In Deutschland steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 11.547 auf 4,27 Millionen, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um 76 auf 93.959 zu, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 62,3. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,92 angegeben (Vortag: 0.98). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1360 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, elf mehr als am Montag, 790 davon werden beatmet. Die Anzahl der hierzulande freien Intensivbetten geht deutlich zurück, auf aktuell 3864 – das sind 445 weniger als noch am Montag. Damit sind nun nur noch 15,4 Prozent der Intensivbetten frei, nach 17,2 Prozent am Vortag.
Unter den Landkreisen in Deutschland verzeichnet Traunstein mit einem Wert von 251,9 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz. Von den zehn Kreisen, die derzeit am stärksten betroffen sind, liegen sechs in Bayern.
Wissenschaftler schlagen in jüngster Zeit in mehreren Studien Alarm in Sachen psychischer Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen. Die Landesärztekammer Hessen hat nun einen “Runden Tisch” initiiert, um über Erfahrungen, Vorbeugung und Warnsignale zu sprechen. Mehrere Experten sprachen dabei in Frankfurt einen “Brennglaseffekt” der Pandemie an. “Wir stellen häufig fest, dass Symptome stärker ausgeprägt sind als vor Corona”, sagte die Kinder und Jugendpsychiaterin Martina Pitzer, Direktorin einer Fachklinik in Eltville. So habe es eine deutliche Zunahme von Essstörungen gegeben mit massiv untergewichtigen jungen Patienten, die in die Klinik gekommen seien. Bei etwa einem Drittel der jungen Menschen in Deutschland löst der Abbau der Corona-Maßnahmen mitunter Stress aus. Der Aussage “Ich fühle mich unter Druck gesetzt, viele Dinge zu unternehmen, wenn es wieder möglich ist” stimmten im September 34 Prozent der nach 1995 Geborenen zu. Das geht aus einer Sonderauswertung des Instituts für Generationenforschung hervor. Das private Institut fragt seit Beginn der Pandemie alle zwei Wochen mindestens 1500 repräsentativ ausgewählte Menschen, wie sie die Corona-Pandemie erleben. Im Mai hatten noch über die Hälfte der Befragten der Aussage zugestimmt.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) fordert ein Ende der Maskenpflicht an Grundschulen, hält sie an weiterführenden Schulen aber weiter für sinnvoll. “Je jünger die Kinder sind, desto geringer ist das Risiko, dass sie an Corona erkranken oder schwere Verläufe haben. An weiterführenden Schulen könnte man hingegen eher die Masken beibehalten”, sagte BVKJ-Sprecher Axel Gerschlauer der “Rheinischen Post”. 16-Jährige hätten beinahe dasselbe Risiko wie junge Erwachsene und seien durch Masken weniger beeinträchtigt. Der Präsident des Landkreistages, Reinhard Sager, plädiert für eine schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen. “Bund und Länder sollten einen Ausstiegspfad verabreden, der uns aus den pandemiebedingten Einschränkungen herausführt”, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. “Wir sind optimistisch, dass wir langsam, aber sicher aus der Pandemie herauswachsen werden. Dieses Signal sollte auch die Politik aussenden”, so Sager weiter.
Sachsen-Anhalts Verfassungsschützer beobachten eine verstärkte Einflussnahme von Rechtsextremisten bei Anti-Corona-Protesten. Mehrere rechtsextremistische Protagonisten und Organisationen hätten dazu aufgerufen, sich an Demonstrationen gegen staatliche Eindämmungsmaßnahmen zu beteiligen und so auch außerhalb der rechtsextremistischen Szene in der Öffentlichkeit Präsenz zu zeigen. Das geht aus dem Verfassungsschutzbericht für 2020 hervor. Seit Unterrichtsbeginn nach den Sommerferien werden Schulen in Niedersachsen immer wieder mit heftigen Angriffen von Eltern wegen der Corona-Maßnahmen konfrontiert. “Es geht um Einzelfälle, jeder ist allerdings einer zu viel”, sagt der Sprecher des Kultusministeriums in Hannover, Sebastian Schumacher. Eltern versuchten mit zweifelhaften Attesten eine Befreiung von der Präsenz-, Test- oder Maskenpflicht zu erwirken und drohten Schulleitungen mit Klagen. In Einzelfällen erhielten Schulleitungen und Lehrkräfte Drohmails oder würden persönlich beschimpft. Zahlen zu den Vorfällen nannte das Ministerium nicht. Ein mit Corona infizierter Mann hat am Wochenende im Patersdorfer Club „Tenne“ in Bayern mit rund 400 Menschen gefeiert, berichtet der BR. Es galt die 3G-Regel. Der Mann war ungeimpft, heißt es weiter. Zum Zeitpunkt seines Besuchs hätte er noch kein Ergebnis seines PCR-Tests vorliegen gehabt. Er habe sich am Freitag testen lassen, doch wegen einer Verzögerung hätte er am Samstagabend noch kein Testergebnis erhalten, er ging aber dennoch hin. Wie er trotzdem die Kontrolle vor Ort umgehen konnte, ist dem BR zufolge noch unklar. Erste Gäste hätten sich mittlerweile mit Krankheitssymptomen gemeldet. Das Landrats- und Gesundheitsamt des Kreises Regen ermittelt in dem Fall.
Die Mehrheit der Gastronomen in Hessen ermöglicht Geimpften, Genesenen und negativ Getesteten (3G) den Zutritt. Laut einer neuen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Hessen sprachen sich 64 Prozent von gut 600 befragten Betrieben gegen einen Zugang nur für Geimpfte und Genesene (2G) in der Pandemie aus. Lediglich 11 Prozent haben sich stattdessen für das 2G-Modell entschieden. Gut ein weiteres Viertel wechselt zwischen beiden Modellen. Gleichzeitig fordern 58 Prozent der Befragten, Abstände und Maskenpflicht in den Innenräumen beim 3G-Modell abzuschaffen. Bei Großveranstaltungen in Berlin gelten ab Sonntag keine Obergrenzen mehr für Besucherzahlen, wenn alle Teilnehmer gegen Corona geimpft oder genesen sind (2G). Das beschloss der Berliner Senat. Galt zuvor eine Obergrenze von 25.000 Menschen, so könnte nach den neuen Regeln etwa das Olympiastadion wieder komplett gefüllt werden – und die Teilnehmer müssten keine Maske tragen. Schon seit einiger Zeit gilt in Berlin, dass Betreiber etwa von Restaurants oder Veranstalter selbst entscheiden können, ob sie den Zutritt zu ihren Innenräumen Geimpften, Genesenen und Getesteten (3G) erlauben oder nur noch Geimpften und Genesenen (2G). Im Falle von 2G entfällt die Maskenpflicht. Ergänzend dazu beschloss nun der Senat, dass bei einer 2G-Veranstaltung auch Personal mit unmittelbarem Kundenkontakt geimpft oder genesen sein muss.
In der Ständigen Impfkommission (STIKO) gibt es große Zweifel an einer allgemeinen Empfehlung für Corona-Impfungen bei Kindern unter zwölf Jahren. Wenn der Impfstoff von Biontech/Pfizer durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA zugelassen sei, werde die STIKO nach Prüfung der Studiendaten über eine Empfehlung beraten. “Eine allgemeine Impfempfehlung für Kinder unter 12 Jahre halte ich aktuell angesichts der nur geringen Erkrankungsrate für schwer begründbar”, sagte STIKO-Mitglied Fred Zepp den Funke-Zeitungen. Er rechne allerdings damit, dass die Stiko eine Empfehlung für vorerkrankte Kinder mit erhöhtem Risiko abgeben werde, so der Mainzer Pädiater und Immunologe. Vor dem Hagener Landgericht hat der Prozess gegen einen 33-jährigen Mann begonnen, der ohne ärztliche Ausbildung unter anderem das Impfzentrum in Hagen geleitet haben soll. Der Angeklagte soll gefälschte Urkunden vorgelegt und sich so als Doktor der Medizin ausgegeben haben. Laut Anklage rechnete er ärztliche Leistungen in Höhe von mehr als 270.000 Euro bei der Stadt und beim Deutschen Roten Kreuz ab. Für den Fall eines Geständnisses sagte die Kammer dem Angeklagten eine Haftstrafe von nicht mehr als vier Jahren und sechs Monaten zu. Der Angeklagte räumte daraufhin die Anklagevorwürfe ein. Für den Prozess sind noch weitere sieben Verhandlungstage bis zum 3. Dezember angesetzt. Mehrere hundert Menschen im Landkreis Donau-Ries sollen mutmaßlich falsch ausgestellte Corona-Impfbescheinigungen einer Hausarztpraxis erhalten haben. Dies sagten Vertreter des Landratsamtes, der Polizei und der Staatsanwaltschaft in Donauwörth. Ein Hausarzt wird verdächtigt, seinen Patienten Impfausweise über Corona-Schutzimpfungen ausgestellt zu haben, ohne tatsächlich einen Impfstoff gespritzt zu haben. Seit dem Vortag werden die Patienten des niedergelassenen Arztes getestet, ob sie ausreichend Antikörper gebildet haben. Mehr als 130 Männer und Frauen hätten am ersten Tag von dem Angebot Gebrauch gemacht, hieß es. Es gebe nach bisherigen Erkenntnissen einerseits Betroffene, die nur für einen Stempel im Impfbuch in die Praxis in Nordschwaben gegangen seien und keine Spritze bekommen hätten. Andererseits gebe es Patienten, die davon ausgegangen seien, korrekt geimpft worden zu sein, obwohl dies wohl nicht der Fall gewesen sei. Wie CSU-Landrat Stefan Rößle betonte, habe seine Behörde dem Mediziner mittlerweile untersagt, die Praxis wieder zu öffnen. An der zweiten Impfaktion in der Hamburger Elbphilharmonie haben am Vortag 935 Menschen teilgenommen. Das teilte die Sozialbehörde nun mit. Das sind gut einhundert Teilnehmer mehr als bei der ersten Impfaktion Anfang September. Von 14.00 bis 22.00 Uhr konnten sich Impfwillige in den Künstlergarderoben im zwölften Stock des Konzerthauses mit den Impfstoffen von Biontech oder Johnson & Johnson impfen lassen. Johnson & Johnson, die einen Einmal-Impfstoff auf den Markt gebracht haben, hat den US-Antrag auf eine Notfallgenehmigung für die Auffrischungsimpfung seines Covid-19-Impfstoffs ergänzt. Es seien der US-Gesundheitsbehörde FDA zusätzliche Daten übermittelt worden, die zeigen, dass die Impfung den Schutz auf 94 Prozent gegen mittelschwere bis schwere oder kritische Covid-19 in den USA erhöht, teilte der US-Pharmakonzern mit. Der Antrag umfasst aktuelle Daten aus einer Phase-3-Studie, die zeigen, dass die Auffrischungsimpfung, die 56 Tage nach der ersten Dosis verabreicht wird, 94 Prozent Schutz vor symptomatischen Erkrankungen bei mittelschwerem bis schwerem/kritischem Covid-19 und 100 Prozent Schutz vor schwerem/kritischem Covid-19 mindestens 14 Tage nach der Auffrischungsimpfung bietet. In Deutschland wird inzwischen so wenig geimpft, dass sich an den Quoten im Vergleich zum Vortag nichts ändert. 68,2 Prozent der Bevölkerung sind geimpft, allerdings nur 64,7 Prozent bereits vollständig. In den vergangenen zwei Wochen ist die Impfleistung deutlich zurückgegangen. Die Wirksamkeit des Impfstoffs von Pfizer/Biontech bei der Vorbeugung einer Infektion sinkt sechs Monate nach der zweiten Dosis von 88 Prozent auf 47 Prozent. Das zeigt eine Analyse von Pfizer und Kaiser Permanente, die in der Fachzeitschrift “Lancet” veröffentlicht wurde. Die Daten deuten laut den Forschern darauf hin, dass der Rückgang auf nachlassende Wirksamkeit und nicht auf ansteckendere Varianten zurückzuführen ist. Die Wirksamkeit bei der Verhinderung von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen blieb mindestens sechs Monate lang bei 90 Prozent, selbst gegen die hoch ansteckende Delta-Variante.
Sloweniens Polizei hat mehrfach Tränengas und Wasserwerfer gegen Tausende Demonstranten eingesetzt, die in der Hauptstadt Ljubljana gegen Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen sind. Wie slowenische Medien berichteten, haben Demonstranten dabei auf einem von der Polizei gesperrten Platz das Auto einer ausländischen Delegation umzingelt. Der Rapper Zoran Stefanovic, der als Anführer der Proteste gilt, wurde demnach von der Polizei abgeführt. Die öffentlich-rechtliche slowenische Nachrichtenagentur STA berichtete, dass bei den Protesten Journalisten beleidigt, bedroht und weggestoßen wurden. Beim TV-Sender “N1” zertrümmerten Demonstranten laut STA eine Glastür am Eingang des Sendergebäudes. Eine Sendung musste unterbrochen werden, da Tränengas in die Studios drang.
Dorfbewohner in Guatemala haben eine Impfkampagne gegen das Coronavirus gewaltsam unterbrochen und 50 Impfdosen zerstört. Ein etwa zehnköpfiges Team des Gesundheitsministeriums wurde am Vortag in dem Ort Maguilá geschlagen und mehrere Stunden lang festgehalten, wie das Ministerium mitteilte. Die Bewohner drohten demnach damit, sie zu lynchen – die Lokalverwaltung musste vermitteln. Die aufgebrachte Menge warf den Angaben zufolge die Fläschchen mit dem Vakzin auf den Boden und zerbrach diese, unter anderem mit Steinen. Die Bewohner von Maguilá, das zur zentralguatemaltekischen Gemeinde Fray Bartolomé de las Casas gehört, hätten sich zuvor organisiert, um die Impfkampagne zu verhindern, hieß es. Sie lehnten es ab, dass dort gegen das Coronavirus geimpft werde – warum, wurde nicht mitgeteilt. Indien ist einer der weltweiten Brennpunkte der Pandemie. Das Oberste Gericht in Indien hat nun bestimmt, dass den Familien von Corona-Toten ein Betrag in Höhe von 671 Dollar (579 Euro) zustehen. Das berichtet die “New York Times”. Die offiziellen Toten-Zahlen in Indien liegen bei 449.260 Fällen. Zwar wird davon ausgegangen, dass die tatsächliche Zahl viel höher liegt, doch geht man von den genannten Fällen aus, könnten auf den indischen Staat Zahlungen von rund 300 Millionen Dollar zukommen. In den USA sind bislang mehr als 186 Millionen Menschen vollständig geimpft. Das teilt die Seuchenbehörde CDC mit. Insgesamt seien fast 398 Millionen Dosen verabreicht worden. Knapp 216 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben rund 328 Millionen Menschen. Eine Auffrischungsimpfung haben bislang rund sechs Millionen Personen erhalten. Die amerikanische Großbank JP Morgan will Geschäftsreisen ihrer US-Mitarbeiter einschränken, die nicht geimpft sind oder ihren Impfstatus nicht angeben. Das geht aus einem internen Dokument hervor, das Reuters einsehen konnte. Die Bank verlangt von solchen Beschäftigten zudem, sich zweimal wöchentlich testen zu lassen. Zudem müssten sie höhere Beiträge zur Krankenversicherung leisten, um Kosten im Zusammenhang mit dem Testen abzudecken. Das Finanzinstitut will außerdem ab sofort einen Impfnachweis von Mitarbeitern, die persönlich an Kundenveranstaltungen teilnehmen. 1400 Mitarbeiter des größten Gesundheitsdienstleisters des US-Bundesstaates New York, Northwell Health, lehnen eine Impfung ab und mussten deshalb ihren Arbeitsplatz aufgeben. Das berichtet die “New York Times”. New York verlangt, dass die mehr als 650.000 Mitarbeiter von Krankenhäusern und Pflegeheimen geimpft werden. Die Regierung Biden hat eine Impfpflicht für viele Mitarbeiter des Gesundheitswesens zu einem zentralen Bestandteil ihrer Impf-Bemühungen gemacht. Australien will erst im nächsten Jahr wieder Touristen ins Land lassen. Das berichten mehrere Medien. Man werde sich zunächst auf qualifizierte Zuwanderer und Studenten aus dem Ausland konzentrieren, sagt demnach Premierminister Scott Morrison. Diese müssten vollständig gegen Corona geimpft sein. Ab November sollen Menschen mit dauerhafter Aufenthaltserlaubnis wieder ins Ausland reisen dürfen – das erste Mal seit Inkrafttreten strenger Reiseverbote im März 2020.
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