Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am fünften Tag in Folge gesunken.Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 72,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 74,4 gelegen, vor einer Woche bei 82,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8901 Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.40 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.214 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 63 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 45 Todesfälle gewesen. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,94 angegeben (Vortag: 0,92). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1544 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 834 davon werden beatmet. Rund 3859 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Der für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus entscheidende R-Wert (Reproduktionszahl) liegt schon seit mehreren Tagen unter 1. Und dabei bleibt es vorerst: Heute schätzt das Robert-Koch-Institut (RKI) den R-Wert auf 0,94 (Vortag: 92). Zuvor lag die Kennzahl viele Wochen teils deutlich über 1. Der Wert gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter rechnerisch ansteckt. Bleibt er für längere Zeit unter 1, flaut die Pandemie ab. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei der Hospitalisierung steigt leicht auf 1,89 (Vortag: 1,87) pro 100.000 Einwohner, teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) mit. Der Wert ist im aktualisierten Infektionsschutzgesetz maßgebend für den Umgang mit der Pandemie und hat dabei die Sieben-Tage-Inzidenz der neuen Positiv-Tests abgelöst. Es werden 527 Krankenhauseinweisungen “mit Covid-19” gemeldet. Insgesamt befanden sich am Donnerstagmittag 1551 “Covid-19-Fälle” in intensivmedizinischer Behandlung. Das waren 25 mehr als tags zuvor.
Nach dem Corona-Ausbruch in Münster bei einer 2G-Party mit über 80 Infizierten unterstreichen Experten dennoch die Bedeutung der Schutzimpfung.Unter Extrembedingungen eines Clubs mit Hunderten Besuchern, Enge und dicht geführten Gesprächen bei lauter Musik seien Infektionen auch für Geimpfte und Genesene nicht völlig auszuschließen, sagt Bernd Salzberger, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie. Die Impfung schütze in diesen Fällen aber offensichtlich trotzdem: Die Betroffenen in Münster hätten durchweg keine schweren Verläufe.
Grundschulkinder geben einer kleinen Studie zufolge beim Atmen, Sprechen und Singen in Innenräumen deutlich weniger kleine Schwebeteilchen in die Luft ab als Erwachsene. In der Corona-Pandemie würden Gefährdungsbeurteilungen bisher allerdings auf den Werten von Erwachsenen beruhen, heißt es in einer gemeinsamen Untersuchung der Berliner Charité und der Technischen Universität Berlin. Die Forscher verstehen ihre Studie als Anregung für eine Diskussion über das Risikomanagement bei Kindern in der Pandemie, zum Beispiel beim Präsenzunterricht in der Schule und beim Chorsingen. Denn die Masse von ausgeschiedenen kleinen Schwebeteilchen in die Luft (Aerosolpartikelemission) kann neben Tröpfcheninfektionen das Ansteckungsrisiko mit dem Sars-CoV-2-Virus beeinflussen.
Nach einer rechnerischen Sieben-Tage-Inzidenz in Augustdorf von über 1000 haben der Kreis Lippe und die Gemeinde Maßnahmen gegen ein weiteres Ansteigen der Infektionszahlen angekündigt. Infizierten und Kontaktpersonen sollen umfangreicher informiert werden, welche Schritte erforderlich sind, teilte der Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen mit. Auch sollen mehrsprachige Flyer verteilt werden, die über das Thema Impfen und das Verhalten in Quarantäne informieren. Daneben würden auch Schwerpunkttestungen erwogen. Es gebe in der 10.000-Einwohner-Gemeinde Augustdorf ein diffuses Infektionsgeschehen gerade in Familienverbünden, erläuterte ein Sprecher des Kreises. In Baden-Württemberg liegt die Sieben-Tage-Inzidenz unter Ungeimpften (und nicht vollständig Geimpften) zehnmal höher als unter Geimpften. Wie das Landesgesundheitsamt mitteilte, liegt die Sieben-Tage-Inzidenz landesweite aktuell bei 92,4 pro 100.000 Einwohner. Zwar gibt es auch unter Menschen mit einer abgeschlossenen Impfserie (zweimal geimpft oder mit Johnson & Johnson geimpft) noch Covid-19-Fälle – allerdings liegt die Sieben-Tage-Inzidenz unter ihnen bei lediglich 20. Bei Ungeimpften, nicht vollständig Geimpften und Menschen mit unbekanntem Impfstatus liegt die Inzidenz hingegen bei 207,8.
Sein Impfschutz hat Fußball-Nationalspieler Matthias Ginter bei seiner Corona-Infektion nach eigener Aussage vor einem noch heftigeren Verlauf geschützt.Dennoch gab der 27 Jahre alte Abwehrspieler zu, von der Infektion heftig getroffen worden zu sein. “Ich hatte Fieber, Geschmacksverlust, war völlig fertig, allein der Weg vom Bett bis ins Badezimmer erwies sich als wahre Kraftanstrengung”, erzählt Ginter im “Express”. “Der Sonntag und Montag nach dem Leverkusen-Spiel hatten es in sich. Das war schon krass.” Der doppelt geimpfte Innenverteidiger von Borussia Mönchengladbach war vor einem Monat im Spiel bei Bayer Leverkusen vorzeitig ausgewechselt worden. Er ging zu dem Zeitpunkt noch von einem einfachen Infekt aus. Ein anschließender Corona-Test war dann aber positiv. Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet findet die in Frankreich geltenden Vorgaben zur Corona-Impfung bestimmter Berufsgruppen zu weitgehend. In einem vorab in Auszügen veröffentlichten Interview mit mehreren Zeitungen lobt er zwar die gestiegene Impfquote in Frankreich. “Trotzdem lehne ich die Rigorosität der Franzosen in dieser Frage ab”, fügte er hinzu. In Frankreich gilt seit Mittwoch eine Corona-Impfpflicht für Pflegepersonal und Feuerwehrleute. “Ich setze auf die Kraft des Arguments”, sagte Laschet zur Impfkampagne in Deutschland in dem Interview der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft, der “Stuttgarter Zeitung” und den “Stuttgarter Nachrichten”. Anders als die Bundesregierung dringt Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock auf eine zeitweise Aufweichung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe. In einer der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Antwort auf einen Appell von 140 Nobelpreisträgern und Ex-Regierungschefs plädiert Baerbock für Lizenzen gegen Entschädigungszahlungen, wenn freiwillige Produktionspartnerschaften nicht ausreichten. “Monopole auf geistiges Eigentum zur Bekämpfung einer weltweiten Pandemie dürfen den Zugang zu überlebenswichtigen Schutzmaterialien, Impfstoffen und Arzneimitteln nicht versperren”, schreibt Baerbock. Schwangere, Stillende und Frauen im gebärfähigen Alter sollten sich der Ständigen Impfkommission (STIKO) zufolge grundsätzlich gegen Corona impfen lassen. Nach einem sogenannten Stellungnahmeverfahren veröffentlichte das Robert-Koch-Institut nun die endgültige Empfehlung. Ungeimpften Schwangeren wird demnach eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel ans Herz gelegt. Bislang war die Immunisierung nur für werdende Mütter mit besonderem Risiko empfohlen. Auch ungeimpften Stillenden empfiehlt die Stiko eine Impfung, zudem rät sie “allen ungeimpften Personen im gebärfähigen Alter dringend die Impfung gegen Corona, so dass ein optimaler Schutz vor dieser Erkrankung bereits vor Eintritt einer Schwangerschaft besteht”. Bei der bundesweiten Impfwoche hat es bislang 1420 Aktionen gegeben, wie Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilt. Allein in den vergangenen zwei Tagen seien 500.000 Menschen geimpft worden. Insofern sei die Aktion kein Misserfolg, betont Seibert. Experten und Behörden fallen vermehrte Impfdurchbrüche beim Impfstoff von Johnson-&-Johnson auf. Bislang erkrankten in 6106 Fällen Menschen trotz vollständigem Impfschutz durch das Mittel, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen Wochenbericht. Laut RKI haben bislang gut drei Millionen Menschen eine Johnson-&-Johnson-Impfung bekommen. Auf eine Million Geimpfte kämen demnach grob überschlagen 2000 Impfdurchbrüche. Zum Vergleich: Bei Menschen, die als zweite Dosis den am häufigsten in Deutschland verwendeten Impfstoff – Biontech/Pfizer – erhalten haben, sind es diesen Zahlen zufolge rund 675 Durchbrüche pro eine Million vollständig Geimpfte. Das Impftempo in Deutschland zieht nach Monaten des teilweise rapiden Rückgangs wieder leicht an. Damit stabilisiert sich die Zahl der verimpften Dosen auf dem Niveau von Anfang März. Der Durchschnittswert der in den letzten 7 Tagen verabreichten Impfungen stieg auf 190.702 Dosen pro Tag an (Vortag: 189.294). Allerdings scheinen nicht die Erstimpfungen für die leicht steigenden Impfzahlen verantwortlich zu sein. Hier wurden in den letzten Tagen sogar einige Dosen weniger verabreicht als noch in der Vorwoche. Der Anstieg ist vielmehr durch geringfügige Zuwächse bei den Zweitimpfungen und den Auffrischungsimpfungen zu erklären. 67 Prozent aller Menschen in Deutschland haben bislang mindestens eine Impfdosis erhalten.
In Niedersachsen gibt es immer wieder Fälle von gefälschten Impfpässen.Allein in Stadt und Landkreis Osnabrück weiß die Polizei von mehr als 100 Fälschungen, wie der NDR berichtet. Täglich kämen neue Anzeigen hinzu, sagt ein Sprecher der Polizeiinspektion Osnabrück demnach. Die Hinweisgeber seien oft Apothekerinnen und Apotheker. Zu ihnen kommen Kunden mitunter mit gefälschten Impfpässen, um sie digitalisieren zu lassen.
Slowenien führt eine Impfpflicht für Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes ein. Die rund 31.000 Beschäftigten müssten ab 1. Oktober entweder vom Coronavirus genesen oder geimpft sein, teilt die Regierung mit. Wer eine Impfung ablehnt und nicht im Homeoffice arbeiten kann, könnte demnach seinen Job verlieren. Die slowenische Regierung hofft, auf diese Weise das Impftempo im Land zu steigern. Zur Eindämmung der Infektionszahlen erhöht die Schweiz die Hürden für Einreisen. Ab dem 20. September müssen Personen, die nicht geimpft oder genesen sind, an der Grenze einen negativen Test vorweisen – unabhängig davon, woher sie kommen und mit welchem Verkehrsmittel sie einreisen. Nach vier bis sieben Tagen werde ein zweiter Test verlangt. Die Regierung wolle damit eine Zunahme der Fälle durch Reiserückkehrer nach den Herbstferien verhindern. Ungarns Regierungschef Viktor Orban wirft der EU vor, Brüsseler Corona-Hilfen wegen des Streits um das Homosexuellen-Gesetz des Landes zu blockieren. Die EU-Kommission weigere sich “wegen der Debatte über die LGBTQ-Politik”, die Mittel freizugeben, sagte Orban. Der Staatshaushalt sei jedoch stabil und er werde sich weiter für die “Souveränität” des Landes einsetzen. Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten im vergangenen Jahr einen 750 Milliarden Euro schweren Corona-Hilfsfonds auf den Weg gebracht. Davon sollen 7,2 Milliarden Euro nach Ungarn fließen. 70 Prozent der Menschen in Frankreich sind inzwischen vollständig gegen das Coronavirus geimpft, 73,9 Prozent haben eine erste Impfdosis erhalten. In der vierten Woche in Folge schwäche sich die Infektionslage im Land ab, teilen die Gesundheitsbehörden in Paris mit. Seit drei Wochen sei zudem die Zahl der Klinikeinweisungen von Corona-Patienten rückläufig.
Eineinhalb Jahre nach den weltweiten Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie gehen 117 Millionen Kinder noch immer nicht wieder in die Schule. “Je länger die Schulen geschlossen bleiben, desto schlimmer sind die Folgen”, betont die Bildungsbeauftragte der UN-Bildungsorganisation Unesco, Stefania Giannini, in einer Erklärung. Möglicherweise entstünden dadurch bleibende Schäden hinsichtlich der Gesundheit und Ausbildung der Kinder. Der Chef des weltgrößten Impfstoff-Herstellers kritisiert angesichts der Vakzin-Knappheit in armen Ländern Corona-Auffrischungsimpfungen. “Es ist unethisch, jemandem drei Dosen zu verabreichen, wenn andere in bestimmten Ländern und Bevölkerungsgruppen noch nicht einmal zwei Dosen erhalten haben”, sagt Adar Poonawalla, Geschäftsführer des Serum Institute of India. Israel hatte als erstes Land damit begonnen, jedem Bürger eine Auffrischungsimpfung anzubieten, mehrere europäische Länder bieten Auffrischungsimpfungen für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen. Die Versorgung ärmerer Länder mit Impfstoffen stockt hingegen immer noch, Millionen Menschen haben dort noch nicht einmal ihre erste Impfung erhalten. In den USAsehen sich viele Krankenhäuser wegen des Anstiegs von Coronavirus-Fällen immer mehr mit Personal- und Ausrüstungsengpässen belastet. Lieferprobleme würden dazu führen, dass einige Krankenhäuser nicht mehr genügend Sauerstoff für die Patienten hätten, sagt Nancy Foster, Vizepräsidentin für Qualität und Patientensicherheit der American Hospital Association. “Es gibt einen Mangel an Fahrern, die für den Transport von Sauerstoff qualifiziert sind und einen Mangel an den dafür benötigten Tanks. “Einige Krankenhausmitarbeiter seien von der neuen Welle von Coronavirus-Fällen so überfordert, dass sie Jobs im Einzelhandel und anderen nicht-medizinischen Bereichen angenommen hätten, so Foster. Wegen der Pandemie wird der Tokio-Marathon am 17. Oktober nicht stattfinden. Wie die Veranstalter des Rennens auf ihrer Webseite bekanntgeben, wird der größte Marathon in Japan pandemiebedingt abgesagt und soll dafür am 6. März 2022 nachgeholt werden. Zu den international bedeutenden Marathonläufen, die im Herbst wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurden, zählen neben Tokio auch die Rennen in Prag und Frankfurt. Singapur hat in dieser Woche so viele Corona-Neuinfektionen verzeichnet wie seit 16 Monaten nicht mehr. Durchschnittlich lagen die innerhalb von 24 Stunden gemeldeten Zahlen in den vergangenen sieben Tagen bei fast 700. Allein am Donnerstag wurden 910 neue Fälle dokumentiert – eine ähnlich hohe Zahl war zuletzt Anfang Mai 2020 verbucht worden. Bis vor kurzem hatte der südostasiatische Stadtstaat kaum mit der ansteckenden Delta-Variante zu kämpfen, anders als die meisten anderen Länder in der Region. Mitte August gab es in Singapur noch wenige Dutzend Neuinfektionen am Tag.
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