Von Wuppertal ins Lager

Vor 80 Jahren, im Juni 1941, überfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion, und unmittelbar danach erschossen Angehörige von Wehrmacht, Polizei und Einsatzkommandos Tausende von Jüdinnen und Juden in den besetzten Gebieten, zum Beispiel in der Stadt Bialystok oder an der Schlucht von Baby Jar. Dort wurden am 29. und 30. September 1941 unter dem Kommando des aus dem bergischen Städtedreieck stammenden Architekten und SS-Offiziers Paul Blobel mehr als 33.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder erschossen. 

Daran gedachte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ebenso wie kürzlich an die ersten Deportationen jüdischer Familien aus dem „Reich“ in den „Osten”, die wenige Monate später, ab Oktober 1941, einsetzten. Diese Ereignisse gelten als der Beginn des Holocaust, dessen Ziele und Planung auf der „Wannsee-Konferenz“ im Januar 1942 nachträglich und bürokratisch festgelegt wurden.

Auch von Wuppertal aus wurden in vier Transporten über 800 Menschen in Ghettos verschleppt: Nach Lodz (Ghetto „Litzmannstadt“), Minsk, Izbica bei Lublin und Theresienstadt. 

An diese Transporte möchte die Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal in den nächsten Monaten zum jeweiligen Jahrestag erinnern. Deshalb laden wir Sie zu einem Vortrag morgen, Dienstag, 26. Oktober, 19 Uhr, in die Begegnungsstätte ein, in dem es um die Deportation der Juden nach Lodz geht. Am Mittwoch, den 10. November 2021, 19 Uhr erinnern wir an die Deportation nach Minsk. 

Beide Veranstaltungen sind Kooperationen mit dem Katholischen Bildungswerk Wuppertal/ Solingen/ Remscheid. Der Eintritt ist frei, wir bitten um Anmeldungen. Es gilt die G 2-Regel (geimpft oder genesen).

Zum Vormerken: Am Donnerstag, 18. November 2021, 19 Uhr, erinnern wir im Kino-Saal des Dortmunder U mit einer Lesung zeitgenössischer Texte durch Julia Wolff und Gregor Henze an den Vernichtungskrieg in der Sowjetunion. Dies ist eine Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in Dortmund. Hierzu fügen wir Ihnen einen Informationsflyer an.

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