NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDLIII)

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut deutlich angestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 183,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 169,95 gelegen, vor einer Woche bei 145,1 (Vormonat: 62,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 34.002 Corona-Neuinfektionen. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 37.120 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Vor einer Woche hatte der Wert bei 21.543 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 142 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 90 Todesfälle. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,11 angegeben (Vortag: 1,01). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2420 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1260 davon werden invasiv beatmet. 3155 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen rechnet Gesundheitsminister Jens Spahn mit immer mehr Intensivpatienten in den kommenden Wochen. Etwa 0,8 Prozent der Neuinfizierten würden auf den Intensivstationen behandlungsbedürftig. In der Regel trete dies nach 10 bis 14 Tagen ein. “Wenn wir heute knapp 40.000 Neuinfizierte haben, dann werden in einigen Tagen von ihnen 350 bis 400 dann neu aufgenommen werden auf den Intensivstationen”, so Spahn. “Das zeigt eben, dass es noch einige Wochen sind, die so oder so sehr, sehr schwierige sind.” Es gebe bereits erste Regionen in Deutschland, aus denen Covid-19-Patienten wegen voller Intensivstationen verlegt werden müssten. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow warnt eindringlich vor einer Verschärfung der Corona-Lage und einer Überlastung der Krankenhäuser in seinem Bundesland. “Wir werden in den nächsten Tagen an die Situation kommen, dass wir nicht mehr genügend Intensivbetten haben”, sagt der Linken-Politiker im ZDF. “Wir haben eine Pandemie der Ungeimpften. Und wir werden niemandem mehr garantieren können, der ungeimpft ins Krankenhaus kommt, dass er überhaupt noch in Thüringen behandelt wird.” Man könne zwar garantieren, dass man behandelt werde und jeder Mensch, der Hilfe brauche, werde Hilfe bekommen. “Aber er wird sie nicht mehr dann in Thüringer Krankenhäusern bekommen können.”

Sachsen verzeichnet laut Robert-Koch-Institut (RKI) eine Inzidenz von 415,8 und hat Thüringen (406,0) damit beim Fallaufkommen überholt. Gestern lag die Inzidenz in Sachsen laut RKI noch bei 385,7 und in Thüringen bei 386,9. Die beiden Bundesländer liegen beim Fallaufkommen weit vorne. Bayern folgt laut RKI mit einer Inzidenz von 284,0 und für Baden-Württemberg meldet das RKI 211,2. 320 Regionen in Deutschland verzeichnen laut Robert-Koch-Institut (RKI) eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 100. Die Anzahl an Regionen, die diese Marke überschritten haben, hat sich damit innerhalb eines Monats versechsfacht. Vor einem Monat waren es noch 48 Regionen. Die am stärksten betroffenen Regionen liegen laut RKI-Zahlen im Osten und im Süden. Im Kreisvergleich meldet Rottal-Inn in Bayern derzeit die höchste Inzidenz (770,1). Sonneberg in Thüringen verzeichnet eine Inzidenz von 764,3 und Mühldorf am Inn 737,4.

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier kritisiert die von den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP geplante Beendigung der epidemischen Notlage und fordert eine Ministerpräsidentenkonferenz mit dem mutmaßlich nächsten Bundeskanzler Olaf Scholz. “Die neue Koalition hat ja verkündet, dass sie die epidemische Notlage nicht verlängern will”, sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zufolge. Daher brauche man eine Ministerpräsdentenkonferenz, bei der man sich abstimmen und Möglichkeiten erörtern solle über notwendige Maßnahmen auch nach dem 24. November.

In ganz Sachsen gilt ab Montag die 2G-Regel. Zu Innenräumen von Gaststätten sowie zu anderen Veranstaltungen in Innenbereichen haben damit nur noch Geimpfte und Genesene Zugang, wie Sozialministerin Petra Köpping sagt. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer warnt davor, dass es ohne schnelles Handeln in der Pandemie eine neue Lockdown-Debatte geben wird.“Wir wissen doch, dass wir in zehn Tagen in manchen Krankenhäusern ein absolutes ‘Land unter’ haben”, sagt der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. “Wir haben keine Zeit. Wenn wir uns jetzt zu viel Zeit lassen, endet das wie im vergangenen Jahr mit einem Lockdown.” Kretschmer fordert als Bund-Länder-Beschluss, wieder kostenlose Tests einzuführen, Wirtschaftshilfen bis 2022 zu verlängern und Krankenhäusern zu helfen, damit sie mehr Patienten aufnehmen können. Ansonsten “kommen wir genau zu diesen Einschränkungen, die wir jetzt noch verhindern können”. Der Vizechef des Deutschen Ethikrats, Julian Nida-Rümelin, hält die 2G-Regel, die nur Geimpften oder Genesenen Zugang zu bestimmten Bereichen erlaubt, für hoch problematisch. Das sagt er in einem Podcast des “Kölner Stadt-Anzeigers” und des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Die Politik habe sich in eine Sackgasse manövriert und versuche nun, aus ihr herauszukommen, indem sie den Druck auf die Nicht-Geimpften immer stärker erhöhe. “Jetzt durch Ausschluss aus sozialen, kulturellen oder ökonomischen Aktivitäten die Nicht-Impfwilligen zu zwingen, sich impfen zu lassen, führt zu einem Anti-Impf-Heroismus, bei dem die Menschen stolz darauf sind, dass sie Widerstand leisten”, warnt Nida-Rümelin. Wie von der Stadt angekündigt wird es zum Start der Karnevalssaison am 11.11. in Köln strenge Regeln geben: In Teilen der bei Karnevalisten beliebten Altstadt und im sogenannten “Kwartier Latäng” darf man sich nur geimpft, genesen oder mit PCR- beziehungsweise tagesaktuellem Schnelltest (3G+) aufhalten. Bollerwagen für Alkohol oder Musik sind verboten. Vor der Bühne auf dem Heumarkt gilt sogar die 2G-Regel. Die Stadt hat in Absprache mit dem Gesundheitsministerium eine Allgemeinverfügung erlassen. Sie legt auch die örtlichen Grenzen der besagten Regelungen fest. Besucher sollen beim Zutritt zu den Bereichen kontrolliert werden. Anwohner sind ausgenommen. In Sachsen-Anhalt sollen künftig in der Regel nur noch positiv getestete Schüler in Quarantäne geschickt werden – und keine Kontaktpersonen mehr. Darauf haben sich die Gesundheitsämter und das Gesundheitsministerium verständigt, wie eine Ministeriumssprecherin bestätigt. Gegebenenfalls sollten auch die Geschwisterkinder isoliert werden, die die gleiche Einrichtung besuchen. Zugleich sollte die Schule für mehr Tests als die üblichen zwei pro Woche sorgen sowie eine vorübergehende Maskenpflicht auch im Unterricht. Patientenschützer fordern angesichts rasant steigender Corona-Inzidenzen ein Anrecht der Bürger auf kostenlose medizinische Kontrolle ihrer Immunität gegen das Virus. “Ein gesetzlicher Anspruch für alle Versicherten zur Überprüfung des Immunstatus ist überfällig”, sagt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Derzeit würden die dafür notwendige Blutuntersuchung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen, kritisiert er. Das Angebot einer kostenlose Prüfung der Immunität gegen den Corona-Erreger könne jedoch eine Möglichkeit sein, um Impfskeptiker von einer Impfung zu überzeugen. Nach einem großen Corona-Ausbruch unter Schülern, die im Sommer an Ferienspielen in Bielefeld teilgenommen haben, ermittelt die Polizei nun gegen eine Mutter. Es gehe um den Verdacht einer Straftat nach dem Infektionsschutzgesetz, sagt eine Polizeisprecherin. Demnach soll die 30-Jährige ihr Kind zu dem Ferienangebot geschickt haben, obwohl sie wusste, dass sie mit dem Coronavirus infiziert war. Als am nächsten Tag auch der Corona-Test des Kindes positiv ausfiel, wurden die Ferienspiele abgebrochen. Doch inzwischen hatten sich Dutzende Teilnehmer angesteckt. Insgesamt mussten nach Medienberichten fast 100 Kinder und Betreuer in Quarantäne. Mit Sorge blicken Pflegeheime in Brandenburg auf die kalte Jahreszeit – und steigende Corona-Zahlen. Da auch Geimpfte mit dem Virus infiziert sein können, geben nur Tests mehr Sicherheit. Doch die kosten Geld. “Der Pflegerettungsschirm des Bundes läuft Ende des Jahres aus. Bis dahin bleibt nicht mehr viel Zeit. Wir fordern von der Politik, die Regelung bis mindestens März 2022 zu verlängern”, sagt AWO-Geschäftsführerin Anne Baaske. “Die Kostenfrage muss sichergestellt sein.” Zudem seien den Einrichtungsleitungen mit Blick auf Mitarbeiter, die sich nicht impfen lassen wollen, die Hände gebunden. “Es ist kein Kündigungsgrund”, sagt die Sprecherin des Arbeiter-Samariter-Bundes Brandenburg (ASB), Cindy Schönknecht. Momentan sei es der einzige Weg, die Kollegen über persönliche Gespräche zu erreichen. “Was bringt es uns, wenn sie zu Hause bleiben?”, so Schönknecht. Die Personalsituation sei eh schon eng. Das könne man sich in den Einrichtungen nicht leisten. “Die Nerven liegen blank. Jeder in den Einrichtungen hat Angst, dass wir dieselbe Situation wie letzten Winter bekommen.” Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, verlangt im Kampf gegen die steigenden Corona-Zahlen, in Pflegeheimen nur noch geimpftes oder genesenes Personal einzusetzen. “Wir erwarten von den Ländern, dass für die Beschäftigten in Pflegeheimen 2G eingeführt wird”, sagte Dedy dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Solange sich die Länder dazu nicht durchringen könnten, müsse es zumindest eine tägliche Testpflicht für ungeimpfte Beschäftigte geben. 

Der thüringische Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer warnt vor anhaltendender Radikalisierung der Corona-Leugner angesichts der angekündigten “Querdenker”-Proteste am Samstag in Leipzig. “Die vierte Welle, die Diskussion über Booster-Impfungen und Verschärfungen von Corona-Maßnahmen, wie die Ausweitung von 2G-Regelungen, können zu einem neuen Push für die Szene führen”, sagt Kramer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es sei durchaus vorstellbar, “dass die Teilnehmerzahlen dieser Demonstrationen jetzt noch mal ansteigen.” Die Gefährlichkeit der Szene habe sich immer wieder gezeigt, sagt Kramer, “besonders deutlich in Idar-Oberstein”. Auch Kommentare in den sozialen Medien zeigten eine sich weiter hochschaukelnde Radikalisierung.

Der Staatsrechtler Christian Pestalozza hält eine Impfpflicht für “unumgänglich”. Der emeritierte Professor sieht die grundrechtlichen Voraussetzungen erfüllt: “Die Maßnahme verfolgt ein legitimes Ziel, ist geeignet, erforderlich und zumutbar.” Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder macht Druck auf die Ständige Impfkommission (STIKO), weil sie Dritt-Impfungen gegen Corona erst für Menschen ab 70 Jahren empfiehlt. “Es würde helfen, wenn sich die Ständige Impfkommission zu einer allgemeinen Booster-Empfehlung durchringt”, sagte der CSU-Chef den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Eine Auffrischung muss für jeden möglich sein, der sie braucht und will.” Außerdem sollte sich der Ethikrat mit der Frage einer Impfpflicht für Pflegkräfte noch einmal grundlegend beschäftigen. Zugleich legte Söder einen Forderungskatalog für die nächste Ministerpräsidentenkonferenz vor. “Es braucht verpflichtend 3G am Arbeitsplatz in ganz Deutschland”, sagte er. Arbeitgeber müssten das Recht haben, zu fragen, ob die Angestellten geimpft oder getestet sind. “Die jetzige Situation des Datenschutzes ist nicht sachgerecht und erschwert die Corona-Bekämpfung.” Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat prominente Impfskeptiker wie den Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich und die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht kritisiert. “Zunächst einmal entscheidet das jeder selbst. Allerdings haben öffentliche Personen eine Vorbildwirkung und manche Argumente sind schon sehr seltsam – auch aus Sicht der Wissenschaft”, sagte der CSU-Chef der Funke Mediengruppe. “Es stimmt halt einfach nicht, dass es Langzeitfolgen bei Impfungen gibt. Dafür gibt es Langzeitwirkungen bei Corona. Statt sich über die Erfolge der Wissenschaft zu freuen, diskutieren manche leider an den Fakten vorbei. Das kann auf Dauer nicht gutgehen.” Auf die Nachfrage, ob er den stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger inzwischen von einer Impfung überzeugt habe, sagte Söder: “Daran arbeitet seine eigene Partei noch.” Der Hygieniker Dr. Georg-Christian Zinn will „das Undenkbare denken“ und regt nichts Geringeres als eine bundesweite Impfpflicht an. Da Deutschland “mit voller Kraft in den perfekten Sturm” segele, fordert der Mediziner nun radikale Corona-Maßnahmen. Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow ist nach eigenen Angaben nach seiner Auffrischungsimpfung gegen Corona mit Hasskommentaren überzogen worden. Er habe seine Booster-Impfung demonstrativ auf Twitter gestellt, um für das Impfen zu werben, sagt der Linken-Politiker. “Als ich es getwittert habe, Sie können das ja auf meinem Account mal nachgucken: 1200 Hasskommentare.” Einige dieser Kommentare habe er sich angeschaut. “Irgendwann kommt so ein innerer Punkt, wo Sie denken, selbst die Bedrohung, die dabei mitkommt, stumpft bei mir mittlerweile ab, weil ich denke: Warum verweigert man sich seiner eigenen Intelligenz”, sagt Ramelow. Teils fehle ihm die Kraft, noch gegen Skepsis und Verschwörungsglauben anzuargumentieren. Es gebe keinen Knopf, um Impfgegner umzustimmen. “Ich habe den Eindruck, dass ein Teil der Bevölkerung sich nicht mehr überzeugen lässt”, so Ramelow. Die Lieferfristen für Corona-Impfstoffe in Deutschland sollen von zwei auf eine Woche reduziert werden. Das Bundesgesundheitsministerium habe dazu entsprechende Verhandlungen mit dem Arzneimittelgroßhandel aufgenommen, sagt Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens. “Sowohl die Arztpraxen als auch die mobilen Teams können damit flexibler auf die Nachfrage reagieren und die Booster-Impfungen noch einmal beschleunigen.” Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, spricht sich dafür aus, dass Beschäftigte am Arbeitsplatz ihren Impfstatus freiwillig offenlegen.“Das trägt auch zur eigenen Sicherheit bei und ist auch ein solidarischer Beitrag für die Kolleginnen und Kollegen im Betrieb”, sagt Hoffmann dem SWR. Eine Auskunftspflicht lehnt er allerdings ab. Hoffmann drängt zudem auf mehr Tests in den Betrieben – für die die Arbeitgeber aufkommen müssten. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) in Thüringen hat die Schließung des Erfurter Impfzen­trums mit einer exquisiten Fete gefeiert. Das berichtet der “Spiegel”. Neben einem üppigen Speisen- und Getränke­angebot habe man sich auch bei der Unterhaltung nicht lumpen lassen: Zu den Showacts gehörte Jan Delay – Insider gehen von einem mittleren bis hohen fünfstelligen Betrag als Gage aus, wie es in dem Bericht heißt. Die Gesamtkosten für die Party, bei der 2G galt, beliefen sich demnach auf rund 195.000 Euro. Die Sieben-Tage-Inzidenz habe zu dem Zeitpunkt bei über 250 gelegen. Man habe durch die Veranstaltung zeigen können, dass mit einer Impfung Normalität wieder möglich sei, erklärt die KV. Neben Mitarbeitern von Impfstellen, Bundeswehrsoldaten, Fraktionsvorsitzenden, Landtagsabgeordneten und Oberbürgermeistern nahm auch Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner von den Linken teil. Angesichts der sich verschärfenden Corona-Lage haben sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern für Auffrischungsimpfungen für alle Altersgruppen ausgesprochen. Die Minister seien der Meinung, dass “vom Grundsatz” her sogenannte Booster-Impfungen nach sechs Monaten “für alle möglich sein sollen”, sagt Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek nach zweitägigen Beratungen im bayerischen Lindau. Er bezeichnete die Lage als “dramatisch, besorgniserregend und alles andere als entwarnend”. In Deutschland sind 67 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, wie aus aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Unter den über Zwölfjährigen sind es sogar 75 Prozent. Eine Booster-Impfung haben inzwischen drei Prozent der Deutschen erhalten. Am gestrigen Donnerstag wurden mehr als 160.000 der Auffrischungsspritzen verabreicht.

Angesichts steigender Corona-Zahlen hebt Island doch nicht wie geplant die auf der Insel verbliebenen Corona-Beschränkungen auf. Stattdessen werden mehrere Maßnahmen verschärft oder wiedereingeführt, darunter bereits ab Samstag die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, wenn kein Mindestabend von einem Meter eingehalten werden kann. Das teilte die isländische Regierung mit. Ab Mittwoch dürfen zudem nur noch 500 statt zuletzt 2000 Menschen bei Versammlungen und Veranstaltungen zusammenkommen, 1500 zumindest dann, wenn sie einen negativen Schnelltest machen lassen. Restaurants mit Alkoholausschank müssen zwei Stunden früher als derzeit und damit bereits um 23 Uhr schließen. All das soll zunächst für vier Wochen und somit bis zum 8. Dezember gelten. Das ukrainische Gesundheitsministerium verzeichnet so viele Corona-Tote binnen 24 Stunden wie noch nie. Innerhalb eines Tages starben demnach 793 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Der bisherige Tages-Höchstwert datiert auf den 26. Oktober, als 734 Corona-Todesfälle registriert wurden. Zudem meldet das Ministerium 25.063 Neuinfektionen. Insgesamt kommt die Ukraine mittlerweile auf 3,06 Millionen bestätigte Fälle und 71.635 Corona-Tote. Damit sich möglichst viele Menschen eine dritte Dosis als Booster-Impfung holen, erhöht Österreich auch den Druck auf bereits vollständig Geimpfte: Impfpässe werden künftig nur noch neun Monate lang nach der zweiten Teilimpfung gültig bleiben. In Österreich hat die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen fast den bisherigen Rekordwert erreicht. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben von Gesundheits- und Innenministerium 9388 neue Infektionen gemeldet. Der Höchstwert seit Beginn der Pandemie wurde vor etwa einem Jahr mit 9586 Fällen erreicht. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl entspräche dieses Niveau etwa 90.000 Infektionen in Deutschland. Die Lage in den Kliniken Österreichs hat sich binnen Tagesfrist allerdings nicht deutlich verändert. Die meisten Neuinfektion wurden im Bundesland Oberösterreich festgestellt, gefolgt von Niederösterreich und Wien. Die österreichische Bundesregierung will die Zügel für Ungeimpfte anziehen, wie der ORF berichtet. Bei einem Gipfel von Bund und Ländern könnten demnach am späten Nachmittag die Corona-Vorgaben verschärft werden. Im Raum stehe, dass schon jetzt landesweit eine weitgehende 2G-Regel eingeführt wird. In Russlandsteigen die Corona-Zahlen weiter kräftig an. Die Behörden melden binnen 24 Stunden 40.735 Neuinfektionen und 1192 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus. Die Regierung macht eine mangelnde Impfbereitschaft für die steigenden Zahlen verantwortlich und hat zur Virus-Eindämmung einen neuen Teil-Lockdown verhängt.

Costa Rica nimmt eine Impfung gegen das Coronavirus in die Liste der Pflichtimpfungen für Minderjährigen auf. Die Pflicht gelte für alle Kinder und Jugendlichen, die jünger als 18 Jahre alt sind, teilt das Gesundheitsministerium mit. In dem mittelamerikanischen Land haben bereits 73 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren mindestens eine Dosis eines der dort zugelassenen Impfstoffe erhalten. Ein Corona-Medikament des US-Konzerns Pfizer hat sich in einer Studie als sehr effektiv erwiesen. Das Risiko, wegen Corona ins Krankenhaus zu müssen oder zu sterben, habe sich durch die Einnahme des Mittels bei Erwachsenen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer ernsthaften Covid-19-Erkrankung um 89 Prozent verringert, teilt Pfizer mit. Den vorläufigen Ergebnissen zufolge ist die Pille damit wirksamer als das Medikament Molnupiravir von Merck, das in ähnlichen Tests das Risiko halbiert hatte. Die Studie mit rund 1200 Probanden sei vorzeitig beendet worden, erklärt Pfizer. Man werde die Daten nun bei der US-Arzneimittelbehörde FDA einreichen. Einen Antrag auf Notfallzulassung des Mittels hatte der Konzern schon im Oktober gestellt. US-Präsident Joe Bidenteilt mit, die USA hätten Millionen Einheiten des neues Medikament von Pfizer reserviert, obwohl es noch nicht offiziell zugelassen ist. Auch Großbritannien sichert sich erste Chargen der Arznei.

Beitragsfoto © KitzD66 (Pixabay)

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