NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDI)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 5511 neue Positiv-Tests. Das sind 762 mehr als am Montag vor einer Woche, als 4749 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 81,9 von 80,2 am Vortag. Zwölf weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.618. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,08 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt in der zurückliegenden Woche. In der Woche vom 30. August bis 5. September werden 216 Todesfälle gemeldet. In der Woche vom 6. bis zum 12. September sind es 260. Die Zahl der Todesfälle, die am heutigen Montag gemeldet werden (12), ist ebenfalls höher als an beiden vergangenen Montagen. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1452 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 757 davon werden beatmet. Rund 4255 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat aktuelle keine klare Richtung. In den letzten 15 Tagen pendelt sie zwischen 74,8 und 84,3 – aktuell steht sie bei 81,9. Von den 16 Bundesländer weisen aktuell zwei eine Sieben-Tage-Inzidenz über 100 aus. In Hessen beträgt der Wert 103,9, in Bremen 117,3. Die geringste Inzidenz besteht momentan mit 27,3 in Sachsen-Anhalt. Auf Kreisebene weist die bayrische Stadt Rosenheim mit 246,9 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz aus. Sieben Kreise oder kreisfreie Städte liegen aktuell über einem Inzidenzwert von 200. Auffällig ist, dass viele Kreise in Bayern eine hohe Inzidenz aufweisen, obwohl dort gerade erst die Sommerferien enden. Deutschlandweit gehen viele Neuinfektionen – und damit auch die gestiegene Inzidenz – im Moment auf junge Menschen, vor allem Schüler, zurück. Die konnten bisher in Bayern und Baden-Württemberg, wo auch erst heute die Schule wieder startet, noch keine Rolle spielen.

Mit den Corona-Impfungen konnte die Pandemie in Deutschland zu großen Teilen zurückgedrängt werden. Bundesweit weisen nun aber vor allem junge Menschen in den Altersgruppen von 0-14 und 15-38 die höchste 7-Tage-Inzidenz auf. Im Landkreis Ahrweiler, Stadtkreis Neustadt, Stadtkreis Hof und Stadtkreis Wuppertal liegt die 7-Tage-Inzidenz in der Altersgruppe von 0-14 mittlerweile bei über 500. Bei steigenden Corona-Zahlen müssen Ungeimpfte in Niedersachsen mit stärkeren Einschränkungen rechnen. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sagte der “Neuen Osnabrücker Zeitung”: “Wenn die Corona-Infektionszahlen und die Zahlen infizierter Patientinnen und Patienten in den Kliniken deutlich ansteigen, werden Einschränkungen für ungeimpfte Menschen unumgänglich sein.” Als Grund gab der SPD-Politiker an, dass von dieser Gruppe die Risiken ausgingen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen ist leicht auf einen Wert von 75,7 gestiegen. Nach den Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Menschen in einer Woche bei 74,2, eine Woche zuvor bei 71,2. Die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten in Niedersachsen steigt weiter – auf 4,9 Prozent der Gesamtkapazität (Samstag 4,8 Prozent). Schwellenwerte sind 5 Prozent, 10 Prozent und 20 Prozent. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein ist weiter gesunken. Am Samstag lag der Wert bei 43,3. Für Freitag hatte die Landesregierung die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mit 44,6 angegeben, vor einer Woche betrug sie 51,4. Wie aus den Daten der Landesmeldestelle vom Samstagabend weiter hervorgeht, wurden innerhalb eines Tages landesweit 169 Neuinfektionen gemeldet; am Tag zuvor waren es 179, eine Woche zuvor 240. Die Gesamtzahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie beträgt weiter 1666. Im Saarland hat sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages um 130 erhöht. Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Ansteckungen bezogen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche – ging am Sonntag auf 77,2 zurück, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts hervorgeht (Stand 03.14 Uhr). Am Vortag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 81,8. Es gab keine neuen Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Der Abwärtstrend beim Corona-Inzidenzwert in Nordrhein-Westfalen setzt sich fort. Nach Angaben des Robert- Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen lag die Zahl der Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner bei 100,8 – nach 103,3 am Samstag. Am Sonntag vor einer Woche (5.9.) hatte der Inzidenzwert noch 114,9 betragen. Mit Stand Freitag lagen 1351 Corona-Patienten in NRW-Krankenhäusern, 416 davon auf Intensivstationen. Beatmet wurden 255 Patienten – drei mehr als am Donnerstag. 471 Beatmungsplätze waren noch frei.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wirft den politischen Entscheidern im Bund, in den Ländern und Kommunen gravierende Versäumnisse beim Schutz kleiner Kinder vor der vierten Coronawelle vor. “Viele politisch Verantwortliche haben keine Schutzkonzepte für die Kitas entwickelt”, sagt Lauterbach dem “Spiegel”. “Die Kita-Kinder sind fast ungeschützt: Masken und Abstand lassen sich kaum durchsetzen. Es gibt oft keine Luftreiniger und keine Lollitests.” Und bei sinkenden Temperaturen werde sich das Kita-Leben bald wieder in die Innenräume verlagern. Covid-19-Impfstoffe sind für unter 12-jährige Kinder noch nicht zugelassen. Lauterbach zufolge haben sich die Entscheider verkalkuliert. “Große Teile der Politik haben auf das Pandemieende im Oktober gewettet. Das war bar jeder Hinterlegung durch wissenschaftliche Fakten.” Nun komme es anders als erhofft: “Wir werden das Problem im Herbst nicht gelöst haben”, sagt Lauterbach voraus. In Kitas wie auch in den Schulen werde es in den kommenden Wochen deutlich steigende Infektionszahlen geben. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jochen Ott, fordert klarere Corona-Regeln vor Klassenfahrten in NRW. “Ministerin Gebauer sollte einheitliche Regeln für das Testen vorgeben”, sagt der SPD-Abgeordnete der “Rheinischen Post”. Es hat nach seinen Angaben Fälle gegeben, in denen die Schulleitung im Einklang mit Vorschriften des NRW-Schulministeriums PCR-Tests im Unterricht vor Beginn der Klassenfahrt abgelehnt hätte. Der SPD-Bildungspolitiker fordert auch die Übernahme von Transport- und Stornierungskosten bei Schulfahrten durch das Land. Bislang schließen Eltern selbst eine Reiserücktrittsversicherung vor Klassenfahrten für ihre Kinder ab.

Ein erneuter Lockdown für alle Bundesbürger würde einem Bericht zufolge viermal so hohe finanzielle Schäden verursachen wie ein Ausschluss Ungeimpfter. Das zeigen Berechnungen des Leibnitz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), wie das “Handelsblatt” berichtet. Erneute Einschränkungen würden demnach je nach Ausgestaltung zwischen 6,5 und 52 Milliarden Euro an Wertschöpfung kosten. Als akut von Einschränkungen bedroht gelten dem Bericht zufolge die Anbieter von kontaktintensiven Dienstleistungen. Dazu gehören Restaurants, Tourismus, Kunst und Kultur.

Das öffentliche Leben in Rheinland-Pfalz richtet sich seit heute nach einer neuen Corona-Verordnung. Die um Mitternacht in Kraft getretene 26. Corona-Bekämpfungsverordnung ermöglicht Geimpften und Genesenen “ein sehr großes Stück Normalität”, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagt. Das Ausmaß von Einschränkungen für alle anderen richtet sich nicht mehr allein nach der Inzidenz von Infektionen, sondern zusätzlich auch nach der Belegung der Krankenhäuser und Intensivstationen mit Covid-Patienten. Die zunächst bis zum 10. Oktober befristete Landesverordnung führt drei Warnstufen ein. Dabei wird jeder der 24 Landkreise und jede der zwölf kreisfreien Städte einer von drei Warnstufen zugeordnet, je nach Infektionsinzidenz, Hospitalisierungsinzidenz und Intensivbettenbelegung. Bislang stehen alle Kommunen in Warnstufe 1.

Zum Start der bundesweiten Aktionswoche für die Corona-Impfungen hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund einen verstärkten Einsatz von Promis in der Werbung für die Immunisierung gefordert. Es sei immer hilfreich, “wenn Prominente aus Kunst, Kultur und Sport sich klar zur Impfung bekennen und dazu aufrufen”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Gerd Landsberg, der Düsseldorfer “Rheinischen Post”. “So wie wir etwa Lesebotschafter haben, sollte es auch Impfbotschafter geben”, verlangte er. Im Kampf gegen die Pandemie soll ab Montag eine bundesweite Impfaktionswoche mit dem Motto #HierWirdGeimpftneue Fortschritte bringen. Jeder Bürger kann sich dann an zahlreichen Stellen ohne Termin und kostenfrei gegen Corona impfen lassen. Neben den dauerhaften Impfmöglichkeiten etwa in den Impfzentren sollen zahlreiche temporäre Angebote, zum Beispiel in Bibliotheken oder Einkaufszentren, die Impfquote nach oben treiben. Bundeskanzlerin Angela Merkel ruft die Bürger auf, die Angebote zu nutzen. “Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller”, sagt sie. Impfangebote werde es auch bei Freiwilligen Feuerwehren, in der Straßenbahn, am Rand von Fußballfeldern und in Moscheen geben. Die Impfaktionswoche dauert bis zum 19. September. Angesichts des schleppenden Fortgangs der Impfkampagne in Deutschland hat Bundeskanzlerin Angela Merkel eindringlich für Corona-Impfungen geworben. “Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller”, sagte Merkel im Vorfeld der Impfwoche in ihrem aktuellen Podcast. Die Infektionszahlen und auch die Zahl der Covid-19-Erkrankten seien in den vergangenen Wochen “leider wieder gestiegen”. Und von denjenigen, die im Krankenhaus oder auf der Intensivstation behandelt werden müssen, seien die allermeisten ungeimpft. “Um gut durch Herbst und Winter zu kommen und um das Virus dauerhaft unter Kontrolle zu bekommen, müssen wir daher noch mehr Menschen überzeugen, sich impfen zu lassen”, sagte die Kanzlerin.

Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland, die während der Pandemie im Homeoffice gearbeitet haben, wollen das einer Yougov-Umfrage zufolge auch weiterhin tun. Die Beliebtheit des Arbeitens in den eigenen vier Wänden habe im Zuge der Pandemie noch zugenommen, teilte der Energieversorger Eon mit, der die Umfrage in Auftrag gegeben hatte. Bei der Umfrage hätten 71 Prozent der Befragten den Wunsch geäußert, auch künftig im Homeoffice arbeiten zu können. Zu Beginn der Pandemie seien es im Mai vergangenen Jahres nur 58 Prozent gewesen. Ständig zu Hause arbeiten möchte ein gutes Viertel (26 Prozent) der Befragten.

Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid rechnet nicht mit weiteren Lockdowns im Kampf gegen die Corona-Krise. “Ich erwarte keine weiteren Lockdowns”, sagte Javid am Sonntag in der BBC. Zugleich schloss er aus, dass nur noch Menschen mit einem sogenannten Covid-Ausweis der Zugang zu Großveranstaltungen ermöglicht werde. “Wir haben uns das gründlich angeschaut”, betonte Javid. Man werde jedoch “die Pläne für Impfpässe nicht weiterverfolgen”. Der britische Premierminister Boris Johnson will kommende Woche seine Pläne für den Kampf gegen das Coronavirus in der kälteren Jahreszeit vorlegen, wenn sich die Menschen wieder verstärkt drinnen aufhalten. Johnson werde deutlich machen, dass die Impfkampagne funktioniere, sagt Gesundheitsminister Sajid Javid dem Sender Sky News. “Natürlich wollen wir trotzdem sehr vorsichtig sein.” So müssten einige Regeln etwa bei Reisen in Kraft bleiben.

Der Irak hat 100.800 Impfdosen des Vakzins Astrazeneca erhalten. Es handele sich um eine Spende Italiens im Rahmen der internationalen Initiative Covax, teilt das UN-Kinderhilfswerk Unicef mit. Insgesamt habe Italien die Lieferung von 15 Millionen Dosen zugesagt. Covax versorgt Entwicklungsländer mit Impfstoffen gegen das Coronavirus. Die irakische Bevölkerung steht der Impfung gegen das Coronavirus mehrheitlich skeptisch gegenüber. Bislang haben nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als vier Millionen Iraker eine oder zwei Impfungen gegen das Coronavirus erhalten, das sind etwa zehn Prozent der rund 40 Millionen Iraker. In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden laut “New York Times” mindestens 73.926 Neuinfektionen und 691 neue Todesfälle. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 41,12 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. In Indien registriert das Gesundheitsministerium 28.591 Neuinfektionen. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle steigt damit binnen 24 Stunden auf mehr als 33,23 Millionen. Weltweit ist das der zweithöchste Wert nach den USA. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus legt um 338 auf 442.655 zu. Mehr Corona-Tote gibt es nur in den USA und Brasilien.

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