug ertappt. Sie mussten Polizeiangaben zufolge eine Sicherheitsleistung “im vierstelligen Euro-Bereich” zahlen, bevor sie wieder nach Österreich ausreisen durften. Gegen die beiden wird nun wegen Urkundenfälschung ermittelt. Zwei Ärztinnen in Niederbayern stehen im Verdacht, in zahlreichen Fällen Impfbetrug begangen zu haben. Sie sollen bei Impfgegnern die Impfpässe gefälscht, anderen Patienten verdünnten Impfstoff verabreicht sowie nicht getätigte Impfungen abgerechnet haben, wie ein Sprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) sagt. Zwei Praxen und mehrere Wohnungen seien durchsucht worden.

Eine Auffrischimpfung mit dem Impfstoff von Astrazeneca hat nach Angaben des Herstellers auch eine Wirkung gegen die Omikron-Variante. Die Zahl der sich gegen Omikron richtenden Antikörper sei einen Monat nach einer Booster-Impfung mit Astrazeneca auf einem ähnlichen Niveau wie deren Zahl nach einer zweiten Astrazeneca-Dosis gegen die Delta-Variante, wie der britisch-schwedische Pharmakonzern mitteilt. Die Anzahl der gegen die Omikron-Variante gerichteten Antikörper nahm der aktuellen Untersuchung zufolge nach einer Booster-Impfung mit Astrazeneca um das 2,7-Fache zu – verglichen mit dem Level vier Wochen nach der zweiten Astrazeneca-Impfdosis. Bei Biontech fiel die Auffrischimpfung allerdings deutlich stärker aus: Bei diesem Impfstoff nahm die Zahl der Omikron bekämpfenden Antikörper nach Herstellerangaben um das gut 34-Fache zu. Über Kreuzimpfungen gab es keine Aussagen. Aktuellen Einschätzungen der britischen Gesundheitsbehörde zufolge soll das Risiko, ins Krankenhaus eingeliefert werden zu müssen, bei der Omikron-Variante bis zu 70 Prozent niedriger sein als bei Delta. Aufgrund der extrem hohen Übertragbarkeit könnten durch die Omikron-Welle jedoch trotzdem die Krankenhäuser überlastet werden. Die vorläufige Analyse zeige zudem, dass der schützende Effekt einer Booster-Impfung nach etwa zehn Wochen beginne nachzulassen. Die Experten warnen jedoch vor voreiligen Schlussfolgerungen. Trotz Vorweihnachtsstress haben sich noch einmal mehr als eine Million Menschen eine Impfung gegen das Coronavirus verabreichen lassen. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) liegt die Zahl für den gestrigen Mittwoch bei 1.041.000, davon waren 847.000 Impfungen sogenannte Booster zum Auffrischen des Impfschutzes. Der bisherige Rekord wurde am 15. Dezember mit 1,6 Millionen Dosen erzielt. Bei den Impfquoten für bereits “Geboosterte” liegt das Saarland mit 41,4 Prozent im Ländervergleich vorn vor Nordrhein-Westfalen mit 38,0 Prozent. Das Schlusslicht ist Sachsen, wo erst 27,9 Prozent der Bürger eine Auffrischungsimpfung bekommen haben. Bundesweit liegt die Quote bei 35,0 Prozent. Drei Impfungen mit dem chinesischen Vakzin Sinovac schützen nach einer Studie nur ungenügend vor der Omikron-Variante.Auch das Boostern bewirkt demnach nicht die Bildung ausreichender Mengen von Antikörpern. Dies geht aus einer Untersuchung von Forschern aus Hongkong hervor. Ihre Analyse ergibt, dass der Impfstoff von Pfizer-Biontech wirksamer ist: Die dritte Dosis führt demnach im Gegensatz zu Sinovac zu “schützenden Mengen” von Antikörpern.

Beim Brand in einer Covid-19-Klinik in der südrussischen Stadt Astrachan sind einem Medienbericht zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen. Das meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen Insider des Katastrophenschutzes. Das russische Katastrophenschutzministerium teilte mit, es gebe Opfer, nannte aber keine Details. In der Klinik werden Patienten behandelt, die infolge einer Corona-Infektion an Covid-19 erkrankt sind. Die Corona-Zahlen in Spanien steigen weiter stark an. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das Gesundheitsministerium in Madrid am Donnerstagabend mit 563 an. Das waren fast 80 mehr als am Vortag. Die Inzidenz liegt damit inzwischen rund doppelt so hoch wie in Deutschland. Da jedoch fast 80 Prozent aller Bürger eine Grundimmunisierung durch eine zweifache oder im Falle von Johnson&Johnson einmalige Impfung erhalten haben und auch die Drittimpfungen relativ weit fortgeschritten sind, ist die Lage in den Krankenhäusern noch weniger dramatisch als in Deutschland. Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen wurde mit 1515 angegeben. Sie belegten damit gut 16 Prozent der Kapazitäten in diesem Bereich. Die regionalen Unterschiede waren aber groß. Während in der Extremadura nur gut zwei Prozent der Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt waren, waren es in Katalonien 32 Prozent. Binnen eines Tages wurden 82 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona registriert. Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante führt Katalonien als erste spanische Region kurz vor Weihnachten wieder eine nächtliche Ausgangssperre ein. Diese gilt bereits ab Freitagnacht zwischen 01.00 Uhr und 06.00 Uhr in allen Städten mit über 10.000 Einwohnern, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz bei über 250 Infektionsfällen pro 100.000 Einwohner liegt. Kataloniens Oberstes Gericht hatte die Maßnahme zuvor ausdrücklich genehmigt. Sie trifft auf fast alle Städte zu. Zudem müssen Kataloniens Diskotheken wieder schließen, Restaurants dürfen nur die Hälfte der Gäste bewirten, die Auslastung von Fitnessstudios und Theatern wird auf 70 Prozent begrenzt. Die neuen Schutzmaßnahmen gelten zunächst für eine Frist von 15 Tagen. In Spanien sind rund 80 Prozent der 47 Millionen Einwohner geimpft. In Italien haben die Gesundheitsbehörden mit rund 44.600 Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchstwert seit Pandemie-Beginn verzeichnet. Knapp 170 Menschen starben mit dem Virus, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Zuletzt hatten die Behörden am 13. November 2020 mit knapp 41.000 den höchsten Wert bei den Neuinfektionen registriert. Allerdings wurden in den vergangenen Tagen vor Weihnachten viel mehr Corona-Tests gemacht. Am heutigen Donnerstag sind es dem Ministerium zufolge mehr als 900.000. Der Anteil der positiven Fälle darunter schwankt in den zurückliegenden sieben Tagen zwischen 3,6 Prozent und 4,9 Prozent. Angesichts zunehmender Neuinfektionen wird in Italien das Tragen von Masken im Freien wieder Pflicht. Dies kündigt Gesundheitsminister Roberto Speranza an. Einen konkreten Zeitpunkt für den Beginn der neuen Maßnahme nennt er aber nicht. Zugleich beschließt die Regierung weitere Beschränkungen. Während im Freien zumindest medizinische Masken getragen werden sollen, werden in Innenräumen wie Kinos, Theatern oder im öffentlichen Nahverkehr FFP2-Masken vorgeschrieben. Öffentliche Großveranstaltungen werden bis Ende Januar verboten, Diskotheken und ähnliche Einrichtungen geschlossen. Nach den ersten bekannt gewordenen Fällen der Omikron-Variante des Coronavirus hat Maltas Regierung öffentliche Veranstaltungen beschränkt. Ab Montag müssten unter anderem Gaststätten, Kinos oder Fitnessstudios um 1.00 Uhr nachts schließen, teilt Gesundheitsminister Chris Fearne mit. Zu Sportveranstaltungen seien keine Zuschauer mehr zugelassen und Steh-Veranstaltungen seien verboten. Von der Regelung ausgenommen sind demnach Hochzeiten und Beerdigungen. Ab dem 17. Januar 2022 haben außerdem nur noch gegen Corona Geimpfte Zugang zu Bars, Restaurants, Fitnessstudios, Kinos oder zu Sport-Events. Das kleinste EU-Land verzeichnete zuletzt stark steigende Corona-Neuinfektionen und am heutigen Donnerstag mit 733 Fällen binnen eines Tages ein Hoch. Die Zahl der Corona-Patienten im Krankenhaus ist jedoch weitaus niedriger verglichen mit Höchstwerten im Frühling. Die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante hat in Großbritannien die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut auf einen Höchststand ansteigen lassen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 119.789 neue Fälle gemeldet, wie die Behörden mitteilen. Das sind nochmals deutlich mehr als am Vortag, als erstmals die Schwelle von 100.000 Fällen binnen eines Tages überschritten wurde. Die britische Statistikbehörde, die regelmäßig Tests in einer zufällig ausgewählten, repräsentativen Stichprobe durchführt, schätzt, dass allein in der Woche bis zum 16. Dezember in England mehr als 1,2 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert waren – das entspricht einer von 45 Personen. Bei der Einreise nach Dänemark muss man nach Weihnachten unabhängig vom Impfstatus im Besitz eines negativen Corona-Tests sein. Eine breite Mehrheit des Epidemieausschusses des dänischen Parlaments segnet einen entsprechenden Vorschlag der Regierung ab, den Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Vortag vorgelegt hat. Wie vom Ausschuss veröffentlichte Dokumente zeigen, gibt es eine ganze Reihe von Ausnahmen, unter anderem für Einwohner Schleswig-Holsteins, Dienstreisende, Kinder unter 15 Jahren und Personen, die sich in den vergangenen sechs Monaten nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt haben und inzwischen genesen sind. Die Testpflicht tritt am 27. Dezember in Kraft und gilt vorläufig bis zum 17. Januar. Sie bedeutet, dass Menschen ohne Wohnsitz in Dänemark vor der Einreise einen negativen Test vorgenommen haben müssen. Ein Antigentest darf bei der Ankunft höchstens 48 Stunden, ein PCR-Test maximal 72 Stunden alt sein. FrankreichsGesundheitsminister Olivier Veran gibt einen neuen Höchstwert bei Neuinfektionen bekannt. Es habe etwa 88.000 bestätigte Fällen gegeben, sagt er vor Reportern. “Die heutigen Zahlen sind nicht gut.” Vermutlich werde es bald Änderungen an den Corona-Vorschriften geben. Die Regierung in Athen hat angesichts der Gefahr einer Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus alle öffentlichen Feierlichkeiten der Städte zu Weihnachten und Silvester verboten. Das teilt der griechische Gesundheitsminister Thanos Plevris im Staatsrundfunk mit. Zudem wurde die Maskenpflicht überall wieder eingeführt. In Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln sind sogar Masken des Typs KN95 (oder deren Äquivalent) Pflicht. Alternativ können zwei einfache medizinische Masken oder Alltagsmasken aus Stoff übereinander getragen werden. Die Pflicht für Reisende nach Griechenland, vor Reiseantritt einen negativen Test vorzuzeigen, bleibt bestehen. Dabei darf ein PCR-Test nicht länger als 72 Stunden zurückliegen, ein Antigen-Schnelltest nicht länger als 24 Stunden. Zudem werde Reisenden nach ihrer Ankunft im Land eindringlich geraten, sowohl zwei wie vier Tage nach ihrer Ankunft einen Schnelltest zu machen, sagt der Gesundheitsminister weiter.

Aus Sorge vor einer Überlastung der Krankenhäuser wegen Omikron haben die US-Gesundheitsbehörden die Isolationsdauer für Gesundheitspersonal nach einer Corona-Infektion reduziert. Wer einen negativen Test und keine Symptome habe, könne nach sieben Tagen an den Arbeitsplatz zurückkehren, teilte die Gesundheitsbehörde CDC mit. Normalerweise empfiehlt die CDC eine Isolationsdauer von zehn Tagen. Unter Isolation versteht die CDC die Zeit nach einer bestätigten Infektion. “Unser Ziel ist es, das Gesundheitspersonal und die Patienten zu schützen und eine übermäßige Belastung unserer Gesundheitseinrichtungen zu vermeiden”, sagte CDC-Chefin Rochelle Walensky. Beschäftigte im Gesundheitswesen, die alle empfohlenen Corona-Impfdosen erhalten hätten, müssten nach einer Hochrisikoexposition außerdem nicht zu Hause in Quarantäne bleiben. Diese Leitlinien gelten nur für das Gesundheitspersonal. Experten kritisieren die Maßnahmen von US-Präsident Joe Biden zur Eindämmung der Virus-Krise. “Leider kommt es zu spät und wird angesichts des erwarteten Omikron-Tsunamis nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein”, sagt die Epidemiologin Anne Rimoin. So würden die Haushalte viel mehr Tests benötigen als jetzt zur Verfügung gestellt würden. Der Gesundheitsexperte Gregg Gonsalves von der Yale University erklärt, die Regierung gehe den Weg des geringsten Widerstands, weil die Bevölkerung die Einschränkungen satt habe. Sie wüssten, dass jede Forderung nach schärferen Maßnahmen von den Republikanern lautstark kritisiert werden würde. In Australien werden ab Jahresbeginn die Intervalle zwischen der Covid-Zweitimpfung und dem Booster verkürzt. Gesundheitsminister Greg Hunt sagte, dass die Bürger ihre Booster-Impfung gegen das Coronavirus ab 4. Januar schon vier Monate nach der Zweitimpfung erhalten dürften. Und ab Ende Januar soll dieses Intervall auf drei Monate gesenkt werden, wie die Immunisierungs-Beraterkommission mitteilte. Aktuell kann der Booster erst nach fünf Monaten verabreicht werden. Mit diesen Änderungen erhöht sich die Zahl der Australier, die eine Booster-Impfung beanspruchen können, von aktuell 3,2 Millionen auf 7,5 Millionen zu Jahresbeginn. Mit der erneuten Intervall-Verkürzung stiege diese Zahl nach Hunts Angaben Ende Januar auf 16 Millionen. Um die Pandemie zu überwinden, beschließt Ecuador eine allgemeine Impfpflicht – und das weltweit bisher einzigartig für alle Einwohner ab fünf Jahren. Ausnahmen solle es nur für Menschen geben, bei denen nachweislich gesundheitliche Gründe gegen eine Impfung sprechen. Bereits eine Impfpflicht für die gesamte erwachsene Bevölkerung eines Landes ist weltweit selten. Unter anderem wurde sie in den autokratisch regierten zentralasiatischen Ländern Tadschikistan und Turkmenistan verhängt. In Europa hat Österreich eine allgemeine Impfpflicht ab Februar kommenden Jahres angekündigt. Auf dem afrikanischen Kontinent breitet sich die neue Coronavirus-Variante Omikron zunehmend schneller aus. “Bis heute haben 22 Länder die Existenz der Omikron-Variante nachgewiesen. Omikron verbreitet sich sehr schnell”, sagt John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC). Rund einen Monat nachdem Südafrika die Entdeckung der neuen Variante bekannt gab, stehen nun auch Staaten wie Ägypten, Togo, Marokko, Kenia, Mauritius oder Burkina Faso auf der Liste. 22 Länder entsprechen etwa einem guten Drittel der Staaten auf dem Kontinent.

Beitragsfoto © CDC (Pexels)

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