NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDXCVIII)

Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 44.927 Neuinfektionen gemeldet. Das sind 11.750 Fälle weniger als am vergangenen Donnerstag. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 280,3 von 289,0 am Vortag. 425 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Vor einer Woche zählte das RKI 522 Verstorbene. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,81 angegeben (Vortag: 0,81). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 4474 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2612 davon werden invasiv beatmet.

Bremen meldet so viele Neuinfektionen wie noch nie seit Beginn der Pandemie.Binnen eines Tages kamen dort 442 neue Corona-Fälle hinzu. Gestern hatte Hamburg mit 1336 Neuinfektionen einen neuen Tageshöchstwert erreicht, heute sank die Zahl auf 1211. Von allen Bundesländern die meisten Neuinfektionen registrierte mit 7169 Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern mit 6237. Fürs Oberbergische gelten weiter strenge Regeln für Gottesdienste: Der Kreis hat die entsprechende Allgemeinverfügung jetzt auch mit Blick auf Omikron bis einschließlich 12. Januar verlängert. Es gilt 3G und Maskenpflicht, auch am Platz. Außerdem rät der Kreis auch Geimpften und Genesenen sich vor dem Gottesdienst zu testen. Der Kreis ist den Interessen der Kirchen ein Stück entgegengekommen: Wer etwas vorträgt, darf die Maske abnehmen, und zwar dann, wenn der Vortrag mit Maske nicht möglich ist – zum Beispiel bei Chören oder Musikern. Sie müssen dann aber einen Mindestabstand von anderthalb Metern zum Publikum halten.

Rund 3000 Gegner der Corona-Maßnahmen haben am Abend in München demonstriert. Auf der Ludwigstraße und im Viertel rund um Siegestor und Universität versuchten nach Polizeiangaben rund 500 Beamte, die sogenannten Spaziergänge zu unterbinden. Der Autoverkehr auf der Ludwigstraße sei zweitweise gestoppt worden, weil die Demonstranten auf der Fahrbahn liefen, sagt eine Polizeisprecherin.

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner von der Linken hält den bisher angepeilten Termin für die nächsten Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Pandemie am 7. Januar für zu spät. “Das Problem ist: Um weitere Maßnahmen zu treffen, braucht man das Feststellen der epidemischen Notlage auf Bundesebene und das müsste dann relativ schnell passieren”, sagt Werner. “Im Moment gehe ich davon aus, dass der Zeitpunkt zu spät ist”, fügt sie hinzu. Die 52-Jährige betont, dass mit der zunehmenden Verbreitung der Omikron-Variante stärker auf eine Kontaktminimierung gesetzt werden müsse. “Und da werden auch andere Bereiche in den Blick genommen werden müssen”, sagt Werner. Als Beispiel nennt sie Ausgangsbeschränkungen, die einige Länder nach dem derzeit geltenden Bundesinfektionsschutzgesetz nicht einführen dürften. Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek blickt mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2021 zurück – und sorgt sich um die Motivation, 2022 die Pandemie weiter zu bekämpfen. Man habe auf der einen Seite viele neue Erkenntnisse über das Virus gewonnen, sagt die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt. Trotzdem lief das Jahr schlechter als Ciesek an Weihnachten 2020 erwartet hätte. Anfang 2021 war sie davon ausgegangen, dass der Beginn der Impfungen das Ende der Pandemie einläutet. “Ich hätte nicht gedacht, dass sich so viele Menschen nicht impfen lassen”, sagt die Virologin heute. Ob 2022 besser wird? “Mein Eindruck ist es, dass viele Menschen keine Motivation mehr haben, sich weiter mit der Pandemie zu beschäftigen.” In Brandenburg gelten für Geimpfte und Genesene vom kommenden Montag an schärfere Corona-Regeln. Dann sind private Treffen für sie drinnen wie draußen nur mit bis zu zehn Menschen erlaubt. Das beschloss das Kabinett, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Die neue Beschränkung gilt zunächst bis zum 19. Januar. Bund und Länder hatten am Dienstag vereinbart, dass die Kontaktbeschränkung spätestens ab 28. Dezember, also ab kommenden Dienstag, greifen soll. Angesichts der sich abzeichnenden Omikron-Welle schließt auch Bundeskanzler Olaf Scholz einen erneuten Lockdown aufgrund der Pandemie nicht aus. Der Kanzler sei “grundsätzlich auf einer Linie” mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach, sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Lauterbach hatte sich zuvor zuversichtlich hinsichtlich einer raschen Wirkung der jüngst beschlossenen Corona-Maßnahmen gezeigt. Zugleich forderte er eine Diskussion über einen “harten Lockdown”, sollte sich das Infektionsgeschehen anders entwickeln. Die Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron hat auch den Bundestag erreicht. An der konstituierenden Sitzung des Verteidigungsausschusses haben nach Angaben aus dem Gremium zwei Abgeordnete mit einer zu diesem Zeitpunkt nicht erkannten Covid-19-Infektion teilgenommen, darunter die beiden Varianten Delta und Omikron. Das Sekretariat des Ausschusses wies die Abgeordneten danach in einem Schreiben darauf hin, dass “eine Infektion mit dem Omikron-Virus bekanntgegeben wurde”. In der Folge zeigte die Warn-App bei zahlreichen Verteidigungspolitikern auch eine rote Warnung. Die Politiker hatten bei der Sitzung am vergangenen Mittwoch Masken getragen, legen diese aber üblicherweise bei Redebeiträgen ab.

Der Corona-Impfstoff von Novavax bietet nach Angaben des Pharmaunternehmens einen wirksamen Schutz gegen die Omikron-Variante.Das Vakzin rufe eine wirksame Immunreaktion gegen die Variante hervor, eine zusätzliche Auffrischungsimpfung erhöhe die Immunantwort, teilt das Unternehmen nach ersten Daten einer laufenden Studie zur Wirksamkeit des Impfstoffs bei Jugendlichen und als Booster mit. Die Verbandschefin der Amtsärzte, Ute Teichert, geht davon aus, dass es über die Feiertage und zwischen den Jahren bei den offiziell gemeldeten Corona-Zahlen zu einer Untererfassung kommen könnte. “Verlässlich dürften die Zahlen erst wieder Anfang Januar sein.” Das erschwere die Beurteilung der Lage in Deutschland, sagt Teichert, die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) ist. Momentan sinken die Infektionszahlen in Deutschland. Experten gehen aber davon aus, dass Omikron die Lage wieder verschärfen könnte. Die Befürchtung ist nun, dass dieser Effekt in den Meldezahlen nicht zeitnah sichtbar wird. Die Corona-Lage in Deutschland wird dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge über die Feiertage und den Jahreswechsel unvollständig in Meldedaten abgebildet. Dies sei etwa durch Urlaube, geschlossene Arztpraxen, weniger Tests am Arbeitsplatz, in Schulen sowie Kitas und entsprechend auch weniger Erreger-Nachweise zu erklären, sagt Lothar Wieler. Trotzdem sei klar, was zu tun ist: Neben dem Impfen sei das Reduzieren von Kontakten entscheidend. Wieler appelliert an die Menschen, Weihnachten im kleinen Kreis zu verbringen. Eine neue Studie aus Südafrika deutet darauf hin, dass Omikron weniger krank machen könnte als die Delta-Variante des Coronavirus. Ein Forscherteam aus Großbritannien war in Laborversuchen zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Experten mahnen jedoch vor vorschnellen Schlüssen. “Aktuell erscheinen mir die Daten zur Krankheitsschwere von Omikron noch etwas zu dünn, um daraus allgemeingültige Aussagen zu treffen”, sagt die Infektiologin Isabella Eckerle von der Universität Genf. “Man muss auch bedenken, dass Südafrika eine junge Population hat, in den vorherigen Wellen bereits eine starke Übersterblichkeit entstand und die berichteten Fälle vor allem junge Menschen mit Impfdurchbrüchen waren”, sagt sie. “Auch zirkulierte in Südafrika vermehrt die Beta-Variante, sodass wahrscheinlich ein anderer immunologischer Hintergrund herrscht als bei uns.” Ähnlich äußert sich Björn Meyer, Leiter der Arbeitsgruppen Virusevolution der Universität Magdeburg. Es gebe große Unterschiede zwischen Südafrika und Deutschland. Südafrika habe viele schwere Wellen erlebt, die Bevölkerung sei im Durchschnitt sehr viel jünger. “Es bleibt somit abzuwarten.” Zum Jahresende sollen die Impfungen gegen Corona in NRW nicht abreißen. In vielen kommunalen Impfzentren sollen sie zwischen den Feiertagen angeboten werden. An Weihnachten gibt es einzelne Impfaktionen. Die Behörden raten, sich vorab über Öffnungszeiten und Termine zu informieren. An Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen haben die kommunalen Impfzentren zumeist geschlossen. In der Politik mehren sich parteiübergreifend die Stimmen für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU), sagte in den ARD-“Tagesthemen”, die Impflicht sei “unerlässlich” – “sonst kommen wir immer wieder in die Dauerschleife von Lockerung und Lockdown”. Zuspruch kam von SPD und Grünen. In der FDP regte sich jedoch Widerstand. Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hält es für einen Fehler, dass zu Beginn der Corona-Impfkampagne eine Impfpflicht ausgeschlossen wurde. “Auch ich persönlich habe das getan”, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er habe geglaubt, dass sich sehr viel mehr Menschen impfen lassen würden, als es bis heute tatsächlich der Fall sei. “Ich habe deshalb immer sehr überzeugt gesagt, es wird keine Impfpflicht kommen. Das war ein Fehler. Aber ich finde es wichtig, dass Politik auch dazulernen darf.” Definitive Aussagen nützten niemandem etwas: “Das schafft nur Enttäuschung, wenn Luftschlösser zerplatzen.” Der Anteil geimpfter Polizisten unterscheidet sich zwischen den Bundesländern stark. Das ergibt eine Umfrage des “Spiegel” bei mehreren Innenministerien, wie das Magazin mitteilt. Demnach sind in Nordrhein-Westfalen 96 Prozent mindestens zweifach gegen das Coronavirus geimpft. Das rheinland-pfälzische Innenministerium spricht von “einer weit überdurchschnittlichen Impfquote von über 90 Prozent” bei der Landespolizei. Deutlich niedriger liegt der Anteil in Ostdeutschland. Das Innenministerium in Sachsen-Anhalt nennt eine Impfquote von “knapp 80 Prozent” bei den Polizeivollzugsbeamten. Das sächsische Innenministerium schätzt die Impfquote innerhalb der Polizei auf “etwa 70 Prozent”. Wegen einer fehlenden gesetzlichen Grundlage könne der Anteil nicht exakt erhoben werden, teilte das Ministerium laut “Spiegel” mit. Bei der Bundespolizei ist die Rede von einer Impfquote von rund 85 Prozent unter den mehr als 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die geplante Corona-Impfkampagne in Apotheken wird nach Einschätzung des Branchenverbands vermutlich erst in mehreren Wochen voll anlaufen.Apotheken, die schon an Modellprojekten für die Grippeschutzimpfungen beteiligt waren, könnten vielleicht Anfang Januar beginnen, sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Gabriele Regina Overwiening, der “Süddeutschen Zeitung” “Bei allen anderen Apotheken wird es wohl noch länger dauern – bis Mitte, Ende Januar. In größerem Stil wohl erst von Februar an.” Etwa die Hälfte der gut 18 700 Apotheken in Deutschland wolle sich beteiligen. Deutschland steht nach Angaben des Leiters des Corona-Krisenstabes der Bundesregierung, Generalmajor Carsten Breuer, unmittelbar vor dem Erreichen des selbstgesteckten 30-Millionen-Ziels bei den Corona-Impfungen bis Ende des Jahres. Am heutigen Mittwoch seien seit Mitte November mehr als 28 Millionen Impfungen verabreicht worden, sagt Breuer. “Wir sind knapp vor dem eigentlichen Ziel.” Deutschland hat 80 Millionen Dosen eines Omikron-spezifischen Impfstoffs bei Biontech bestellt. Er rechne mit der Lieferung im April oder Mai damit, sagt Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Zusätzlich werde aber auch Moderna-Impfstoff bestellt. Man müsse davon ausgehen, dass im Kampf gegen das Virus eine vierte Impfung nötig sein werde. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach spricht sich für eine Impfpflicht aus. “Ohne eine Impfpflicht kann ich eine dauerhafte Bewältigung immer wieder neu vorkommender Wellen nicht sehen”, sagt Lauterbach auf der Bundespressekonferenz. Er würde einem Antrag auf Impfpflicht “sicherlich” zustimmen oder vielleicht sogar an einem Antrag mitwirken. Er begrüße, dass sich der deutsche Ethikrat grundsätzlich für die Prüfung einer solchen Impfpflicht ausspreche und dieser offen gegenüber stehe. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach liegen noch keine Erkenntnisse darüber vor, wie lange eine Booster-Impfung vor der Ansteckung mit der Omikron-Variante schützt. “Wir als Wissenschaftler – ich bin ja auch einer – gehen deshalb davon aus, dass die vierte Impfung notwendig sein wird”, sagt Lauterbach. “Die Omikron-Welle lässt sich nicht mehr verhindern und wird in Deutschland ankommen”, sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei einer Pressekonferenz zur Corona-Lage. Wirksamstes Mittel zur Eindämmung sei nach wie vor die Booster-Kampagne. Bereits eine Woche nach der Injektion zeige die Booster-Impfung eine deutliche Wirkung, schütze zu 90 Prozent vor einer schweren Erkrankung, so Lauterbach. Er gehe davon aus, dass ein Booster auch bei Omikron-Infektionen gegen schwere Verläufe schützt. Ziel sei, 60 Millionen Deutsche zu boostern. Dafür stehen insgesamt 30 Millionen Dosen des Herstellers Moderna sowie drei Millionen Dosen von Biontech und ab Januar vier Millionen Dosen des neu zugelassenen Impfstoffs Novavax zur Verfügung. Bislang darf Moderna wegen befürchteter Gesundheitsrisiken nur über 30-Jährigen verabreicht werden. Ob dieses Verbot für jüngere Altersgruppen weiter gelten soll, lässt Lauterbach momentan von der STIKO prüfen. Das Impftempo scheint kurz vor Weihnachten an Schwung zu verlieren. Im Wochenverlauf zieht die tägliche Impfleistung zwar wieder an, bleibt aber leicht unter dem Niveau von Dienstag vergangener Woche. Im Lauf des gestrigen Tages wurden laut RKI-Impfquoten-Monitoring bundesweit insgesamt 1.076.974 Impfdosen verabreicht. Davon entfielen 875.218 Impfdosen auf Booster-Impfungen. Die Impfquote der mindestens einmal Geimpften steigt von 73,5 auf 73,6 Prozent, die Quote der komplett Geimpften von 70,4 auf 70,5 Prozent. Die Booster-Quote steigt auf 33,8 Prozent. Insgesamt 28 Millionen Menschen in Deutschland haben bereits eine Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 erhalten. Die Zahl der Kinderimpfungen wächst: Bisher wurden in Deutschland 213.649 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren erstgeimpft. Allein gestern waren es laut RKI rund 38.800 Kinderimpfungen.

Noch bevor es in Deutschland soweit ist, werden Fußballspiele in Belgien als Geisterspiele ausgetragen. Der kommende Spieltag der Ersten Liga des Landes am Sonntag und Montag wird in leeren Stadien stattfinden, wie aus einer Regierungsentscheidung hervorgeht. Hintergrund sind Sorgen wegen der Ausbreitung der Corona-Variante Omikron. Sportwettkämpfe müssen ab dem 26. Dezember ohne Publikum stattfinden, sagt Premierminister Alexander De Croo. Dies gelte auch für Trainings sowohl drinnen als auch draußen. Angesichts einer Zunahme der Infektionszahlen wegen Omikron führt Spanien wieder eine Maskenpflicht im Freien ein. Der Schritt sei Teil eines neuen Maßnahmenpaketes, erklärt Ministerpräsident Pedro Sanchez vor Regionalchefs. Zuletzt stieg die Zahl der Neuinfektionen in Spanien auf einen Rekord von fast 50.000. In Großbritannien hat die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen erstmals die Schwelle von 100.000 überschritten. Es seien innerhalb von 24 Stunden 106.122 Ansteckungen registriert worden, teilt die Regierung in London mit. Hauptgrund für die regelrechte Explosion der Infektionszahlen im Königreich ist die Omikron-Variante des Coronavirus. Die französische Regierung rechnet mit mehr als 100.000 Corona-Infektionsfällen pro Tag zum Jahresende. Gesundheitsminister Olivier Véran führt dies auf die rasche Verbreitung der Omikron-Variante zurück. Omikron dürfte zwischen Weihnachten und Neujahr zur vorherrschenden Variante im Land werden, sagt Véran dem Sender BMF-TV. Am Dienstag wurden in Frankreich knapp 73.000 neue Infektionsfälle binnen eines Tages registriert, in den Tagen davor waren es durchschnittlich mehr als 54.000. Landesweit liege der Anteil der mit der Omikron-Variante Infizierten bei 20 Prozent und im Großraum Paris bei nahezu 35 Prozent, sagt Véran. In Russland steigt die Zahl der Corona-Toten nach offiziellen Angaben über die Marke von 300.000. Am Morgen wurden 1020 neue Todesfälle gemeldet. Damit sind laut Statistik der Regierung seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 nunmehr 300.269 Menschen mit dem Virus gestorben. Die Sterbezahlen des nationalen Statistikamtes lagen im Oktober allerdings deutlich über den Angaben der Regierung. Das flächenmäßig größte Land der Erde mit rund 146 Millionen Menschen beklagt seit Monaten hohe Corona-Todeszahlen. Russland verfügt über fünf eigene Corona-Impfstoffe, dennoch wollen sich viele Russen nicht immunisieren lassen. Knapp 48 Prozent der Menschen gelten laut Regierungsangaben als zweifach geimpft.

Nach einigen Dutzend Infektionen im chinesischen Xi’an sind massive Ausgangssperren für die 13 Millionen Bewohner der Metropole verhängt worden. Seit Mitternacht dürfen sie ihre Wohnungen nicht mehr verlassen, Ausnahmen sind kaum erlaubt. Jede Familie kann ein Mitglied bestimmen, das alle zwei Tage einkaufen gehen darf, wie die Stadtregierung in ihrem Erlass mitteilte. Die Behörden melden heute 63 lokale Infektionen. Der Ausbruch sei durch “importierte Fälle” ausgelöst worden, hieß es. Ob es sich bei dem Virus um die neue Omikron-Variante handelt, wurde nicht mitgeteilt. Mit rigiden Maßnahmen hat China, das eine Null-Covid-Politik verfolgt, das Virus weitgehend in den Griff bekommen. Reiche Länder sind mit ihren Auffrischimpfungen für alle nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wahrscheinlich für eine Verlängerung der Pandemie verantwortlich. Wären die dafür verwendeten Impfdosen an Gesundheitspersonal und gefährdete Menschen in ärmeren Ländern gegangen, hätten schon im September 40 Prozent der Menschen in allen Ländern geimpft werden können. Die WHO geht davon aus, dass bei einer globalen Impfrate von 40 Prozent in jedem Land die akute Phase der Pandemie beendet wäre. Stattdessen verpassten mehr als die Hälfte der WHO-Mitglieder das 40-Prozent-Ziel auch bis Ende des Jahres, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Die Zahl der neuen Infektionen in der südafrikanischen Provinz, in der die Omikron-Variante entdeckt wurde, sinkt. In Gauteng sei ein Rückgang der täglichen Fälle und positiver Tests zu verzeichnen, erklärt Michelle Groome vom nationalen Seucheninstitut NICD. “Wir haben den Eindruck, dass diese Entwicklung seit über einer Woche anhält und dass wir den Höhepunkt in Gauteng überschritten haben.” Gauteng zählt zu den Regionen, in denen Omikron weltweit zum ersten Mal erfasst wurde. Die von US-Präsident Joe Biden vorangetriebenen Impf- und Testvorschriften sind ein Fall für das Oberste Gericht des Landes. Der Supreme Court kündigte eine Anhörung dazu für den 7. Januar an. Bidens Regierung hatte eine Impf- oder Testpflicht für große Unternehmen und eine Impfpflicht für Beschäftigte des Gesundheitswesens erlassen. Republikanisch regierte Bundesstaaten, Unternehmen und religiöse Gruppen gehen juristisch dagegen vor. Die Prüfung der Anträge auf Aussetzung dieser Vorschriften sei nun bis zur mündlichen Verhandlung verschoben, so das Oberste Gericht. Medienberichten zufolge ist der baldige Termin für eine solche Anhörung ungewöhnlich. Er lasse darauf schließen, dass das Gericht in der Sache schnell entscheiden wolle. Die US-Arzneimittelaufsicht FDA erteilt eine Notfallzulassung für die Anti-Virus-Pille Paxlovid des Pharmakonzerns Pfizer. Früheren Angaben des Biontech-Partners zufolge zeigt die Tablette eine Wirksamkeit von fast 90 Prozent bei der Vorbeugung von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen bei Hochrisikopatienten. Es ist die erste derartige Tablette, die in den USA zugelassen wird. Nigeria vernichtet mehr als eine Million von westlichen Ländern gespendete Astrazeneca-Impfungen. Der Mangel an Impfstoffen habe das Land dazu gezwungen, die gespendeten Vakzine trotz ihrer kurzen Haltbarkeit anzunehmen, sagt der Direktor der National Primary Health Care Development Agency, Faisal Shuaib. Die Vernichtung der abgelaufenen Vakzine solle das Vertrauen der Nigerianer in das Impfprogramm des Landes stärken, so Shuaib. Zukünftig wolle Nigeria keine bald ablaufenden Impfstoff-Spenden mehr annehmen, sagt Gesundheitsminister Osagie Ehanire. Die Zahl der Antikörper sinkt nach einer Booster-Impfung gegen das Coronavirus nach Angaben eines israelischen Experten ähnlich wie nach der zweiten Dosis. “Es ist ein natürlicher Prozess, dass die Antikörper allmählich wieder weniger werden nach einer Impfung”, sagt Professor Ejal Leschem, Experte für Infektionskrankheiten. Erst innerhalb einiger Wochen werde man aber wissen, was das konkret für den Impfschutz bedeute. Denn dieser hängt nicht nur von Antikörpern ab, sondern etwa auch von sogenannten T-Zellen. Mit Ausbreitung der ansteckenderen Omikron-Variante auch in Israel werde man sehen, “ob es auch viele Fälle von Geimpften gibt, die erkranken”, sagt Leschem, der an der Universität Tel Aviv unterrichtet.

Beitragsfoto © blende12 (Pixabay)

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