NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDIX)

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist leicht zurückgegangen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilt, liegt der Wert bei 68,5. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 71,0 gelegen. Vor einer Woche lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 81,1. Laut den jüngsten Zahlen des RKI wurden binnen 24 Stunden 4664 Neuinfektionen verzeichnet. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie steigt damit auf 4.150.516. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland steigt um 81 auf nunmehr 93.052. Die Zahl der Genesenen liegt laut RKI bei etwa 3.909.300. In Deutschland werden 1541 Menschen, die mit Sars-CoV-2 infiziert sind, in Kliniken behandelt. Das sind zwei Patienten mehr als noch am Vortag, wie aus dem Divi-Register hervorgeht. Von den Betroffenen werden 831 invasiv beatmet (drei mehr als am Sonntag). Aktuell gelten 20.740 Intensivbetten als belegt. Das ist ein Anteil von 82,4 Prozent. Mehr als 4400 Betten sind den Angaben zufolge noch frei. **Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,88 angegeben (Vortag: 0,94).

Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer zeigen die Daten der Landesbehörden eine zum Teil unterschiedliche Entwicklung. Während in 10 Bundesländern die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag sinkt, steigt sie in den 6 übrigen an – am deutlichsten in Sachsen und Thüringen. Trauriger Spitzenreiter ist Bremen, das als einziges Bundesland eine Inzidenz von über 100 aufweist. Den niedrigsten Wert verzeichnet Mecklenburg-Vorpommern mit rund 30. Bremen ist nach wie vor das Bundesland mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz. Wie aus den morgendlichen Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervorgeht, weist die Stadt aktuell ein Fallaufkommen von 110,9 auf. Am zweitstärksten ist derzeit Baden-Württemberg betroffen (Inzidenz: 93,2). Danach folgt Bayern (Inzidenz: 87,1). Die nördlichen und östlichen Bundesländer stehen dagegen besser dar. Am wenigsten neue Fälle pro 100.000 Einwohner und Woche weist derzeit Mecklenburg-Vorpommern auf: 31,8. Bremerhaven ist der derzeit die einzige Region in Deutschland mit einer Inzidenz von über 200 , gefolgt von mehreren bayerischen Landkreisen. In Deutschland liegen 222 von 412 Regionen bei der Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 100. Wie aus den aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervorgeht, ist das im Vergleich zum Vortag ein Anstieg von fünf. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 200 Regionen. 60 Regionen weisen ein Fallaufkommen über 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf. Das ist ein leichter Rückgang um zwei im Vergleich zum Vortag. Die Tendenz ist hier insgesamt positiv: Vor sieben Tagen waren es noch 108 Regionen über 100.

Nach dem ersten Praxiseinsatz von Corona-Spürhunden bei einem Konzert zieht die Tierärztliche Hochschule Hannover ein positives Zwischenfazit. Die Hunde hätten alle eingebauten Schweißproben erkannt, teilt die Hochschule mit. Um wie viele Proben es sich dabei handelte, war zunächst nicht bekannt. Bei dem Konzert wurden demnach inaktivierte positive Proben platziert. Damit sollte kontrolliert werden, ob die Tiere in der Lage sind, mit dem Coronavirus infizierte Menschen zu erkennen. Die Spürhunde waren am Sonntag beim Konzert der Band Fury in the Slaughterhouse in Hannover im Einsatz. Zugelassen waren 500 Besucher, alle mussten vorher einen Antigen-Schnelltest und einen PCR-Test machen und eine Schweißprobe für die Hunde abgeben.

Der Vorstandsvorsitzende der genossenschaftlichen R+V-Versicherung, Norbert Rollinger, schlägt vor, unterschiedliche Versicherungstarife für Geimpfte und Ungeimpfte einzuführen. “Das sind schließlich Kosten der Gemeinschaft: Wenn jemand wegen Corona auf der Intensivstation landet, ist das deutlich teurer als eine Impfung”, sagt Rollinger in einem Interview mit t-online. Schon jetzt dürften Krankenkassen beim Tarif zwischen Rauchern und Nicht-Rauchern unterscheiden. Ende des Jahres läuft die Haltbarkeit von mehr als 100 Millionen Impfdosen weltweit ab. Wenn sie nicht dringend umverteilt würden, werde der Impfstoff vergeudet, warnt das Datenanalyse-Unternehmen Airfinity. Mehr als 40 Prozent dieser Impfdosen seien demnach in der EU. Bedenke man, dass die meisten Empfängerländer mindestens zwei Monate Haltbarkeit ab Einfuhr brauchen, um die Impfkampagnen durchzuführen, drohten 241 Millionen Impfdosen ungenutzt abzulaufen. Wenn diese Impfdosen umgehend verteilt würden, würde das zusammen mit dem bereits gekauften und zur Verfügung gestellten Dosen reichen, um 70 Prozent der Menschen in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen gegen das Coronavirus zu impfen, so Airfinity. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer hat sich nach Angaben der beiden Unternehmen bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren als gut verträglich erwiesen und ruft eine stabile Immunantwort hervor. Die Daten der klinischen Studie sollen so bald wie möglich der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA und der US-Zulassungsbehörde FDA vorgelegt werden, wie die beiden Impfstoffhersteller mitteilen. “Wir sind froh, dass wir vor dem Beginn der Wintersaison den Zulassungsbehörden die Daten für die Gruppe von Kindern im Schulalter vorlegen können”, sagt Biontech-Chef Ugur Sahin laut Mitteilung. Anders als in der Altersgruppe über zwölf wurde den Kindern von fünf bis elf Jahren für die klinische Studie der Phase 2/3 nur ein Drittel der Dosis verabreicht. Die beiden Impfungen lagen drei Wochen auseinander. In Deutschland sind 63,1 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Covid-19 geimpft. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervor. Demnach beträgt die Impfquote bei den mindestens einmal geimpften Erwachsenen (ab 18 Jahre) sogar 78 Prozent. Es gibt jedoch nach wie vor große regionale Unterschiede. Während in Schleswig-Holstein die Quote der Komplettgeimpften bei den Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren mit 40,4 Prozent besonders hoch ist, sticht etwa Bremen bei der Quote der älteren Jahrgänge im Bundesvergleich hervor. In der Stadt sind 83,8 Prozent der 18- bis 59-Jährigen und 91,3 Prozent der über 60-Jährigen vollständig immunisiert.

Dem deutschen Gastgewerbe fehlen auch Monate nach den pandemiebedingten Lockdowns zahlreiche Arbeitskräfte. Das geht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Die Situation führe teilweise zur Ausdünnung des Service in den Betrieben bis hin zu Schließungen, beklagt der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga. Den Zahlen der Bundesagentur zufolge hat sich die Zahl der offenen Stellen in der Gastronomie seit April praktisch verdoppelt. Im August hätten Gastwirte deutschlandweit 20.686 offene Stellen gemeldet, Hoteliers weitere 7678 offene Stellen. Im April hatte die Zahl in der Gastronomie noch bei 10.977 und bei 4138 in den Hotels gelegen.

Frankreich verzeichnet einen anhaltenden Abwärtstrend bei den Neuinfektionen. Die Behörden melden zuletzt 1515 neue Fälle. Damit sinkt der Sieben-Tage-Schnitt auf rund 7100 Neuinfektionen pro Tag. Das ist der niedrigste Stand seit etwa Mitte Juli. Auch bei den Todesfällen ist der Trend leicht rückläufig: Zuletzt werden binnen eines Tages 20 neue Tote gemeldet. Der Sieben-Tage-Schnitt sinkt damit auf 64. In den Niederlanden dürfen nach neuen Vorschriften nur Geimpfte in Restaurants zu essen. Gesundheitsministerin Hugo de Jonge betonte nun, wie strikt diese Regel gelte – so dürften Ungeimpfte nicht einmal nach innen gehen, um die Toiletten von Restaurants benutzen, wie der “Guardian” berichtet. “Wenn Sie auf die Toilette gehen wollen, müssen Sie Ihren QR-Code vorzeigen”, wird de Jonge zitiert. Er bezieht sich damit auf den QR-Code, mit dem auf dem Mobiltelefon eine Impfung, Genesung oder ein negativer Test nachgewiesen werden kann. Auch in Italien setzt sich derzeit der Rückgang der Neuinfektionen fort. Die Behörden melden binnen 24 Stunden 2405 neue Corona-Fälle. Damit sinkt der Sieben-Tage-Schnitt weiter auf derzeit 4817 Fälle täglich. Ende August lag dieser Wert noch deutlich über 6000. Zudem werden 44 neue Todesfälle gemeldet, der Sieben-Tage-Schnitt liegt damit bei 57. Großbritannien mit seinen etwa 67 Millionen Einwohnern verzeichnet täglich immer noch vergleichsweise viele Neuinfektionen. Zuletzt melden die Behörden 36.100 weitere Fälle binnen 24 Stunden. Der Sieben-Tage-Schnitt der Neuinfektionen steigt damit auf knapp über 30.000 – fast viermal so hoch wie in Deutschland, das deutlich mehr Einwohner (83 Millionen) hat. Außerdem werden auf den britischen Inseln 49 neue Todesfälle gemeldet, der Sieben-Tage-Schnitt liegt bei 142. Etwa 15.000 Freiwillige in Großbritannien, die an einem Corona-Impfstofftest des Herstellers Novavax teilgenommen haben, sitzen mittlerweile in der Impf-Falle. Denn sie können ihren Impfstatus nicht nachweisen und genießen daher keine Freiheiten etwa beim Reisen. Das Vakzin des US-Konzerns ist bisher noch nicht zugelassen. Aktivisten fordern in einer Petition nun Gesundheitsminister Sajid Javid zur Unterstützung auf. Die Freiwilligen seien erheblich benachteiligt, schreibt dort die Novavax UK Concerned Participants Group, wie die Nachrichtenagentur PA meldet. Vor einem halben Jahr hatte das Unternehmen von positiven Studienergebnissen berichtet. Die Freiwillige Gill Ince sagte: “Ich wollte meinen Beitrag zum Kampf gegen Corona leisten, aber ich fühle mich vom System völlig betrogen und hocke nun ohne Impfstatus in der Falle.” Der britischePremierminister Boris Johnson will Auffrischungsimpfungen im eigenen Land klaren Vorrang vor dem Spenden von Impfstoffdosen an ärmere Staaten einräumen, wie er vor Journalisten sagte. Bereits in dieser Woche sollen mehr als 1,5 Millionen Menschen in England eine Einladung zur dritten Impfung erhalten. Insgesamt sollen alle über 50-Jährigen, besonders gefährdete Menschen sowie Gesundheits- und Pflegepersonal eine Auffrischungsimpfung erhalten. “Ich habe mir die Fakten angeschaut, was Auffrischungsimpfungen bewirken können und ich muss sagen, dass dies unsere Priorität sein muss, und wir werden damit fortfahren”, so Johnson. Österreich meldet weitere rund 1300 Neuinfektionen. Laut den Behörden kommen zuletzt genau 1318 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden hinzu. Damit fällt der Sieben-Tage-Schnitt auf 1995 – und gleichzeitig erstmals seit zehn Tagen wieder unter den Wert von 2000. Außerdem melden die österreichischen Behörden 5 neue Todesfälle in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion – auch der Sieben-Tage-Schnitt liegt bei 5. Tschechien hat mit Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus begonnen. Die ersten Menschen erhielten heute ihre dritte Spritze. Voraussetzung ist, dass die letzte Impfung mehr als acht Monate zurückliegt. Das Gesundheitsministerium in Prag empfiehlt die sogenannte Booster-Impfung ausdrücklich für Senioren ab 60, Angehörige von Risikogruppen sowie das Gesundheits- und Pflegepersonal. “Bei allen anderen liegt es an ihrem eigenen Willen”, so Gesundheitsminister Adam Vojtech. Der Vatikan ist vom 1. Oktober an nur noch für Menschen offen, die einen gültigen Corona-Pass haben. Wie der Heilige Stuhl mitteilt, muss jeder Bewohner, Beschäftigte oder Besucher des Kirchenstaats damit eine Impfung gegen Covid-19, eine Genesung oder einen negativen Test nachweisen. Als Zertifikate gelten dabei der auch in Deutschland gebräuchliche EU-Corona-Pass, ein “Green Pass” des Vatikans oder andere ausländische Bescheinigungen. Der Vatikan kündigte Einlasskontrollen durch das eigene Gendarmeriekorps an. Eine Ausnahme von den neuen Regeln gilt nur für jene Zeiten, in denen Gläubige im Vatikan Messen und liturgische Feiern besuchen.

Während sich die Lage bei den Neuinfektionen in den vergangenen Tagen zusehends entspannt hat, steigt die Zahl der Toten in den USA kontinuierlich an. Zuletzt wurden binnen 24 Stunden durchschnittlich 2011 weitere Todesfälle registriert, berichtet die “New York Times”. Im Zwei-Wochen-Vergleich ist das ein Anstieg um 29 Prozent. Damit ist das Niveau der Wintermonate wieder erreicht. Insgesamt kamen in den Vereinigten Staaten seit Beginn der Pandemie nach offiziellen Angaben knapp 674.000 Menschen durch Covid-19 ums Leben. Infolge der Corona-Pandemie sind mittlerweile mehr US-Bürger gestorben als durch die Spanische Grippe. Laut einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität starben in den USA mehr als 675.700 in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Spanische Grippe, die zwischen 1918 und 1919 wütete, kostete laut US-Gesundheitsbehörde CDC 675.000 Menschen in den USA das Leben. Damit hat die Spanische Grippe, zumindest in absoluten Zahlen, ihren Titel als schwerste Pandemie der jüngeren US-Geschichte verloren. Weltweit starben durch die Spanische Grippe laut Historikern mindestens 50 Millionen Menschen.

Beitragsfoto (c) Karolina Grabowska (Pexels)

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